Beyond Hollywood - das Filmsyndikat

Filme => Filme Allgemein => Thema gestartet von: Manollo am 24. November 2008, 23:09:50

Titel: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:09:50
Ich hoffe mal niemanden stört der Thread und er ist hier richtig gepostet.
Ansonsten verschieben, oder löschen.

Also ich will schon seit Jahren, seitdem ich das Buch Damals war es Friedrich von Hans Peter Richter gelesen hab, den Film Jud Süss sehen.
Interessiert mich halt, womit die Menschen in Deutschland in der NS-Zeit so manipuliert wurden.

Jud Süss gehört aber zu den sogenannten Vorbehaltsfilmen und darf somit ja nur in geschlossenen Bildungsveranstaltungen mit sachkundiger Einführung aufgeführt werden.
Soweit klar, kann man sich also nicht einfach mal so legal anschauen.
Die Rechte an den Filmen liegen ja bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.
Gibt es für eine Privat-Person die Möglichkeit den Film auf legale Art zu sehen?
Oder bleibt nur der Import aus den Staaten?
Nur wie ist das dann, wenn man sich die DVD beim Amazon.com bestellt, macht man sich bei der Einfuhr, oder beim bloßen Besitz von Vorbehaltsfilmen strafbar?


Wäre schön wenn jemand etwas drüber weiß udn mir helfen kann. :)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 24. November 2008, 23:13:27
Nur wie ist das dann, wenn man sich die DVD beim Amazon.com bestellt, macht man sich bei der Einfuhr, oder beim bloßen Besitz von Vorbehaltsfilmen strafbar?
Ganz einfach: ja.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:18:39
Noch nie was von Vorbehaltsfilmen gehört.Gefällt mir aber sicher :!:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:21:39
Nur wie ist das dann, wenn man sich die DVD beim Amazon.com bestellt, macht man sich bei der Einfuhr, oder beim bloßen Besitz von Vorbehaltsfilmen strafbar?
Ganz einfach: ja.

Hmm, dann kann ich mir das anscheinend wohl abschminken.  :neutral:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 24. November 2008, 23:25:07
Noch nie was von Vorbehaltsfilmen gehört.Gefällt mir aber sicher :!:
Das sind eher keine Spläddors.
Und wenn, dann ist es allerübelster Nazi-Snuff oder derbste Fascho-Propaganda.
Wer sich das freiwillig oder sogar als Unterhaltung schauen will, dem muss ich jeglichen gesunden Menschenverstand absprechen. Es macht absolut Sinn, dass dieses Zeug nur zu wissenschaftlichen Zwecken und unter strenger Kontrolle verfügbar ist.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:30:01
Ups ok.na dann ist das wohl auch nix für mich.

Wenn NAzi gore dann bitte ILSA :braue:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:31:50
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbehaltsfilm


Boah Leck wasn Dreck

Manollo was los mit dir????????
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:32:31
Wer sich sowas zur Unterhaltung anguckt ist sicherlich nicht ganz normal, aber so aus reinen Interesse auch?

2004 lief im Sonneberger Kino mal Der ewige Jude, bei der Vorführung war ein Filmwissenschaftler, der vor und nach dem Film jeweils ein halbe Stunde mit den Zuschauern darüber gesprochen und denen alles erklärt hat, anwesend.

Sowas würde mir ja reichen, ich brauch den Film nicht zu Hause, nur will ich den aus reinem Interesse sehen, und was so ein Filmwissenschaftler zusätzlich dazu sagt ist bestimmt ganz lehrreich.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:35:26
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbehaltsfilm


Boah Leck wasn Dreck

Manollo was los mit dir????????

NEEEEEEEEIN!
Du verstehst mich ganz falsch!  :shock:

Nicht das du denkst ich wär jetzt so ein oller Faschist, oder ähnliches!
Bloß nicht, ich finde sowas absolut verabscheuungswürdig und krank!

Bei mir ist das reines Interesse, womit die Menschen damals manipuliert wurden.
Mich interessiert das ganze Thema von wegen NS-Propaganda halt sehr.
Deswegen will ich mal so einen Film sehen, um das besser zu verstehen, warum alles so war, wie es war.

Aber ich bin kein Nazi, bloß nicht sowas abscheuliches von mir denken.  :bawling:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:35:58
Also ich hab damals mit meiner Lehrerin Schindlers Liste geschaut :!:

Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:36:57
Manollo nicht eine Sekunde hab ich sowas von dir gedacht :!:

Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:38:11
Manollo nicht eine Sekunde hab ich sowas von dir gedacht :!:



Dann ist ja gut. :)
Nicht das ich hier noch einen schlechten Ruf bekomme. :O
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: be a freak am 24. November 2008, 23:42:01
Falls ich irgendwie den Eindruck erweckt habe das von dir zu glauben tut es mir leid :!:

Ers guter Junge ;)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 24. November 2008, 23:43:12
Nicht das ich hier noch einen schlechten Ruf bekomme. :O
Den hast du schon mit der Registration in diesem Forum, wie wir alle auch :lol: ;)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 24. November 2008, 23:46:01
Stimmt, schlimmer kann er ja kaum noch werden.  :lol:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Ash am 25. November 2008, 00:19:03
Diese Filme sind durchaus interessant und auch nicht alle antisemitisch. Viele dieser Filme heroisieren den Krieg und, wenns zum Thema der Geschichte passt, auch die Wehrmacht. Beide Punkte finde ich nicht schlimm. Filme antisemitischen Inhaltes hingegen sollten tatsächlich nur für Studien genutzt werden.
Manollo, bei Interesse, kuck dich mal in der Videosparte von Goggle um. Da solltest du finden, was du suchst, habe mir da vor ein paar Wochen "U-Boote westwärts" angesehen, ein Film, der ja auch zu den Vorbehaltsfilmen gehört.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 25. November 2008, 00:23:48
Ich Idiot, daran hab ich gar nicht gedacht.  :roll:
Danke, dann werd ich mal gucken ob ich den Film da finde.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 25. November 2008, 00:50:12
Viele dieser Filme heroisieren den Krieg und, wenns zum Thema der Geschichte passt, auch die Wehrmacht. Beide Punkte finde ich nicht schlimm.
Ich persönlich halte beides für mindestens so bedenklich. Aber macht ihr ma :)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Masterboy am 25. November 2008, 08:26:49
also mich würde solche Filme auch interessieren.

Es gibt eben auch eine "Faszination der Neugier" wenn man es mal so ausdrücken darf.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Elena Marcos am 25. November 2008, 09:12:53
Wir habe damals auf der Kunsthochschule (unter streng wissenschaftlicher Aufsicht) auch diesen "kritischen" Film gesehen. "Jud Süß" ist manipulativ - keine Frage - aber aufgrund des Alters trotzdem relativ durchschaubar. Die heutigen Sehgewohnheiten sind doch anders, und wer sich von den Darstellungen noch beeinflussen lässt, ist einfach doof. Viel ist in meiner Erinnerung ohnehin nicht hängen geblieben (der Film ist nämlich recht langweilig) - aber die Darstellung der Juden ist sehr plakativ - da fehlten nur noch die Hörner auf dem Kopf. Ich konnte mir vorstellen, daß man in der 40er vielleicht das noch gelaubt hat, was man auf der Leinwand sah ... aber heutzutage. Naja - auch wenn der Film Interesse weckt - es lohnt nicht wirklich...
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: JasonXtreme am 25. November 2008, 09:27:30
Viele dieser Filme heroisieren den Krieg und, wenns zum Thema der Geschichte passt, auch die Wehrmacht. Beide Punkte finde ich nicht schlimm.
Ich persönlich halte beides für mindestens so bedenklich. Aber macht ihr ma :)

Wenn ich so etwas aus Interesse ansehe, ohne persönlichen politischen Hintergrund, ist das in keiner Weise verwerflich oder sonstwas - Punkt aus. Es muss doch keiner angeleitet werden durch einen Geschichtsprof oder sonstwas, dass er nach Sehen des Films nicht gleich mit wehenden Fahnen durch Rostock rennt!

Wenn dem so wäre, dann müssten auch die Leute, die das Buch DIE WOHLGESINNTEN im Regal haben (ich eingeschlossen) bedenklich sein...
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Necronomicon am 25. November 2008, 11:49:27
Wenn ich so etwas aus Interesse ansehe, ohne persönlichen politischen Hintergrund, ist das in keiner Weise verwerflich oder sonstwas - Punkt aus. Es muss doch keiner angeleitet werden durch einen Geschichtsprof oder sonstwas, dass er nach Sehen des Films nicht gleich mit wehenden Fahnen durch Rostock rennt!


Eben, man kann sich sowas auch aus reinem Interesse ansehen, die ganzen U-Boot Dinger interessieren mich auch.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 25. November 2008, 13:03:55
Punkt aus.
Punkt aus :)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: JasonXtreme am 25. November 2008, 13:13:21
War nich bös gemeint oder so ;) nur mal um das zusammenzufassen
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Ketzer am 25. November 2008, 16:39:40
den haben wir damals im Unterricht gesehen, kann mich aber nicht mehr erinnern.

Dieser Durchhaltefilm "Kolberg" lief doch sogar auf Arte, wenn ich mich gerade recht entsinne.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Sing-Lung am 25. November 2008, 18:43:17
Ich bin ein unglaublicher "Historiker" geworden während den letzten 5 Jahren und interessiere mich auch extrem für WW II und "drumherum" wenn man dem so sagen kann. Aus diesem Grund war ich dieses Jahr auch schon in Auschwitz-Birkenau. Weil ich finde einfach, dass ich mich damit auseinandersetzen muss/will was damals passiert ist. Genauso handhabe ich es aber auch mit den aktuellen Geschehnissen wie z.B. in Ruanda/Kongo.

Und genau aus diesen Gründen würde ich z.B. eben eine solche Vorstellung auch besuchen. Bei uns in der Schule war die Geschichte des 20. Jahrhunderts und der beiden Weltkriege auch Thema gewesen. WW I nur marginal und WW II in der vierten Klasse auch nicht tiefgründiger, was man natürlich auch nicht erwarten kann für Kinder in diesem Alter. Deswegen war ich froh um meinen Grossvater, der mir viel darüber beibrachte. Nur, als ich mich immer mehr für die jüngere Geschichte hab zu interessieren begonnen, war er schon verstorben. So suche ich immer und überall nach weiteren Informationen und verbringe auf Seiten wie Wikipedia einige Stunden pro Woche um mich darüber weiter zu bilden, wenn man dem so sagen kann.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich noch nie was von den sogenannten Vorbehaltsfilmen gehört hätte. Mittlerweile weiss ich, dass die in der Schweiz ja sogar ohne Problem zu erhalten sein sollen?! Ich wüsste jetzt zwar nicht gleich wo und ich werde jetzt sicherlich nicht wie blöd danach suchen. Aber falls hier irgendwann wieder was in diese Richtung gezeigt werden sollte, werde ich sicher dabei sein. Für mich sind noch so einige Sachen da, die noch Fragezeichen aufwerfen.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 25. November 2008, 20:24:31
Vielleicht kams falsch rüber, aber ich bin nicht dagegen, dass man solche Veranstalltungen besucht um sich mit dem Thema auseinanderzusetzten, ich begrüsse es sogar! Es ist mehr als wichtig soetwas zu tun. Ich halte es jedoch für richtig, dass diese Sachen nicht von jedem dahergelaufenen zugänglich oder erwerblich ist, vor allem, wenn seine Gesinnung eh schon in diese Richtung geht. Ich weiss um euren gesunden Menschenverstand und machen mir da überhaupt keine Sorgen, aber sehr viele (ich tendiere mitlerweile sogar zu "meisten") sind nicht in der Lage zu trennen oder lassen sich sogar (immernoch) manipulieren. Selbst bei so alten Propagandafilmen. So manch ein jüngerer ist dazu noch nicht in der Lage und so bei manch einem älteren machts auch wieder Klick und er ist wieder im Gedanken "in the good old days". Da fällt mir immerwieder auf den Videos die winkende lachende Großmutter im Fenster ein beim Aufmarsch einer Faschoparade. Ebenfalls bin ich dagegen solche Sachen einfach mal so aus "nur aus Interesse" zu sehen. Das kommt beinahe Sensationsgeilheit oder die Erotik des Verbotenen gleich und das ist einfach das falsche Thema dafür und den Opfern des Regiems einfach verletzend unwürdig.

Wenn man sich wirklich ernsthaft damit beschäftigen will und man in der Lage ist Distanz zu wahren, ist es absolut in Ordnung es zu schauen, aber mal eben guggn, warum das so schlimm sein soll und normal nicht sehen darf, freie Vermarktung des Zeugs oder unkontrolierter Zugang ist es eben nicht.


Und ich bin nunmal gleichsam gegen glorifizeirung jeglicher Kriege und gegen die heroische Darstellung des verlängerten stälernen Arms der Nazis wie gegen Antisemitismus oder gegen jedweder Völker- oder Rassenhass. Diese oder auch nur eines der Themen und der Spruch "find ich nicht schlimm" sind für mich nicht vereinbar.

Aber das ist bloss meine Meinung ;)
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 25. November 2008, 20:51:13
Und ich bin nunmal gleichsam gegen glorifizeirung jeglicher Kriege und gegen die heroische Darstellung des verlängerten stälernen Arms der Nazis wie gegen Antisemitismus oder gegen jedweder Völker- oder Rassenhass.

Jeder normale Mensch, der auch nur ein bisschen Verstand hat sollte gegen Völker-, Rassenhass, Antisemitismus, Glorifizierung von Kriegen usw. sein.

Ebenfalls bin ich dagegen solche Sachen einfach mal so aus "nur aus Interesse" zu sehen. Das kommt beinahe Sensationsgeilheit oder die Erotik des Verbotenen gleich und das ist einfach das falsche Thema dafür und den Opfern des Regiems einfach verletzend unwürdig.

OK, bloßes Interesse ist vielleicht auch ein bisschen doof ausgedrückt, zumindest bei mir ist das so, dass ich mich seit einiger Zeit jetzt etwas intensiver versuche mich mit dem ganzen Thema um Nationalismus, Rassismus, Propaganda und WW 2 auseinander zu setzen.

Ich versuch irgendwie zu verstehen, wie es soweit kommen konnte, dass Hitler und die Nazis so viele Leute bewegen und manipulieren konnten, klar spielt dabei die schlechte Lage der Menschen damals in den 30ern eine große Rolle, aber diese Filme haben sicherlich auch einen gewissen Beitrag dazu geleistet.
Und daher finde ich es sogar wichtig sich mal ein wenig mit Propaganda-Filmen auseinander zu setzen und ggf. auch mal zu sehen.

Das nicht jeder einfach Zugang zu solchen Filmen hat, finde ich an sich auch ganz gut.
Leute, die sowieso schon zur rechten Gesinnung tendieren sollten, meiner Meinung nach, auch nicht den Zugang zu solchen Filmen haben.
Nur finde ich, dass Leute, die versuchen sich ernsthaft und objektiv mit dem Thema auseinander zu setzen, auch die Möglichkeit dazu haben sollten.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 25. November 2008, 21:02:21
Ganz meine Rede und das ist zur Zeit auch so geregelt. An film- und/oder politwissenschaftlichen Instituten kann man sich die Filme zeigen lassen. Als Medienpsychologe musste auch ich mich mit "Manipulation in Medien" beschäftigen und Propaganda des NS-Regiems war eine großer Brocken davon. Wir mussten uns die Genehmigung bei irgend ner Filmstiftung in Wiesbaden (ich schau später nach wleches das war), die die Rechte an diesen Filmen besitzen, und teils auch beim Bundesarchiv holen für den Zugang zu solchen Filmen. Es gab nen riesen Fragebogen, was wer wie wo wir damit anzufangen wünschen. Letztenendes kam ich nach all dem Terz aus Zeitgründen dann doch net zu der "Vorführungen".
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Masterboy am 25. November 2008, 21:02:59
Nur finde ich, dass Leute, die versuchen sich ernsthaft und objektiv mit dem Thema auseinander zu setzen, auch die Möglichkeit dazu haben sollten.

Vielleicht findest Du mit dieser Argumentation bei den Zuständigen sogar Gehör und kommst an solches Material!? Kannst ja mal probieren.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 25. November 2008, 21:08:23
Und das ist ja meiner Meinung nach das Problem, dieser ganze Terz und die Fragebogen und der ganze Kram den man machen muss, "nur" um sich dann einen Film anschauen zu können.
Klar ist das nicht irgendein Film und das das alles etwas strenger geregelt ist, ist auch gut so, aber für normale Privatpersonen die sich mit dem Thema auseinander setzen ist das dann so gut wie unmöglich mal so einen Film zu sehen.

Die Filmstiftung ist übrigens die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.


Vielleicht findest Du mit dieser Argumentation bei den Zuständigen sogar Gehör und kommst an solches Material!? Kannst ja mal probieren.

Ob das funktionieren würde wage ich mal zu bezweifeln, aber ein versuch wäre es durchaus mal wert.
Weil sehen würde ich den Film schon wohl mal gerne, die DVD aus den Staaten möchte ich mir aber nicht kaufen.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 25. November 2008, 21:16:29
Würde ich auch nicht versuchen. Wenn du Pech hast wirds vom Zoll abgefangen und du kassierst auch noch ne Anzeige.

Wie gesagt, Institute für film- oder politwissenschaften haben Zugang dazu und vermutlich veranstallten sie auch öfters mal was. Wenn du ne Uni in der Nähe hast, die diese Fachbereiche anbieten (Politologie, Filmwissenschaften, sehr oft auch politsiche Phylosophie), frag da auf jeden Fall ma nach. Wenn net, wissen die aber vermutlich an wen du dich wenden könntest.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 25. November 2008, 21:22:35
Würde ich auch nicht versuchen. Wenn du Pech hast wirds vom Zoll abgefangen und du kassierst auch noch ne Anzeige.

Darauf hab ich auch keine Lust, außerdem ist der Film auch nicht unbedingt billig, dafür das ich ihn mir nur einmal angucken würde.
Sich den in irgendeinem Institut anzuschauen finde ich auch irgendwie besser, weil man, im Gegensatz zu einer DVD, von einem Filmwissenschaftler, oder ähnlichem, ja zusätzlich Kommentare bekommst, der dir das näher erklärt und weiter drauf eingeht, was sicherlich auch ganz lehrreich und interessant ist.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Sing-Lung am 25. November 2008, 23:35:40
Von meiner Seite siehts genau so aus wie beim Manollo. Ich bin wie gesagt auch an einem Punkt angelangt, mir zwingend Erklärungen zu suchen, wie es so kommen konnte, wie wir es nun kennen. Klar, es gibt genug Bücher oder Internetseiten mit den passenden bzw. authentischen Vorgeschichten dazu. Trotzdem gehört für mich die gesunde Auseinandersetzung mit diesen Themen zur Pflicht!

Als ich meinen Freunden erzählt habe, dass ich nach Ausschwitz fahre, verstand das eigentlich keiner so richtig. Ich sage ja auch nicht, dass jeder mal dort gewesen sein muss, aber auch wenn ich nicht direkt betroffen war mit Grosseltern usw. gehört es für mich einfach ins Allgemeinwissen. Ich habe auf diesem Ausflug mehr gelernt übers Regime, als in meiner Schulzeit und als mir eigentlich lieb war... In einer Baracke in Birkenau hats mich dermassen mitgenommen, ich bekam um mich herum nichts mehr mit und sah vor mir die Gefangenen in den gestreiften "Uniformen" liegen. Die Erlebnisse und Eindrücke sind hart, seit dem Vietnamkriegs-Museum in Saigon das schlimmste, was ich mitgekriegt habe. Aber erst dadurch wurde mir RICHTIG bewusst, was dort abging. Mein Freundeskreis war noch nie so interessiert an meinem Reisebericht wie nach Ausschwitz und ich sah einfach, dass diese doch relativ junge Vergangenheit zwar nicht gleich unbekannt ist, jedoch einfach abgetan wird, als "Ist-halt-passiert-kann-man-nicht-ändern" inklusiv anschliessendem Schulterzucken.

Ich will damit nicht sagen, dass dieses dunkle Kapitel täglich in unseren Köpfen präsent sein muss. Aber ich sage mir einfach, je mehr Leute sich intensiv mit diesem Thema befasst haben, desto weniger Rechts könnte die Welt werden. Ich seh's ja hier in der Schweiz in der Politik wie die Rechts-Parteien in Ausländerfragen massiv Zulauf haben. Ich hab ja nix gegen die Neutralität, aber die hat von mir aus dann auch ihre Grenzen. Vor der schweizer Aussenpolitik grauts mir regelmässig... :roll:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 26. November 2008, 00:18:03
Eben, man lernt zwar viel aus Büchern, Schule und so.
Aber sich diese Filme mal näher anzugucken finde ich extrem wichtig, vorrausgesetzt man will sich näher mit dem Thema befassen.
Auch in ein Konzentrationslager möchte ich unbedingt mal irgendwann fahren um mir das alles anzugucken.
Das Gefühl was man dabei hat ist bestimmt viel erdrückender als wenn man darüber nur etwas liest.

Immerhin ist das, eines der schrecklichsten Kapitel in unserer Gesichte und deswegen find ich das extrem wichtig sich damit auseinander zu setzen, damit sowas bloß nicht nochmal passiert.
Eigentlich sollte es dazu nicht mehr kommen, allein weil wir theoretisch ja drüber aufgeklärt sein müssten und genug Verstand haben müssten, aber ich hab genug Leute gesehen, die damals in der Schule im Geschichtsunterricht gelacht haben und es "cool" und lustig fanden, dass Juden aber auch Homosexuelle, Zigeuner, Ausländer und Behinderte damals zu tausenden, millionen umgebracht wurden.
Eigentlich traurig und zutiefst beunruhigend.  :neutral:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: skfreak am 26. November 2008, 08:12:23
Ich halte es jedoch für richtig, dass diese Sachen nicht von jedem dahergelaufenen zugänglich oder erwerblich ist, vor allem, wenn seine Gesinnung eh schon in diese Richtung geht.

Das sehe ich anders: Solche Sache unter Veschluss zu halten bringt gar nichts. Wer Ihn sehen möchte, wird auch irgendwie daran kommen - und solange man Ihn nicht "normal" sehen kann ist der Reiz deutlich grösser. Ausserdem könnte man bei einer Veröffentlichung auch noch mit Extras, Audikommentaren, Dokumentation arbeiten um klar zu zeigen, warum der Film Propaganda ist und vielleicht würde es den einen oder anderen mit der entsprechenden Gesinnung eher zum Nachdenken bringen, als wenn er oder Sie sich den Kram aus dem Netz zieht oder im Ausland bestellt und sich einfach so anschaut. Verbote haben meist den Nachteil, das man sich nicht daran hält.
Die einzige Lösung ist für mich, die Leute über die Schrecken des Krieges aufzuklären.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Nation-on-Fire am 26. November 2008, 08:23:46
Die Leute mit der "entsprechenden Gesinnung" sind in der Regel stroh-doof und würden so einen Film garantiert nicht als Anlass nemhen, über Ihre "Gesinnung" nachzudenken.

Viele Faschos stehen zum Beispiel auf Schindlers Liste, da dort gezeigt wird, wie man im KZ "gearbeitet" hat.  :roll:
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: JasonXtreme am 26. November 2008, 09:23:59
Also ich finde schon, dass man auch solche Filme aus Interesse sehen kann - und können sollte. Es gibt neben dem geschichtlichen Interesse nämlich auch noch ein Interesse am Thema Film ansich - und da interessiert MICH PERSÖNLICH eben auch das Schaffen einer Leni Riefenstahl und sonstigen anderen Filmen aus dieser Zeit. Warum muss ich das denn "übergehen", ausser wenn ich dazu wissenschaftlich angeleitet werde? Das finde ich nicht in Ordnung. Deswegen glorifiziere ich da doch nichts, bzw. wende mich solchen Ideologien zu.

Das halte ich für maßlos überzogen. Einerseits soll man sich unserer Vergangenheit bewusst sein, soll das nicht ruhen lassen - und andererseits wollen die Leute nicht, dass man sich diese Machwerke ansehen kann (und zwar so wie ich alle Filme sehe, daheim aufm Sofa).

Das is keine Anregung zu einer Diskussion - ich sehe das nur einfach so, und bin verwundert warum man das so nicht handhaben können sollte.
Titel: Re: Vorbehaltsfilme
Beitrag von: der Dude am 26. November 2008, 09:49:42
Die Leute mit der "entsprechenden Gesinnung" sind in der Regel stroh-doof und würden so einen Film garantiert nicht als Anlass nemhen, über Ihre "Gesinnung" nachzudenken.
Eben.


Das is keine Anregung zu einer Diskussion - ich sehe das nur einfach so, und bin verwundert warum man das so nicht handhaben können sollte.
Sssssssssh, shut up, you wake up the rest of the bitches. :p
Titel: Antw:Vorbehaltsfilme
Beitrag von: Manollo am 10. September 2012, 02:41:07
Wieder ausgrab.
Das Thema interessiert mich nach wie vor, allerdings hab ich bisher immernoch nichts handfestes über die rechtliche Lage herausgefunden, wenn man sich diese Filme aus den Ausland holt.

Hin und wieder gibt es ja kommentierte öffentliche Vorführungen, diese sind aber leider ziemlich selten und meistens an Orten, wo ich nie die Möglichkeit habe mal einfach hinzufahren.