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Bücher & Stories / Angel Heart aka Falling Angel (William Hjortsberg)
« am: 23. Juni 2025, 11:34:05 »
Den Film kennen sicher alle, die ihn nicht kennen: Nachholen
denn gleich vorweg: Alan Parkers Verfilmung des Romans FALLING ANGEL aka ANGL HEART ist eine formidable Umsetzung des Stoffes von Autor William Hjortsberg - wenngleich auch etwas anders als das Buch in manchen Dimngen... dazu hier mehr - daher nehme ich auch auf Spoiler mal keine Rücksicht, da das sonst nichts bringen würde 
Ich mache das ja sehr gerne, dass ich Buch und Film vergleiche - und da ich ENDLICH mal an dieses hier ranging im Urlaub, war ich schnell etwas ernüchtert, dass es wirklich verdammt nah verfilmt wurde... so dachte ich bis zur Hälfte grob. Aus der Ich-Perspektive wird die Story aus der Sicht von Privatdetektiv Harry Angel erzählt, so wie man sich das im Noir Stil so vorstellt. Man fühlt fast den Zigarettenrauch, den Alkoholdunst und denn Siff der 50er Jahre in NYC - ja richtig gelesen, das Buch spielt in New York, nicht in New Orleans wie der Film. Das wurde von Parker mit Genehmigung von Hjortsberg geändert.
Aber auch später wechselt man nicht ins schwül-warme Südstaaten-Gefilde, was sich dank der Themen wie Voodoo anbieten würde - nein, man bleibt im winterlichen und eiskalten Big Apple, und spinnt die Geschichte um den verschwundenen Sänger Johny Favourite weiter, den zu suchen Harry vom geheimnisvollen Louis Cyphre angeworben wird. Doch plötzlich nach dem zweiten Mord, auf den Harry stößt bei seiner Suche, geht die Geschichte ein wenig in eine andere Richtung. Einerseits bekommt Harry es im Buch schon früher mit der örtlichen Polizei zu tun, die ihn am liebsten los haben möchte, andererseits wird er auf eine falsche Fährte gelockt was Margaret Krusemark angeht.
Dies bringt auch deren Vater mit ins Spiel, einen Großindustriellen, der mit allen Wassern gewaschen ist, und vor Geld nur so stinkt. Mit dessen Figur hälte neben Voodoo auch noch das Thema Satansabetung Einzug in die Geschichte, und auch die Auflösung kommt dadurch etwas anders daher. Hier ist es Mr. Krusemark durch den Harry die Erkenntnis der Auflösung erlangt, nicht Louis Syphre - der hier übrigens noch in anderen "Figuren" in Erscheinung tritt. Das Ende selbst ist auch ein wenig brutaler als im Buch aber läuft letztendlich auf das gleiche Ergebnis raus, und die selbe Szene mit dem gleichen Schlussatz
bis dahin ist es aber zudem auch so, dass Harry mit Epiphany Proudfoot so etwas wie eine Beziehung führt über längere Zeit, und sie auch bei ihm wohnt.
Auch ist er nicht ganz so runtergekommen wie Mickey Rourkes Charakter im Film - er wird auch etwas anders beschrieben. Älter, fülliger aber nicht fett, er weiß wie man Brutalität anwendet, er lebt hier im Chelsea Hotel, geht auch mal gut essen, trinkt viel, aber wird nicht gezielt als Säufer hingestellt (wie das zu der Zeit halt so war)... die Beziehung zu Epiphany ufert sexuell auch etwas aus, nicht nur ein Fick wie im Film auf deutsch gesagt
Alles in allem haben beide Varianten ihre Daseinsberechtigung, zumal der Autor das für Parker ja auch abgesegnet hat. Ich hätte das Buch gern 1:1 als Film gesehen (was aber vielleicht etwas mehr Spielzeit gebraucht hätte und mehr Aufwand gewesen wäre), finde den Film aber nach wie vor grandios - vor allem wie Parker die Essenz des Buches eben transferiert hat - und was er aus den Figuren rausgeholt hat!
Am Ende des Buches gibt es auch noch einige Seiten von Parker selbst, der über die Produktion des Films spricht - sehr interessant! Vor allem was die Arbeit mit Rourke und DeNiro angeht etc.
Ist schnelll gelesen mit 250 Seiten


Ich mache das ja sehr gerne, dass ich Buch und Film vergleiche - und da ich ENDLICH mal an dieses hier ranging im Urlaub, war ich schnell etwas ernüchtert, dass es wirklich verdammt nah verfilmt wurde... so dachte ich bis zur Hälfte grob. Aus der Ich-Perspektive wird die Story aus der Sicht von Privatdetektiv Harry Angel erzählt, so wie man sich das im Noir Stil so vorstellt. Man fühlt fast den Zigarettenrauch, den Alkoholdunst und denn Siff der 50er Jahre in NYC - ja richtig gelesen, das Buch spielt in New York, nicht in New Orleans wie der Film. Das wurde von Parker mit Genehmigung von Hjortsberg geändert.
Aber auch später wechselt man nicht ins schwül-warme Südstaaten-Gefilde, was sich dank der Themen wie Voodoo anbieten würde - nein, man bleibt im winterlichen und eiskalten Big Apple, und spinnt die Geschichte um den verschwundenen Sänger Johny Favourite weiter, den zu suchen Harry vom geheimnisvollen Louis Cyphre angeworben wird. Doch plötzlich nach dem zweiten Mord, auf den Harry stößt bei seiner Suche, geht die Geschichte ein wenig in eine andere Richtung. Einerseits bekommt Harry es im Buch schon früher mit der örtlichen Polizei zu tun, die ihn am liebsten los haben möchte, andererseits wird er auf eine falsche Fährte gelockt was Margaret Krusemark angeht.
Dies bringt auch deren Vater mit ins Spiel, einen Großindustriellen, der mit allen Wassern gewaschen ist, und vor Geld nur so stinkt. Mit dessen Figur hälte neben Voodoo auch noch das Thema Satansabetung Einzug in die Geschichte, und auch die Auflösung kommt dadurch etwas anders daher. Hier ist es Mr. Krusemark durch den Harry die Erkenntnis der Auflösung erlangt, nicht Louis Syphre - der hier übrigens noch in anderen "Figuren" in Erscheinung tritt. Das Ende selbst ist auch ein wenig brutaler als im Buch aber läuft letztendlich auf das gleiche Ergebnis raus, und die selbe Szene mit dem gleichen Schlussatz

Auch ist er nicht ganz so runtergekommen wie Mickey Rourkes Charakter im Film - er wird auch etwas anders beschrieben. Älter, fülliger aber nicht fett, er weiß wie man Brutalität anwendet, er lebt hier im Chelsea Hotel, geht auch mal gut essen, trinkt viel, aber wird nicht gezielt als Säufer hingestellt (wie das zu der Zeit halt so war)... die Beziehung zu Epiphany ufert sexuell auch etwas aus, nicht nur ein Fick wie im Film auf deutsch gesagt

Alles in allem haben beide Varianten ihre Daseinsberechtigung, zumal der Autor das für Parker ja auch abgesegnet hat. Ich hätte das Buch gern 1:1 als Film gesehen (was aber vielleicht etwas mehr Spielzeit gebraucht hätte und mehr Aufwand gewesen wäre), finde den Film aber nach wie vor grandios - vor allem wie Parker die Essenz des Buches eben transferiert hat - und was er aus den Figuren rausgeholt hat!
Am Ende des Buches gibt es auch noch einige Seiten von Parker selbst, der über die Produktion des Films spricht - sehr interessant! Vor allem was die Arbeit mit Rourke und DeNiro angeht etc.
Ist schnelll gelesen mit 250 Seiten
