:kino:
Toller kammerspielartiger Survival Film, der allerdings nicht soviel Ähnlichkeit mit Cast Away hat bzw. sich anders anfühlt. Cast Away war zwar auch dramatisch, aber leichter,halt hollywoodmäßiger. Und vor allem wurde dort vielmehr gesprochen ;) Abgesehen von dem Vortragen seines Abschiedsbriefes zu Beginn von All is lost kann ich mich nur an ein Wort im ganzen Film erinnern und das war ein resignierendes und verzweifeltes " Fuck".
Robert Redfords Darstellung ist tatsächlich oscarwürdig, auch wenn er dieses Jahr keinen kriegen wird. Ist halt dieses Jahr verdammt starke Konbkurrenz gewesen. Eigentlich verzieht er im ganzen Film kaum ein Mal sein verknittertes, wettergegerbtes Gesicht ( in diesem Film sieht man zum ersten Mal wie alt der ewig junge Redford eigentlich schon ist) und gerade dieses reduziertes Mienenspiel ist faszinierend. Erinnert an Ryan Goslings Darstellung in "Drive", nur mit mehr Falten.
Was mich auch im Bann gezogen hat, war mit welcher stoischen Ruhe der stumme Skipper den Kampf gegen einen ganzen Ozean annimmt und jede neue dramatische Wendung unbeeindruckt angeht, um doch noch irgendwie zu überleben. Er jammert nicht nicht,er macht alles was möglich ist in seiner ausweglosen Situation. Und die wird immer hoffnungloser und frustierender.
Wenn zum Beispiel 2 oder 3 (?) Schiffe an ihm vorbeirauschen ohne ein einziges Mal seine Leuchtraketen zu registrieren
Und da ich eine kleine Schwäche für Happy Ends habe, hat das fast kathartische Ende den Wunsch, den Film nochmal zu schauen, erheblich gesteigert.
Mich hat in erster Linie interessiert, ob dieser Film funktionieren kann. Die Reduktion von Castaway um die Konversation, von daher kann man die Filme sehr wohl miteinander vergleichen. Und um die Frage zu beantworten: Yes, he can.
Robert Redford (man ist der alt, und die Haare müssen mal etwas dezenter gefärbt werdn!) trägt den Film mit seiner Präsenz allein. Sehr gut.
Aber, und da muss man auch gleich mal ein Veto einschieben, für meinen Geschmack alles etwas zu stoisch. Schicksalsschlag an Schickssalschlag, aber "our man" geht sich ertsmal rasieren? Mhhm, ich weiß nicht. Zum Ende hin gibt es den ein oder anderen Gefühlsausbruch, aber ganz ehrlich, das hätte ich mir früher im Film gewünscht.
Ansonten gibt es ja nicht viel, das man gut oder schlecht finden kann. Der Spannungsbogen wird durchgehend Ein Satz noch zum Ende:
ACHTUNG SPOILER!!!!
Da der gesamte Film ein einfacher Fall nach unten ist, hätte man auch so konsequent sein müssen, und ihn absaufen lassen müssen!
Es bleibt ein guter Film mit etwas Geschmäckle.
:7: