Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe / L‘Uccello dalle piume di cristallo (1970)
Und das ist er nun – neben „Blutige Seide“ der Giallo, der das Genre richtig in Schwung bringen sollte. Eigentlich dürfte ich zu Argentos Debüt nichts mehr schreiben. Aber dennoch sollen hier noch ein paar Worte verloren werden.
Der Film ist die Schablone, für so manches, was da kommen mag. Tony Musante spielt einen amerikanischen Schriftsteller, der einen Mordanschlag in einer Galerie beobachtet. Ein Mann in schwarzem Regenmantel sticht auf eine Frau ein. Der Held nähert sich – der Mann flüchtet und die Frau kriecht über den Boden. Leider wird der Held vom Flüchtenden in dem Schaufenster (was wie ein Glaskasten ist) eingeschlossen… Die Polizei holt in raus und kann die Frau retten. Zunächst gerät Sam Dalmas (Musante) selbst unter Mordverdacht und ermittelt selbst. Das Attentat steht wohl mit einer Mordserie an jungen Frauen in Zusammenhang – doch die Bemühungen von Sam bleiben dem Killer nicht verborgen…
Hier ist vieles schon drin, was den Giallo und Argentos Werke auszeichnet. Die schwarzen Handschuhe, die langen blitzenden Messer, die hübschen Mordszenen und die schrägen Figuren. Werner Peters als schwuler Antiquitätenhändler und Mario Adorf als katzenfressender Maler sind grandios. Geil ist auch der kurze Auftritt von Reggie Nalder als Killer und die daraus resultierende Verfolgungsjagd.
Ich habe gestern den Film auch stilecht mit einer Flache J&B erleben dürfen, denn hier bekommt man nicht nur den inflationären Einsatz des Whiskys zu sehen, sondern auch tolle Werbung, denn eines der Mordopfer hat einen J&B Aschenbecher.
Ich finde den Film immer noch äußerst gelungen und kann jeden diesen italienischen Krimi ans Herz legen. Ein Muss für Fans und auch alle anderen. Einfach ein geiler Film – danach sollten die Gialli nicht mehr dieselben sein. Übrigens hat der Streifen auch einen hervorragende Morricone -Soundtrack…
Hier der Trailer – ach ja – der hat natürlich nix mit Bryan Edgar Wallace zu tun, eher mit Frederic Brown…