"Im Schatten der tödlichen Peitsche" fand ich ganz unterhaltsam. Man muss halt kaufen, dass die Peitsche effektiver ist, als es in den Kämpfen manchmal aussieht. Dann macht der schon Spaß.

Am besten erinnern kann ich mich noch an ihren Auftritt als Haushaltshilfe in "Der Rosenkrieg". Naja, mal schauen, ich hab noch 6 Tage Arthouse+. "Rosenheim" muss ich Mitte der 90er mal im Fernsehen gesehen haben, ist eher positiv besetzt.

Ein paar Bergman-Filme gehen aber vor, aber vier davon kann ich mir nicht hintereinander ansehen, das wäre zu hart. "Die Stunde des Wolfs" war schon gut.

Auf der Liste stehen noch:

Szenen einer Ehe
Schreie und Flüstern
Von Angesicht zu Angesicht

Das erste Bild ganz oben ist cool. Ich muss da an eine coolere Version von "Ready Player One" denken.

Die Farben erinnern mich ein bisschen an die "Foulest Semen of a Sheltered Elite" von Ruins of Beverast.

Blood Simple (1984) Arthouse+
Das Erstlingswerk der Coens hab ich irgendwann Ende der 90er von VOX aufgenommen und mich extrem drauf gefreut. Und dann kam die Ernüchterung: das Bild war so scheiß dunkel und kontrastarm, dass man auf dem kleinen Röhrenfernseher kaum etwas erkennen konnte. Und der Film selber war auch gar nicht das, was ich erwartet habe. Z.B. gibt es so gut wie keinen Humor und sonderlich originell ist er auch nicht. Die Geschichte ist klassisch: Barkeeper fängt etwas mit der Frau von seinem Arschloch-Boss an. Dieser kriegt Wind von der Sache und setzt einen geldgierigen Privatschnüffler mit einem Mordauftrag auf die beiden an. Natürlich kommt es anders als man zunächst denkt. Man sollte trotz der einfachen Story gut aufpassen.
Selten sieht man einen Film, bei dem sich die Hitze derart über den Bildschirm überträgt. Das Ganze spielt in Texas, die meiste Zeit im Dunkeln und trotzdem sieht man Dan Hedaya und M. Emmet Walsh pervers viel schwitzen. Die beiden anderen Hauptrollen werden von John Getz und Francis McDormand gespielt.
Mit geringen Mitteln, aber düsteren, sowie stimmungsvollen Bildern erwecken die Coens den 40er-Jahre Film Noir wieder zum Leben. Sie prägen den Neo Noir elementar und liefern quasi die Blaupause zu sehr vielen Filmen dieser Art aus den 80ern und 90ern. Der hat aber auch einige wirklich geile Momente und trotz des langsamen Erzähltempos eine coole Atmo. Das Hauptthema des Soundtrack ist mega, das bleibt eine Weile hängen.
Also Fazit: die Bewertung des Films hängt von der Erwartungshaltung hab. Einen zweiten Big Lebowski oder Fargo bekommt man hier nicht, das Debüt ist noch wesentlich ungeschliffener und dreckiger. Es ist ein Film, der nach Schweiß, Whiskey und Kippen riecht. Ein kleiner, böser Film Noir. Hat mir diesmal sehr gut gefallen. Nach wenigen Minuten habe ich auf O-Ton umgestellt, die Synchro fand ich nicht so prall.



@Gunther: Yo, mach das mal. Deine Meinung zu "All Of Us Strangers" würde mich sehr interessieren. Janno und Andi könnte der vielleicht auch gefallen und Flo, aber da weiß ich gar nicht, ob der noch mitliest.

@AP: "Rolling Thunder" hab ich komplett wieder vergessen. Ich glaube, der hatte mich etwas enttäuscht. Paul Schraders Filme kriegen aber mehrere Chancen.

Ich hab ihn mir mal angeschaut... ja is jetz nix aufregendes oder so, auch völlig straight durcherzählt... kan man mal machen

Hab ihn jetzt auch gesehen, ist ganz nett.

All Of Us Strangers (2023)

Adam lebt in einem großen, scheinbar fast leerstehenden Wohnblock in London und arbeitet an einem Drehbuch. Im Zuge dessen treibt es ihn zurück zum Ort seiner Kindheit, wo er auf seine Eltern trifft. Diese scheinen noch genauso alt, wie zu der Zeit als Adam 12 Jahre alt war. Parallel dazu lernt er seinen ebenfalls vom Leben gezeichneten Nachbarn Harry kennen. Die beiden beginnen eine Beziehung. In beiden Konstellationen werden wir Zeuge von Gesprächen über das Leben als homosexueller Mann im gesellschaftlichen Wandel der letzten 30 Jahre und über die Aufarbeitung von Kindheitstraumata, wie Verlustangst, Minderwertigsgefühle, Einsamkeit, soziale Ausgrenzung usw.
Ab einem bestimmten Punkt im Film wird es immer schwerer, zu erkennen welche Elemente der Geschichte die Realität wiedergeben.

Vor 20 Jahren wäre dieses großartig gespielte Drama zum Exotendasein in der Queer-Ecke verdammt gewesen. Heute sind die angesprochenen Themen massentauglicher und das ist gut so. "All Of Us Strangers" wird von Kritik und Publikum extrem gefeiert und gilt als übergangener Oscarkandidat. Bezüglich mehrerer Schauspieler hätte der wirklich nominiert werden dürfen. Für mich ist er nicht frei von kleinen Schwächen, besonders aus dem Ende werde ich nicht ganz schlau. Da fehlt es mir etwas an Erklärung. Ansonsten bekommt man einen zwar sehr ruhig erzählten, aber dabei teils sehr intensiven Film über Ängste, Einsamkeit, Halt und Liebe, der viel Platz zum Interpretieren lässt. Ja, er wirkt wie ein typischer A24-Film mit entsprechender Optik und Stimmung und vordergründig ist es auch ein queerer Film von einem offen homosexuellen Regisseur, der eigene Erfahrungen in seine Werke einfließen lässt, was ja völlig legitim ist. Wenn man sich drauf einlässt, bekommt man aber viel mehr als das. Die eigentlichen Themen, um die es hier geht, sind universell. In den Hauptrollen glänzen Andrew Scott und Paul Mescal, alleine für die beiden lohnt der sich schon.
- mit Tendenz nach oben.

Allmählich kommen die 90er zurück und ich find das richtig cool. Ich habe schon gehört, dass ein neuer Film raus ist, in dem Jim Cummings "nur" mitspielt und nicht Regie führt, wie sonst immer (Thunder Road, Wolf Of Snow Hollow, Betatest). Jetzt habe ich zufällig den Trailer gesehen und bin richtig am Haken. Das sieht wieder einmal aus wie von Anfang/ Mitte 90er. Red Rock West, From Dusk Till Dawn, Pulp Fiction und Co. lassen grüßen.

While awaiting the next fuel truck at a middle-of-nowhere Arizona rest stop, a traveling young knife salesman is thrust into a high-stakes hostage situation by the arrival of two similarly stranded bank robbers with no qualms about using cruelty—or cold, hard steel—to protect their bloodstained, ill-begotten fortune.

Liest sich gut und der (vielleicht zu lange Trailer) sieht super aus. Ich denke, den werde ich mir, wie auch alles andere an dem Cummings beteiligt ist, ins Regal stellen.


Regisseur Francis Galluppi scheint in seinem Erstling ähnlich effektiv zu arbeiten wie Cummings:
1 Million Dollar Budget
90 Minuten Lauflänge

Das Independant-Kino lebt!

Die Serie soll am 09. August bei Netflix rausfliegen. Ein guter Grund, mit Staffel 2 zu beginnen.
Die ersten beiden Folgen waren schon gut. Ich mag das Ermittlerteam sehr und würde mich freuen, wenn irgendwann noch eine weitere Staffel kommt.

Der erste Trailer hat mich zwar noch mehr gekriegt, aber das sieht weiterhin klasse aus.