Beyond Hollywood - das Filmsyndikat

Filme => Reviews => Thema gestartet von: Crash_Kid_One am 22. Januar 2005, 14:11:33

Titel: Elephant
Beitrag von: Crash_Kid_One am 22. Januar 2005, 14:11:33
Schon lange wollte ich diesen Film sehen, nun war es endlich soweit. .. oder soll ich sagen "leider" ???

Hier meine Kritik:

"Elephant" ist richtig ÄRGERLICHE, stumpfsinnige Zeit- und Zelluloid-Verschwendung.
Mein Gott, habe ich mich geärgert.
Der Film zeigt uns einen (angeblich) typisch amerikanischen Schul-Alltag, der in einem Massaker endet... beruhend auf dem Massaker von Littleton (lasst mich nicht lügen, war es "Littleton"?)

Eine Wertung in der ofdb. gibt dem Film 10/10, spricht von "genialem Independent-Kino" usw.

Ganz ehrlich: ich hätte KOTZEN können, als ich den Film gesehen habe.

Vollkommen NICHTSSAGEND werden uns Gespräche und Aktionen von Jugendlichen in der Schule gezeigt, eine Story ist zu keinem Zeitpunkt erkennbar.

Schließlich werden die beiden amoklaufenden Teens eingeführt, und da geht mir entgültig die Hutschnur hoch.

(click to show/hide)



Und mir als Zuschauer stellt sich die Frage: Was zum GEIER will uns der Regisseur damit sagen?
Das ist, meiner Meinung nach, einfach nur ganz grosser MÜLL.

Ein weiterer Film, der sich mit dem Thema "Schul-Massaker" befasst, "Heart of America" von Uwe Boll, gefällt mir deutlich besser.
"Heart" ist zwar reichlich platt, aber geradliniger, unterhaltsamer und einfach viel besser inszeniert als dieser Möchte-Gern-Mist.
Wie dieser Unfug Preise (Cannes?) gewinnen konnte, bleibt mir ein Mysterium.

"Elephant"  :arrow: 1/10

Hat noch jemand den Film gesehen? Dann Meinungen, bitte ;-)
Titel: Elephant
Beitrag von: AndreMASTER am 22. Januar 2005, 16:19:19
Ich wollte den Film damals im Kino sehen, als ich mir aber ein paar Inhaltsangaben durchgelesen habe, sah ich, dass der Film keine richtige Story hat und außerdem alle (und wirklich ALLE) Klischees über amoklaufende Kids im Film Verwendung finden sollen. Da habe ich es doch lieber sein gelassen. Dein Review bestätigt das auch noch ;)
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: ap am 22. Januar 2005, 19:50:52
JAWOLL !!!!!!!!!!!!!!!  :!:  :!:  Crash-Kid Du bist mein Held, endlich ist bei diesem MÜLLFILM mal jemand Meiner Meinung !!!! Im GF hab ich mir vorwerfen lassen müssen, das mein "Sozialverhalten wohl noch nicht richtig ausgeprägt wäre".........  :evil:  Kopflastige Schwachmaten.  :evil:

Zitat von: "Crash_Kid_One"

Hat noch jemand den Film gesehen? Dann Meinungen, bitte ;-)


Der Film ist vollkommen hohl und absolut ohne Aussage, stinklangweilig und möchtegern Kunst- und Niveauvoll, aber das geht gründlich nach hinten los. Selten hab ich so eine 90 Minütige Belanglosigkeit gesehen. Bis zum Schluß hab ich auf den Gag gewartet, auf die Moral, was geschieht am Ende..... aber pustekuchen, plötzlich ist der Film aus und Luft ist. Dieser FIlm ist wirklich ärgerlich, ich kann nur von Abraten.
 :arrow: 0/10 :!:
Titel: Elephant
Beitrag von: Crash_Kid_One am 23. Januar 2005, 13:57:56
So so, dann ist unser "Sozialverhalten also nicht richtig ausgeprägt".

Wahrscheinlich sind das wirklich die Kreise, indem man direkt ein potenzieller Massenmörder ist, sobald man Ego-Shooter spielt und Horrorfilme ansieht.

Soll man da lachen oder weinen? Ich weiss es nicht  ;)

Nichts gegen den Versuch, dem Zuschauer die Grausamkeit und Sinnlosigkeit eines solchen Massakers darzustellen. Natürlich kommt sowas ohne Vorwarnung und vollkommen unerwartet.

Aber die Art, in der [Gass wän Sänt] uns das hier nahe bringen will, ging einfach nur "genial in die Hose". Besonders die Klischees, mit denen uns die beiden Amok-Läufer nahegebracht werden, sind einfach nur billig und zum Haare raufen ärgerlich.
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. Mai 2005, 15:43:38
Lest mal die Beschreibung hinten auf der DVD durch...

Gus van Sant versucht NICHT mit den aufgezählten Klischees irgendwelche Erklärungen abzugeben, es wurde bewusst Vieles, wenn nicht sogar Alles an Möglichkeiten gegeben (Ego-Shooter, Knarren, Reportagen und so weiter) um den Zuschauer zu zwingen sich selber eine eigene Meinung dazu zu bilden. Sorry habe grad keine Zeit, werde das noch weiter ausführen, keine Sorge :-)
Titel: Elephant
Beitrag von: Crash_Kid_One am 21. Mai 2005, 19:46:38
Aha. Der Zuschauer soll sich also seine eigene Meinung bilden, wird aber mit den wirklich plumpesten, abgenudeltsten Klischees vollgedröht (Schwule, Nazis, Ego Shooter usw. usw.) ...

Das hat der Regisseur aber super hinbekommen  :roll:

Da bleibt meiner Meinung nach überhaupt kein Raum für irgendwelche Interpretationen.

Auch ich bleibe dabei:
ein filmisches Stück Sondermüll.
Titel: Elephant
Beitrag von: Thomas Covenant am 22. Mai 2005, 09:13:46
Vielleicht war es ja wirklich so, das Leben ist nun mal banal und bedient gelegentlich auch gängige Klischees und Vorurteile.
Das sag ich mal obwohl mich der Film und das Thema gar nicht interresieren.
Was mich aber interrsiert ist was GF bedeutet? Kann mir das jemand sagen. GF bedeutet für  mich Geschäftsführer/Geschäftsführung, kann mir nicht vorstellen das @ap von seiner Geschäftsführung mangelndes Sozialverhalten vvorgeworfen bekommt. :lol:
Titel: Elephant
Beitrag von: ap am 22. Mai 2005, 13:53:01
Zitat von: "Thomas Covenant"

Was mich aber interrsiert ist was GF bedeutet? Kann mir das jemand sagen. GF bedeutet für  mich Geschäftsführer/Geschäftsführung, kann mir nicht vorstellen das @ap von seiner Geschäftsführung mangelndes Sozialverhalten vvorgeworfen bekommt. :lol:


höhöhö...  :lol:  Na das wär ja mal was ganz was neues...  :lol:
Nö, GF ist das "Gemeinschaftsforum", genauso wie HF das "Horror-Forum" ist, das ist alles.  ;)  
Das Gemeinschaftsforum ist ein sehr sehr großes und unüberschaubares Forum, gehört zur OFDB dazu, ist ein sehr unfreundlicher und kalter Ort, mit vielen arroganten Usern die sich für was Besseres halten, ect. ect... *brrr... schau mal da:
http://www.gemeinschaftsforum.com/phorum/index.php
Titel: Elephant
Beitrag von: Thomas Covenant am 22. Mai 2005, 17:52:11
Danke für die Info! ;)
Titel: Elephant
Beitrag von: Heavenly_Demonic am 23. Mai 2005, 08:20:09
Nun ich habe den Film bei mir zu hause stehen und er war zwar nicht der Hockerreißer, aber ich fand ihn auch nicht gerade soooo schlecht...
Die Aussage... Nun darüber bin ich mir heute auch immer noch nicht ganz im Klaren ich denke mir mal, dass weiß nur der Regisseur allein.
(Falls der überhaupt nen Hintergedanken hatte^^)
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. September 2005, 13:09:47
Zitat von: "EvilEd84"
Sorry habe grad keine Zeit, werde das noch weiter ausführen, keine Sorge :-)


So, habe den Film nochmals gesehen (9/10;-)) und habe ein Review geschrieben, dass die Sachlage besonders mit den Klischees etwas verständlicher macht, denn aus der Sicht wie ihr den Film seht kann man den auch nur scheisse finden, das ist richtig!!!


Mein Review ist auf meiner Page: www.eviled.de.vu bitte mal durchlesen Crash und ap, habs wegen euch geschrieben ;-)
Titel: Elephant
Beitrag von: Barbrady am 21. September 2005, 13:14:16
Zitat von: "EvilEd84"
Zitat von: "EvilEd84"

Mein Review ist auf meiner Page: www.eviled.de.vu


klappt bei mir nicht... da steht nur der HTML-Code oder was das ist
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. September 2005, 13:22:45
Mmh, das weiss ich :roll: der Alex hat sich schon über meine Fähigkeiten lustig gemacht :lol: aber technisch kann ich nunmal nix!! Nimm den Internet Explorer und es wird gehen!!
Titel: Elephant
Beitrag von: Barbrady am 21. September 2005, 13:31:30
Zitat von: "EvilEd84"
Mmh, das weiss ich :roll: der Alex hat sich schon über meine Fähigkeiten lustig gemacht :lol: aber technisch kann ich nunmal nix!! Nimm den Internet Explorer und es wird gehen!!


...den hab ich leider aus meinem System verbannt  ;)
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. September 2005, 13:33:40
Fuck, und ich habe keine Ahnung von Technik!!


Alex: kann man da irgendwas machen?? Was muss ich denn machen, dass das net nur im IE geht...was muss ich denn da machen??


OH, mir fällt gerade ein: im Opera lief sie afaik auch immer!!! Also schau mal mit dem!!
Titel: Elephant
Beitrag von: ap am 21. September 2005, 15:37:07
Zitat von: "EvilEd84"
der Alex hat sich schon über meine Fähigkeiten lustig gemacht :lol:


welcher Alex...?? Ich doch nich....  ;)  8)



Zitat von: "EvilEd84"
Fuck, und ich habe keine Ahnung von Technik!!


na dann lass das dochmal den unheimlichen Improvisator machen...  ;)

Zitat

Alex: kann man da irgendwas machen??


z.B. Das Review mit Klick und Paste einfach hier ein kopieren...!  ;)  Darf ich...  :?:  ;)

Direktlink: http://home.arcor.de/eviled84/EE/Files/Reviews/D-F/Elephant/review.asp
Titel: Elephant
Beitrag von: ap am 21. September 2005, 15:42:21
zum Review: najaaaaaa... so kann man nunmal fast alles schönreden und hochintelektualisieren...  :roll: ...ich hab den Film trotzdem unglaublich belanglos in erinnerung.  ;)
Interessant aber was man da alles reininterpretieren kann.  ;)
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. September 2005, 17:35:21
Hehe, so isses aber nunmal...die Gleichung mit dem Elefanten ist nunmal von immenser Wichtigkeit für die Interpretation!!


Davon abgesehen habe ich aber in meinem Studium der anglistischen Lit. als erstes das Werk als autonomen Gegenstand gelernt, sprich die Autorintention ist belanglos. Da kann ich mal was interessantes dazu schreiben. Das spricht deshalb dir auch genauso viel Wahrheit zu wie meiner Interpretation. Was der Autor bezwecken will ist nicht von Belange, nur das Werk....bei Gelegenheit erläutere ich das mal genauer!!
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. September 2005, 17:36:16
Achso, btw habe ich den Havoc gemeint ;-) der hat mir mal nen Tipp gegeben, bzw. habe ich keine einfach schlicht keine Ahnung von ;-)
Titel: Elephant
Beitrag von: Bloodsurfer am 21. September 2005, 19:16:03
Na komm schon Ed, wenn du schon dein Review hier erwähnst kannst du es auch gleich ganz hier drin posten... ;)
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 22. September 2005, 20:20:30
Nö, ich will Klicks 8)  :twisted:


OK, OK, OK, weil ihr s seid ;-) (mein Webcounter hat sich eh von alleine vor kurzem von ca. 2200 auch 0 gesetzt 8O  :evil: )...


ich poste es gleich, moment!!
Titel: Elephant
Beitrag von: Ed am 22. September 2005, 20:21:42
Elephant


Originaltitel:
Elephant

Alternativtitel:
-----

Drehort:
Amerika

Erscheinungsjahr:
2003

Lauflänge:
78:00 (PAL, uncut)

Regisseur:
Gus van Sant

Darsteller:
John Robinson
Alex Frost
Elias McConnel
Eric Deulen



Story:

Die stumme Kamera zieht ihre monotone Bahnen hinter scheinbar in keinem Zusammenhang zueinander stehenden Jugendlichen einer Highschool. Jeder geht seinem Leben as usual nach: Sport, Bullimie, Fotografie und tratschen. Nur Alex und Eric, zwei Aussenseiter, werden heute ihren Namen in die Geschichte eingehen lassen. Mit mehreren Taschen voller schwerer Geschütze laufen sie in aller Ruhe durch die Gänge und beseitigen wahllos Lehrer und Schüler. Mit dabei, die stumme wiedergebende Kamera...



Kommentar:

Vor Genuss des Filmes sollte man sich erst einmal mit der Namensgebung des Filmes auseinandersetzen, da er fundamentale Informationen zum Verständnis des Filmes liefert: Elephant. Als Gus van Sant den Kurzfilm Elephant - 40minuten Mord (auf der DVD als Bonus enthalten) sah dachte er zuerst an das alte Gleichnis vom Elefanten in dem es darum geht, dass 3 Blinde je ein Teil des Elefanten nur fühlen können, jeder aber denkt, er habe mit seinem Teil das Wesentliche des Geschöpfes Elefant verstanden und erkannt. Gus van Sant sah den Kurzfilm und interpretierte die Geschehnisse auf den Nordirland Konflikt und die Berichterstattung darüber in diesem Licht. Jeder Journalist sah nur einen einzigen Auslöser und eine Erklärung für den Konflikt als von primärer Wichtigkeit an, dass das Geflecht weit tiefergreifende Strukturen aufweist und mit Sicherheit aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren entstand wurde nie erörtert. Tatsächlich meinte der Regisseur aber ein altes Sprichwort im Sinne von Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen können, aber für Gus van Sants Werk stand das beschriebene Gleichnis im Vordergrund.
Der Film scheint, wenn man die oben genannte Geschichte nicht kennt, polemisch und hetzerisch sowie im starken Sinne die Materie vereinfachend. Denn im Film wird jedes von den Medien noch so erdenkliche Klischee innerhalb kurzer Zeit auf die 2 Täter projiziert: im Unterricht mit Papier bespuckt, Ego Shooter Fans, leicht rassistische Tendenzen und die für viele das Fass zum überlaufen bringende Szene in der sich die beiden unter der Dusche küssen, welche aber in der Tat die stechende Ironie mit der das Werk dann latent doch die teils haarsträubenden Erklärungen der Medien normativ darstellt. Wer sich also daran mokiert, der Film sei Klischeebeladen und polemisch, der sollte sich den Film nochmals mit dem Wissen des oben beschriebenen Gleichnisses vom Elefanten ansehen und wird den Film in einer noch nie zuvor gesehenen Perspektive der Ironie und medialen Kritik sehen. Denn das ist der Film: eine Parodie auf die teils abwegigen und vor allem in der Medienwissenschaft völlig veralteten Erklärungsversuche der Medien. Durch Zusammenfassung aller dieser Erklärungen entstand dieses kontroverse Meisterwerk, das aber über den inhaltlichen Aspekt hinaus noch weitaus mehr zu bieten hat: filmische Kunst!
Minutenlange Plansequenzen ohne Cuts, eine Storyline, die sich wunderbar mit zunehmender Zeit mehr und mehr verflechtet, wenn die Schüler sich mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln über den Weg laufen. Zeitsprünge, Vorwegnahmen sowie Rücksprünge in der Chronologie wurden harmonisch und perfekt miteinander verschmolzen. Untermalt mit teils klassischer Beethoven Musik, teils völlig kommentarlos folgend ist die Kameraarbeit in Elephant völlig objektiv als eine Meisterleitung zu bezeichnen.
Gus van Sant bietet keine Ansätze der Erklärung, er stellt diese lediglich ohne Kommentar zur Debatte. Dies hat eine stechende Selbstparodie der Argumente zur Folge, sie disqualifizieren sich quasi selber durch Polemik und medienwissenschaftlich völlig veraltete Thesen, wie die vom persuasiven, allmächtigen Medium.
Der Film stellt somit filmisch, erzählerisch sowie inhaltlich eine Meisterleistung dar und ist darüber hinaus auch mit 78minuten sehr frisch erzählt. Alles längere wäre aller Wahrscheinlichkeit nur zur Probe der Nerven geworden durch die erwähnten scheinbar endlosen Plansequenzen in denen die Kamera nur dem Protagonist kommentarlos durch das Gebäude folgt.
Ansehen und sich selber zwingen lassen Gedanken zu den Ansätzen zu machen, denn das ist die Absicht und die Valenz des Filmes und noch einmal gesagt: nicht die normative Bewertung dieser, diese muss man schon selber für sich erschließen!




Fazit:

Film 9/10
Anspruch 8/10
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Max_Cherry am 21. Januar 2009, 19:49:20
Elephant
Ein Bekannter von nem Kumpel hat mir ne Hand voll DVDs aus der Art-House-Collection zukommen lassen.
Da dieses Filmexperiment nur 78 Minuten geht, hab ich mich mal durchgerungen den zu gucken.
Tja, was soll ich sagen? Anstatt "Elephant" könnte der Film auch "Eine Kamerafahrt jagt die nächste" heissen, denn in Sachen Stilmittel wirds sehr schnell langweilig. Der Film besteht zu über 50% aus Kamerafahrten vor oder hinter den einzelnen Schülern her. Zwar sind diese immer absolut hochwertig, machen den Film aber irgendwie sehr eintönig, zumindest stilistisch. Naja, irgendwie muss man ja auf knapp 80 Minuten kommen.
Zum Inhalt kann man gar nicht so viel sagen, denn es geht im Grunde nur um die letzte Stunde im Leben von mehreren Schülern vor einem fiktiven Amoklauf. Dies wird mit Zeitsprüngen und Überschneidungen gelöst, was durchaus sinnvoll ist und auch halbwegs gelungen ist.
Naja, so ganz fiktiv wars dann doch nicht, denn so ziemlich alles erinnerte an Columbine.
Ich fand den Film auch gar nicht mal so schlecht. Die Laiendarsteller waren hervoragend authentisch und die Idee hinter der ganzen Sache, die Gewalt absolut nüchtern und ohne große Effekthascherei darzustellen, vermittelt auch vermutlich ein Bild, dass sehr nah an echten Amokläufen herankommt, die letzten 15 Minuten haben jedenfalls heftig gewirkt und mir wurde tatsächlich ein bischen schlecht bei der ganzen Sache.
Der Haken des ganzen lieg in den Punkten, dass VanSant angeblich keine Hintergründe und vor allem keinen Grund für die Tat zeigen wollte. Dennoch findet man alle möglichen Ideen, die auch durch die Presse gingen im Film wieder. Das reicht von Killerspielen und Waffenfanatismus über Außenseitertum bis hin zu unterdrückter Homosexualität. Letztere Andeutung fand ich im Film absolut daneben und einfach nur reißerisch (obwohl es nicht so inszeniert wurde).
Zweites Ploblem ist, dass schon in "Bowling for Columbine" echte Bilder von Überwachungskameras gezeigt wurden, die unglaublich intensiv sind und im Grunde all das, was "Elephant" zeigen will bereits beinhalten.
Man merkt die Gefasstheit der beiden Killer und die Beiläufigkeit der Tötungen.
Daher muss ich sagen, dass "Elephant", der nur darstellt ohne (mögliche) Begründungen zu bieten im Grunde absolut überflüssig ist. Unterm Strich sind das bei mir 5-6/10, da mich das Ende wie geschrieben doch ziemlich mitgenommen hat. In wie weit das manipulativ war und der Film vielleicht doch nur reines Ausschlachten dieses brisanten themas ist, würde hier den Rahmen sprengen.
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Ed am 21. Januar 2009, 23:09:03
Argh, hasts ja schon selber gefunden muss ich gerade sehen ;)

so, dann sei mal die Runde eröffnet, fehlt nur noch ap :lol:
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Max_Cherry am 22. Januar 2009, 19:27:07
Also die Sache mit der "Parodie" kann ich absolut nicht verstehen. Also ironisch oder irgendwie witzig bzw. überzogen fand ich den Film überhaupt nicht.
Zumal Van Sant selber immer wieder sagt, dass er keine Gründe für den "Amoklauf" nennen wollte, um diese nicht einzugrenzen, aber im dem er abgesehen von Marilyn Manson eben genau die Sachen erwähnt, die nach dem Columbine Massacre durch die Medien gingen, macht er sich für mich ein bischen unglaubwürdig. Er ist ja der Meinung, dass er Ereignisse ohne Kommentar darstellt und das passt nicht zur Parodie.
Nach längerem Nachdenken tendiere ich auch zur 5/10, da ich wie gesagt nicht weiß, warum man diese Thematik so behandelt.
Einerseits will er den Zuschauerer entscheiden lassen, andererseits bietet er eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten an, das wirkt fast wie bei einem Ankreuz-Fragebogen, quantitative Methoden (oh, es ist tatsächlich was vom Studium hängen geblieben ;) ).
Ich bin immer noch der Meinung, dass der Film nicht unbedingt nötig gewesen ist.

Zur Nazigeschichte noch eins: Die beiden Jungs werden überhaupt nicht von der Nazi-Doku angesprochen, einer sagt sogar "Scheiß Nazis", wenn ich mich richtig erinnere.
Die Szene ist im Grunde auch irgendwie überflüssig, denn wenn er das als möglichen Grund sieht, dann soll er es auch direkt zeigen. Wie es im Film nebenbei im TV läuft und von den beiden nicht groß beachtet wird, macht keinen Sinn. Dann hätte man es auch weglassen können.
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: ap am 23. Januar 2009, 17:33:46
so, dann sei mal die Runde eröffnet, fehlt nur noch ap :lol:

ääääh... was ??  :?:  ;)
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Ed am 24. Januar 2009, 02:13:21
Haha, war doch net böse gemeint ;) du und Crash waren aber eben die beiden militanten Elephant Hasser, da wußte ich, dass es nur ne Frage der Zeit war, bis auch du hier aufkreuztst :lol:

@Stephan: deine Kritik ist nat. absolut legitim - ich kann sogar ap's und Crash's vernichtende Kritik nachvollziehen. Mir hat eben der Ton des Filmes super gefallen. War ein Experiment, mich hats angesprochen. Ist einer dieser Filme (da hatten wir doch auch nen Thread mal zu ;) ) die einen eben total ... ich sags ungern ;) ... chillen (OK schluss weniger).
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Max_Cherry am 25. Januar 2009, 16:49:52
Haha, ein chilliger Film über einen Amoklauf :)

Ne Quatsch, hab dich schon verstanden.
Titel: Re: Elephant
Beitrag von: Ed am 25. Januar 2009, 22:58:10
:uglylol:

Ich hab mich schon beim Schreiben zweimal am Kopf gekratzt über was ich schreibe :lol: aber gut, dass es so ankam, wie es gedacht war :lol:
Titel: Antw:Elephant
Beitrag von: Thomas Covenant am 12. August 2016, 19:50:57
Jetzt auch mal gesehen.
Ja der ist sehr arthousig und lullt gut ein.
Erstaunlich wie das Massaker dann letzendlich stattfindet. Wie der Tod daherkommt in diesen normalen Teenagerleben.
Einfach so ist er da in Form von zwei Mitschülern. Eben noch in der Toilette die Hände waschen...klopf klopf.....die letzten Krümel vom Teller essen...klopf klopf....der Tod ist da.
Das ist das Schreckliche und das Unreisserische,unkommentierte und dokumentarische Töten.
Da schaut man schon mit grossen Augen.

Von mir gibts  :6.5: