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« am: 03. September 2004, 08:49:14 »
Nun - ich hab mich letzte Woche auch mal als Kritiker versucht, habe aber wieder festgestellt, daß Kritiker, ählich wie Produkzenten und andere Filmleute, eine eingeschworene Gemeinde sind und keinen Nachwuchs brauchen. Meine Testkritik setze ich dann einfach ins Forum - ich arbeite ja nicht für die Tonne :
Krieger rettet Universum
Vin Diesel kehrt als Riddick zurück und wird zum Erlöser wider Willen
Alltag im Universum. Das Volk der „Necromonger“ zieht durchs Universum und unterjochen alle Planeten auf denen Leben existiert. Sie Verbreiten den Glauben an das „Underverse“. Wer die neue Religion nicht annimmt, verliert seine Seele und geht den Weg allen Irdischen.
Riddick, der legendäre Verbrecher versteckt sich auf einem öden Planeten, bis ihn eine Gruppe Kopfjäger aufstöbert. Riddick hat nur einem Mann verraten, wo er sich aufhält. Einem heiligen Mann, dem er vor 6 Jahren das Leben gerettet hat. Riddick will das Kopfgeld loswerde und sucht den „Freund“ auf. Dort erfährt er von dem Heiligen Krieg der „Necromonger“. Doch Riddick hat kein Interesse am „Retten des Universums“. Auch nicht als er erfährt, dass er der letzte „Furianer“ ist. Ein legendäres Kriegervolk, vor dem die Aggressoren Angst haben. Der Krieger wird nun von mehren Gruppen gejagt. Die eine will ihn fangen, die andere töten. Rickkid lässt sich von den Kopfjägern gefangen nehmen und wird auf einem Gefängnisplaneten inhaftiert, auf dem eine Temperatur von siebenhundert Grad herrscht. Hier begegnet Riddick Kyra wieder, die ihm ebenfalls ihr Leben verdankt. Doch Riddick denkt nur an Flucht und will endlich alle Rechnungen begleichen...
Vin Diesel kehrt in der Rolle zurück, die ihn bekannt gemacht hat, als wortkarger und zynischer Anti-Held Riddick. Inhaltlich knüpfen die „Chroniken eines Kriegers“ an den Vorläufer „Pitch Black – Planet der Finsternis“ an, jedoch ist „Riddick“ keine gewöhnliche Fortsetzung. War der erste Teil ein düsterer Horror Film, ist nun geballte Action angesagt. Teil Zwei erinnert in seiner Optik mehr an Space Opern wie den neueren „Star Wars“ Filme oder die David Lynch Version von „Dune“. Darin liegen klar die Vorteile des Films. Die digitalen Effekte sind hervorragend gemacht und die bombastischen Kulissen sind eine wahre Augenweide, die einen kleinen Hauch klassischen „Monumental Kinos“ spüren lassen. Was Produktionsdesigner Holger Goss unter der Regie von David Twohy geleistet hat, ist beeindruckend. Was man allerdings über die Dramaturgie nicht sagen kann. Die Geschichte ist altbacken und vorhersehbar. Die verblendeten Invasoren sind wohl einem aktuellen Feindbild entlehnt und sehr eindimensional gezeichnet, im Gegensatz zu dem Titelheld. Denn, dass „das Böse nur erfolgreich vom Bösen“ bekämpft werden kann ist der einzig interessante Aspekt der Geschichte. Vin Diesel spielt den Anti-Helden Riddick, bis zur letzten Minute, sehr überzeugend. Seine Dialoge sind pointiert und sitzen perfekt. Alle anderen Darsteller treten oft in den Hintergrund und sind nur Stichwortgeber. Vin Diesel allerdings trägt diesen Film durchaus. Riddick ist ein Mann, der nur in Ruhe gelassen werden will und für seine eigenen Interessen kämpft. Die Rolle des „Erlösers“ wird ihm von allen anderen aufgedrängt und erst im letzen Drittel setzt sich Riddick für seine Mitmenschen ein. Der Antiheld wird zum Held. Aber wollen das die Zuschauer sehen? Daran werden sich die Geister scheiden. Das Vin Diesel Vehikel „Riddick“ bietet auf jeden Fall viel fürs Auge und unterhält über seine gesamte Laufzeit. Wer allerdings dem Genre nichts abgewinnen kann, sollte lieber eine Kinokarte für die neue Nicolas Sparks Adaption lösen.