Inhalt:
1971 - Der junge Garrigan hat gerade seinen Doktor in Schottland gemacht. Nun will er in die weite Welt und es verschlägt ihn nach Uganda in eine kleine Mission, in der er zusammen mit einem anderen Arzt das Leiden der Dorfbewohner lindern will. Zur gleichen Zeit kommt der General Idi Amin an die Macht im Land - und durch Zufall bei einem Autounfall wird Garrigan zu Hilfe gerufen um dem Präsidenten zu helfen. Dieser ist zu der Zeit heiss umjubelt vom Volk - und er ist begeistert von dem jungen Garrigan. Er bietet ihm an, für ihn als Leibarzt in der Hauptstadt zu arbeiten - was Garrigan kurzerhand annimmt, da er eine Chance sieht sich als Arzt zu profilieren. Er wird nebenbei auch noch zu Amins Berater und einem seiner engsten Vertrauten. Mit der Zeit erkennt er aber auch Amins andere Seite und er nimmt Teil an einer grausamen und brutalen Welt - an der Seite eines unberechenbaren Diktators....
Fazit:
Dem Regisseur gelang hier eine aussergewöhnliche Verfilmung über das Leben des Idi Amin und sein Tun und Handeln in der Welt und Uganda. Die Darstellung Amins ist geradezu beängstigend perfekt dargestellt durch Forrest Whitaker! Was der Junge hier leistet ist abnormal! Er schafft es den Spagat zwischen Amins humorvoller, sympathischer Seite und seiner bedrohlichen, gewaltgeprägten superb darzustellen. Man fühlt geradezu die Spannung die in jeder Szene mit Whitaker in der Luft liegt, weil man ständig das Gefühl hat die Stimmung Amins könnte umschwenken.
Auch die restlichen Darsteller sind absolut gelungen - darunter in einer kleineren Rolle übrigens auch Gillian Anderson - die ich mit blonden langen Haaren fast nicht erkannt hätte - gut sieht sie aus
Der Film behandelt die Zeit von Amins "Amtsantritt" nach dem Sturz Mobutos - bis kurz vor seinem Amtsende 1979. Hierbei ist der Hauptaugenmerk ganz klar auf die Geschichte zwischen Garrigan und Amin gelegt - aber immer mit politischem Hintergrund. Das kommt daher, dass Garrigan real nicht existiert hat. Ca. 80 % der Geschichte beruht auf wahren Gegebenheiten, laut dem Autor - der Rest wie Garrigan oder ein paar Kleinigkeiten wurden dazugedichtet um einen ordentlichen Film/Buch daraus machen zu können. Das ist aber nicht weiter schlimm wie man im Extra der DVD "Gefangennahme Idi Amins" (falsche Übersetzung da er nie gefangen war) erfahren kann. Hier finden wir einiges an echtem Bildmaterial und Videomaterial über Amin aus der damaligen Zeit.
Interessant sind auch die Kommentare einiger der afrikanischen Darsteller die zu dieser Zeit beriets lebten oder Amin gar persönlich kannten! Es fällt schwer - auch im Film - differenziert urteilen zu können über die Person Amin, welche 300.000 Einwohner Ugandas das Leben kostete. Die einen halten ihn heute noch für einen Staatsmann von Welt, einen Held - die anderen welche seine grausame Seite kannten eben das Gegenteil. Im Grunde kann man es sagen wie Garrigan im Film: "Amin sie sind ein Kind!" ein Kind welches nach seiner Stimmung handelt - gerade heraus - ohne nachzudenken - manchmal einfach grausam, aber irgendwie ohne das wirklich zu wollen tief im Innern.
Ein spitzen Film, den man sich ansehen sollte - und sei es aufgrund der halbstündigen Geschichtsstunde welche als Extra an Bord ist.
8,5/10 - Tendenz nach oben