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Themen - Bloodsurfer

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Bücher & Stories / Brian Keene - Sundancing
« am: 01. Dezember 2023, 19:47:33 »


Brian Keene - Sundancing

Mal wieder Non-Fiction von Keene. Knackige 80-90 Seiten. Ursprünglich 2012 erschienen.

Er schreibt über die Zeit, als Publisher wie Leisure gerade den Bach runter gegangen waren - und dabei einen großen Teil des noch nicht ausgezahlten Jahreseinkommens schuldig blieben.

Viele der Horrorautoren steckten in der Krise und just zu dieser Zeit hatte er das Glück, dass Hollywood anklopfte und die Option auf eine Verfilmung des Romans Ghoul zustande kam. Die Premiere des Films fand dann bei Sundance statt - und von dem Ausflug zu diesem Festival und den Ereignissen dort handelt der Großteil dieser Geschichte.

Amüsant und interessant zu lesen, wie eigentlich immer. Macht mir mal wieder Lust, die Ghoul Verfilmung endlich mal irgendwo zu besorgen und zu schauen. Der Film würde mich schon sehr interessieren, weil es auch eine meiner Lieblingsgeschichten von Keene ist, wenn nicht sogar die liebste. Ich wusste gar nicht, dass Nolan Gould aus Modern Family dort auch mitspielt hat.

2
Bücher & Stories / Xiran Jay Zhao - Iron Widow
« am: 01. Dezember 2023, 19:45:45 »


Xiran Jay Zhao - Iron Widow

Die Geschichte spielt im fiktiven Reich Huaxia, in der junge Frauen als Konkubinen in riesigen Mechas dienen, die von männlichen Piloten gesteuert werden. Huaxia ist ein strenges Patriarchat, angelehnt an Teile der chinesischen Geschichte - so werden den meisten jungen Frauen im Alter von um die fünf Jahren die Füße gebrochen und dann ganz fest gebunden, um diese nicht größer als 10-15 cm werden zu lassen. Zum realen Hintergrund siehe [https://de.wikipedia.org/wiki/Füßebinden](https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BC%C3%9Febinden)

Während die männlichen Piloten Ruhm und Ehre erlangen, dienen die Mädchen im Mecha meist nur als zusätzliche Energiequelle und sterben dabei als Kanonenfutter, werden gnadenlos geopfert, sind fast nichts wert.

Die Mechas wiederum, hier Chrysalis genannt, dienen dem Kampf gegen die “Hundun”. Nur wenige Regionen sind noch von Menschen besiedelt und von hohen Mauern geschützt - außerhalb dieser Mauern ist das Gebiet der Hundun und diese greifen immer wieder an. Aus Überresten besiegter Hundun können neue Chrysalis gebaut werden. Hier erinnert das Buch stark an Anime wie Neon Genesis Evangelion oder auch Record of Lodoss War und vermischt deren Konzept “Mensch mit Roboter-Unterstützung gegen große Bedrohung” mit einer frauenfeindlichen Dystopie, die noch düsterer als Handmade’s Tale daher kommt.

Die Protagonistin, Wu Zetian, meldet sich freiwillig für die Armee, um Rache zu üben und den mächtigen Piloten zu töten, der vorher ihre Schwester getötet hat. Überraschenderweise überlebt sie das Duell und wird anschließend selbst zur Pilotin, was ihr die Möglichkeit gibt, die bestehenden Machtstrukturen von innen zu bekämpfen.

Ich fand das Buch recht gut geschrieben und vor allem sehr spannend - was schade ist, da die Fortsetzung erst im April erscheint. Hab sie direkt vorbestellt, als ich am Ende des ersten Buchs angekommen war. :D

3
Manga & Anime / Mind Game
« am: 28. November 2023, 20:36:42 »


Der ist so abgefahren, dass er seinen eigenen Thread verdient hat.

Wundert mich, dass der im Forum noch nie erwähnt wurde.

Mind Game :7:

Ein Anime-Klassiker, der von vielen als Meisterwerk der Animation bezeichnet wird.

Das lässt sich schwer in Worten beschreiben: Nishi ist ein erwachsener Loser, der immer noch in seinen Kindheitsschwarm Myon verliebt ist. Zufällig begegnet er ihr in der U-Bahn und während die beiden anschließend zusammen mit ihrer Schwester in einem Restaurant sitzen, gibt es eine schicksalhafte Begegnung mit einigen Gangstern. Es führt zu seinem Tod.
Doch auf dem Weg in das Jenseits dreht er um und beschließt, das Ganze anders enden zu lassen. Nun endet der Abend nicht mehr mit seinem Tod, sondern mit einem erschossenen Ganster und einer wahnwitzigen Verfolgungsjagd, bei der er zusammen mit Myon und ihrer Schwester samt Auto im Bauch eines gigantischen Wals landet. Hier treffen sie auf einen Greis, der schon über 30 Jahre dort verbracht hat und es sich gemütlich eingerichtet hat. Hier wird das ganze erst so richtig abgedreht und gleicht einem völligen Rausch.

Sicher ein sehr ungewöhnlicher Film. Der abgefahrenste und durchgeknallteste Anime, den ich bisher gesehen habe. Ein absurder und irrwitziger Tripp mit vielen starken Ideen.

Das Studio hat ihn für eine begrenzte Zeit bei Youtube hochgeladen, so ungefähr die nächsten zwei Wochen kann man den noch dort schauen:


4
Bücher & Stories / Travis Baldree - Legends & Lattes
« am: 19. November 2023, 14:14:56 »


Travis Baldree - Legends & Lattes

Viv, eine kampferprobte Orc, ist etwas in die Jahre gekommen und möchte sich aus dem aktiven Leben als Auftrags-Kämpferin zurückziehen. Sie hat den Plan, in einem kleinen Städtchen ein Café zu eröffnen. Hier kennt tatsächlich noch niemand den Kaffee als Getränk; es ist bisher nur in einer bestimmten Region verbreitet, in der sie sich eine Weile herumtrieb und es kennen und lieben lernte.

Sie kauft kurzerhand einen alten Pferdestall und packt die Dinge an. Doch es gestaltet sich schwieriger als erhofft - da der Trend hier noch keiner ist, muss man es den potenziellen Kunden erst schmackhaft machen. Möglicherweise mit Zimtschnecken? Und gleichzeitig gibt es noch den einen oder anderen Geist aus der Vergangenheit, der Viv noch zu schaffen macht…

Beschrieben als Cozy-Fantasy ist das Debut des Autoren ganz genau das. Besser kann man es nicht beschreiben. Es macht beim Lesen ein gemütliches Gefühl - und Hunger. Bock auf Kaffee und Zimtschnecken. :D

Es ist keine epische Saga, sondern wirklich ein Buch für gemütliche Herbstabende, die man einfach genießen will.

5
Bücher & Stories / Ania Ahlborn - The Devil Crept In
« am: 06. November 2023, 16:33:24 »
Ania Ahlborn - The Devil Crept In



Stevie (10) & Jude (12) sind Cousins. Und beste Freunde. Sie sind beide mehr oder weniger Außenseiter, die nicht viele Kontakte haben, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Beide haben ihre Väter verloren - einer tot, der andere abgehauen. Während Judes Mutter ihn allein erzieht, leidet Stevie (zusammen mit einem älteren Bruder) unter einem gewalttätigen Stiefvater.

Die Handlung beginnt damit, dass Jude spurlos verschwunden ist. Das wird komplett aus Stevies Sicht erzählt. Er weiß zunächst von nichts, als er darüber informiert wird, und beginnt dann, heimlich den Spuren seines vermissten Freundes zu folgen. Die beiden teilen einige Geheimnisse, z.B. ein tolles Baumhaus, dass sie sich im Wald gebaut haben - aber ein weiteres Geheimnis ist ein altes, ganz abgelegenes und verfallenes Haus, tief im Wald. Obwohl Stevie zunächst ausschließt, dass sich Jude allein dort hin getraut haben könnte, erhärtet sich der Verdacht doch mit der Zeit und er erkundet die Gegend genauer.

Nach einer ganzen Weile wechselt plötzlich der Erzähler und zunächst auch die Zeit. Es dauert dann eine Weile, bis man die Hintergründe erfährt und es klar wird, wie die beiden Stränge zusammen laufen. Hatte tatsächlich ein wenig Ähnlichkeit zur Erzählweise beim Institut, nur fand ich es hier spannender und atmosphärischer. Die Geschichte ist wirklich sehr spannend erzählt und hat mir gut gefallen. Auch die Hauptfigur ist mit ihren elf Jahren sehr gut charakterisiert und sehr glaubwürdig bezüglich Handlungen und Dialoge.

Also dicke Empfehlung von mir. Gibt es ausnahmsweise auch deutsch unter dem Titel “Wo das Böse lauert”.

Von der Autorin werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen.

6
Bücher & Stories / Somer Canon - You’re Mine
« am: 24. Oktober 2023, 22:17:18 »


Somer Canon - You’re Mine

Folk-Horror vor Wicca-Hexen-Hintergrund.

Die Hauptfigur Ioni ist Teil eines Goth-Freundeskreises im letzten Jahr der High School. Sie interessiert sich schon länger für die Wicca-Religion, ihr fehlte bisher aber der Mut, dort richtig mitzumischen.

Das ändert sich, als Raber zum Freundeskreis hinzustößt. Die beiden fangen nach kurzer Zeit eine Beziehung an und freunden sich gemeinsam mit einem Covenant in der Nähe an.

Doch ein Jahr später, als beide in unterschiedlichen Orten ihr Studium beginnen, kommt das Ganze ins Bröckeln. Und nicht nur die Beziehung. Raber beginnt auch, sich von Wicca abzuwenden und lässt sich von einem neuen Freund für schwarze Magie begeistern.

Der Umgang damit ist in Wicca jedoch strengstens untersagt. Nachdem sich Ioni von Raber trennt, lernt sie eine neue Seite an ihm kennen. Er fängt an, sie zu stalken und finstere Pläne zu spinnen, um sie zurück zu gewinnen.

Das Buch wurde vor kurzem in den Social Networks von einer Menge Autoren hoch und runter gehypt, dadurch wurde mein Interesse geweckt. Doch bis der Horror-Anteil überhaupt beginnt, muss man etwas Durchhaltevermögen beweisen. Die erste Hälfte ist im Grunde pure Teenie-Romanze mit einigen red flags, die auf Rabers Seite früh zum Vorschein kommen. Erst im letzten Drittel kommt der Horror zum Vorschein und dann geht’s richtig ab.
Da sich der Anfang etwas zu sehr gezogen hat, reicht es insgesamt nur für ein “okay”, aber bereut habe ich es nicht.

7
Bücher & Stories / Stephen King - The Institute
« am: 17. Oktober 2023, 22:14:35 »


Stephen King - The Institute

Luke ist ein hochbegabter Junge - seine spezialisierte Privatschule hat die Grenze dessen schon erreicht, was sie ihm noch beibringen können, er ist bereits von zwei Elite-Unis parallel akzeptiert worden - und über Nacht wird er plötzlich aus seinem Elternhaus entführt, seine Eltern dabei getötet.

Er landet im “Institut”. Zusammen mit anderen Kindern, die anscheinend über telepathische sowie telekinetische Begabung verfügen. Es werden üble Experimente von gnadenlosen Wissenschaftlern durchgeführt und es scheint kein Entkommen zu geben - die Stätte liegt völlig abgeschottet irgendwo mitten im Nirgendwo.

Das Buch haben viele schon gelesen, aber es hat nie jemand ausführlicher darüber geschrieben. Etwas seltsam fand ich zunächst die Erzählstruktur, da der Anfang des Buchs zuvor noch eine andere Hauptfigur einführt, einen ehemaligen Polizisten. Das geht schon über 70 Seiten oder sowas um den Dreh, bis dann plötzlich die Handlung zu Luke wechselt und man sich fragt, was es damit auf sich hat, was sich erst gegen Ende klärt.

Es hat sich vor allem ganz schön lang angefühlt, das hätte King gerne etwas knackiger schreiben dürfen. Der Horroranteil war auch nicht allzu hoch, aber ein gutes Buch war es dennoch. Hat Spaß gemacht und die Hauptfiguren waren allesamt sympathisch, das hat King einfach drauf.

8
Bücher & Stories / Stephen King - Elevation
« am: 08. Oktober 2023, 16:49:42 »
Stephen King - Elevation



Eine längere Novelle aus dem Jahr 2018.

Wie so viele seiner Stories spielt auch diese in Castle Rock. Scott hat ein Problem: Er verliert rapide an Gewicht. Jeden Tag kontinuierlich einige hundert Gramm, ohne dass man es ihm äußerlich ansehen könnte. Sein Aussehen bleibt exakt gleich, und seltsamerweise verliert auch alles sofort jegliches Gewicht, was er in die Hände nimmt.

Während er mit diesem privaten Problem konfrontiert ist, geschieht in dem eher kleinen, ruhigen Örtchen noch etwas: Ein lesbisches Paar zieht hinzu und eröffnet ein Restaurant. Das eher konservative Völkchen nimmt das aber nicht wirklich an, es besucht kaum jemand das Lokal. Wohl, weil Scott sein Leben schon bald enden sieht und vorher noch eine gute Tat vollbringen will, beschließt er ihnen zu helfen.

Das war eine eher ruhige Geschichte ohne Horror oder große Spannung, aber mit großem Gespür für die Figuren und ihre Entwicklung. Das hat King schon drauf. In welchem Genre ich das nun einordnen soll? Keine Ahnung. Aber Spaß gemacht hat es mir schon.

9
Bücher & Stories / Jonathan Janz - The Raven & Blood Country
« am: 08. Oktober 2023, 14:13:49 »
Jonathan Janz - The Raven



Der Roman spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der eine Gruppe verrückter und skrupelloser Wissenschaftler dafür gesorgt hat, dass allerlei in der menschlichen DNA versteckte Eigenschaften zum Vorschein gelangen. Das Aktivieren dieser zusätzlichen DNA sorgte für die Entstehung verschiedener Monster: Vampire, Werwölfe, Kannibalen (die durch den Verzehr von Menschenfleisch dann Superkräfte entwickeln), und noch viele mehr. You name it, es taucht hier auf.

Es gibt nur noch wenige “normale” Menschen, die über keine Monstergene und Superkräfte verfügen, und sich in der neuen Welt als die schwächsten durchschlagen. Einer davon ist die Hauptfigur mit dem Spitznamen Raven. Er sucht nach seiner Frau, die vor einiger Zeit durch ein paar Gangster an Vampire verkauft wurde.

Eine kurze und knackige Geschichte, die an die ganzen klassischen Monster mal eine andere Herangehensweise benutzt. Hat mir Spaß gemacht.

War auch beliebt genug, dass es noch eine Fortsetzung nach sich gezogen hat.

10
Neuigkeiten / The Invisible Fight - MA Comedy aus Estland
« am: 02. Oktober 2023, 14:24:31 »

https://www.kino-zeit.de/news-features/empfehlungen-trailer-des-tages/the-invisible-fight

Zitat
„eine Kung-Fu-Komödie, die in einem orthodoxen Kloster in der Sowjetunion der Siebziger spielt“. Und der Trailer erst, oh Junge… Zugegeben, der hätte durchaus noch abgedrehter sein können, aber dabei zuzusehen, wie sich 70er-Jahre-Originale (lange Haare, Hornbrille, Schnauzbart, weißes Feinripp-Unterhemd) in Priesterrobe und mit Kreuz um den Hals kung-fu-ieren und sich allerhand B-Movie-Martial-Arts-Oneliner an den Kopf werfen, macht jetzt schon großen Spaß.

Der mir bisher gänzlich unbekannte Regisseur Rainer Sarnet sieht Nilz Bokelberg ein wenig ähnlich :D

Der Film scheint Spaß zu machen, ich bin mal gespannt wann und wie der zu uns kommt.

11
Bücher & Stories / Adam Cesare - Video Night
« am: 12. September 2023, 15:08:28 »


Adam Cesare - Video Night

Nachdem mich Clown in a Cornfield samt seiner Fortsetzung so sehr begeistert hatte, hab ich mir mal ein älteres Werk von Cesare angeschaut. Zwar nicht das erste Buch, dass er veröffentlicht hat, aber tatsächlich das erste, das er geschrieben hatte.

Die Geschichte ist ziemlich klassisch. Rahmenhandlung ist eine Alien-Invasion, angelehnt an das Vorbild der Body Snatchers. Kleine spinnenartige Aliens übernehmen nach und nach die Menschheit. Manche Menschen werden getötet, um neue Aliens auszubrüten, manche werden übernommen.

Parallel plant der junge Billy einen Videoabend zusammen mit seinem besten Freund Tom und dessen Freundin Dolly. Zum ersten Mal ist auch sein neuer Schwarm Rachel dabei. Und natürlich eskaliert die Situation mit den Invasoren genau an diesem Abend… Die Gruppe wird auf die Bedrohung aufmerksam und muss sie bekämpfen.

Im Vergleich zu den späteren Werken war Cesares Schreibstil hier noch nicht so ausgereift, das spürt man. Es gibt auch wenige Überraschungen, da sind die neueren Bücher schon ausgefeilter. Unterhaltsam war das hier aber dennoch, hat mir Spaß gemacht.

12
Manga & Anime / The boy and the heron [Ghibli, Miyazaki]
« am: 06. September 2023, 19:59:13 »


Der kommt gegen Ende des Jahres und sieht verdammt cool aus.

13
Bücher & Stories / Silvia Moreno-Garcia - Mexican Gothic
« am: 04. September 2023, 11:08:53 »


Silvia Moreno-Garcia - Mexican Gothic

Das Buch hat vor drei Jahren mal bei Goodreads einen Horror-Award gewonnen. Eine postkoloniale gothische Geschichte in der etwas moderneren Zeit. Spielt in den fünfziger Jahren in Mexiko. Noemís Familie erhält in Mexico City einen Brief ihrer frisch verheirateten Cousine, in dem sie darum bittet, vor einem mysteriösen Schicksal gerettet zu werden. Noemí wird sogleich entsandt, sie soll sich vor Ort ansehen, was mit ihrer Cousine los ist - ob sie krank geworden ist und sich etwas einbildet oder wirklich etwas nicht stimmt.

Ort des Geschehens ist dann das abgeschiedene Haus auf dem Land, das den Namen “High Place” trägt. Noemí, die nur das glamouröse Stadtleben kennt, weiß nahezu nichts über die ländliche Region und kennt auch den Ehemann ihrer Cousine noch nicht genau, der mal wahnsinnig und mal verführerisch wirkt. Sein Vater, der alte und reiche Patriarch, hat die gesamte Familie fest in der Hand.

Das Buch ist ein sehr charaktergetriebener slow burn. Nicht nur das Haus scheint ein sehr unheimliches Eigenleben zu entwickeln und seine Bewohner nicht mehr loszulassen, auch die Familie selbst hat dunkle Geheimnisse.

Mir war das ganze aber tatsächlich einfach zu langsam und zu langatmig. Die Geschichte ist durchaus okay, ist in dieser Szenerie und Zeit auch mal eine nette Abwechslung, aber ich habe schon viele ähnliche und spannendere Geschichten gelesen.

14


Kristopher Triana & Ryan Harding - The Night Stockers

Und wieder habe ich mich im Splatterpunk/Extremhorror-Bereich an zwei mir noch gänzlich unbekannte Autoren gewagt, die hier zusammen am Werk waren. Hauptverantwortlich war aber wohl Triana.

Die Story ist abgefahren: In einem ansonsten ruhigen Örtchen gibt es neuerdings einen zweiten Supermarkt. Die neu eröffnete Konkurrenz für den alten Markt Freshway nennt sich Devil’s Food - und der Name ist Programm: Das Franchise wird direkt aus der Hölle geleitet. Ein paar menschliche Satanisten arbeiten für und mit Dämonen. Schon am Anfang des Buchs erfährt man, wie der Hase läuft: Eine Kundin möchte sich beschweren und wird auf eigenen Wunsch in das Büro des Managers gebracht - in dem sie nicht nur zur Sau gemacht, sondern direkt ermordet wird.

Und der neue Markt will auch die alte Konkurrenz wortwörtlich vernichten. In einer Nacht, in der leider fast alle Mitarbeiter von Freshway eine Nachtschicht außer der Reihe schieben müssen, um ihre Arbeit bewältigen zu können, greift der dämonische Store an. Bis an die Zähne bewaffnet entern die Satanisten den Laden der Rivalen und es findet eine äußerst blutige und völlig rücksichtslose Schlacht im Supermarkt statt.

Es ist eine Art Horror Comedy der allerderbsten Sorte. Und eine sehr bunte Mischung. Man findet hier Szenen mit einem Humor, der auch aus einer Simpsons-Folge stammen könnte. Unter den Menschen im normalen Supermarkt gibt es auch einige wirklich gut entwickelte Figuren, zu denen man gut eine Beziehung aufbauen kann, mit denen man mitleiden kann. Es gibt sehr explizite Sexszenen - und natürlich die noch viel explizitere und sehr breit ausgewalzte Gewalt, die man in diesem Genre erwartet. Und Obacht, da sind ein bis zwei richtig derbe Momente dabei. Völlig over the top.

Ich finde, die Mischung macht’s. Das Buch hat mir mehr Spaß gemacht als die anderen Vertreter des Genres in der letzten Zeit. Das ist einen Empfehlungsdaumen nach oben wert.

15
Bücher & Stories / Aron Beauregard - Playground
« am: 23. August 2023, 08:35:31 »


Aron Beauregard - Playground

Mehrere Elternteile werden in der Öffentlichkeit angesprochen und zusammen mit ihrem Nachwuchs zu einem geheimen Projekt eingeladen. Sie sollen mehrere Tausender dafür bekommen, dass ihre Kinder einen mysteriösen neuen Spielplatz testen. Natürlich sind alle begeistert und machen mit.

Schon kurz nach ihrer Ankunft auf dem sehr abgelegenen Gelände der mysteriösen reichen Frau Geraldine Borden stellen die Eltern fest, dass dies keine gute Idee und ganz und gar kein normaler Spielplatz ist. Die Väter und Mütter werden von ihren Kindern getrennt und in einen Videoüberwachungsraum mit vielen Bildschirmen geführt. Bevor sie merken, was ihnen geschieht, sind sie durch plötzlich zuschnappende Fallen an ihre Sitze gefesselt und die erste Person wird von dieser Falle getötet. Der Rest muss den Kindern nun völlig hilflos über Monitore beim Kampf ums Überleben zuschauen.

Denn die Kinder werden derweil schon von Hunden auf den Spielplatz gejagt und dort eingeschlossen. Um zu entkommen, müssen sie diverse Räume durchqueren und Gerätschaften dabei benutzen bzw. nach bestimmten Regeln “bespielen”. Es geht ums nackte Überleben. Jedes Spielgerät ist tatsächlich eine tödliche Falle, die überwunden werden muss - oder auf äußerst brutale Weise zuschlägt.

Das Buch war dieses Jahr für den Splatterpunk Award nominiert als bester Roman und hat den Preis auch tatsächlich gewonnen.

Im Gegensatz zu den anderen drei Büchern, die ich bisher von Beauregard gelesen habe, war dieses das längste und gleichzeitig auch das am meisten ausgereifte. Der Schreibstil ist sauberer als früher. Es liest sich wie ein richtiger Roman mit einer spannenden Geschichte und nicht bloß wie eine Aneinanderreihung möglichst ekelhafter Szenen. Was nicht heißen soll, dass es diese hier nicht gibt, im Gegenteil. Natürlich ist auch diese Geschichte mit äußerst harten und brutalen Szenen gespickt, bei denen die Opfer dieses Mal auch noch hauptsächlich Kinder sind.

Ich glaube mittlerweile, dass Beauregard einen Kackfetisch haben könnte, denn bisher war das in jedem seiner Bücher ein Thema in der einen oder anderen abartigen Form gewesen. Das ist auch hier wieder der Fall, dieses Mal aber nur an einer Stelle. Es ist im Vergleich zu den anderen Büchern hier also stark zurückgefahren.

Wenn jemand mal wirklich in sein Werk hineinschnuppern möchte, würde ich tatsächlich am ehesten dieses Buch hier empfehlen. Das ist immer noch weit weg vom Mainstream, aber definitiv ein “leichterer” Einstieg als die anderen. Hat mir gefallen.

16
Bücher & Stories / Daniel J. Volpe - Plastic Monsters
« am: 21. August 2023, 15:36:42 »


Daniel J. Volpe - Plastic Monsters

Pam wäre gerne schöner. Seit Ewigkeiten machen ihr ihre Hängebrüste zu schaffen. Sie hätte gerne Implantate, kann sich diese aber nicht leisten.

Sie stößt irgendwann zufällig auf den ehemaligen Schönheitschirurgen Dr. Joseph DiBiro. Dieser hat zwar einige Kunstwerke aus Fleisch und Plastik geschaffen, hat jedoch auch eine dunkle Vergangenheit voller Missbrauch seiner ehemaligen Patientinnen. Daher arbeitet er nur noch als Hausmeister und darf natürlich nicht mehr praktizieren.

Sie wittert in ihm eine Gelegenheit, da er seine alte “Kunst” vermisst. Doch wie sollen die beiden an Implantate kommen? Offizielle Kanäle kann er natürlich nicht mehr nutzen.

Aus Neid auf ihre Schönheit beginnt Pam schließlich, Morde an schönen Menschen zu begehen. Joe versucht sie zunächst zu stoppen - doch er lässt sich von ihr um den Finger wickeln und auch seine schlafenden bösen Gelüste aus der Vergangenheit werden wieder wach.

Alles eskaliert.

Das Büchlein hat dieses Jahr den Splatterpunk Award als beste Novelle gewonnen, daher habe ich das für einen guten Einstieg in Volpes Werk gehalten. Und das Buch hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Kurz, knackig und sehr unterhaltsam. Die Handlung ist völlig abgedreht, klar, aber die Schreibweise wirkt etwas ausgereifter als beispielsweise bei Beauregard, von dem ich in der letzten Zeit viel auf einen Schlag gelesen habe. Im direkten Vergleich wirkt dieses Werk fast harmlos, aber das liegt nur daran, das Beauregard alles bis ins wirklich Extreme übertreibt, das hier ist auch bei weitem kein harmloser Mainstream-Horror.

17
Bücher & Stories / John Boden - Jedi Summer
« am: 15. August 2023, 22:18:10 »


Jedi Summer

Wieder so eine kleine CoA Perle und ein Insider Tipp
Wenn auch nur 76 Seiten lang hat diese Novelle eine wunderbare Athmosphäre im Stile eines Stand by me.
Das Zeitkolorit tut sein übriges und die Supernatural Komponente wird sehr reduziert gespielt.
Wie der Titel schon verrät gehts um zwei Brüder aus ärmsten Verhältnissen in einem Hinterwäldlerkaff die im Sommer auf die Kinopremiere des letzten Star Wars Film warten und höchst ungeduldig sind.
CoA der feinen und nostalgischen Art.
Die überschwenglichen Rezis auf Amazon passen durchaus.

https://www.amazon.de/JEDI-Summer-Magnetic-Kid-English-ebook/dp/B01I27IOQY/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1498829817&sr=8-1&keywords=Jedi+Summer

Hab mal den Thread dazu eröffnet, wir hatten ja noch keinen.

Kann mich dem Tenor anschließen - ein kurzes, aber sehr schönes Werk. Ich hätte mir zwar etwas mehr roten Faden, mehr durchgehende Story erhofft, aber da es wirklich viele schöne und tief treffende Passagen hat, passt das schon.

Hier ein paar Beispiele:

Zitat
I sighed heavily, something I had always done and never knew it would become my trademark in adulthood. I also never realized every sigh was a needle prick to my little brother. It was a tiny pinch on the back of the arm that meant “You are annoying and bothersome.” I did it often and without any thought. His arms covered with unseeable bruises and welts that would never really disappear.

Zitat
Nothing is stable and all things are not guaranteed to be what we expect. As a kid, that is something you never think on and often times, even well into adulthood. But it is a hard and painful lesson to learn when you do. One that usually leaves pale white marks on the skin and raw red welts on the soul.

Man spürt deutlich, dass der Autor viele Episoden und Erfahrungen aus dem eigenen Leben thematisiert.

18
Bücher & Stories / Aron Beauregard - The Slob
« am: 08. August 2023, 11:39:09 »


Aron Beauregard - The Slob

Nach meinem ersten Abstecher in Beauregards flott gewachsene Bibliografie war klar, dass ich noch ein paar weitere seiner Werke antesten würde. Der Kerl veröffentlicht erst seit 2019 und hat es in diesen paar Jahren schon auf 16 Romane geschafft, plus diverse Kurzgeschichtensammlungen und Novellen…

In diesem Werk geht es um die schwangere Vera, die seit kurzer Zeit Staubsauger, bzw. genauer gesagt Teppichreinigungsgeräte an der Haustür verkauft, um vor der Geburt ihres Kindes die Familien-Finanzen noch etwas aufzubessern.

Sie hat beim Besuch einer sehr abgelegenen Farm das Pech, beim namensgebenden “Slob” zu landen. Nachdem er seine Haustür öffnet und sie alle Warnzeichen übersieht, landet sie in seiner Gefangenschaft und muss schnell um ihr Leben fürchten. Der Slob ist ein Monster in Menschengestalt, der geradezu massenweise junge Frauen kidnappt, vergewaltigt, ermordet… und am Ende auch verspeist. Sie stellt schnell fest, dass sie nicht die einzige Gefangene ist, und gemeinsam werden Fluchtpläne geschmiedet, um dem furchtbaren Schicksal zu entkommen.

Der Schreibstil liest sich in diesem Buch etwas besser als in “Yellow”. Es wirkt sprachlich ausgereifter, sorgfältiger geschrieben. Dabei erschien dieses Buch witzigerweise ein Jahr früher. Im direkten Vergleich könnte man sich in den ersten ca. 40% des Buches sogar geradezu langweilen, denn so viel Zeit nimmt sich Beauregard, um die Hauptfigur ausführlich vorzustellen. Sie ist auch die Erzählerin und stellt in einem Rückblick erstmal ihren gesamten Werdegang dar. Das könnte man allerdings auf diese Weise fast faul nennen, denn auf das Motto “show, don’t tell” hört der Autor hier überhaupt nicht - er rattert das bisherige Leben der Hauptfigur einfach an einem Stück runter, ohne auch nur einen Hauch an Interpretation zu fordern, als würde er eine Stichpunktliste abarbeiten.

Im Grunde wird das Buch also erst in der zweiten Hälfte richtig interessant, dann geht’s äußerst hart und kompromisslos ab, wie man das eben erwartet. Am Schluss wird’s so derart abstrus, das muss ich hier verspoilert mal in aller Ausführlichkeit von mir geben:

(click to show/hide)

Ich war fassungslos, aber irgendwie dennoch gut unterhalten und manchmal sehr amüsiert. Es ist wie ein Unfall, bei dem ich nicht weggucken konnte. Es geht wirklich etwas in Richtung Laymon, aber schlimmer und abstruser.

19
Todestage / Mark Margolis ist tot
« am: 05. August 2023, 09:10:03 »



Er hatte auf jeden Fall eine unfassbare Ausstrahlung.

RIP.

20
Bücher & Stories / Aron Beauregard - Yellow
« am: 04. August 2023, 15:54:13 »
Aron Beauregard - Yellow




Alles begann damit, dass Brian Keene in seinem Newsletter vor einigen Wochen mal wieder ein paar Empfehlungen rausgehauen hat, hab’s hier extra nochmal rausgesucht:

I’ve read a good bit of Aron Beauregard, Kristopher Triana, and Daniel J. Volpe over the last few years, and I agree with the critics’ assessment that the three of them, along with Carver Pike, are pretty much the dominant force in Splatterpunk and Extreme Horror right now, and justifiably so. […] Aron is very reminiscent of Richard Laymon.

[…] There’s a lot of garbage being published right now under the Extreme Horror and Splatterpunk banners — much of it by authors who’d be hard pressed to explain the distinct definition between the two subgenres — writers who have never read Edward Lee or Lucy Taylor or Charlee Jacob or David J. Schow. […] But yes — if you want to read some excellent Splatterpunk or Extreme Horror, if you want to read stuff that matters, and is as important now as the stuff the O.G.s were doing back in the day, Aron Beauregard, Kristopher Triana, Daniel J. Volpe, and Carver Pike come highly recommended by me. Definitely check their work out.

Da ich immer auf der Jagd nach Neuem bin und vor allem immer noch auf der Suche nach einem zweiten Richard Laymon… Nun ja, ich werde letzten Endes alle von Keene empfohlenen Namen zumindest mal auschecken, da führt für mich kein Weg dran vorbei. :D

Fangen wir mit der Story an, die ist recht simpel: Oliver führt mit seiner Frau Lydia einen kleinen Laden in einer ultra üblen Gegend. Die Gangster sind dort schon schlimm, doch die Polizei ist ihrerseits auch kein Freund oder Helfer, sondern nur das geringfügig kleinere Übel, korrupt und korrumpiert ohne Ende.

Oft werden Oliver und seine Frau bedroht und gedemütigt. Das gipfelt irgendwann in einem nächtlichen Einbruch und einer Vergewaltigung bzw. sogar zweien, denn sowohl Lydia als auch Oliver werden Opfer in dieser Nacht.

Kurze Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt begeht Lydia Selbstmord, da sie so nicht mehr leben will. Oliver tickt danach völlig aus und startet einen äußerst blutigen und perversen Rachefeldzug quer durch die Stadt.

Und wenn ich äußerst blutig und pervers schreibe, dann meine ich das auch. Laymon wäre blass geworden. :D Holy shit, was hier alles passiert kann ich unmöglich wiedergeben. Es ist krass und völlig übertrieben brutal, sick ohne Ende, trieft vor allen möglichen Körperflüssigkeiten und anderen normalen und unnormalen Ausscheidungen. In filmischer Form würde ich mir das vermutlich nicht ansehen wollen. Als Buch geht es jedoch tatsächlich ganz gut rein. Einige Szenen haben sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Einen zweiten Laymon habe ich hier nicht gefunden, dafür fehlt mir die starke Spannungskurve, die Laymon einfach in manchen Büchern beherrschte wie kein zweiter. Aber bei allem was hier an kranker Scheiße abgeht, kann ich nicht leugnen, dass es einigermaßen gut geschrieben ist. Da hat Keene schon recht, es hat eine gewisse Daseinsberechtigung. Es lässt sich flott und flüssig weglesen. Gut genug, dass ich gleich im Anschluss einen zweiten Abstecher in Beauregards Bibliographie wage. (Spoiler: Das fängt bisher auch ganz gut an.)

Aber könnte ich das nun jemand anderem guten Gewissens empfehlen?
Nope. Lesen auf eigenes Risiko. Ich sage mal, wenn Stubs noch hier wäre, die hätte ihre helle Freude hier dran. :D

21
Bücher & Stories / Chad Lutzke - How the Skin Sheds
« am: 31. Juli 2023, 10:14:59 »
Chad Lutzke - How the Skin Sheds



Garrett Walkinshaw besucht nichtsahnend das Haus seiner Schwester - trifft sie jedoch nicht mehr lebend an, sondern findet nur noch ihre grausam zugerichteten Überreste. Kehle durchgeschnitten, Nippel entfernt. Im Nebenzimmer ihre völlig verstörte Tochter Nadine - ihrerseits vergewaltigt, auch übel zugerichtet.

Er macht sich mit Nadine und seinem Freund Franklin, einem ehemaligen Sklaven, auf den Weg, den Täter zu finden, der eine Schneise an weiteren Morden hinter sich her zieht.

Ein Splatter-Western. Sehr kurz und knackig geschrieben. Liest sich ein wenig wie Hap & Leonard im wilden Westen auf der Jagd nach Ed Gein.

Bisher kannte ich von Lutzke nur die Novelle “Of Foster Homes and Flies”, das war wundervoll geschriebener CoA-Horror der besonderen Sorte. Deren Klasse erreicht diese Story natürlich nicht, aber unterhaltsam und sehr kurzweilig ist es auf jeden Fall. Ich bin ja nicht mal Western-Fan, empfehlen würde ich das hier aber trotzdem.

22
Bücher & Stories / Bryan Smith - Kayla and the Devil
« am: 31. Juli 2023, 09:53:30 »
Bryan Smith - Kayla and the Devil




Die Hauptfigur Kayla ist eine Studentin, die seit geraumer Zeit Selbstzweifel hegt. Sie war früher immer sehr beliebt, doch in den letzten Monaten will niemand mehr etwas mit ihr zu tun haben, selbst beste Freundinnen nicht, sie findet auch keine Dates mehr, nichts klappt. Einen Grund dafür kann sie nicht wirklich feststellen - bis zu einer seltsamen Begegnung.

Ein mysteriöser und anziehender Fremder im Park behauptet von sich, der Teufel zu sein. Er kann sie nach anfänglichen Zweifeln sehr deutlich überzeugen - u.a. mit einem kurzen Trip in die Hölle.

Er offenbart ihr, dass die letzten Monate die Strafe für eine Jugendsünde darstellen - ein früheres Opfer, das von Kayla gemobbt wurde, hat Suizid begangen und ihr Vater hat sie als Hauptverantwortliche verflucht.

Nun bietet der Teufel ihr einen Deal an, um diesem Schicksal wieder zu entkommen - sie muss ein Opfer erbringen, einen Mord begehen.

Smith schreibt ja im Grunde sonst immer Horror, hiermit hat er in eigenen Worten eher “urban fantasy” abgeliefert, aber wenn ihr mich fragt, ich würde das auch eher in das ohnehin ganz breit gefächerte Horrorgenre einordnen. Zumindest den Anfang.

Die Geschichte war solide, kein Burner aber durchaus unterhaltsam. Smith hat auch noch zwei direkte Fortsetzungen dazu geschrieben. Nachdem der erste Teil sich um den Fluch drehte und um das Thema “Deal mit dem Teufel” und wie man diesen überlistet, geht es im zweiten Teil dann wohl um Vampire. Ich werde erst noch ein paar andere Bücher dazwischen schieben, bevor ich die Reihe weiter verfolge. Aber ich denke schon, dass ich zumindest den zweiten Teil noch lesen werde.

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Bücher & Stories / Joe R. Lansdale - Fender Lizards
« am: 24. Juli 2023, 11:12:10 »
Joe R. Lansdale - Fender Lizards



Ein etwas untypischer Lansdale - mal weder Crime Fiction noch Horror oder Western, sondern eine rührende, kleine Coming of Age Geschichte. Aber natürlich doch wieder gespickt mit kleineren Elementen aus all den genannten Genres, wie so oft.

Hauptfigur ist die siebzehnjährige Dot Sherman. Vom Vater vor Jahren verlassen, lebt ihre Familie, bestehend aus Oma, Mutter und noch dem kleinen Bruder, in einem Trailer in Texas. Die große Schwester ist bereits ausgezogen und hat ihrerseits zwei Kinder, ihr aktueller Partner gehört aber auch eher zur ungewünschten Sorte, prügelt sie immer wieder.

Das führt auch eines Tages dazu, dass sich Dot ein Brett als Schläger schnappt und ihrer Schwester zur Hilfe eilt - was sie vor Gericht und zur temporären “Strafarbeit” in einer Art Tierheim führt.

Dot hat allgemein keine großen Ambitionen, außer dem Wunsch, irgendwann den GED nachzuholen, und dem großen Traum, vielleicht irgendwann an einem Roller Derby teilnehmen zu können. Sie fährt gerne Rollschuhe und jobbt auch aus diesem Grund in einem Laden, dessen Bedienungen alle auf diese Art unterwegs sind. Sie und ihre Mitarbeiterinnen nennen sich die “Fender Lizards”.

Ihr Vater war in der Vergangenheit spurlos verschwunden. Niemand weiß, ob ihm etwas passiert ist oder er einfach abgehauen ist, er ist einfach beim klischeehaften Zigarettenholen verschwunden und ward nie mehr gesehen. Dot spürt ihm allerdings nach und findet tatsächlich eine Spur, die sie nach Jahren noch verfolgen kann.

Und neben all dem beginnt auch noch zaghaft eine erste große Liebe.

Ihr merkt schon anhand der Beschreibungen, dass es hier nicht unbedingt um eine stringente Erzählung und einen spannenden, dicken roten Faden geht. Es ist viel eher einfach ein Lebensabschnitt, der hier mit all seinen Details geschildert wird, der übliche slice of life.

Die Geschichte ist mit nur knapp über 200 Seiten kein großer Brocken, sondern schnell verschlungen. Neben den ganz großen Werken im CoA Subgenre kann man das natürlich nicht einordnen, aber empfehlen würde ich es dennoch, zumindest den Lansdale-Fans. Wenn auch hier und da mit Klischees nicht gegeizt wird und Lansdale es sich z.B. beim verschwundenen Vater etwas zu einfach gemacht hat, denn an der Stelle ist die Story nicht wirklich ganz nachvollziehbar oder glaubwürdig, aber Spaß und Freude macht das Buch allemal.

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Bücher & Stories / Joe R. Lansdale - The (Complete) Drive-In
« am: 19. Juli 2023, 15:27:10 »
Joe R. Lansdale - The Complete Drive-In



Das 1988er Drive-In hatte ich (wie einige andere hier) früher schon mal gelesen, damals noch ohne allzu große Begeisterung:

@Bloody
Als Laymon-Fan sollte das eigentlich zumindest unterhaltsam für Dich sein :D
Meinste damit jetzt Drive In? :D
Hab es vorhin auf dem Heimweg im Zug fertig gelesen. Naja, anfangs hat es mir schon gefallen, aber dann hat es stark nachgelassen finde ich. Insgesamt würde ich sagen schwaches Buch, überhaupt nicht mit The Bottoms z.B. vergleichbar. Und auch jeder Laymon ist da um Längen besser. :D

Ein Jahr nach dem ersten Teil hat Lansdale mit der Fortsetzung weiter gemacht und es eine ganze Ecke später, tatsächlich erst 2005, mit dem dritten Teil zur Trilogie vervollständigt. Weil das Werk (gerade in meiner Horror-Bubble auf Twitter) immer mal wieder als wichtiges Vorbild und Inspiration für viele andere Autoren genannt wird, gerade der erste Teil, wollte ich das Gesamtwerk auch mal angehen. Hab mir also die Gesamtausgabe der Trilogie gegönnt.

Es beginnt damit, dass die Hauptfigur Jack den Freitagabend zusammen mit ein paar Freunden im “Orbit”, dem größten Autokino in Texas verbringen will. Dort findet ein Horrorfilmmarathon statt, der durch einen Kometen jäh unterbrochen wird. Danach ist nichts mehr wie es war, niemand kann das Kino mehr verlassen und alles wird… weird. Das Wort trifft es tatsächlich am besten, weird und bizarr ist alles an dieser Story.

Am Anfang gefällt mir tatsächlich hauptsächlich der Anfang, bevor die ganze Kacke anfängt zu dampfen. Ab einem gewissen Punkt haut Lansdale nur noch auf die selbige und alles wird völlig abgedreht. Manche Menschen schmelzen einfach, andere wachsen zu einem Endgegner zusammen. Das ist alles schwierig zu beschreiben.

Im zweiten Teil finde ich besonders die Erzählweise ein bisschen anstrengend, zerfasert. Man liest zuerst ein wenig, was die Truppe in der Außenwelt erlebt, nachdem sie aus dem Drive-in entkommen konnten. Dann treffen sie eine neue Figur, die erzählt ihre Vorgeschichte. Wenn darin der Bösewicht auftaucht, dann wird ihre Vorgeschichte dadurch unterbrochen, dass er seine Vorgeschichte (auch alles aus der ich-Perspektive) erzählt. Dann wechselts wieder von der zweiten Vorgeschichte zur ersten und dann in die Rahmenhandlung. So richtig spannend liest sich das nicht. Im Gegensatz zum völlig überdrehten Anfang ist der zweite Teil fast ereignislos.

Im dritten Teil landet die Truppe schließlich im inneren einer Art Wal und trifft dort eine Gruppe Kannibalen, die schon länger da leben. Ein Teil des Inneren dieses Wesens ist… beleuchtet. Jepp. Außerhalb des Lichts treiben sich unheimliche Wesen in der Dunkelheit herum. Dann entkommen sie schließlich wieder in die Außenwelt, nur um feststellen zu müssen, dass die Welt langsam unterzugehen scheint.

Ach, ich weiß nicht. Man kann das durchaus mal lesen, aber es ist und bleibt die schwächste Geschichte, die ich bisher von Lansdale gelesen habe. Ich verstehe den Hype darum nicht so ganz. Es zieht sich alles so in die Länge und wird nur selten mal wirklich spannend. Empfehlen würde ich es tatsächlich nicht, im Gegensatz zu praktisch allen anderen seiner Bücher.

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Bücher & Stories / Brian Keene - Entombed
« am: 11. Juli 2023, 14:10:28 »
Brian Keene - Entombed



Man könnte das Buch als eine lose Fortsetzung zu Keenes “Dead Sea” bezeichnen. Es spielt in derselben Welt, setzt aber die Handlung nicht mit denselben Figuren fort.

Es geht um eine Gruppe Überlebender, die der Zombie-Apokalypse vorerst entkommen sind. Sie konnten in eine alte, geräumige Bunkeranlage flüchten.

Dort haben sie nun aber ein anderes Problem: Langsam gehen ihnen die Vorräte aus und der Hunger führt dazu, dass Kannibalismus ins Spiel gebracht wird. Ganz demokratisch entscheidet sich die Mehrheit dafür, nur die Hauptfigur Pete nimmt nicht an der Wahl teil. Was wiederum dazu führt, dass er von den anderen als der erste Hauptgang auserkoren wird.

Nun beginnt ein Kampf ums Überleben - nicht gegen die Zombies, sondern untereinander.

Das Ding ist recht kompakt und problemlos an 2-3 Abenden zu lesen. So gibt es von Anfang bis Ende auch keine Langeweile und keine Zeit für Atempausen. Sehr gute Unterhaltung von Keene.

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