Triangle
(http://upload.beyondhollywood.de/images/1273255393_Poster.jpg)
Inhalt:
Jess (Melissa George) ist gestresst, denn sie muss sich als alleinerziehende Mutter um ihren nicht immer einfach zu handelnden Sohn kümmern. Daher kommt ihr eine Einladung zu einem am Wochenende geplanten Segelturn auch gerade recht. Als sie am Hafen eintrifft verhält sie sich allerdings merkwürdig verstört. Ein ungutes Gefühl scheint sie zu beschleichen. Ihr Sohn, so sagt sie, ist in der Schule. An einem Samstag? Höchst seltsam... Auf der kleinen Yacht erwartet sie schon der Besitzer, ihr guter Freund Greg (Michael Dorman), sein neuer Kumpel/Matrose Victor (Liam Hemsworth) sowie das Ehepaar Sally (Rachael Carpani) und Downey (Henry Nixon) mitsamt ihrer Bekannten Heather (Emma Lung). Das Wetter ist gut und so segelt die "Triangle" auf den Ozean hinaus. Doch nur kurze Zeit später verschwindet der Wind wie auf Knopfdruckt und ein schreckliches Unwetter erscheint am Horizont. Greg, der über das Funkgerät die Küstenwache kontaktieren möchte, schnappt noch einen mysteriösen Notruf auf, dann bricht die Hölle über das kleine Schiff los. Die "Triangle" kann sich zwischen den meterhohen Wellen nicht lange halten und kentert wenig später. Wie durch ein Wunder überleben bis auf die verschwundene Heather alle Passagiere. Als quasi aus dem Nichts der gigantische Ozeandampfer "Aeolus" auftaucht, wendet sich dem Anschein nach alles zum Guten. Zum Guten…? Das riesige Kreuzfahrtschiff wirkt verlassen. Keine Menschenseele ist auf den Decks und in den labyrinthartigen Fluren zu finden. Jess plagt weiterhin ein bedrückendes, ungutes Gefühl. Sie kann sich dem Eindruck nicht entziehen von einem Deja-vu in das nächste zu wanken. Wieso nur kommt ihr alles so bekannt vor? War sie schon einmal hier? Plötzlich taucht eine vermummte Gestalt auf und ein blutiger Alptraum beginnt…
Meinung:
Scheiße war der gut :!: Für mich ist Christopher Smiths dritter Film nach Creep und Severance vielleicht keine Offenbarung aber zumindest mal der eindeutige Beweis, dass wir Fimfreaks – die schon vieles gesehen haben - auch heute noch in schöner Regelmäßigkeit weggeballert werden. Richtig gute, innovative und überraschende Horrorfilme sind heutzutage eher selten aber es gibt sie nach wie vor. Triangle ist einer dieser Streifen...
Vor einigen Monaten schon hatte ich in den Neuigkeiten einen Thread eröffnet und damals konnte mich der Trailer nicht sonderlich überzeugen. Schnell wurde er von mir als belangloses Direct-to-DVD Werk abgestempelt. Ein großer Fehler wie ich gestern gemerkt habe. Schon nach den ersten Meinungen im Net und spätestens nach den ersten Meinungen hier wurde deutlich, der Film ist alles andere als die von mir angenommene Direct-to-DVD Massenware. Glücklicherweise konnte ich meine Erwartungen dennoch zügeln und noch viel wichtiger: Ich hatte bis auf kleinste Fragmente keine Erinnerung mehr an den Trailer. Auch hier noch einmal ein Tipp AN ALLE DIE DEN FILM NOCH NICHT KENNEN: GUCKT EUCH BITTE NICHT DEN TRAILER AN! Einfach nur überraschen lassen. Erwartet kein Meisterwerk aber auch nicht weniger als einen, wie ich schon eingangs erwähnte, richtig guten, innovativen und super spannenden Horrorthriller.
Die Darsteller können durchaus überzeugen, allen voran Hauptdarstellerin Melissa George (30 Days of Night) macht ihren Job vorzüglich. Die wenigen CGIs sind nicht der Knaller, gehen aber in Hinblick auf das geringe Budget (ich kann es nicht beziffern, aber es kann so sonderlich viel gewesen sein) absolut okay. Das riesige Schiff, der Sturm, CGI Vögel – alles ist ordentlich aber eben auch nicht richtig gut umgesetzt worden. Ich möchte jetzt aber kein Haar in der Suppe suchen, denn das wäre bei diesem tollen Streifen auch nicht angebracht und zudem sind die CGIs alles Andere als richtig schlecht. Ansonsten wurde handwerklich aber ganze Arbeit geleistet. Die Sets sind verdammt stimmig in Szene gesetzt, die Kamera und Schnitte sind 1A und auch Soundtechnisch passt alles bestens ins Bild.
Im Net habe ich kürzlich – nachdem die ersten Knallerwertungen eintrudelten – gelesen, der Film ist wie eine Zwiebel. Im übertragenen Sinne wird dem Zuschauer Stück für Stück eine neue Hautschicht freigelegt bis er am Ende den Kern serviert bekommt. Verschachtelt, mit diversen Wendungen und einigen Gänsehaut-/WTF-Momenten gespickten Szenen sowie einer genialen Atmo wird die Handlung vorangetrieben. Ich nannte ihn "innovativ". Nun, in ähnlicher Form hat man die Handlung/Auflösung sicherlich schon mal in anderen Filmen gesehen aber dennoch kann man Triangle eine grundlegende Cleverness sowie eine erfrischende und alles andere als plumpe Inszenierung attestieren. Um Ihn mit anderen Filmen zu vergleichen bzw. die Richtung zu bestimmen, aus welchen er zusammen gemixt sein könnte, nenne ich nachfolgend:
Ghost Ship (allerdings einzig wegen der Location und vielleicht etwas hinsichtlich der Atmo), Timecrimes sowie Und täglich grüßt das Murmeltier – vermischt mit einer speziellen, beunruhigenden und surrealen Atmo wie sie einem Werk von David Lynch entsprungen sein könnte.
Zugegeben, ich saß am Ende bei den Credits mit äußerst zufriedenem Grinsen aber auch einigen Fragezeichen auf der Couch und konnte mir nicht 100% einen Reim auf Triangle machen. Allerdings kann man sich a.) einige sehr einleuchtende Hinweise (die ich nachfolgend im meinem Review auch noch posten werde) aus dem Net bzw. unserem Neuigkeiten Thread ziehen - Stichwort "Griechische Mythologie" (danke an Crash ;)) und b.) werde ich ihn direkt am Sonntag noch einmal ansehen um ihn meiner Freundin vorzuführen. Ein Film den sie - und jeder andere - definitiv gesehen haben sollte und der mir beim zweiten Mal sicherlich noch etwas klarer erscheinen wird.
Um noch einmal auf den Plot zu kommen: Ich muss ausgesprochen vorsichtig sein und weiß ehrlich gesagt auch nicht so recht, was ich hier noch schreiben kann und besonders DARF, denn es sollte nicht zu viel verraten werden. Alle die ihn noch nicht gesehen haben dürfen sich aber auf eine extrem spannende und fesselnde Geschichte mit einigen super originellen :shock: :confused: :staun: WTF-Szenen gefasst machen. Die Handlung bietet einige Stellen an denen man denkt gerade nicht aufgepasst zu haben, weil man nichts mehr kapiert, im nächsten Moment vermutet man dann der Handlung wieder folgen zu können, nur um im darauffolgenden Moment wieder alles über den Haufen werfen zu können. Ich sage: einfach ansehen, genießen, sich auf die genial gestrickte und verdammt dichte Inszenierung einlasen und zusehen wie sich die Handlung Schicht für Schicht ihrer Zwiebelhaut entledigt und am Ende einen sehr geilen Schluss entblößt. Die hin und wieder aufblitzenden Logiklücken möchte ich nicht verschweigen aber das darf einen bei dieser Art von Film nicht weiter stören. Lasst Euch den Spaß dadurch nicht nehmen, meidet rigoros sämtliche Trailer und Textspoiler und leiht oder kauft Euch diese kleine, unkonventionelle Perle des Genrefilms. Die Deutsche BD gib es für ca. 15,-EUR und bietet gutes Bild und guten Ton.
Fazit: Absolut sehenswerter Horror-/Psycho-Thriller bei dem es verdammt schade wäre, wenn er in der Masse untergehen würde!
Triangle :arrow: :8.5:
Und wieso liegt sie nach dem Unfall auf dem Boden und kann gleichzeitig zugucken? Man folgt ja die ganze Zeit der gleichen Jess und die kann ja nicht beides sein.
Das war nicht "unsere" Jess, sondern die getötete, die aus dem Kofferraum gefallen ist (sieht man an dem Kleid, das sie trägt)
Wann fängt die Triangle wieder an? Nach dem Unfall? Oder nach dem Schlafen auf dem Boot? Weil da meint sie ja sie hatte nen Traum.
Etwas kompliziert. Müsste ihn noch mal sichten. Allerdings: imo beginnt die Zeitschleife mit dem Tod des letzten Mitreisenden auf dem Boot. Es ist aber keine kontinuierliche Zeitschleife, die Zeitebenen überschneiden sich ja. Wie genau es zur ersten Schleife kam, lässt sich schwer sagen. "Unsere" Jess ist ja bereits das 20ste oder 30ste mal auf dem Schiff (wie man am "Leichenberg" sieht).
Zu den Parallelen zur griechischen Mythologie findet sich einiges von Interesse:
Meine Theorie (aber ich muss den Film noch mindestens ein mal schauen) ist, dass Jess (Sisyphos) den Unfall nicht überlebt hat. Der Taxifahrer (Thanatos) soll sie ins Totenreich bringen (Sisyphos jedoch fesselte Thanatos, woraufhin niemand mehr sterben konnte, bis Ares Thanatos befreite). Vielleicht steht der laufende Taxameter für diesen "Schwebezustand", in dem Thanatos "gezwungenermaßen" wartet. Doch sie will noch einmal in die Menschenwelt zurück (Sisyphos hatte seiner Frau heimlich verboten, ihm ein Totenopfer darzubringen und sagte Thanatos, dass er noch einmal zurück wolle, um seiner Frau eben dies zu befehlen - und blieb in der Menschenwelt, um sein Leben zu genießen). Jess will kein Todesopfer bringen - erst die zukünftige Jess, welche sie trifft, sieht im Bringen des Todesopfers (durch den Mord an den Mitreisenden) einen Ausweg, die Kette zu durchbrechen. Was allerdings wohl sinnlos ist, da sie durch das "Überlisten" von Thanatos bereits zur Sisyphosarbeit verdammt ist bis in alle Ewigkeit.
Ein paar weitere Details:
Die Möwe ist in der griechischen Mythologie ein Symbol für Freiheit. Doch diese verliert Jess immer wieder beim Unfall.
Das Schiff trägt den Namen Aeolus. Er war der Vater des Sisyphos und zudem der Gott der Winde. Er lebte auf der schwimmenden Insel Aiolia und gab dem dort ankommenden Odysseus einen Sack mit "günstigen Winden". Als die gefährten Odysseus' diesen jedoch öffneten, entwichen alle Winde - und sie trieben wieder zur Insel zurück.
Ich glaube, da lässt sich noch viel interpretieren. Jedenfalls endlich mal wieder ein Film, der zum Nachdenken anregt und einen etwas fordert.
Jau, gestern gesehen - und ich fand ihn richtig gut. Kein Überhammer, aber ein intelligenter, spannender und cleverer Film. Gut besetzt, stimmungsvoll in Szene gesetzt, und die :bd:bietet ein paar richtig fette Bilder. Allein das Wasser, eine Pracht.
P.S.: Gott, bin ich froh, da weder Trailer noch Inhaltsangaben gesehen zu haben. Ich hab nicht mal gelesen, was hinten auf dem Cover drauf stand. :D
Gestern noch mal geschaut. Wenn man es weiß, dann fallen die Bezüge zur griechischen Mythologie noch deutlicher auf.
"Thanatos" fragt Jess ja z.B., ob sie gleich wieder kommt, und sie lügt ihn an. Der klassische Sisyphos-Beschiss. Und mir ist aufgefallen, dass die Zimmernummer 237 (wo Jess "Go To Theater" auf den Spiegel schreibt) identisch ist mit ihrer Hausnummer.
Unter "Spannung" versteh ich persönlich etwas, das mich wirklich mitfiebern lässt und mich wirklich vor Aufregung an den Fingernägeln kauen oder zumindest vergessen lässt, dass ich noch Popcorn neben mir habe...
und genau das hat er bei mir z.B. bewirkt. Ich konnte garnicht abwarten die nächsten Szenen zu sehn und wissen wie es weitergeht.
Gerade diese Auswegslosigkeit die dabei vermittelt wurde und der "Horror" sich selbst und seine Taten aus einer fremden Perspektive zu sehen. Und dann der Haufen Leichen, wuah da ging mir schon ein leichter Schauer über den Rücken, auch wenn ich genau damit in der Szene gerechnet hatte. Es funzte trotzdem.
Ich steh wohl irgendwo zwischen Pete/Phil und dem begeisterten Rest. Fand ihn ordentlich. Nicht wirklich spannend, das ist das falsche Wort...aber stellenweise unheimlich, auf eine morbide Art und Weise. Z. B. der erwähnte , mehr noch aber der Zeitpunkt, als Jess (die is irgendwie voll Porno :love:) nach Hause kommt und auf eine weitere Kopie trifft, die sie sodann aus dem Weg schafft
. Die "Auswegslosigkeit" wird schon gut rübergebracht. Dennoch war mir der Film stellenweise zu monoton/zu wenig abwechslungsreich - und zu over the top - dabei hat er mich ein wenig an Butterfly Effect erinnert, mit dem ich auch nicht sooo viel anfangen konnte. Das Ende rockt dann wieder, finde ich.
Also bin hin und hergerissen. Nette Atmo, gute Einfälle, aber für mich kein Burner und kein Must Buy.
:arrow: 6,5-7/10
öha, die Herrschaften haben sich mit Triangle richtig gesteigert.
Dem erfahrenen Filmfreak werden aber schon relativ schnell zahlreiche Brocken hingeworfen und wenn man dann noch die Dialoge beachtet, dann kommt man dem Grundgedanken des Films sehr schnell auf die Spur. Wie danach dann die "Erklärung" ausfällt ist dann eher zweitrangig.
Hier geht der MMN vergleichbare The I Inside dann etwas verschachtelter und intelligenter vor
.
Die sich anfangs stellende Frage ist Jess eine Psychopatin
erledigt sich relativ zügig.
Die Lösung wurde ja hier schon ausgebreitet die ewige Hölle in Endlosschleife, möglicherweise ohne Hoffnung auf eine Erlösung - hier auch wieder eine Parallele zu The I Inside
Bekannte Thematik, aber ordentlich umgesetzt mit dem ein oder anderen Aha-Moment. :7.5: