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Asiatische Filme / THE TWILIGHT SAMURAI - REVIEW
« am: 15. März 2005, 19:04:08 »Das Genre der Samurai oder Chambara Filme kann, um mit den Worten von Forrest Gump zu sprechen, wie eine Schachtel Pralinen sein, man weiss nie was man kriegt. Ich liebe Samurai Filme, jedoch eher die naturalistischeren, nicht so die substanzlosen rein auf den Kampfpart reduzierten Filme.
Auch bei den Schlachtepen wie Kagemusha,Ran oder Heaven and Earth gibt es Licht und Schatten.
Vor einigen Wochen habe ich dann WHEN THE LAST SWORD IS DRAWN gesehen und ihn zu meinem No.1 Samuraifilm erkoren. Ein Meisterwerk aus Bildern,Drama, Musik und Kampf, eine Art Jenseits von Afrika des Chambara Films. TWILIGHT SAMURAI ist der Liebling der Kritiker(so was ist immer mit Vorsicht zu geniessen) und war glaube ich für den Oscar als ausländischer Film nominiert.
TWILIGHT SAMURAI erzählt die Geschichte des verwitweten und alleinerziehenden Samurai Seibei. Er zählt eher zu den armen Samurai und tut seinen Dienst im Nachschub und Versorgungswesen seines Lords.
Von seinen Kollegen gehänselt weil er nicht nach getaner Arbeit mit zum Saufen und Huren geht, sondern lieber sein Fleckchen Land bestellt und sich liebevoll um seine demente Mutter und seine kleinen Töchter kümmert, nennt man ihn den Twilight Samurai oder Sir Twilight.
Das Schicksal will es dass eine Jugendfreundin, frisch geschieden von ihrem prügelnden Offiziersehemann, ins Dorf zurückehrt und Seibei aus der Bahn wirft. Als der Geschiedene auftaucht und agressiv wird geht Seibei dazwischen und muss ein Duell bestehen. Mit einem Holzstab besiegt er fulminant seinen Gegner und wird fortan mit anderen Augen gesehen. Die Möglichkeit seine Jugendfreundin zu heiraten lehnt er ab, da er sich für zu arm hält, obwohl er arg verliebt ist. Der Kontakt zu ihr bricht ab. Als der Lord stirbt und es zu Unruhen kommt muss Seibei ( der wie sich herausstellt ein Meister und Lehrer in einer Kampfschule war) auf Befehl, einen abtrünnigen Samurai töten. Bevor er in den Kampf zieht sucht er seine Liebe auf und gesteht seine Gefühle, sein Heiratsantrag kommt jedoch zu spät, sie wurde schon einem anderen versprochen. Völlig zerstört zieht er ins Duell, lässt Mutter und Kinder zurück.......
Der Film lässt einen fantastisch in diese harte Zeitepoche eintauchen.Die idyllischen Bilder werden schon mal von verhungerten Kinderleichen, die im Wasser treiben gestört. Jedes Detail stimmt. Die Kamera sorgt für wunderschöne Bilder. Das alles ist ohne Hektik und aus dem Off von der jetzt erwachsenen Tochter erzählt. Die dominierenden Farben des Films sind grün und Sepiatöne und sind ein Augenschmaus. Welcher Samuraifilm handelt schon von Familienwerten? Dieser hier tut es. Und es gelingt der Spagat zwischen Samurai, Liebesfilm und Drama. Es gibt drei Kampfszenen die sehr bodenständig aber spannend umgesetzt wurden, kein Hokus Pokus hier!
Ein ruhiger, grossartig und gefühlvoll gemachter Film und einer der besten Chambaras. Mit Sicherheit auch interresant für reine Dramafreunde.
Mich hat er begeistert!
Wertung 8,5/10
