Die Mühle der Jungfrauen - Yellow: le cugine (1969)
Valentina und ihr frischer Ehemann Pierre sprengen die Beerdigung von Valentinas Großvater. Die schamlose freizügige Valentina ist scharf auf das Erbe, dass sie jedoch mit ihrer Cousine Martha teilen muss. Die hat den Opa gepflegt und ist seit Jahrzehnten Herrin über den Familiensitz. Doch im Gegensatz zu ihrer Cousine ist Martha recht zugeknöpft, streng und frigide. Nachdem sich Valentina im Haus austobt, kommt es zum Streit mit ihrem Mann Pierre, der sich besäuft und in der besagten Mühle Heia macht. Am nächsten Tag ist Valentina kalt und tot. Inspektor Sacarra glaubt zunächst an einen bedauerlichen Unfall…
2016 hatte ich den Film bereits gesehen:
Die Mühle der Jungfrauen
- nun - die ist zwar mit der "Falle" auf der gleichen Bluray, hat aber nicht diese Qualität, sondern ist ein leicht sleaziger Krimi um zwei Cousinen, die eine Erbschaft machen. eine prüde, die andere slutty - nun der frisch gebackene Ehemann bändelt mit der prüden Lotte an, was zu einem Ehekrach führt. Am nächsten Tag ist die "Bitch" tot - ein Unfall zunächst. Nun auf den letzten Minuten ermittelt ein Kommissar, der dann den Mörder überführt.
Insgesamt ein recht unlogischer Fall, und im Grunde mehr Familien Drama als Giallo. Auf der einen Seite ist der Film aber hübsch fotografiert, auf der anderen ist er einfach etwas langweilig und dröge, trotz hübsch anzuschauender Darstellerinnen. Das interessante des Films ist eigentlich nur, dass es eine recht seltene Erwin C. Dietrich Produktion ist (aha - wie die Falle auch) - aber die Story nicht aus dem Quark kommt. Dennoch hat diese Giallo-Box eins erreicht: ich suche im Schrank noch nach mehr alten Gialli, die ich mir auf/unter den Stapel packen kann...
Nun folgte die Zweitsichtung. Man muss dazu sagen, dass der Film wohl nie ins Kino kam, sondern in Deutschland und Italien nur auf VHS ausgewertet wurde. Daher galt er immer als recht selten. Die BD im Doppelpack mit „Die Falle“ ist qualitativ am Bahnhofskinoniveau, was aber dem Ganzen kein Abbruch tut. Ich fand den damals wohl etwas dröge, denn der Film zieht sich ganz schön, bis es zum Mord kommt. Denn der passiert ungefähr genau in der Mitte. Bis dahin erleben wir die Eskapaden von Valentina und ihren „Hippie-Freunden“, die Martha, verklemmt bis zum geht nicht mehr, natürlich unheimlich reizen. Pierre ist ebenfalls schamlos, denn er schmeißt sich schnell Martha an den Hals (was zum Streit zwischen dem jungen Ehepaar führt). Die zweite Hälfte beschäftigt sich mit der Mördersuche, die sich schnell auf den Mann konzentriert, denn der ist kein Mann von Traurigkeit und macht sich mit Martha eine schöne Zeit. Doch die hat Beweise in der Hand für Pierres Schuld und will den hübschen Mann für immer an sich binden.
Nun – sichtlich spannend ist das nicht, aber unterhaltsam irgendwie schon. Denn die hübschen Frauen und der neunmalkluge Kommissar schaffen es doch den Zuschauer bei Stange zu halten. Man sollte noch erwähnen, dass der Schnitt von einem gewissen Bruno Mattei stammt, der später selbst Schmuddel-Meisterwerken schaffen sollte.
Für den Giallo-Fan und Komplettisten ein Blick wert, für alle anderen unwichtig. Denn Aufgrund der wenigen Verdächtigen wird schnell klar, wie der Hase läuft und man liegt mit seinem Tipp zu 50 Prozent richtig. Hauptgründe sich den Film anzusehen sind auf jeden Fall die Amerikanerin Lisa Seagram als Martha und die süße Catarina Barbero, die schnell blank zieht. Der Film ist auf der Doppel-BD mit Questis „Falle“ erhältlich, diese Edition ist leider OOP. Aber als Doppel-DVD ist das Ding noch für 10 Euro zu haben. Schon allein wegen „Die Falle“ lohnt sich die Anschaffung.
Leider kann ich keinen Trailer bieten, dafür jedoch einen musikalischen Eindruck: