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Nachrichten - Elena Marcos

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Das Haus an der Friedhofsmauer (1981)
- immer noch einer meiner Lieblingsfulcis. Atmosphärisch dicht, blutrünstig und hervorragender Soundtrack. Besonders die Soundgestaltung finde ich immer noch superb und das Bild der BD ist richtig gut. Wenn man früher immer die abgegrabbelten DVDs und VHS Fassungen kannte - erstrahlt das Werk in sensationellem Glanz.

Pathfinder (1987)
- hier hab ich mal eine kleine Bildungslücke geschlossen. Der norwegische Abenteuerfilm sieht gut aus und kommt authentisch rüber. Im Gegensatz zu dem Hochglanz-Nispel-Remake zeichnet sich das Original durch eine tolle Kameraarbeit aus. Die Action ist nicht so pralle, aber dafür ist die Story einfach, aber dafür spannend und nachvollziehbar. Ein junger Same entgeht einer Attake fieser Nordmänner und flüchtet zu einem anderen Stamm. Dieser will flüchten, da sie um ihr Leben fürchten. Doch Aigin und wenige Gefährten bleiben zurück, um sich den finsteren Typen zu stellen... Der Film bietet eine dichte Atmosphäre und viel Schnee - wer einen oldschooligen Abenteuerfilm sehen will, liegt mit Pathfinder genau richtig.

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Neuigkeiten / Antw:Neuer Alien von Fede Alvarez
« am: 14. Dezember 2023, 12:47:37 »
Was soll das sein? Und es sieht noch scheiße aus. Das Design ist zu modern, als dass es zu dem original passt.... und wer sind dieses Gesichter?

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Theater des Grauens (1973)

- was soll ich sagen. Großartiges, schwarzhumoriges Stück britisches Gruselkino. Vincent Price füllt die Rolle als Theaterschaupieler Lionheart mit jeder Faser aus und Diana Rigg ist ohnehin einfach nur Legende. Ich mochte den Film schon damals, als er ständig im TV lief, aber auf BD kann man ihn rundum genießen. Die Shakespear-Morde sind wunderbar originell und mit Augenzwinkern gelöst. Emphelung für alle, die auf altmodischen Horror mit einem Schuß Blut garniert stehen.

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Asiatische Filme / Antw:Der beste John Woo!!!
« am: 12. Dezember 2023, 10:27:33 »
Wer die ems DVDs hat, darf sich qualitativ glücklich schätzen.

Auf Schnittberichte geht es auch um die VÖ.

Gut, ich hab mir von der Tödliche Freund auch ne spanische Scheibe geholt.
Aber 15€ mit Porto für nen B... ist immernoch was anderes als das Doppelte.

Auf dem Back von The Killer ist oben ein Bild aus dem PC Spiel
Stranglehold und unten aus nem anderen Film.
Das ist lustig, in Farbe und bunt.

Ach Dirk, hast Du die DVD von ems, dann biete ich mich ggf. als Käufer an?

Ich möchte die ems nicht abgeben... auf gar keinen Fall. Die Gerüchte besagen nicht nur, dass es ggf. Boots sind, sondern dass es sich auch um teure Upscales handelt.. uiuiuiui.

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Kurz und knapp:

Old Shatterhand (1964)
- hier hat Atze Brauner das Zepter in die Hand genommen und aus den Karl May Rechten eine eigene Story gebastelt. Dabei ist der Film auf für zwei Stunden sehr flott und unterhaltsam geworden. Eine Truppe von Bösewichtern (die Fäden zieht Guy Madison als Captain der Armee) versucht diverse Morde und Überfälle den Apachen in die Schuhe zu schieben, damit der anstehende Friedensvertrag nicht unterschrieben werden kann. Old Shatterhand und Winnetou versuchen das natürlich zu verhindern. Brauner hat mal etwas andere Kulissen in Jugoslawien aufgetan und bietet tolle Landschaftsaufnahmen. In den Nebenrollen sehen wir natürlich Ralf Wolter, Dahlia Lavi, Rik Battaglia und eben auch Guy Madison. Sehr guter May-Film, der leider schon das Ende der Reihe einläutete.

Staying Alive (1983)
- die Fortsetzung zu "Saturday Night Fever" spielt fünf Jahre später. Travolta ist immer noch ein egoistisches Arschloch und versucht als Tänzer in Manhatten Fuß zu fassen. Er führt eine lose beziehung zu Jackie, die ihn bedingungslos liebt - doch er verknallt sich in die reiche Zicke Laura, die super tanzt, aber an sich ein kaltherziges Miststück ist. Wie es so sein muss, Travolta tanzt sich in die erste Reihe und liefert in einem "HöllenMusical" eine sensationelle Leistung ab...
Der erste Teil ist 70er Drama und der zweite ist dafür 80er pur. Kein Wunder: Drehbuch Stallone, Produktion Stallone, Regie Stallone. Für Sly wahrscheinlich ein etwas fremdes Genre, aber hier sind die Rocky Vibes nicht so tiefgehend. Dafür ist es ein sehr unterhaltsamer 80er Jahre Tanz Film, der überall zu unrecht schlechte Kritiken bekommt, denn er ist sehr unterhaltsam, sieht toll aus und atmet die 80er in jeder Szene. Da Travolta von Danneberg synchronisiert wird, hat man bei den Onelinern immer das Gefühl... das hätte auch von Stallone gespielt werden können. Nur kann der nicht so gut tanzen. Fazit: Für 80er Fans ein Muss.

Showdown in L.A. (1989)
- das ist er! Der T.V. Film von Michael Mann, der die Vorlage zu Heat war. Und was in Heat in knapp drei Stunden erzählt wird, nimmt Mann hier in 90 Minuten vorweg - und das absolut grandios. Die Story ist aus dem Megahit bekannt. Wir haben eine Räuberbande, die Transporter ausräumt und spurlos verschwindet. Detective Hanna setzt sich der Truppe auf die Spur und entdeckt den Kopf Patrick McLaren, der genauso auf den Cop aufmerksam wird.
Was Mann aus dem TV-Budget herausholt ist sensationell. Der Shootout ist hier schon beeindruckend und auch die "Café"-Szene ist hier enthalten. Außerdem wartet der Film mit einer Latte an bekannten TV-Gesichtern auf - unter anderem Sam Jones als fieser Barkeeper, Michael Rooker als Polizist und Xander Berkeley in der Rolle des "Waingro". Dabei vergisst Mann auch nicht eine gute Dramaturgie, die mit Charaktertiefe agiert und mit beiden Figuren fiebern lässt.
Ich glaube, ich muss bald mal "Heat" zum Vergleich ranziehen.
Die DVD von "Showdown in L.A." hingegen ist unterirdisch. Miese Qualität, haufenweise Nachzieh-Effekte und starker Kontrast. Oftmals krisselt das Bild. Ist insgesamt nicht so schön - eine unwürdige Veröffentlichung für einen sehr geilen Film.

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Betty Giplin

Übrigens: Gilpin, nicht Giplin. :D

Die hat sich schon mit "The Hunt" ein Denkmal gesetzt.

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Dirty Angels - Vergogna schifosi (1969)
- siehe Giallo-Thread

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Filme Allgemein / Dirty Angels - Vergogna schifosi (1969)
« am: 06. Dezember 2023, 14:19:34 »
Dirty Angels - Vergogna schifosi (1969)

Hier haben wir den ersten Vollgriff ins Klo. Selten so einen langweiligen und öden Film gesehen, dabei war die Prämisse eigentlich super. Ein Pärchen hat einen flotten Dreier mit einem Touristen, der dabei an einer Herzattacke stirbt. Mit im Boot ist ein befreundeter Fotograph, der hübsch Bilder von den sexgeilen Leuten macht. Ähnlich wie bei „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ lassen die Drei dann die Leiche verschwinden. Sechs Jahre später bekommen sie die Bilder zugeschickt inklusive Erpresserschreiben...
Klingt spannend, ist es aber nicht. Denn während der 75 Minuten wird geredet, gefeiert, sich Sorgen gemacht, wo man das Geld hernehmen könnte... Und nebenbei sucht man nach dem Erpresser, den die drei in einem mittelosen Künstler sehen. Doch die Suche nach dem Verbrecher gestaltet sich ebenfalls unheimlich langweilig, denn anstatt mal den Spuren nachzugehen, feiern sie lieber mit dem Künstler wilde Partys. Am Schluss nehmen sie sich vor einen weiteren Mord zu begehen, ohne einen Beweis zu haben, dass ihre Vermutung richtig ist.
Einer der wenigen Filme von Regisseur Mauro Severino, der es schafft, dass man sich selbst auf 75 Minuten furchtbar langweilt. Man wollte hier wahrscheinlich eher zum Drama oder Milieustudie übergehen, was ebenfalls voll danebengeht, denn der Film sagt dem Zuschauer gar nichts. Auch nicht am Ende – keine großartige Moral oder Pointe. Und wenn kommt es nicht rüber. Es gibt auch keine großartigen Schauwerte oder gute Darsteller, es ist einfach nur zäh – da hilft auch die Musik von Ennio Morricone nichts mehr. Ein Film, der zu recht vergessen ist. Da ist selbst „Der Satan ohne Gesicht“ großartiges Kino gegen. Ich verlinke hier keinen Trailer – da ich keinen gefunden habe. Den Film gibt es im Original auf YT – mit 18er Sperre, obwohl es hier nix zu sperren gibt. Ich erspare es euch... 

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Saturday Night Fever - Nur Samstag Nacht (1977)

- jetzt hab ich den Klassiker von John Badham auch mal nachgeholt. Und tatsächlich ist es weniger GoodFeel-Dsico Movie sondern ein knallhartes Drama über einen jungen Mann, der eigentlich ein selbstgefälliges Arschloch ist. Ein Macho wie er im Buche steht, egoistisch und selbstverliebt. Die Wandlung am Schluss ist zwar, trotz der Schicksalsschläge, nicht nachvollziehbar, wirft aber ein interessantes Bild von New York der 70er auf. Travolta tanzt wirklich arg geschmeidig - aber darum geht es nicht. Der Umgang mit Frauen wird hier echt böse dargestellt - was man am Schluss auch an der Vergewaltigungsszene sieht (wird aber auch so dargestellt, als ob die Mädels das selber schuld sind). Die 12er Fassung bei uns ist die ungekürze R-Rated - es gab in den USA eine weichgespülte PG13 Variante.
Fazit: Interessant den mal gesehen zu haben, aber nicht wirklich ein Film für die Ewigkeit. Manches in dem Drama regt heute eher zum Grinsen an ("Jetzt hast du meine Frisur kaputt gemacht, Papa!") - war nicht langweilig, aber kein Film für die Sammlung.

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Der Satan ohne Gesicht - La Bambola di Satana (1969)
- siehe Giallo Thread

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Filme Allgemein / Der Satan ohne Gesicht - La Bambola di Satana (1969)
« am: 04. Dezember 2023, 18:13:55 »
Der Satan ohne Gesicht - La Bambola di Satana (1969)

Hier haben wir es mit einem wirklich seltenen Stück zu tun, den Troy Howarth als einen der schlechtesten Gialli aller Zeiten bezeichnet. Nun, so hart wollen wir nicht mit dem Streifen ins Gericht ziehen, aber er ist tatsächlich alles, aber kein wirklich guter Film.
Es geht um Elisabeth, die nach dem Tode ihres Onkels ein altes Schloss erbt. Die dort lebende Haushälterin berichtet, dass der Onkel Pläne hatte den alten Kasten zu verkaufen. Der Beste Freund des Onkels hingegen verneint das. Doch ein unbekannter Unhold verschafft sich Zugang zum Schloss und stellt Elisabeth nach. Die wird nachts unter Drogen gesetzt und leidet unter Alpträumen – unter anderem wird sie in den Gewölben von Kaputzenmännern gefoltert. Ihr Freund Jack versucht das Rätsel um das Schloss zu lösen…
Nun, der Film ist eher mit dem Gothic-Horror und den Edgar Wallace Filmen verwandt als mit dem Giallo. An diesen erinnert der „Satan“, der immer im Dunkeln bleibt und nie sein Gesicht zeigt. Ich war allerdings schnell auf Spur und hatte die richtige Vermutung, wer der Killer ist. Zum Positiven des Films zählen die stimmigen Kulissen und die Musik – der Gothic Horror kommt schon zum Tragen. Schlimm ist die hölzerne Inszenierung von Ferruccio Casapinta und der wirre Schnitt, der sich auch zwischen Tag und Day for Night nicht immer entscheiden kann. Die Darsteller gehen an sich in Ordnung. Erna Schürer als Elisabeth kommt arg naiv rüber, da macht Roland Carey als Jack die bessere Figur, denn er gibt den Aushilfs-Lex Barker ganz gut. Der Augenschmaus ist die immer geile Schachtel von Haushälterin, die ins Auge fällt. Lucia Bomez ist zwar etwas fortgeschrittenes Alter, sieht aber im Negligé doch ganz knackig aus. Auch Aurora Bautista als Malerin Claudine bereichert den Film nicht nur mit ihrem hübschen Aussehen…
Der Film macht natürlich den Fehler, einen Teil der Lösung aufs Plakat zu drucken. Denn wer die Fotomontage sich anschaut, kommt dem Killer schneller auf die Spur.
Egal. Der Film ist an sich nur Durchschnitt und ein schneller Snack für den Fan. Wichtig bleibt er nur aufgrund seiner Seltenheit, denn er ist nie im Kino gewesen oder auf VHS erschienen. Er erschien erstmalig mit neuer deutscher Synchro bei X-Rated in der ECC und ist daher bereits OOP. Zu empfehlen ist er eigentlich nur den Komplettisten und Giallo-Hardcore-Fans.

Der deutsche Trailer bietet einen hübschen Einblick:


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Interrabang (1969) - siehe Giallo Thread

Laurin (1989)
- nun - auch die Zweitsichtung hat der Film sehr gut überstanden. Mir ist nun aufgefallen, dass er weniger als Horrorfilm, sondern als Psychothriller funktioniert. Durch die Märchenhaften Elemente und die Beleuchtung ist mir das beim ersten Mals schauen wohl nicht so aufgefallen. Aber tatsächlich wählt Robert Sigl Einstellungen, die man sich als Bild an die Wand malen kann. Da ich den Film ja kannte, war die Spannung auch nicht so hoch. Leider ist der Splattereffekt im Finale nicht zu sehen. Offenbar wurde der Effekt gedreht, aber nicht in den Film montiert. Aber das fällt nicht ins Gewicht - Laurin hat eine ganz eigene Atmsophäre, die mich voll anspricht. Toller Film.

First Reformed (2017)
- jetzt kommt das große Hallo. Ich hab den ersten A24-Film gefunden, der mir gefällt. Paul Schrader hat in dieser Streaming Produktion ein düsteres Drama um einen verzweifelten Priester geschaffen, dem das Leben am Arsch vorbei geht. Ethan Hawke gibt den Gottesmann, der sein Leben in einer alten historischen Kirche fristet. Er ist Alkoholiker und man hat den Eindruck, dass sich der Mann, der für eine kirchliche Organisation arbeitet, sich eher vor der Welt verstcken will. Doch dann kommt in der Gemeinde die schwangere Mary zu ihm (Amanda Seyfried), weil ihr Mann Michael starke psychische Probleme hat. Der ist nämlich Umweltaktivist und dreht am Rad, weil der Planet stirbt. Er war auch schon öfters im Knast aufgrund seiner Überzeugung, denn der Klimakollaps steht kurz bevor. Der Pfarrer Toller trifft sich mit ihm öfters zu Geprächen und freundet sich mit ihrm an. Dabei lernt Toller viel über die Situation der Welt... doch Michael kommt mit der drohenden Umweltapokalypse nicht klar und bringt sich um. Toller kümmert sich um die Beerdigung, die jedoch dem Industriellen Balq ein Dorn im Auge ist. Denn Michael hat die Firma, die die Umwelt verseucht, immer bekämpft. Leider ist Balq der Hauptsponsor der Kirchenorganisation für die Toller arbeitet und richtet das Jubiläumsfest der Kirche aus. Doch Toller hat vor in Michaels Fußstapfen zu treten...
Manchmal hatte ich den Eindruck hier die seichte Kirchenvariante von Taxi Driver zu sehen, denn man kann Ethan Hawke dabei zusehen, wie er in der Abwärtsspirale immer weiter nach unten rutscht. Auch wenn sich eine zarte Affäre mit Mary anbahnt, liegt der Focus aber der Persönlichkeits entwicklung des Priesters, der sich zum Umwelt aktivist wandelt. Der Film behandelt auf seine Weise sehr ernste aktuelle Themen und den Umgang damit. Der Film ist insgesamt von Schrader recht düster gehalten (ich hab mal gelesen, der sollte ursprünglich in SchwazWeiß gedreht werden) und vermittelt eine traurige Atmosphäre. Ich fand den sehr gut gespielt und hervorragend besetzt - besonders Hawke gibt hier alles. Das Ende kann man interpretieren wie man will - es wirkt eher wie ein Traum oder eine Wunschvorstellung. Es soll wohl ein positives Ende vermitteln - aber irgendwie bleibt beim Zuschauer auch eher ein unangenehmes Gefühl zurück.
"First Reformed" ist ein eher kleiner Film, der aber eine starke Wirkung erziehlt. Schrader weiß genau, was er macht - aber das erwarte ich bei dem alten Hasen auch.

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Filme Allgemein / Interrabang (1969)
« am: 30. November 2023, 08:59:11 »
Interrabang (1969)

Jetzt kommt ein Giallo der eher leisen Töne. Oftmals wird „Interrabang“ auch als Kunstdrama bezeichnet, doch auch hier würde ich eher Psychodrama sagen. Kurz: es handelt sich erneut um einen Film, der auf einem kleinen Boot spielt – vergleichbar mit „Das Geschlecht der Engel“ und „Top Sensation“. Doch geht dieser Streifen einen anderen Weg. An Bord befinden sich Modefotograph Fabrizio, seine Frau Anna, deren Schwester Valeria und das Modell Margerita. Fabrizio ist ein Hallodri, der mit seinem Modell vor den Augen seiner Frau rummacht, Valeria ist eher intellektuell und wird von den anderen als „unisex“ angesehen, Anna ist sehr von sich überzeugt und das Modell ist doof, aber dauergeil. Als sie in die Nähe einer Insel kommen, wo sie Fotos machen, haben sie plötzlich kein Benzin mehr. Fabrizio hält ein vorüberkommendes Boot an, und bittet diese ihn mitzunehmen. Während der Mann Benzin besorgt, warten die Frauen auf dem Boot. Leider gibt es im Radio eine Meldung über einen entflohenen Mörder. Als dann Marco auftaucht, ein undurchsichtiger Bursche – sind alle Frauen fasziniert. Sie sind sich sicher, das ist der Mörder – denn auf der Insel liegt die Leiche eines Polizisten. Doch statt zu fliehen – geben sie sich alle dem Fremden hin, der allerdings noch weitere tödliche Gelüste in sich trägt.
Regisseure Giuliano Biagetti lässt sich für die Story sehr viel Zeit. Wir lernen die Figuren kennen und ihre Macken kennen, die Beziehungen untereinander werden klar – Hass, Missgunst und Eifersucht kommen hier ebenfalls zu Tage. Trotzdem kommen die Frauen miteinander aus. Doch im Gegensatz zu Fabrizio, der leicht zu haben ist, ist Marco der geheimnisvolle Mann, dem die Gefahr aus allen Poren dringt und die Weiber alle richtig wuschig macht, so dass sie das gefährliche Spiel eingehen. Während der Normalo-Zuschauer wahrscheinlich gelangweilt ist, wird der geübte Giallo-Fan solide unterhalten, vor allem weil der Film wirklich am Ende wieder mit herrlichen Plot-Twists daherkommt, die man zwar sich erschließen kann (ich hab das Ende kommen sehen), aber im Grunde sehr geschickt daherkommt. Natürlich geht es hier wieder um menschliche Verhaltensweisen und weniger um Mord und Totschlag – da hält sich „Interrabang“ (das ist übrigens das Zeichen, wo ? und ! vereint sind) stark zurück. Dennoch ist der Film ein außergewöhnliches Exemplar des Genres, wohl auch, weil er recht selten ist. Es gibt ihn auf DVD in Italien, die noch gut erhältlich ist. Leider besitzt diese keine englischen Untertitel, was es etwas schwer macht dem Film zu folgen. Der Film wartet ja auch nicht großartig mit Blut auf, weshalb er nicht in den Blick der hiesigen Labels rückt. Schade, denn er ist schon eine interessante Fußnote des Giallo-Kinos und einen Blick Wert. Vor allem die jugoslawische Schauspielerin Beba Loncar (die Anna spielt) ist purer Zucker und macht das Anschauen des Films zu einem Vergnügen.

Zwar kein Trailer, aber etwas Musik und Bilder aus dem Film geben schon mal einen kleinen Eindruck:

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Filme Allgemein / Antw:Der Giallo-Thread
« am: 24. November 2023, 12:13:21 »
Klingt super.

In der blauen Giallo Box heißt er:

THE FORBIDDEN PHOTOS OF A LADY ABOVE SUSPICION

Die Beschreibung passt zumindest.

Nee - den Du meinst ist "Frauen bis zum Wahnsinn gequält" von 1970. Der kommt hier auch noch dran...

165
Filme Allgemein / Femina Ridens / The Frightened Woman (1969)
« am: 23. November 2023, 18:26:57 »
Femina Ridens / The Frightened Woman (1969)

Eine Zweitsichtung der besonderen Art – denn:

Ich hatte mit Julia in "The Frightened Woman" reingeschaut - kein Giallo im üblichen Sinne, sondern eher: Psycho kidnappt Frau, um sie zu demütigen. Nach einer halben Stunde wollte Julia das Ende sehen (weil sie dachte, es geht nur um Folter und Rache) ... doch am Ende haben wir gar nichts gescheckt, so dass wir dann doch noch den Mittelteil gesehen haben. Ich muss den Film bei Gelegenheit mal in der richtigen Reihenfolge gehen - denn es gibt am Schluss wieder einen Plottwist, der die Story verkehrt und komplett umdreht... Ich würde mal sagen - guter Film, aber ich muss ich einfach nochmal sehen...

Jetzt habe ich mir den Film von Piero Schivazappa mal ganz in Ruhe angeschaut und stelle fest, dass er wahrscheinlich zu den obskursten und seltsamsten Gialli zählt. Nun – der Film ist die fleischgewordene Angst des Mannes vor der Weiblichkeit. Ein Freudianisches Feuerwerk für Zuschauer und Kritiker – vielleicht die Essenz des „feministischen“ Filmes. Philippe Leroy spielt Dr. Sayer – einen reichen Knacker, der Vorsitzender einer Stiftung ist. Zum Wochenende hin bestellt er sich eine Prostituierte, die leider abspringt. Deshalb kidnappt er eine Frau, die in der Stiftung arbeitet – und behandelt sich das Wochenende quasi als Sklavin. Sie wird gedemütigt und gequält – zum Vergnügen des Mannes, der seine Männlichkeit durch den aufkeimenden Feminismus und die Stärke, die selbstbewusste Frauen an den Tag legen bedroht. Nun die arme Frau geht durch die Hölle der Angstqualen, bis sie das Spiel mitspielt und die Situation umkehrt…
Am besten ist, man weiß nichts über die Story und genießt dieses Psycho-Terror-Drama, dass auf recht intelligente Weise mit Geschlechterrollen umgeht. Die Kulissen sind absolut stylisch und der ganze Film wirkt etwas wie ein (Alp-)Traum. Dagmar Lassander ist hier in ihrer ersten großen Hauptrolle zu sehen und spielt die „Maria“ grandios („Ich bin nicht schön oder sexy. Lassen sie mich doch gehen…“ Haha – von wegen – die Lassander gibt hier den absolut heißen Feger…)
„Femina Ridens“ oder „The Frightenend Woman“ (eigentlich heißt der Originaltitel „Die lachende Frau“) ist ein Kunst-Giallo zwischen Arthouse Film und schmierigen Sleaze. Ein Film, der Sex – die Angst vor der Frau (Die „Vagina dentata“ im Film ist eindeutig von Niki de Saint Phalle inspiriert) und der Weiblichkeit in den Mittelpunkt rückt. Ein absoluter Glücksgriff des Kinos – ob man das als intelligent oder widerlich einordnet ist egal. Der Film ist ein „Krimi“ der etwas anderen Art und vor allem sehr vielschichtig. Fazit: Geiles Teil.

Der Film war Teil der ersten Giallo-Box von Koch Media. Folglich ist der Film, der nur im Original mit Untertitel vorliegt, nie im Kino gewesen, sondern wurde nur in der Box auf DVD veröffentlicht und wie so oft OOP. In UK ist der Film bei Shameless erschienen.

Hier der US-Trailer:


und der italienische Original-Trailer:


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Hab jetzt echt gedacht der hat mehr gemacht an Filmen!? Aber anscheinend ist er ja als Darsteller, Autor, ... gut beschäftigt gewesen.

14 Einträge in der ofdb sind nicht geade viel... davon ist einiges TV-Arbeit.

vorgestern:
Femina Ridens / The Frightened Woman (1969) - siehe Giallo-Thread

und

Columbo - Der Schlaf, der nie endet (1975)
- letzter Film der vierten Staffel. Man merkt auch hier, dass die Filme dramaturgisch nicht ganz durchdacht sind, bzw. der geübte Columbo Seher genau weiß, wo die Fehler und Schwachstellen der Bösewichter sind. Cool war an dieser Folge der Auftritt von George Hamilton (Liebe auf den ersten Biß) als schmieriger Arzt, der allerdings nicht besonders helle ist. Lesley Ann Warren ist als zweiter Gaststar dabei.
Nette Folge, aber leider keins der Highlights.

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Die Mami-Cops (1985)

- Tja - da waren Buddy und Terry schon etwas älter. Insgesamt hat der Film nicht ganz die Leichtigkeit der alten Klopper, aber die Atmsophäre ist 80er pur. Das Ding hätte an manchen Stellen schon etwas Cannon-haftes. Die Story ist abolut Banane und nicht nachzuvollziehen. Hill udn Spencer sind FBI Angenten, die als Tarnung sich als Streifenpolizisten ausgeben. Vor einigen Jahren haben sie einen Typen in den Knast gebarcht, der 20 Millionen geraubt hat. Als der entlassen wird, ist der bald tot, aber es gibt Hinweise auf einen mysteriösen Komplizen...
Die Krimihandlung ist total löchrig. Wie die ihre Ermittlungen durchziehen ist katastrophal - aber egal. Hauptsache Verfolgungsjagden, Stunts, Ballereinen, dumme Sprüche und zwischendurch ein paar auf die Nuss. Mehr will ich eigentlich gar nicht.
Fazit: Leite Unterhaltung für den Sonntagabend. War für mich genau das richtige.

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Ich hab noch die englische DVD Box von Dead Set. Ich denke, die reicht aus. Ich hab die aber auch nicht komplett gesehen. Nur damals am Treffen hatten wir mal reingeschut.

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Filme Allgemein / Antw:Der Giallo-Thread
« am: 17. November 2023, 12:20:36 »
@Dirk: du gehst in deiner Beschreibung der Story sehr ins Detail. Ich persönlich würde das ein oder andere schon Spoiler nennen, weil man die ganzen Infos erst nach und nach als Belohnungen für die gebotene Aufmerksamkeit bekommt. Kannst Du da vielleicht noch einen Teil verspoilern? Große Überraschungen sind das auch nicht, aber ich war ganz froh drum, kaum etwas über den Inhalt vorher zu wissen.

(click to show/hide)

Ok .. gut so?

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Filme Allgemein / Antw:Der Giallo-Thread
« am: 17. November 2023, 10:54:55 »
Ich hab Dirks Texte zuletzt als chronologische Entdeckung und Vorstellung des Genres verstanden, deshalb wollte ich da nicht reingrätschen. Das war von meiner Seite schon bewusst getrennt. Aber wenn es gar nicht so angelegt war, ist zusammenlegen natürlich gut für die Übersicht.

Doch das war schon bewusst so angelegt - aber so haben wir eher alles zusammen. Ich gebe ja auch meistens Titel /Originaltitel und Jahr im Titel mit an... Sonst muss man meine Beiträge per Knopfdruck anszeigen lassen - dann bleiben ja meine Beiträge übrig.

171
Filme Allgemein / Antw:Der Giallo-Thread
« am: 17. November 2023, 10:24:13 »
Will/soll man evtl. die beiden Giallo Threads vereinen?

Mich störts nicht, aber so wäre alles beisammen.😉

Hm... wenn es gewünscht ist - kann man das bestimmt machen.

Nachtrag: So - passiert. Es gibt jetzt nur einen "Giallo-Thread"!!!

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PC, Konsolen & Games / Antw:The Last of Us - Part II [PS4]
« am: 17. November 2023, 09:12:38 »
Ich fand Johnsons Auftritt in der Serie megageil - man hat in ihrer Mimik Ellie sofort erkannt. Guter Schachzug die Dame so einzusetzen. Die Musik der beiden Teile ist ohnhin unheimlich gut und stimmungsvoll. Das hab ich so manche Träne verdürckt bei den Games.

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Filme Allgemein / Antw:Die Geschichte des Giallo
« am: 17. November 2023, 09:10:47 »
Wow, das sieht richtig gut aus. Tolle Bilder und megacoole Musik.

Die Blanc ist dir, glaube ich, auch im Garten der Götter begegnet.

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Filme Allgemein / Antw:Der Giallo-Thread
« am: 17. November 2023, 09:09:04 »


Liebe und Tod im Garten der Götter (1972) :bd:
Direkt vorne Weg: eigentlich hat der Film nichts in diesem Thread zu suchen. Der hat mit einem Giallo nur ein paar wenige inhaltliche Elemente gemeinsam und die gelegentlich eingesetzte voyeuristische, entfesselte Kamera erinnert ein bisschen an das Genre. Anfangs wackelt da noch so manche Fahrt unnötigerweise, aber es wurde nach und nach besser. Abgesehen davon handelt es sich um ein, in episodenhaften Rückblenden erzähltes, ruhiges und erstaunlich gut gespieltes Psychodrama. Man braucht Geduld, denn lange passiert nicht so unheimlich viel. Gemeinsam mit einem älteren Professor erfahren wir über zufällig gefundene Tonbänder und eben jene Rückblenden die Geschichte über seine Vormieter.
Im Mittelpunkt stehen ein junger Mann, seine Schwester, ihr angeheirateter Mann und ein Psychologe. Das Ganze beginnt mit einem missglückten Selbstmordversuch ihrerseits. Doch dahinter steckt mehr....
Ich muss sagen, dass der Film besonders in der ersten Hälfte durchaus etwas Durchhaltevermögen braucht. Es hat auch ein bisschen gedauert, bis ich richtig eintauchen konnte, weil mich gerade in dieser Phase ein paar wirklich schluderig gefilmte Bilder immer wieder rausgerissen haben. Wackelige Schwenks, Spiegelungen auf der Linse usw. Möglicherweise hatte der Kameramann ein Alkoholproblem, so wie der manchmal gezittert hat. Vielleicht war das auch alles Absicht, denn dadurch bekam man manchmal das Gefühl, private Heimvideoaufnahmen zu sehen. Diese Optik wechselt sich aber mit sehr schön eingefangenen artifiziellen Bildern ab. Letztere übernehmen im Laufe des Films die Oberhand bis zur letzten Viertelstunde.
Ich verliere mich gerade ein bisschen in den Details, daher komm ich mal zum Fazit: Wow, ich fand Sauro Scavolinis "Liebe und Tod im Garten der Götter" richtig gut. Er hat das Potential, extrem zu langweilen. Wenn man sich aber auf seine eigenwillige Art, das langsame Tempo und einen gewissen Anteil Melodramatik einlassen kann, könnte der Funke überspringen. Bei mir hat's funktioniert. Das war interessantes Nischenkino aus Italien, welches so ganz anders ist, als es die Verpackung vermuten ließ (der Film ist Teil der Filmart Giallo Reihe).
:7.5: - :8:

Hier hole ich nochmal meinen Senf von damals hoch - aber ich pfliche das Stephan in seiner Meinung bei. Der Film ist anders und das macht seine Faszination aus.

Liebe und Tod im Garten der Götter
- nächster Film aus der Giallo-Edition von Filmart. Diesen "Krimi" gibt es nur als Original mit Untertitel, weil er nie in Deutschland erschienen ist. Verwundert gar nicht, denn er ist auf seine Art und Weise sehr speziell. Ein älterer Mann, Vogelkundler von Beruf, mietet sich in einer Villa ein, um Vögel zu beobachten. Doch bei seinen Streifzügen im Garten findet er ein Knäul Tonbänder, die er allesamt wieder säubert und auf seinem Tonband anspielt. Es sind Gepräche einer jungen Frau mit ihrem Psychiater, die den alten Mann in einen Strudel aus Wahnsinn und Tod ziehen. Azurra, gespielt von Erika Blanc, ist eine durchtriebene kranke Frau, die nicht nur ihren Mann (einen alkoholkranken Pianisten) bei der Stange hält, sondern auch ihren Bruder Manfredi, zu dem sie offenbar einen inzestuöse Beziehung pflegt. Hier besteht eine Hassliebe, die ausartet, als sich der Bruder von ihr lösen will - er kann die Anwesenheit des frisch angetrauten Ehemannes nicht ertragen...
(click to show/hide)
Liebe und Tod im Garten der Götter, ist eher wie ein Gedicht oder ein Puzzle, das dem Zuschauer erst am Schluss die ganze Tragweite offenbart und mit einem tollen Schluss aufwartet. Schade, dass der Film so unterging, da er sehr gut gespielt ist.

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Zuletzt gesehen:
So Sweet... So Perverse / Così dolce... così perversa (1969) - siehe Giallo-Thread

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