Darsteller Herbert Fux gestorben



Er war in internationalen Produktionen großer Regisseure zu sehen, aber auch in der österreichischen Politik spielte Herbert Fux eine wichtige Rolle. Vielseitig und streitbar war der Darsteller eines der eigensinnigsten Originale des Medienbetriebs.

Salzburg - Der beliebte Bühnen- und Fernsehdarsteller starb bereits am Dienstag nach schwerer Krankheit, berichtete die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf den Anwalt der Familie.
 
Fux, der sich auch politisch engagierte und in den 1980er Jahren zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Grünen Österreichs gehörte, wäre in der nächsten Woche 80 Jahre alt geworden.

1927 in Hallein geboren, besuchte Fux die Schauspielschule Mozarteum und begann eine Karriere als Theaterschauspieler, wechselte aber bald zum Film.. Bereits für eine seiner ersten Rollen in dem Film "Wilder Reiter GmbH" erhielt er 1967 den Bundesfilmpreis. In der Folge wurde Fux, von hagerer Statur, mit markantem Gesicht und dunklen, tief liegenden Augen häufig in der Rolle des Bösewichts, als schillernde, manchmal zwielichtige Clown-Figur oder als Weiberheld für zahlreiche Fernsehfilme und Serien engagiert.

Fux galt sowohl in der Kunst- wie in der Polit-Szene als streitbares Original. Er spielte nicht nur in Heimatfilmen wie "Waldrausch", Komödien wie "Tante Trude aus Buxtehude" oder frivolen Streifen wie "Das Mädchen mit dem sexten Sinn", sondern wurde immer wieder auch für internationale Produktionen vor die Kamera geholt: Für "Das Schlangenei" von Ingmar Bergman, die "Woyzeck"-Verfilmung von Werner Herzog oder Volker Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Fux war Darsteller in zahlreichen deutschen Fernsehkrimis, darunter in "der Alte. Für "Asterix und Obelix gegen Caesar" spielte Fux 1999 an der Seite von Frankreichs Superstar Gérard Depardieu.

Politisch engagierte sich Fux ab 1974 an seinem Wohnort Salzburg, wo er eine Initiative zur Rettung der historischen Altstadt ins Leben rief und als Stadtrat gegen Korruption und Parteienfilz ankämpfte. Auf Bundesebene zog er in den 1980er Jahren als Gründungsmitglied der "Vereinten Grünen Österreichs" in das Parlament in Wien ein, gab sein Mandat aber später ab, um sich wieder stärker seinem Schauspielerberuf widmen zu können.

Die Stärke von Herbert Fux, so schrieb die "Süddeutsche Zeitung" einst und sein Erfolg bei den Wählern hingen ganz und gar nicht davon ab, dass er nur als Schauspieler mehr Showtalent habe und sich auch nicht scheue, Angriffe in rüder Tonart vorzutragen. "Die Stärke von Fux liegt vor allem in seiner persönlichen Unabhängigkeit von Parteihierarchien, Verbänden, Interessensgruppen, Subventionen und jeder Art von Postenverteilung - eine in Österreich seltene Unabhängigkeit, die ihm aber Offenheit ermöglicht."

Zuletzt spielte Fux im Kinofilm "Silentium" des österreichischen Regisseurs Wolfgang Murnberger.

Quelle : spiegel.online

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