Beyond Hollywood - das Filmsyndikat

Allgemein => Neuigkeiten => Thema gestartet von: Thomas Covenant am 22. Januar 2021, 22:37:55

Titel: Der weiße Tiger
Beitrag von: Thomas Covenant am 22. Januar 2021, 22:37:55
Eeeeendlich mal wieder einen verdammt guten Film gesehen der nachhallt.
Und er kommt aus Indien , gedreht nach dem Bestseller der weiße Tiger.
Baram ein intelligentes Kind aus einem armen Dorf sieht sich in den Mühlen des Kastenwesens zermahlen. Als junger Mann gelingt ihm der Aufstieg zum Fahrer des hiesigen Sklavenhalters, der Mogul eines Kohlekonzerns ist.
In dessen Diensten versucht er der weiße Tiger zu werden.
Zum ersten-dies ist kein Bollywoodfilm. Der Film ist ernst und zeichnet ein Bild von Indien fernab jeder Räucherstäbchenromantik. Die Ungerechtigkeiten des Kastensystems sind fast schmerzhaft mit zu fühlen. Und zweitens erklärt der Film kongenial warum das System noch heute so funktioniert und da scheint die indische Seele schon ein großes Stück mit zu wirken. Dieses Herr und Diener Verhältnis hat man so seziert noch nicht vor die Augen bekommen.

Der Trailer verrät nicht all zu stark wie niederschmetternd und dramatisch der Film ist.
Wirkt eher etwas leichtfüssig aber dieses Werk ist oscarverdächtig.
Hammerteil

 :9:

Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Nation-on-Fire am 23. Januar 2021, 09:32:53
find ich interessant, der wird geschaut
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: skfreak am 23. Januar 2021, 10:47:48
Klinge in der Tat gut! Ist by the way eine Romanverfilmung
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: JasonXtreme am 23. Januar 2021, 11:25:36
Puh mal den Trailer sichten, mit indischem Film hab ichs irgendwie so garnicht
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Max_Cherry am 23. Januar 2021, 11:38:21
Der kommt generell sehr gut an, bin interessiert.
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: skfreak am 25. Januar 2021, 06:32:22
Am Wochenende gesichtet - also so bockstark wie Gunter fand ich den nicht. Müsste ich ´´  ne Note auspacken wäre es wohl eine 7 oder so.
Die indische Kultur per se ist ja schon verstörend und der packt noch eine Schippe drauf und zeigt eine im Grunde absolute kaputte Nation bar jeder Hoffnung.
Wirklich leichtfüssig fand ich Ihn übrigens nicht, die Armut und die Misshandlungen der niederen Kasten war ein ziemlicher Downer.
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Max_Cherry am 07. Februar 2021, 14:52:35
Der weiße Tiger :flix:
Doch, der hat mir wirklich gut gefallen.
Anfangs ist er überraschend locker und trotz der immer wieder durchschimmernden Kasten- und Hierarchie-Thematik, wirkt er tatsächlich recht leichtfüßig in der ersten Stunde. Die zweite Hälfte ist da weit ernster, düsterer und härter. Gefilmt ist das Ganze mehr als ordentlich und die Schauspieler sind top. Gunther hat das schon passend zusammengefasst: der Film ist gut und hallt nach. Die Balance zwischen spannender Erzählung, Unterhaltung und Tiefgang/Aufklärung funktioniert sehr gut. Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Film ein paar Preise bekommt, vielleicht sogar Oscar-Nominierungen.
:7.5: - :8:
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Thomas Covenant am 07. Februar 2021, 20:31:04
Schön das du dir den angeschaut hast. Ich bin immer gespannt auf dein Fazit. Meistens liegst du 1 Punkt unter mir weil dir emotional nicht so die Gäule durchgehen wie mir.
Ist ein geiler Film und eine willkommene themathische Abwechslung.
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Max_Cherry am 07. Februar 2021, 21:31:42
Der passt auf jeden Fall.
Das freut mich, ja bei uns passt es tendenziell oft.

Beim "Schwarzen Falken" sind wir vermutlich mehr als einen Punkt auseinander ;) Zum dem schreib ich noch was, aber schlecht isser nicht.
Titel: Antw:Der weiße Tiger
Beitrag von: Seth Gecko am 09. Februar 2021, 18:43:04
Gestern Abend bin ich endlich dazu gekommen den Film zu sehen. Kann mich Gunther zu 100% anschließen. Für mich einer der besten Filme seit Langem. Packend und intensiv von Angang an. Der Film bringt einem als Zuschauer die Brutalität und Destrukivität des indischen Klassensystems schonunglos nahe. Das geht sehr unter die Haut. Von großer Brillianz ist der Hauptdarsteller, der eine Figur spielt, die bei aller Zielstrebigkeit und Berechenbarkeit eine Servilität an den Tag legt, die immer wieder die Frage aufwirft, was davon echt und was davon nur vorgetäuscht ist. Am Ende fällt es entsprechend schwer, sich über seine Tat tatsächlich zu empören.

Kurzum: Substanzvolle Sozialanalyse, großartig gespielt und absolut packend.