So, lange habe ich gebraucht, aber gestern habe ich dann endlich auch diese Geschichte zu Ende gelesen :)
Ich kann mich Gunther mal wieder nur anschließen, Simmons hat es wieder getan. Nach der Hyperion/Endymion-Saga ein weiteres derartiges, gigantisches Meisterwerk.
Deiner Vermutung, dass es irgendwann noch weitergehen könnte, kann ich mich anschließen - es wirkt nach dem Ende zwar mehr oder weniger alles abgeschlossen, aber damals nach den zwei Hyperion Bänden hätte man ja auch denken können die Handlung wäre in sich abgeschlossen - erst als man dann weitergelesen hat bemerkte man was noch alles offen war und wieviel besser es noch weiterging.
Ich meine, der deutlichste Hinweis darauf ist die Sache zwischen Daeman und Caliban, das schreit ja geradezu danach dass es eine weitere Konfrontation geben muss!
Ausserdem kennt man die Hintergründe immer noch nicht, wer hat zum Beispiel das Terraforming des Mars so schnell durchgeführt bzw. den Planeten so einfach austauschen können, und warum existiert Odysseus zweimal, einmal als Noman?
Letzen Endes bleiben viele offene Fragen zurück, Simmons kann es nun dabei belassen oder noch weiter darauf aufbauen, wer weiß.
Alles in allem wieder ein gigantisches Meisterwerk - nicht ganz so gut wie die Hyperion/Endymion-Saga, dazu fehlt einfach auch der Riesenknall am Schluss, das Ende von Endymion, dass mich solange beschäftigt hat und zum Nachdenken brachte... Dieses gigantische Ende, diese geniale Mischung aus Freude, Schmerz, Liebe und Trauer, das beste Ende dass ich bisher in einem Buch gelesen habe, wenn nicht sogar die beste und ergreifendste Stelle überhaupt. Sowas fehlt hier, und die Welt hat einfach auch noch gigantischer gewirkt in Hyperion, ein derartiger Umfang wird hier nicht erreicht. Aber dennoch, ein Meisterwerk ist auch dieses hier, ohne Zweifel.
Habe das Ilium/Olympos Epos nun auch beendet und bin schwer begeistert.
Simmons hat hiermit wieder einmal unter Beweiß gestellt, dass ihm in seiner Vielfälltigkeit als Schriftsteller und mit seinem schier unerschöpflich erscheinenden Einfallsreichtum, kaum jemand das Wasser reichen kann. :biggrin:
Für mich war die Lektüre fast genauso spannend wie bei Hyperion&Endymion obwohl wir es hier mit einem völlig anderen Geschichte zu tun haben.
Sprachlich wie erzählerisch schwimmt Simmons hier durch unterschiedlichste Gewässer. Von derbsten Schlachtszenen, Sci-Fi Spielereien, Sexszenen und außerirdischen Androiden die sich über Shakespeare und Proust auslassen wird einem hier wirklich alles geboten. Und trotz all der spannenden und derben Erzählungen kommt auch der Humor nicht zu kurz.
3 eigentlich vollkommen verschiedene Geschichten, die sich unglaublicherweise doch so gut ergänzen.
Über das vielfach monierte Ende, kann ich mich eigentlich nicht auslassen. Ich finde es ehrlich gesagt sogar sehr gut gelöst. Es sind doch überall Hinweise gestreut worden, die mögliche schlüssige Erklärungen liefern.
Andererseits schreit dieses Ende ja geradezu nach einem weiteren Buch um die Geschichte zu Ende zu erzählen. Die Auseinandersetzung zwischen Deaman und Caliban / wohin hat sich Setebos zurückgezogen / Was ist das "Ruhige" dass da kommen soll / Wird Achilles seine Lesben-Amazone endlich das Maul stopfen? :lol:
Und was bleibt letztendlich übrig?
Der wohl abgefahrendste Remix von Homer's Ilias und Shakespeare's Der Sturm mit Sci-Fi und Endzeit Elementen in einem grandiosen Epos. :biggrin:
Bitte weiter Herr Simmons! :biggrin: :pray: