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Nachrichten - Lonewolf Pete

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Diese Perle des Monsterfilms fängt die Atmosphäre der 50er Jahre Drive-In Filme und des Grindhouse Kinos der 70er voll ein und haucht dem Monsterfilm-Genre neues Leben ein. Vielleicht meint der eine oder andere, dass die Geschichte um den Bigfoot und den Yeti und ihren Verwandten, den Sasquash, nicht viel hergibt, aber falsch gedacht!
In diesem Film dreht sich alles um den querschnittsgelähmten Preston Rogers, der nach halbjährigem Aufenthalt in der Klapse mit einem arroganten Pfleger in jene Bergregion zurückkehrt, in der er sechs Monate zuvor bei einem Kletterunfall seine geliebte Frau verloren hatte. Der neuerliche Ausflug soll ihm helfen, sein Trauma zu überwinden, meinen seine Seelenklempner. Der Pfleger ist da weniger verständnisvoll - er hält Preston für einen hysterischen Spinner, der nicht mehr alle Zapfen an der Fichte hat. Und so sehen wir Preston mit einem Fernglas am Fenster seiner Hütte sitzen und die Nachbarhütte beobachten, in der ein Quartett leckerer Mädels abgestiegen ist. Die halten ihn erst mal für einen Spanner, aber während der Pfleger noch mal in den nahen Ort fährt, um spezielle Lebensmittel für den Allergiker Preston zu besorgen, wird Preston Zeuge, wie eines der Mädchen von einer grausligen, riesenhaften Zottelgestalt angefallen wird. Von da an überschlagen sich die Ereignisse, denn Preston ist klar: Da draußen im dunklen Tann schleicht etwas verdammt großes, verdammt gefährliches, verdammt hässliches herum - und es hat Hunger! Aber dummerweise hat auch das Monstrum längst mitbekommen, dass da, wo es sein erstes Opfer fand, noch mehr zu holen ist - und ihm ist es völlig egal, ob es sich dabei um kreischende Mädchen oder einen wehrlosen Mann im Rollstuhl handelt. Für Preston Rogers und die Mädchen beginnt eine Nacht des maßlosen Schreckens...

Dieser wunderbare Backwoods-Monsterstreifen bietet köstliche Unterhaltung, mit zahlreichen Gaststars in kleinen Cameo-Rollen angereichert, und schafft es tatsächlich, große Spannung aufzubauen und bis zum Schluss zu halten. Der Film hat alles, was wir erwarten - bedrohliche Atmosphäre, ein nächtlicher Wald voll geheimnisvoller Schatten, unheimliche Geräusche, jede Menge Schocks, grässliche Monstren, ein wenig Blut, etwas nacktes Fleisch und einen langen, spannenden Showdown. Da bleibt wirklich kein Wunsch offen. Ich hab jede Minute dieses B-Pictures genossen. Der große Komponist Lalo Schifrin hat für diesen Film seines Sohnes Ryan die Musik beigesteuert und prompt einen Publikumspreis dafür erhalten. Hier stimmt einfach alles - Darsteller, allen voran Matt McCoy in einer grandios gespielten Rolle (die man ihm nach seinen diversen Verheizer-Rollen in unzähligen TV-Serien und seinem Auftritt in Jim Wynorskis Sex-Western "Revolver-Girls" schon nicht mehr zugetraut hätte), Atmosphäre, Story, Musik. Freunde des backwoods-Films und des Monsterfilms werden gleichermaßen gut bedient. Ich kann den Streifen nur empfehlen - ein Horrorfilm, der unter einer Flut von zweit- und drittklassigen Streifen der Jahre 2006 und 2007 qualitativ herausragt. Die 18er Freigabe in Deutschland hätte es meiner Ansicht nach nicht gebraucht, ein 16er wäre durchaus okay gewesen, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Man kann sich nur wünschen, dass dieses genre noch mehr solch guter Filme hervorbringt.

Der Lonewolf Pete   

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Mit 70 Millionen Euro ist dieses CGI-Fantasy-Monster-Spektakel einer der teuersten koreanischen Filme aller Zeiten. Und das sieht man - denn die CGI-Effekte sind großartig geworden, und die Materialschlacht in diesem Film sucht ihresgleichen. Klar, es wird zahlreiche Kinogänger geben, die sich ob der hanebüchenen Story und der nimmer enden wollenden CGI Effekte aufregen und "alles schon mal viiiieeelll besser" gesehen haben wollen, aber nachdem ich den Screener von diesem Streifen sichtete, war ich begeistert.

Zugegeben, die Geschichte ist schrecklich. Der (koreanischen) Legende nach gab es vor undenklichen Zeiten nämlich zwei gar grauslige Riesenschlangen, die über das Schicksal des Universums und der Erde entschieden. Eine davon war gut - sie beschützte alles Leben und das Universum. Die andere war eine Ausgeburt des Bösen, ihr Ziel war es, die Erde zu zerstören. Alle 500 Jahre, so will es die Legende, wird ein Mädchen geboren, das die magische Kraft des Himmels in sich trägt und die gute Schlange in einen Drachen verwandeln kann, der das Böse für immer zu vertreiben vermag. Dazu muss sich das Mädchen aber opfern. Bekommt allerdings die böse Schlange das Mädchen an ihrem 20. Geburtstag zuerst zwischen die Beißer, wird auch sie sich in einen furchtbaren Drachen verwandeln und Tod und Zerstörung über die Erde bringen. Leider ging der erste Versuch, die gute Schlange zu einem Himmelsdrachen zu machen, gründlich daneben, und so schlägt das Schicksal nun, 500 Jahre später, erbarmungslos zu. Und wo könnte dies besser geschehen, als in Amerika? Im Mittelpunkt stehen die junge Sarah und der Reporter Ethan, die das Schicksal der jungen Frau erfüllen und die Menschheit retten sollen. Erbarmungslos gejagt von der bösen Schlange und deren Anhängern sowie dem FBI, rasen sie durch eine Materialschlacht, wie sie Los Angeles seit "Erdbeben" (in den 70ern) selten erlebt hat. Hubschrauber und Panzerdivisionen des Militärs liefern sich in den Straßenschluchten der Millionenstadt eine gigantische Schlacht mit Kriegerhorden aus dem alten Korea, deren Kampf-, Flug und Reitdrachen schier unbesiegbar sind... Doch während Los Angeles in Schutt und Asche gelegt wird, hetzen Sarah und Ethan dem großen, alles entscheidenden Kampf des Guten gegen das Böse entgegen - und auf einer nächtlichen Opferstätte entscheidet sich das Schicksal der Menschheit...

Klar, wer hier Tiefschürfendes erwartet, ist fehl am Platz und kann sich das Geld für die Kinokarte (hoffen wir, dass der Film ins Kino kommt...) sparen. Wer aber "nur" ein asiatisches Fantasymärchen mit Furcht erregenden Monstren und jeder Menge Getöse erwartet, wird sich prächtig unterhalten. Der Film wartet mit wirklich beeindruckenden Monstern, mit sehr guten CGI Effects und mit einer Symbiose aus koreanischem Martial Arts Spektakel und amerikanischem Actionkino auf, dass richtig Freude aufkommt. Da ist es völlig piep egal, ob das Schauspieltalent der Darsteller vorhanden ist oder nicht. Hauptsache es zischt und kracht, die Monsterschreie dröhnen einem in den Ohren, die Explosionen donnern durch die Lautsprecher, und Trümmerteile sausen einem aus der Leinwand entgegen. Wenn der Film nicht den Weg in unsere Kinos schaffen sollte, dann ist das schade, denn die Effekte sind für die große Leinwand gemacht. Also, für all jene, die einen 100er TV zuhause haben mit Soundanlage, oder die sich im heimischen Keller ein kleines Kino mit Leinwand eingerichtet haben - freut euch schon mal. Dieses Spektakel lohnt sich allemal - aber eben nur für die Monsterfilmfans unter euch.

Ich hol mir diesen Film garantiert auf DVD, wenn es soweit ist. Für mich isser einfach nur geiles Creature-Kino vom Feinsten. Auch ohne 100er TV und Kino im Keller. Bei mir tat's der kleine 70er im Schlafzimmer.

Der Lonewolf Pete   

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Reviews / Re: STORM WARNING - Auch Down Under gibt es Backwoods...
« am: 05. Januar 2008, 01:13:13 »
Aber vorher die Liebste nach Hause oder ins Bett schicken... nicht, dass dein physischer Zustand dir wieder nen Strich durch die Rechnung macht... :D

Der Lonewolf Pete

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Reviews / Re: STORM WARNING - Auch Down Under gibt es Backwoods...
« am: 04. Januar 2008, 20:06:17 »
Was lernen wir daraus - solche Filme nicht gucken, wenn man gefeiert hat oder von der Arbeit kommt und fix und alle ist...

Sonst wärs du garantiert nicht eingepennt... ;)

Der Lonewolf Pete

1005
Nee, von Asylum ist der nicht...

Sonst hätt ich denen beinahe die Freundschaft gekündigt... :D

Der Lonewolf Pete

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Man ist auch als Gothic Horror-Fan vor Überraschungen nie sicher. Wie bekannt, liebe ich gute Vampirfilme und bin ja ein großer Fan der Subspecies-Reihe von Ted Nicolaou. Nach Subspecies blieb der Regisseur allerdings dem Genre treu und fabrizierte u.a. auch dieses sehr poetische und melancholische Werk aus dem Bereich des Gothic Horror, das mir erst in Form einer US-uncut DVD in die Hände fiel (obwohl es eine 18er Fassung von Red Edition und seit zehn Jahren eine 16er Videofassung gibt - von deren Existenz ich allerdings bis heute nichts ahnte).

Wie die Jungrrau zum Ewigen Leben bzw. zum Vampirkuss, so kam ich also zu dieser wunderbaren Perle des Vampirhorrorfilms. Wieder in seiner Heimat Rumänien angesiedelt, erzählt Ted Nicolaou die Geschichte von Zachary, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Vampire auszurotten. Und so steht er eines Nachts der jungen amerikanischen Pianistin Sofia bei, auf die der mächtigste Vampir der Stadt, Ash, sein dunkles Auge geworfen hat. Sofia aber ahnt nicht, dass Zachary selbst ein Blutsauger ist. Seit zweihundert Jahren rottet er die Kreaturen der Nacht aus, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. In seiner Brust schlagen zwei Herzen - hin und her gerissen zwischen Blut- und Rachedurst und Schuldgefühlen möchte Zachary so gerne menschliche Eigenschaften haben und muss doch als Kreatur der Finsternis seinesgleichen jagen und töten. Leider kann er nicht verhindern, dass Sofia sich in die Festung des Vampirfürsten Ash locken lässt - aber obwohl er weiß, dass er Ash nicht gewachsen sein wird, beschließt er, alles zu versuchen, Sofia aus den Krallen der Bestie zu befreien... in dem als Nachtclub getarnten Schlupfwinkel des Oberblutsaugers entbrennt ein Kampf um Sofias Gunst und um ihr Leben...

Das hier ist wirklich Vampirhorror bzw. Gothic Horror vom Feinsten. Die Vampireffekte sind, wie bei Nicolaou so üblich, edel, mit spitzen Reißzähnen, dunklen Augenringen und spritzendem Blut - wie wir das eben so lieben. Die Vampirbräute sind äußerst verführerisch und geizen nicht mit ihren Reizen (das lieben wir auch). Köpfe rollen, das Makeup ist gewohnt gut und die Atmosphäre ist sehr düster. Manchmal hat man den Eindruck, Nicolaou ist ein Kumpel des englischen Gothic-Fotografen Simon Marsden, denn seine Bilder von Friedhöfen, Statuen und alten Gemäuern erinnern zeitweise sehr stark an Marsdens Werke. Die überwiegend rumänischen Darsteller sind erstklassig, und spätestens nach diesem Film dürfte klar sein, warum in amerikanischen Produktionen gerne auch auf rumänische Schauspieler zurückgegriffen wird - nicht nur aus Kostengründen, nein. Die können spielen und machen vor der Kamera allesamt einen sehr guten, sehr motivierten Eindruck (unser schönster Rumänien-Import ist ja Alexandra Maria Lara, und die hat's nicht nur aussehenmäßig, sondern auch schauspielerisch ja auch drauf...).

Zwar kommt der Streifen nicht an die "Subspecies" - Reihe heran, dafür ist er zu melancholisch. Aber er ist wunderbar atmosphärisch und dürfte durch die gewohnt routinierte Inszenierung jeden Vampir-Fan begeistern. Für mich ist der Streifen eines der Highlights des Vampirfilms.

Der Lonewolf Pete   

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Wenn ich nach "Timber Falls" noch die letzten Zweifel hatte, spätestens nach diesem Backwoods-Slasher sind sie verschwunden und ich bin mir sicher: Ich werde wohl niemals wieder meine Cowboystiefel gegen Wanderschuhe austauschen und in einem wahnwitzigen Anflug von Liebe zur Natur durch irgendwelche heimischen oder ausländischen Wälder latschen, um dem idyllischen Zwitschern der Vögelein und dem weniger idyllischen sondern eher Unheil verheißenden Knacken irgendwelcher trockener Zweige zu lauschen. Denn Wandern... ja Wandern ist gar nicht lustig, sondern tödlich. Das weiß ich jetzt. Schon allein bei dem Gedanken an das, was sich im dunklen Tann verbergen mag, schüttelt's mich... und ich denke dabei gewiss nicht an Grizzly-Bären oder Wölfe.

Der Vergleich mit Walt Disney's drei kleinen Schweinchen kam mir sofort in den Sinn, denn wie ebenjene marschiert eine Gruppe Jünglinge, die mit ihren Eltern eine Wiedersehensfeier in einem Feriencamp veranstalten, auf einer Wanderung durch die umliegenden Wälder. Eigentlich ist da gar nix Schlimmes bei, und die Jungs haben sogar die mitgebrachten Feuerwerkskörper brav zuhause unterm Bett gelassen, wenn...ja wenn da nicht der bitterböse Wolf in Gestalt des Redneck-Pappis Cabby wäre, der völlig dem Blutrausch verfallen ist. Denn sein geistig zurückgebliebener Jüngster hat ein Nachbarsmädel abgemurkst und - damit Paps auch allen Grund zum ärgern hat - auch noch gleich einen der jugendlichen Wandersburschen. Nun muss der Papa natürlich die Sauerei vertuschen, die der Filius angerichtet hat, und die zu unliebsamen Zeugen gewordenen Stadtkids schleunigst um die Ecke bringen. Und so beginnt eine Hatz durch die Wälder, bei der so mancher Blutstropfen vergossen und so manch unschöner Tod gestorben wird...

Nun, zum einen ist dieser Streifen von der Qualität der "Hills Have Eyes" Filme mindestens so weit entfernt wie der Böhmerwald von meinem Wohnort, und zweitens mag ich so gar nicht nachvollziehen, wie dieser laut Plakat auf einer wahren Begebenheit beruhende Film in der OfdB ganze 7 von 10 Punkten für sich verbuchen konnte. Für mich ein weiterer Grund, künftig die OfdB doch zu meiden und eher bei der Imdb zu bleiben. Denn die sieben Punkte haben die sieben Zwerge im amerikanischen Wald ganz gewiss nicht verdient - zumal das Ende des Films richtig abkackt. Okay, es gibt einige splattrige Einlagen, die wir aber bei Jason Vorhees schon besser gesehen haben (damals waren sie wenigstens nicht auf Cam gedreht, gab's ja noch gar nicht...), und ein paar mehr oder weniger schöne Titten gibts auch kurz zu sehen, aber damit hat sich's dann. Ein bisschen Backwoods, ein bisschen Teenie-Slasher, statt kreischender Girlies kreischende Milchbubis, ein paar unrasierte Bodybuilder von der WWE in Redneckklamotten, und schon haben wir das, was von bestimmten Menschen als "toller Horrorfilm" eingestuft wird. Die dürften dann aber entweder bei der Beurteilung des Films besoffen gewesen sein oder davor noch nicht allzu viele und bestimmt keinen guten Horrorfilm gesehen haben...

Nun, vielleicht begegnet ihnen ja bei der nächsten Waldbegehung der böse Wolf oder der Jagdhund vom Oberwaldmeister Leitner aus Falkenau. Für mich jedenfalls wird der Streifen allenfalls am unteren Durchschnittsrand eingestuft. Aber da kann man mal wieder sehen, wie verschieden doch die Geschmäcker sind... Für die Backwoods-Fans unter euch - es gibt wesentlich bessere Filme dieses Genres.

Der Lonewolf Pete     

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Reviews / BURIED ALIVE - Geistergrusel und leckere Mädels
« am: 03. Januar 2008, 02:13:39 »


Dieses Filmchen wurde angeblich im Februar 2007 auf den deutschen Markt geworfen und sollte eigentlich in eurer Leihe zu finden sein. Und wenn es da ist, dann nehmt es mit, denn erstens habt ihr die zwei Teuronen dafür allemal und zweitens ist es die auch wert.

Das Cover zeigt schon mal die wüste Hauptfigur dieser wüsten Geistergeschichte in der Wüste, nämlich die - wie soll es anders sein - Wüstenhexe. Die ist eigentlich gar keine Hexe, sondern der Geist einer Indianerin, die zu Zeiten des Goldrausches im Keller eines Ranchhauses lebendig begraben wurde. Nun kommen einige Kids von der Universität auf die saudumme Idee, ein Wochenende lang in dem als verwunschen geltenden Ranchhaus in der Einöde (scheint Arizona zu sein) zu verbringen - schließlich gehört es dem Paps des glücklosen Studenten Zane, und dessen Cousine Rene ist auch noch mit von der Partie - so bleibt also alles in der Familie. Allerdings war es Zanes Urgroßpapi, der seine indianische Frau auf gar unschöne Art und Weise beiseite schaffte, und wir horrorerfahrenen Menschen wissen ja, dass sich die Sünden der Väter immer an den folgenden Generationen rächen. Tja, und während man sich dieses Wochenende und die Grusel-Location dazu auserkoren hat, zwei Jungstudentinnen durch das Bewältigen diverser unangenehmer Aufgaben für die Aufnahme in die Studentengemeinschaft zu weihen, sucht sich die schröcklich anzusehende Wüstenhexe erst mal ne scharfe Axt und dann nach und nach ihre Opfer...

Oh ja, das ist aber ein kleines, feines Geisterf-teenie-Slasher-Vehikel, bei dem richtig Freude aufkommt. Die Schocks sind wohl dosiert und die Spannung steigt ganz allmählich, immer unterbrochen von leckeren Mädels und ihren Aufgaben, bei denen sie auch zeigen müssen, was sich unter ihren Klamotten verbirgt (und das gefällt nicht nur dem einsamen Wolf...), bis zum Showdown in den letzten zwanzig Minuten, der sehr rasant und spannend inszeniert ist und auch noch ein unerwartetes Ende der Geschichte bietet. Die Wüstenhexe erzeugt Gänsehaut, wenn sie auftaucht - da braucht es keinen Splatter (okay, ein paar gorige Szenen gibt es schon), und die zusätzlichen Schockeffekte tun ihr übriges, um Gänsehaut aufkommen zu lassen. Man darf von diesen handwerklich wirklich ordentlich und mit viel Liebe gemachten Film nicht erwarten, dass gleich von Anfang an die Fetzen fliegen - die Geschichte entwickelt sich recht gemächlich, aber die sympathischen Darsteller (und vor allem die Mädels) lassen einem die Zeit nicht lang werden. Großartig ist auch Tobin Bell, der durchaus in die Geschichte passt und genauso viel Spaß hat wie seine jungen Debütanten. Dass dies hier für die meisten Darsteller die erste große Arbeit ist, merkt man fast nicht - die Jungs und Mädels haben wirklich Talent und spielen sehr überzeugend.

Mir hat dieser Geisterfilm wirklich gut gefallen - für ein "B" Picture ist er eine kleine angenehme Überraschung, die sicherlich ihren berechtigten Platz in meiner Sammlung haben wird und sich jederzeit mit wesentlich schlechteren B-Pics des Horrorgenres messen kann. Hoffen wir, dass die Darsteller diesem Genre noch einige Zeit erhalten bleiben - und vielleicht begegnen wir ihnen ja bald in einem echten Teenie-Slasher nach Sean S. Cunningham's Vorbild wieder...für solch einen Streifen wären sie allesamt nur eine Bereicherung.

Der Lonewolf Pete   

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Jau, Asia Horror rockt - aber nur alte Männer im Schaukelstuhl. Echt, ich kenn keinen Asia Horror Film, der bei mir jemals sowas wie Gänsehaut hervorgerufen hätte. Das ist genau das Gleiche, als wolle man Italo-Horror mit US-Horror vergleichen. Das geht auch nicht, denn die überwiegende Zahl der Italo-Horrors sind auch - nach meinem Empfinden - unterste Schublade und bringen mich überhaupt nicht zum Gruseln (ja, ich gehöre zu denen, die bei Man Eater und den Italo-Zombies schier eingeschlafen sind...).
Nee, da sind ja Reality Reports von Ratten, Hunden und Schlangen und so derbem Zeugs im Chinarestaurant gruseliger als jeder Asia-Horrorstreifen...

Der Lonewolf Pete

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Reviews / MEXICAN WEREWOLF - der "Chupacabra" ist wieder los...
« am: 02. Januar 2008, 01:01:11 »


Also, mit einem Werwolf haben wir es hier gar nicht zu tun, sondern mit einem Film, der das Horrorgenre und so einige andere Themen, die das amerikanische Volk bewegen, auf die Schippe nimmt. Das verrät bereits der Originaltitel "A Mexican Werewolf in Texas", der zwar in Anlehnung an den Klassiker "American Werewolf in Paris" gewählt wurde, aber mit diesem nicht mal den Werwolf gemein hat.

Nein, hier ist mal wieder der "Chupacabra" los, ein mexikanisches Fabelungeheuer, das bereits in dem wesentlich besseren "Dark Seas" Menschen zerfetzen und zerfleischen durfte. Hier ist das Viech aber erst mal auf ein paar Ziegen scharf, die in einem verschlafenen texanischen Grenzdorf weiden. Angeblich labt sich der Chupacabra nur an Tieren - aber auch an Menschen, die irgendwie mit Tieren in Berührung gekommen sind und deren Geruch an sich haben. Und er ist äußerst aggressiv. Nun ja, da das gräuliche Viechzeugs nicht sonderlich furchterregend ist und für Horror nicht allzu viel hergibt, wurden halt ein paar Liter Filmblut verschüttet, einigen Leuten künstliche Gedärme auf den Bauch gepappt, und ansonsten ein Drehbuch fabriziert, dessen Geschichte sich gar nicht ernst nimmt. Hier wird so einiges durch den Kakao gezogen: Nörgelnde und überbesorgte amerikanische Mütter bzw. Eltern, die mit Hausarrest rasch bei der Sache sind; die Aversion der amerikanischen Südstaatler gegen die Mexikaner (die den Chupacabra natürlich in die Staaten eingeschleppt haben, gelle?; die Vorliebe der Amis, am Wochenende Soldat zu spielen; blonde Dummchen, die zwar lecker aussehen, aber nur ans Vögeln denken; amerikanisches Spießbürgertum; Rednecks und unfähige Ordnungshüter; Amis, die angesichts einer ungewohnten Bedrohung völlig aus dem Häuschen geraten ...und der Horrorfilm an sich.

Die Hauptdarstellerin Erika Fay und vor allem ihr blonder Sidekick, die überaus leckere Sara Erikson, sind eine Schau. Beide spielen alle anderen Mitwirkenden glatt an die Wand. Und vor allem Sara Erikson, die manches Mal wie ein amerikanisches Gegenstück zu der schönen deutschen TV-Moderatorin Yvonne Ransbach wirkt, bringt die superdoofe und ständig geile Blondine sowas von gut rüber, dass man sich jedesmal wegschmeißen könnte, wenn sie ihren Auftritt hat. Aber die Erikson raubt einem auch jede Illusion, dass man hier einen spannenden Horror-Streifen vor sich haben könnte. Das hier ist ein ironisches Monsterfilmchen mit etwas Gore, das einfach nur Spaß macht, aber weder rockt noch schockt - wobei ich vermute, dass die Ironie nur im englischen Original so richtig spürbar wird. Man kann ihn sich anschauen, und als Partyfilm funktioniert er auch, aber wenn man ihn nicht gesehen hat, geht die Welt auch nicht unter. Wenn schon Chupacabra, dann doch lieber sowas wie "Dark Seas".

Der Lonewolf Pete     

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Ich hatte den Film vor Jahren auf Video gesehen (er ist auch nur auf Video in Deutschland erschienen), aber jetzt ist mir die US unrated Fassung in die Finger geraten - und was soll ich sagen? Im Subgenre des erotischen Vampirfilms ist dieser Streifen eine kleine Perle. Alyssa Milano spielt hier, im Jahre 1995, eine ihrer freizügigsten Rollen und präsentiert sich so, wie man sie als zauberhafte Hexe in der TV-Serie "Charmed" nie zu sehen bekommen wird - in all ihrer nackten Schönheit nämlich.

Die Story unterscheidet sich kaum von anderen Vampirfilmen, aber sie ist mit sehr viel Poesie und Erotik angereichert: Ein uralter Blutsauger hat genau drei Tage Zeit, um seine alte Liebe aus dem Mittelalter wiederzufinden und ihr den Vampirkuss zu geben, sonst fällt er in ewigen Schlaf. Nach ewig langer Suche findet er an einer amerikanischen Universität die ehemalige Klosterschülerin Charlotte, in der die Seele seiner einstigen Geliebten, einer Prinzessin aus dem Mittelalter, schlummert. Zudem ist Charlotte noch Jungfrau und spart sich bis zu ihrem 18. Geburtstag für ihren Freund Chris auf, der sie an diesem besonderen Tag zur Frau machen und ihre Liebe besiegeln soll. Das aber will der Blutgraf verhindern, denn er ist es, der Charlotte an ihrem Geburtstag entjungern und ihr Blut trinken will - denn nur so kann er weitere Jahrhunderte überstehen. Und so schürt er Zwietracht zwischen Charlotte und Chris und führt das Mädchen durch eine psychische Hölle aus Sex und Leidenschaft. Immer mehr entfernt sich Charlotte von den moralischen Werten, die ihr in der Klosterschule vermittelt wurden, und von ihrem Freund Chris. Schließlich geht der Vampirgraf auf Nummer Sicher - als Chris sich gefrustet von Charlottes Verhalten in einer Kneipe vergnügt, lässt ihn der Vampir durch eine seiner Gespielinnen verführen... und Charlotte ist bereits auf dem Weg zum Versteck des Blutsaugers, um sich ihm hinzugeben. Ist ihr Schicksal besiegelt und wird sie für alle Ewigkeit dem Blutgrafen verfallen - oder ist ihre Liebe zu Chris stark genug, dieses grausige Schicksal von ihr abzuwenden?

Das alles hört sich ziemlich zahm an und ist es eigentlich auch. Vampir- und Splattereffekte gibt es keine. Dafür knistert der Film vor erotischer Spannung. Die Szenen mit der Milano sind sowas von ästhetisch gefilmt, dass einem schon beim Zuschauen das Blut etwas heißer durch die Adern rinnt. Alyssa Milano ist eine Augenweide in diesem Vampirstreifen, und auch wenn die Macht des Blutsaugers fast ausschließlich auf psychischer Ebene abläuft, so kommt doch keine Langeweile auf. Ich stelle diesen Vampirfilm in eine Reihe mit Hammer-Produktionen wie "Vampire Lovers" oder "Lust for a Vampire" aus den 70ern und meine, dass es in neuerer Zeit kaum einen erotischeren Blutsauger-Streifen gegeben hat. Wer auf schöne Frauen in einer mysteriösen Story steht, wird hier garantiert nicht enttäuscht.

Der Lonewolf Pete

 

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Reviews / THE MURDER GAME - Die Wiedergeburt des Teenie-Slashers...
« am: 31. Dezember 2007, 20:44:10 »


Nachdem der Streifen ja schon in der Rubrik "Neuigkeiten" kurz Erwähnung gefunden hat, kam ich nicht umhin, ihn mit einer Review zu würdigen - zumal er ja in die Rubrik fällt, die mir so sehr am Herzen liegt: Der gute alte Teenie-Slasher.

Um es vorweg zu nehmen: Nein, der Film ist KEIN Meisterwerk und wird auch nicht über alle Maßen und in den Himmel des Horrorfilms gelobt. Aber er ist ein ordentlich gemachtes B-Picture, das dem Sub-Genre des Teenie-Slashers neues leben einhaucht, und das obwohl es direkt auf Cam gefilmt wurde. Dass der Film nicht ganz schlecht sein kann bzw. einige Qualitäten aufweist, zeigt die Tatsache, dass er von dem Movie-Mogul Warner Home Video auf DVD vertrieben wird...

Die Geschichte ist altbekannt, nur diesmal mit einer neuen Variante, und vor nicht allzu langer Zeit gab es gar einen skandinavischen Horrorfilm mit dem gleichen Thema. Da spielen amerikanische Jugendliche ein "Mörderspiel", und das geht so: Wer die Pik Dame zieht, ist der Mörder und muss mittels vorher für alle sichtbar deponierter Mordwerkzeuge (ein Seil, ein Spielzeughammer, ein Gummimesser und einen Tischtennisball als Pistole) die anderen Mitspieler "um die Ecke bringen" - die haben sich allerdings mehr oder weniger schlecht versteckt. Just in dem Moment, als die Kids vor dem Problem stehen, keine Location mehr für ihr Spiel zu haben (die besorgten Eltern haben die Fortsetzung des makabren Spiels verboten), stoßen zwei neue Mitschüler zu der Gruppe: Lucy und ihr etwas sonderbarer, introvertierter Gothy-Cousin Colin. Nachdem man beschlossen hat, sich über Nacht in einem mit elektronischen Sperrschlössern gesicherten Warenlager einschließen zu lassen und dort das Mörderspiel fortzusetzen, wird rasch klar, dass die Kids mehr vom leckeren Kuchen abgebissen haben, als sie schlucken können. Denn sie haben noch einen Mitspieler, der nicht eingeladen war - der Tod...

Getreu dem Prinzip, das Sean S. Cunningham in "Freitag der 13." aufgestellt hat, werden die Teenies in den verwinkelten, dunklen Gängen nacheinander von einem psychopathischen Killer in die Enge getrieben und abgemurkst. Dabei geht der Unheimliche gar nicht zimperlich zu Werke und hackt und metzelt, dass es eine wahre Freude ist. In der unrated Version fallen die SFX dementsprechend gory aus, wenn auch nicht übertrieben. Die allesamt unerfahrenen Teenie-Darsteller machen ihre Sache sehr gut - die Mädels sehen lecker aus, die Jungs geben auch ihr Bestes (allerdings nicht auf der Matte, denn Sex bzw. nackte Mädels ist das einzige Klischee, auf das der Streifen verzictet) und sie alle sind mit großer Freude am Werk. Das Mitraten, wer denn nun der Killer ist (man ist redlich bemüht, den Zuschauer in die Irre zu führen) macht auch Spaß, und die Auflösung... nun ja, eine Viertelstunde vor dem finalen Showdown weiß man's dann endlich, aber wie's ausgeht, erwartet keiner.

Obwohl auf Cam gefilmt, erweckt der Streifen für mich die guten alten Teenie-Slasher der 80er wieder. Eigentlich haben das ja schon Slasher wie "Shredder" und "Wishcraft" in den letzten Jahren begonnen, aber diesmal setzt man noch einen drauf. Im Jahre 2006 gedreht, läutet "Murder Game" hoffentlich eine neue Saison und Renaissance des Teenie-Slashers ein... Von dieser Sorte Film, mit dieser Qualität und mit frischen Darstellern und einem Team, das sichtlich den 80er Slashern huldigt, wünsche ich mir mehr in den kommenden Jahren.

Falls er nicht bereits in deutschen Leihregalen zu finden ist, so wird das sicherlich bald der Fall sein. Für Freunde des Genres, die sich anderthalb Stunden lang auf die Mörderhatz mitbegeben wollen, führt eigentlich kein Weg an diesem Slasher vorbei.

Der Lonewolf Pete
 

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Reviews / Re: BONE EATER - Lone Ranger meets Skeleton Man
« am: 31. Dezember 2007, 20:00:20 »
Danke, Thomas... der "Wink" mit der Eisenbahnschiene ist angekommen... aber ich verrat noch nix. Lass dich doch einfachen überraschen, und wenn's soweit ist, sag ich Bescheid. Ich hoffe ja immer noch, dass ich auch mal eins zum Thema Horrorfilm machen kann... aber bis jetzt ist da noch kein Land in Sicht. Leider.

Der Lonewolf Pete 

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Reviews / Re: BONE EATER - Lone Ranger meets Skeleton Man
« am: 31. Dezember 2007, 14:07:43 »
Danke...

Meine Motivation ist es, euch alle davor zu bewahren, Geld für schlechte Filme rauszuschmeißen und eure Zeit zu verschwenden.

Klar, mal greif ich mir ne Perle, und mal eben voll daneben. Aber das ist ja mit den Büchern, die Thomas der Ungläubige liest, auch nicht anders: Du liest dir den Klappentext durch, recherchierst im web, und dann kaufst du das Buch. Und vielleicht langst du dabei voll in die Kacke. Bei den DVDs ist es das cover und die Inhaltsbeschreibung, aber ein gutes cover (okay, in diesem Fall ist das US-Cover wesentlich besser) verbirgt leider allzu oft einen Schrottfilm.

Seit ich mich wieder für den Horrorfilm interessiere, sind es eher die kleinen B-Pictures, bei denen recht viele Perlen sind. Aber wie gesagt, es gibt eben auch grottige - aber warum soll ich euch dann nicht davor warnen? Muss euch ja nicht ins offene Messer eurer Leihe laufen lassen, gell? Das Leben ist teuer genug und am Ende fehlt euch vielleicht das Geld für richtig geile Filme, weil ihr es für Müll rausgeschmissen habt...

Ich glaube keiner von euch hat immer den richtigen Riecher und leiht sich NUR tolle Filme oder liest NUR tolle Bücher - das geht gar nicht. Also freut euch weiterhin auf meine Warnungen und Empfehlungen. Und Thomas wird weiter sein ungläubiges Haupt schütteln ob des Schwachsinns, den ich manches Mal anschaue... :lol:

Der Lonewolf Pete


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Aber demnächst bestimmt... :D

Das Plakatmotiv ist jedenfalls net übel, aber das allein reicht nicht. Na ja, wenn's ein paar Leute dazu bringt, den Film zu leihen...(und das wird es sicht...)

Der Lonewolf Pete

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Reviews / BONE EATER - Lone Ranger meets Skeleton Man
« am: 31. Dezember 2007, 06:07:33 »


Nun ja, es gibt Indianerfilme, die kleine Jungs gerne sehen, und es gibt Horrorfilme, die große Jungs gerne sehen. Und es gibt Horrorfilme, die für ganz kleine Jungs aus dem Kindergarten gemacht sind, aber so verkauft werden, als seien sie für große Jungs gemacht worden. Und sowas haben wir hier.

Man muss sich diese hanebüchene Story mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein arroganter, einflussreicher Geldsack erwirbt irgendwo in Arizona (oder Alabama??? Jedenfalls reden die zwar von den Alabama Mountains, die Gegend sieht aber wie in Arizona aus...) ein ausgedehntes Stück Wüste und lässt eine Armada Bagger auffahren, um hier eine Wohnsiedlung für die Reichen zu errichten. Dass in dem Boden allerdings die Gebeine von verblichenen Indianern ruhen, stört ihn eher nicht. Dafür stört das aber den Bone Eater um so mehr, das riesenhafte Skelett eines Kriegers, der sechs seiner ebenfalls hier verbuddelten Mitstreiter um sich scharen will und dann unkaputtbar wird. Vernichtet werden kann der Knochen-Indianer nur durch eine indianische Streitaxt, die ihm in die Skelettbrust gepfeffert werden muss - und zwar just zu einer Sonnenfinsternis, die nur alle zig Jahre einmal stattfindet. Ehe es Zeit für den unvermeidlichen Showdown ist, verbrutzelt der Knochenkrieger mal eben ein halbes Dutzend oder noch ein paar mehr Leutchen, die ihm nix getan haben, zu Staub. Als dann der örtliche Sheriff die Nase von dem trampelnden Indianerskelett so richtig voll hat, stülpt er sich ein Häuptlingswams über (sein Großpapa war nämlich ein Häuptling), schnappt sich die Streitaxt und tritt tapfer dem hünenhaften Gegner gegenüber...jawoll!

Ja, das sind Geschichten, die nur im amerikanischen Fernsehen begeistern können - und dafür sorgen, dass alternde Hollywoodstars nicht verhungern und nicht jeden Morgen bei der Fürsorge um einen Teller Suppe anstehen müssen. Hier hat man gleich einen ganzen Club der alten Hollywoodhelden zusammengetrommelt: Bruce Boxleitner ("Agentin mit Herz"), Walter Koenig ("Star Trek"), William Katt ("Perry Mason"), dazu noch eine aufgeschwabbelte Veronica Hamel, die drei Zeilen runterbrabbelt und sich dabei mühsam am Schreibtisch festhalten muss, und schon haben wir einen Horrorfilm, der sich wunderbar nach Deutschland verkaufen lässt und hier das Publikum bestimmt zu begeistern weiß. Weil die Deutschen sind ja sehr empfänglich für amerikanische Fernsehproduktionen - die sind billig einzukaufen und man kann sie so wunderbar teuer mit der richtigen Werbung an die deutschen Kunden verscherbeln - oder an RTL, die sowas dann im Nachtprogramm zeigen (allerdings garantiert wieder mal gekürzt).

Was hab ich gelacht, als ich den Knochenmann auf einem staubigen skelettierten Pony hinter ein paar Motorrädern und einem Lastwagen herpreschen sah - und was soll ich sagen? Er hat sie eingeholt und war nicht mal außer Puste. Und noch lauter hab ich gelacht, als ich Bruce Boxleitner als Indianer verkleidet auf dem Schimmel in den Kampf ziehen sah - der Lone Ranger im Kampf gegen seinen schlimmsten Gegner... ja, mich hat's richtig geschüttelt ob dieses Schwachsinns. Aber amerikanische Drehbuchautoren wollen ja schließlich auch leben und ich glaub, ich zieh bald nach Amerika um. In einem Land, in dem man für solch einen Schund noch ein fünfstelliges Honorar bezahlt bekommt, kann nicht alles schlecht sein...

Wer sich köstlich über diesen Unsinn amüsieren will und kann, dem sei der Streifen ans Herz gelegt. Alle anderen: Schaut euch lieber Winnetou an...

Der Lonewolf Pete 

1017


Jetzt weiß ich endgültig, warum ich asiatischen Horrorfilmen so gar nix abgewinnen kann - denn spätestens nach diesem amerikanisch-asiatischen Machwerk schwöre ich dem Horror aus Fernost völlig ab...

Da tötet ein Kerl seine Frau bei einem Ehestreit. An und für sich ein recht unspektakuläres Verbrechen, das der Schwachmat leicht als Unfall hätte kaschieren können. Aber da er eher mit dem Schwanz denkt statt mit dem Hirnkasten, meint er, seine teure Verblichene loswerden zu müssen. Und wo tut man das? Richtig, an ihrem Lieblingsplatz, einem idyllisch gelegenen See. Dafür muss er die kalte Blonde aber die ganze Nacht durch die Gegend karren... Und so ergeht sich der Film über eine Stunde lang darin, einen Mann und sein Auto zu zeigen, wie sie durch die Nacht fahren und der Mann allmählich vom schlechten Gewissen geplagt den Verstand verliert. Schließlich redet er sich ein, dass seine Geliebte die ruchlose Tat mitangesehen hat und ein böses Spielchen mit ihm treibt. Also kommt er zu dem Schluss: Die Geliebte muss auch weg. Und schon saust er wieder in seinem Auto vom See zurück in die Stadt...

Okay, immer wieder tauchen irgendwelche Schreckgespenster auf dem Highway auf, die sich der Typ aber nur einbildet. Die sehen dann aus, wie in japanischen Horrorfilmen, mit halb verwesten, bleichen Gesichtern und mit weißen Pupillen. Aber das rettet den Film auch nicht - für einen Geisterfilm ist er zu wenig gruselig und für einen Horrorfilm ist fast gar kein Blut zu sehen (und das, was zu sehen ist, bildet der Kerl sich ein). Da sind ja anderthalb Stunden im Stau spannender als dieser (bl)öde Film. Da es eine asiatische Produktion ist, bringt der Streifen eine Japanerin mit ins Spiel, die auch mal einen Geist mimen darf (wenn auch nur in einer Einstellung), und die spärlichen Schockelemente entsprechen japanischer Horrorfilmkunst. Einen Mann aber bei Selbstgesprächen ("Ich werde nicht wahnsinnig. Ich werde NICHT wahnsinnig. Ich werde nicht WAHNSINNIG...") im Auto nachts auf dem Highway zu beobachten, ist so spannend wie der Beispackzettel einer Packung Badriparan.

Auch vor diesem Schrott seid bitte gewarnt... ihr müsst euch nicht alles geben, und wenn dieses Plakatmotiv auf einer deutschen DVD auftaucht, dann lasst sie links liegen. Übrigens - der Film hat den Alternativtitel: "Death Ride". Bei deutschen DVD-Anbietern weiß man ja nie, auf welch verwegene Ideen sie kommen... Am Schluss nennen sie den Streifen noch "Der Geisterfahrer...".

Der Lonewolf Pete 

1018
Reviews / MEGALODON - Der Mörderhai aus der (Computer)-Retorte
« am: 31. Dezember 2007, 01:57:09 »


Mir ist mal wieder ein Hai-Film in die Griffel gekommen, und als Tierhorror- und Hai-Fan :bawling: muss
 man natürlich alles in der Richtung antesten, was auf DVD rauskommt. Nur hier hätt ich es lieber bleiben lassen sollen. Selbst wenn man diese DVD in Blut einlegen und dann in Fleisch packen und als Fischfutter einsetzen würde, würden die Haie sie wieder angewidert ausspucken und sich eher totlachen. Denn hier stammt wirklich ALLES aus dem Computer - Die Fische, die sonstigen Meeresbewohner, die Ölplattform, der Helicopter, die Boote, die U-Boote und der Tiefseeaufzug der Plattform, und natürlich auch der (oder das) Megalodon. Alles, wirklich alles, wurde am PC generiert, sogar der Schnee und die Eisschollen vor der grönländischen Küste.

Die Story ist altbekannt - ein Großindustrieller hat mit 196 Millionen Dollar eine Ölplattform vom Allerfeinsten vor die Küste Grönlands gepflanzt und bohrt nach Öl. Der Bohrer stößt tiefer als alle bisher bekannten Bohrwerkzeuge in die Tiefe des Meeresgrundes vor. Dabei wird, just als sich die Reporterin eines Naturschutzmagazins an Bord befindet, eine Felshöhle freigelegt, in der sich prähistorische Fische und andere Meereslebewesen (flouoreszierende Quallen u.ä.) aufgehalten haben. Leider auch ein 80 Fuß langer Megalodon, der Urgroßpappi vom Weißen Hai. Und der mag es gar nicht, wenn ihn das ständige von Menschenhand erzeugte Dröhnen im Verdauungsschlaf stört. Also beschließt das Viech, mal eben dem ganzen Zirkus ein Ende zu bereiten. Dass er das nicht ungestraft tun darf, ist klar - die Menschenseele schreit nach Vergeltung, und so kommt es dann auch. Und wie bei allen solchen Filmen taucht irgendwann dann auch noch Mamma Megalodon auf, die ist aber noch viel, viel größer als der Ehegespons (keine Sorge, sie kriegt nix zu tun, sondern soll nur die - hoffentlich niemals produzierte - Fortsetzung dieses Krampfs einleiten).

Zugegeben, die Schauspieler machen ihre Sache gut, aber der Rest ist halt schon unterste Schublade und mit "Shark Attack 3 - Megalodon" absolut nicht zu vergleichen. Diesen Hai-Film hätte es nun wirklich nicht mehr gebraucht, aber wir Tierhorrorfans sind hart im nehmen und harren geduldig aus, bis der nächste menschenfressende Haifisch auf die Menschheit losgelassen wird. Dann aber qualitativ hoffentlich besser...

Der Lonewolf Pete   

1019
Neuigkeiten / P2 - Psychokrieg an Heilig Abend - demnächst im Kino
« am: 30. Dezember 2007, 22:56:30 »


Es ist die Nacht vor Weihnachten, und im ganzen Haus rührt sich nicht...nicht mal 'ne Maus...

Könnte man meinen, ist aber nicht so. Denn als sich ihre Kollegen verabschiedet haben, um Weihnachten zuhause im Kreis ihrer Lieben zu feiern, macht sich auch die viel beschäftigte Sekretärin Angela auf den Weg, um ihrer Schwester in Jersey die versprochenen Weihnachtsgeschenke für die lieben Kleinen mitzubringen. Aber leider endet ihr Weg abrupt auf Parkebene P-2 der Tiefgarage - kein Mensch mehr weit und breit in Sicht, das Auto springt nicht an, die Ausfahrtstore sind versperrt, kein Empfang fürs Handy... und das Bürohaus ist für drei Tage geschlossen!

Angela ist am Verzweifeln, doch da naht ein hilfreicher Weihnachtsengel in Gestalt des jungen Wachmanns Tom, der einen Schlüssel fürs Tor hat. Doch als Angela vollbepackt wie ein Weihnachtseselchen der Freiheit entgegenstrebt, klatscht ihr Tom einen Chloroform getränkten Lappen aufs Gesicht - und im ganzen Haus rührt sich nichts mehr, nicht mal ne Maus. Nur im Bürp des Wachmannes, da ist was los. Aber nicht etwa der Weihnachtsmann...dort hat Tom nämlich alles zu einem romantischen Weihnachtsdinner vorbereitet, für sich und seine geliebte Angela, die er allerdings vorsorglich angekettet hat.

Von wegen Friede und Liebe - für Angela beginnt ein Höllentrip, wie er schlimmer nicht sein kann... Tom ist ein Meister in der Demonstration seiner Macht und seiner Überlegenheit und wird zunehmend immer durchgeknallter - doch Angela gibt nicht so leicht auf und jagt von einer Falle in die nächste,  bis es im nächtlichen Parkhaus auf Ebene 2 zu einem dramatischen Showdown kommt.

P2 ist ein hervorragend gespielter, mit ein paar großartigen und harten Splatterszenen gewürzter Psychothriller, der vor allem der Hauptdarstellerin einiges abverlangt. Nichts ist übertrieben, und die Darstellung des Peinigers und seines Opfers ist sehr gelungen. Der Film hat nur einen einzigen Fehler - er bietet keine neuen Ideen. Solche Thriller, in denen Frauen übers Wochenende in einem Bürohochhaus eingesperrt und einem psychopathischen Jäger ausgeliefert sind, kennen wir aus den 80ern/90ern ("Lower Level - Todesangst im Hochhaus", etc.), wo sie sogar fürs Fernsehen gedreht wurden und bei uns letztlich im Free TV und auf Video vermarktet wurden. Somit ist die Geschichte wirklich altbekannt, aber etwas härter und dramatischer inszeniert als die Vorgänger. Dennoch kann man sich den Film mit Freundin ruhig im Kino geben, nur um ihr zu zeigen, wie gefährlich es sein kann, als Frau in der Tiefgarage zu parken. Gestreckt über rund anderthalb Stunden ist der Film nicht wirklich langweilig, aber auch - bis auf die Splatterszenen - ohne wirklich große Überraschungen. Aber für einen spannenden Kinoabend zu zwein taugt er allemal...

Der Lonewolf Pete 

1020
Also, die Meinung über "The Foreigner" kann ich ganz und gar nicht teilen. Da hat Steven Seagal doch schon wesentlich schlechtere und langweiligere Filme gedreht (z.B. "Submerged"). Die Action fand ich durchaus okay, und was spricht dagegen, wenn amerikanische Schmuddelfirmen auf den Ostblock ausweichen, weil's dort billiger ist? Wir alle müssen sparen, deutsche Unternehmen setzen ebenfalls verstärkt auf den Ostmarkt, und wieso also jetzt da dran rummäkeln. Die Leutchen von Nu Image und anderen "B" Picture Produzenten weichen allesamt nach osten aus, und allesamt bescheren sie uns mit diversen tollen Action- und Horrorperlen. Das Endergebnis dieses Seagal-Projekts war jedenfalls durchaus unterhaltsam und hat mich dazu bewogen, auch den zweiten Teil vom Foreigner zu holen - und den hab ich auch nicht bereut. Klar, von einer Quali des späteren "Urban Justice" sind die Filmchen weit entfernt, aber durchaus unterhaltsam sind sie allemal und gehören in die Seagal Sammlung - jedenfalls in meine.

Der Lonewolf Pete


1021
Reviews / LAKE PLACID 2 - Die Rückkehr der Riesenkrokodile...
« am: 30. Dezember 2007, 03:50:23 »


Nachdem Lake Placid Eins zwar die Riesenkrokodile auf die Leinwand bzw. die heimischen Bildschirme gebracht hatte, aber am Ende doch ein paar kleine gefräßige Schuppentiere von der durchgeknallten Tante am Lake Placid gemästet wurden, war ja eine Fortsetzung schon vorprogrammiert. Dass sie - obwohl fürs US-Fernsehen gedreht - derart spannend und gory ausfallen würde, hätte man allerdings nicht erwartet.

Gleich in der ersten Stunde tun sich die Viecher an diversen halbnackten Mädels und fettbäuchigen Amis gütlich und wir erleben einen Body-Verschleiß, wie er in TV-Produktionen eher unüblich ist. Auch werden die Krokos recht bald eingeführt und bleiben keine unsichtbaren Monster, sondern es gibt reichlich CGI-Effekte, und die sind nicht mal übel.

Hollywood-Altstar Cloris Leachman ist als Schwester der durchgeknallten Krokodilfütterin vom ersten Teil zu sehen und mindestens genauso beknackt wie ihr Schwesterherz, das inzwischen spurlos - wahrscheinlich im Bauch der Schützlinge - verschwunden ist. Die Repitilien aber sind irrsinnig groß geworden, bewegen sich lautlos und rasend schnell, und sie sind saumäßig aggressiv. Und so macht sich eine illustre Gruppe unter Führung des Sheriffs und seiner Ex daran, den Viechern den Garaus zu machen - doch da gibts noch eine Schwierigkeit: Just wenn du glaubtest, alle Krokos wären erledigt, taucht doch noch eines aus der Versenkung auf, und die olle Crazy Sadie möchte unbedingt des Sheriffs Söhnchen und dessen Freundin an ihre lieben Kleinen verfüttern, nur weil sie die Krokos als "hässlich" bezeichnet haben. Sowas mag Frauchen nun mal gar nicht hören... So kommt es also zu einer wilden Hetzjagd in den Wäldern rund um Lake Placid. Teenager werden zerfleischt, aus Jägern werden Gejagte, und als man auch noch das Nest der Riesenviecher aufstöbert, scheint alles verloren...denn die noch nicht geschlüpften Jungen fiepen lautstark nach ihrer Mami...

Der zweite Teil der Lake Placid - Geschichte gefällt mir persönlich deutlich besser als der eher unbefriedigende erste Teil. Die Creature Effekts sind gut, die Darsteller haben Spaß am Gejagt werden, Action gibts genug und der Soundtrack ist auch nicht ohne. Ein paar halbnackte und hübsche Teenies wuseln auch am See rum und landen dafür im Schlund der Krokos, und so hat der Film ja alles, was dem eingefleischten Tierhorrorfan Freude macht. Ich hab mich prächtig unterhalten gefühlt und reihe den Streifen gerne in meine Sammlung der anderen Monsterkrokodil-Filme ein.

Der Lonewolf Pete   

1022
Reviews / Re: DOA - Dead or Alive - Martial Arts Frauen-Power
« am: 30. Dezember 2007, 03:31:17 »
Ich hab den nach einer Stunde abgebrochen. Außer ein paar hübschen Gesichtern nix gewesen..null Story (gut, die hätt ich auch eh nicht erwartet), gestylte Plastik-Kotz-Action und absolut nix Neues. Konnte den irgendwie nicht zu Ende sehen. Dann lieber nochmal "Naked Weapon"...

Na, was "Neues" kannst du bei dieser Art von Filmen eh knicken. Oder hast du mal erlebt, dass ein neuer Seagal, Van Damme, Lundgren oder Norris was Neues böte? Nö - aber fightende Chicks, die egal wie gestylte Muskelprotze verkloppen, sind allemal unterhaltsam, und - das müsstest du eigentlich erkannt haben - rasante Unterhaltung und gut choreographierte Action-Sequenzen gibt's zuhauf. Was will man mehr? Wenn alles "Alte" so gut rüberkäme, würde ich gern auf Neues verzichten...

Der Lonewolf Pete

1023


Da dachte sich der einsame Wolf, er hätte hier ein kleines, aber feines Sexploitation-Filmchen vor sich, aber nix war's. Zwar gibts jede Menge nackter Haut zu sehen, aber der ganze Film wirkt als Dokudrama zu sehr inszeniert, die Dialoge wirken zu sehr aufgesetzt, als dass dies alles richtig hätte funktionieren können. Zudem ist der Film direkt auf Cam gedreht, was dem Streifen etwas Unprofessionelles verleiht.

Augenscheinlich haben sich hier einige Anhänger der amerikanischen, englischen und französischen S/M - Szene zusammengefunden, um uns Unbedarften zu zeigen, wie man Frauen und Männer zu willigen Haustieren abrichten und über Ebay auf dem Globalen Sklaven Markt verhökern kann. Die Leute werden wie Vieh mit einer Kennmarke im Ohr und einem Brandzeichen auf der Hinterbacke verscherbelt. Im vorliegenden Filmfall geht es natürlich um Geld. Die Lage der jungen Mary, die gerade ihre Katze, ihren Lover und ihre Wohnung verloren hat, wird durch ein versprochenes Honorar von 50 Riesen gnadenlos ausgenutzt. Dafür soll sie ein halbes Jahr lang für einen Franzosen dessen gerade verstorbenes Schoßhündchen ersetzen. Da Tiere aber nix anhaben, muss sie die ganze Zeit splitternackt bleiben, in einem winzigen dreieckigen Käfig (elektronisch gegen Ausbruchsversuche gesichert) übernachten und ihrem Herrn jeden Wunsch (außer dem sexuellen) von den Lippen ablesen. Mary ist so verzweifelt, dass sie das Angebot annimmt - ohne zu ahnen, dass finstere Hintermänner bereits ihren Verkauf an andere herren vorgeplant haben. Rasch entwickelt sich Mary zu einem sehr begehrten Objekt der etwas anderen Begierde...

Wer mit BDSM was anfangen kann, wird dieses Filmchen richtig geil finden. Wer allerdings nur etwas Torture, etwas Rape Horror, etwas nackte Haut und Action bzw. Spannung erwartet, wird von diesem Pseudo-Doku-Drama herbe enttäuscht werden. Und deshalb begebe ich mich ganz rasch wieder zurück auf den Horror und Action Pfad und überlasse dieses Machwerk denen, die der Szene angehören und sich daran richtig erfreuen können. Für mich isses nix.

Der Lonewolf Pete

1024



Falls jemand diesen Teenie-Slasher im Herbst verpasst haben sollte, kann er ihn gerne zum nächste Halloween-Fest vormerken. Das heißt, wenn man auf Teenie-Slasher steht. Ich selbst muss leider sagen, dass der Film zwar die typische 80er-Jahre-Atmosphäre mitbringt, und auch ein paar nett anzusehende und züchtig angezogene Mädels in der Geschichte rumspringen, die Umsetzung und Auflösung aber alles andere als befriedigend ist.

Nach einem missglückten Halloween-Fest ziehen Lynn und ihr seelisch angeknackster Bruder Jonathan in den amerikanischen Mittelwesten. In dem Einöd-Ort Carver, mitten in der Pampa, treffen sie sich mit Schulkameradinnen und -kameraden der neuen Schule, um eine zünftige Halloween-Party zu feiern. Allerdings gibt es da noch einen gar wüst aussehenden Gesellen mit halb verfaultem Kürbiskopf, der sich selbst zur Party eingeladen hat. Da er sich für den besten Kürbisschnitzer der Welt hält, schnippelt er gleich an diversen Menschlein rum, bevor er sie von den Leiden dieser Welt erlöst. Ja, und das war's dann auch schon.

Von den ganzen Teenies, die da rumhängen, werden gerade mal fünfe sichtbar um die Ecke gebracht, was mit dem Rest passiert, können wir weder erahnen noch sehen. Am Schluss sind dann nur noch zwei übrig, aber wo die anderen geblieben sind...well, das weiß der Kürbisschnitzer wohl allein. Die Killings sind ganz okay, aber es hätten der Geschichte entsprechend ruhig mehr werden dürfen, doch statt Body Count setzen die Macher auf Esoterik-Geplapper, Liebesschwüre und durch die Luft zuckende elektrische Blitze. Und das tut dem Film in etwa so gut wie das Schnitzmesser einem Kürbis.

Fazit - Man kann den Streifen anschauen, sich an den kreischenden Teenies ergötzen und die Maske des Killers ist auch sehr nett anzusehen, aber danach wenden wir uns dann doch wieder besseren Slashern zu, gelle?

Der Lonewolf Pete



1025



Also, allmählich hab ich die Nase gestrichen voll vom x-ten "Sixth Sense" - Verschnitt, bei dem Leute mal sterben, dann wieder gar nicht tot sind, dann irgendwas erleben, obwohl sie in Wirklichkeit doch tot sind, und dann wieder alles nur träumen, obwohl Tote doch gar nicht mehr träumen können...oder so. "Reeker" war ja auch so ein blöder Streifen, oder "Dead End"...

Und sowas in der Richtung ist auch "Der eisige Tod". Die ganze Geschichte hört sich einigermaßen interessant an, aber spätestens nach zwanzig Minuten, wenn einem die Kälte bereits durch die Adern läuft und die Glieder (vor Müdigkeit) erstarrt sind, wird einem bewusst, dass hier nur eines tödlich ist: Die Langeweile.

Da haben wir eine arrogante Zimtzicke, die an der Uni am schwarzen Brett eine Mitfahrgelegenheit zum Weihnachtsfest nach Delaware sucht und auch findet - in einem schüchternen Komilitonen, der zudem noch Veranlagungen eines Stalkers mit sich bringt und das Mädel in seiner Schrottkiste heimwärts fahren will. Als die beiden so dahinzockeln, wird rasch klar, dass der Typ keinen Schimmer hat, wo Delaware ist. Und als er prompt auch noch eine "Abkürzung" nimmt, ist das Unheil vorprogrammiert: Aus dem Nichts taucht ein Auto auf, drängt die beiden in eine Schneewehe, und aus. Und danach folgt dann eine Stunde (im Film gleich eine ganze Nacht) voller Streit, frieren, planlosem Rumrennen im Schnee, Übergriffen und grausligen Begegnungen mit längst Verstorbenen und Geistern und wieder Lebenden, die doch Geister sind (oder nicht?) und so weiter - ein ewiges Hin und Her, und die Auflösung am Schluss ist dann ebenso maßlos unbefriedigend wie der ganze Streifen, der doch hätte sooo gut werden können.

An und für sich liebe ich solche Filme, wenn sie denn realistisch wären, eine beklemmende Atmosphäre hätten und richtig spannend wären. Aber das hier bietet Ansätze von allem, ohne sie richtig zu nutzen oder umzusetzen. Empfehlen kann ich den Film daher nicht, weil er einfach nur enttäuschend ist. Ich jedenfalls hab nichts bekommen, was ich erwartet habe, und schon wesentlich Besseres gesehen. Ach ja, und kalt war mir auch nicht.

Der Lonewolf Pete

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