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Nachrichten - Lionel

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Gerts Asia-Reviews / Review: Mafia vs. Ninja
« am: 14. August 2009, 15:14:12 »
 

http://www.ofdb.de/film/17375,Mafia-contra-Ninja


Tu Chieh, der auf der Suche nach Arbeit in Shanghai eintrifft, freundet sich schon bald mit Chuan Wu an. Gemeinsam schuften sie hart, um sich eines Tages was Besseres leisten zu können. Als sie eines Tages unverhofft den Herrscher der Stadt bei einem Überfall retten, geraten sie in die Schusslinie einer japanischen Verbrecherorganisation. Der Anführer des Verbrechersyndikats lässt eine Reihe professioneller Killer einfliegen, um dem scheinbar unbesiegbaren Tu Chieh Paroli bieten zu können: Mr. Leopard aus den USA - ein farbiger Karateexperte -, ein vernarbter Messerwurfspezialist aus Italien, ein überaus korpulenter japanischer Samurai und ein weiterer Japaner, der Seite an Seite mit den Ninjas kämpft.

Wow. Bei Mafia vs. Ninja muss man schon sagen, der Unterhaltungswert ist enorm. Nicht zuletzt selbstverständlich aufgrund der amateurhaften und unpassenden deutschen Synchronisation. Vor allen Dingen der Amerikaner, Mr. Leopard, löst regelrecht Lachkrämpfe aus. So spricht er mit starkem amerikanischen Akzent in der deutschen Synchronisation. Und was dem guten Burschen so in den Mund gelegt wird, z.B. nachdem der Italiener von Tu Chieh erledigt worden ist:"Well..err warr einfach nicht gut genug, kein Verrgleich zu mirr. Ich schlage ihn spielend. Err ist auch nurr ein Kämpferr - und nicht mal ein guterr."
Als Tu Chieh dann aufkreuzt und ihn zum Kampf herausfordert, meint er nur:"Ah...chinesisches Kung Fu..ok, prrobierren wirr es..."

Mafia vs. Ninja ist - obwohl es der Titel vermuten lässt - kein typischer Güllefilm, sondern ein klassischer Eastern. In HK gedreht und mit Alexander Lou in der Hauptrolle. Chuan Wu, sein Partner, gibt den komödiantischen Part, stets einen lustigen Spruch auf den Lippen und immer starr vor Angst.
Lustig ist die Szene, als Tu Chieh ihn betrunken macht, um ihn zu schützen, bevor er die Japaner aufsucht. Irgendwann im Verlauf des Kampfs kommt Chuan Wu aber hinzu und entschuldigt sich bei seinem Freund, dass er betrunken war..lol.

So trashig der Film auch daherkommt und so mies die Synchro sein mag - die Kampfszenen sind großartig und geradezu perfekt durchchoreographiert. Und gekämpft wird sehr viel, in der zweiten Hälfte fast nonstop.
Der Showdown erinnert vom Trashfaktor ein wenig an American Fighter. Beispielsweise gehen die Ninjas in Rauch auf, nur um Sekunden später wieder irgendwo aufzutauchen.


Filmwertung: 8/10

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Gerts Asia-Reviews / Review: Robotrix
« am: 14. August 2009, 15:11:10 »
   



http://www.ofdb.de/film/838,Robotrix


Erfinder aus allen Herren Länder werben um die Gunst eines steinreichen Ölmagnats, der die Technik und Entwicklung ihrer Roboter finanzieren soll. Auf einer Ausstellung werden einige Modelle vorgestellt, wobei man schnell erkennt, dass Roboter schwer zu kontrollieren sind und auch mal außer Kontrolle geraten können. Als der Sohn des Ölmagnats vom Oberbösewicht Professor Yamamoto enführt wird - der seinen Körper und seine Seele mit dem eines Roboters verschmolzen hat -, kommt die Hongkonger Polizei auf den Plan. Die Polizistin Selina, die bei der Enführung des Sohnes ums Leben gekommen war, soll in den Körper eines Roboters transferiert werden, um Yamamoto so Paroli bieten zu können. Der Kampf beginnt...

Soviel mal zum Inhalt, der hier aber eh keine große Rolle spielt. Schon zu Beginn wird uns gezeigt, wo der Hase lang läuft. Der Millonärssohn liegt im Pool mit einem halbend Dutzend chinesischer Schönheiten und amüsiert sich...doch nicht mehr lange. Schnitt. Wir blenden zur Roboterconvention, wo zuerst ein in Deutschland und ein in den U.S.A. entwickelter Roboter gegeneinander antreten. Beide sind jedoch chancenlos gegen den Top-Notch Roboter von Dr. Sara (Japan oder China, keine Ahnung). Dr. Sara und ihre bildhübsche Assistentin Anna (Amy Yip) werden im weiteren Verlauf die Polizei bei ihrem Unterfangen Yamamoto dingfest zu machen, unterstützen.
Jetzt gilt es nur noch die Frage zu klären, wie man am besten vorgeht. Da Yamamoto gerne der fleischlichen Lust frönt, kommt man auf die Idee Anna als Prostituierte in ein Bordell einzuschleusen, damit der böse Yamamoto in die Falle tappt. Die ist auch sogleich Feuer und Flamme dafür, wollte sie ja schon immer mal wissen, was es mit dem menschlichen Geschlechtsverkehr so auf sich hat.
Was es in der Folge zu sehen gibt ist Sex, Sex, Sex. Und hab ich schon Sex erwähnt? Sleaze tropft hier aus allen Ecken, dass es eine wahre Freude ist (oder auch nicht?). Yamamoto, der zuvor schon eine Nutte totgevögelt hat (!), hat er doch eine Kondition im Bett wie Rocco Siffredi in seinen besten Zeiten, taucht zwar nicht auf, dafür werden Sexszenen mit anderen Herren schön lange und ausführlich gezeigt. Während der ganzen Zeit über schauen die männlichen Polizisten, alles notgeile Säcke, wie man es ja aus den Cat.III Filmen kennt (und hier haben wir es auch wieder mit dem typischen HK-Blödelhumor zu tun), natürlich zu, schließlich dürfen sie Anna ja keine Sekunde aus den Augen lassen. Einer verkleidet sich sogar als Kunde, um Annas Tafel mit seinem kleinen Schwamm wischen zu dürfen, ja hossa!
Zwischendurch gibt es noch ein bisschen Splatter (Kopf wird in zwischen einem Koffer zerquetscht, ein Dolch landet im Rachen eines Mannes, ein Cop wird von einem Auto zerquetscht etc.) und ein paar hübsch choreographierte Martial Arts Kämpfe. Die sehen wirklich nicht schlecht aus, erinnert von der Choreographie so ein wenig an "Fist of Legend". Und dann? Tja, dann gibbet wieder Sex, denn Yamamoto ist unersättlich und am Ende muss auch Dr. Sara dran glauben. Wenn der Abspann läuft ist keine der äußerst gut aussehenden Darstellerinnen mehr übrig, die nicht blank gezogen hat. Die Frauen sind wirklich allesamt sehr attraktiv, sehen aber auch billig aus, was man eben so aus dem Rotlichtviertel kennt.

Tja, letztlich soll doch noch alles gut werden (auch wenn man einen schmerzlichen Verlust hinnehmen muss), aber irgendwie ist einem das nach diesem obskuren Seherlebnis auch egal.
Jaja, diesen Film hab ich jahrelang gesucht, weil ich ihn mal zum Teil im TV gesehen und recht gut in Erinnerung hatte. Allerdings verändern sich die Geschmäcker mit der Zeit und dieser kruden Mischung aus "Robocop", "Lady Terminator" und "Raped by an Angel 4" kann ich heutzutage leider nicht mehr so viel abgewinnen. Selbst den Unterhaltungswert - und auf den hab ich eigentlich gezählt - fand ich nicht sooo hoch. Wer auf Sleaze und Trash steht, wird hier allerdings bestens bedient.


Wertung: 5/10



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Asiatische Filme / Re: Red Room
« am: 14. August 2009, 15:09:13 »


http://www.ofdb.de/film/50539,Red-Room


Wenn man hier vorgehabt hat den sickesten Film aller Zeiten abzuliefern, so ist das Konzept voll auf gegangen. Jedoch liegt es nicht in meinem Urteilsvermögen diesen Streifen wirklich als DEN sickesten Streifen zu bezeichnen, aber mit Sicherheit gehört ist er EINER DER krankesten Zelluloidverbrechen denen ich bisher die Ehre hatte beizuwohnen.

Die Story sollte klar sein: ein paar Männer und Frauen spielen in einem Heizungskeller-ähnlichen Raum Karten, wobei der Verlierer furchtbare Folterungen/Strafen erdulden muss, während ein Unbeteiligter die Zeit stoppt.

Unabhängig von den Ekelszenen hat mich der Film generell wirklich positiv überrascht. Natürlich wirkt alles sehr billig, es IST ein Amateurfilm (mit ebendieser "Blair Witch"-Optik).
Dennoch: die Darsteller machen ihre Sache erstaunlich gut und auch die Effekte sind größtenteils wirklich gut gelungen.
Besonders eingenommen hat mich aber die düstere und morbide Atmosphäre, das hat mich wirklich überrascht.
Bleibt nur noch zu sagen das dies der dialoglastigste Sicko ist, den ich jemals gesehen hab. Das gibts nicht, was da geredet wird. Und vieles, vor allem gegen Ende, schien sogar wichtig für den Film zu sein. Dass es keine Untertitel gab und mein japanisch nicht das beste ist, muss ich hier wohl nicht extra sagen, oder?
Jedenfalls habe ich es hier besonders bedauert keine UT zur Verfügung zu haben. Wie gesagt, soo viele Sickoszenen gibts da gar nicht (aber wenn dann gehts richtig zur Sache!!), dafür gibt es wirklich sehr viele Dialoge.

Fazit: Sehr krank, dennoch guter Film. Für UT würde ich einiges geben, da diese notwendig sind um der Geschichte wirklich folgen zu können. Im Gegensatz zum fürchterlichen All Night Long R eine positive Überraschung.


Wertung: 5/10

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http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Name=10741&Kat=Review


Der junge Geschäftsmann und Familienvater Chanachol kommt nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt zurück nach Thailand. Er interessiert sich besonders für die Kultur seines Heimatlandes und schließt sich daher einer touristischen Besichtigungstour unter der Leitung der hübschen und verführerischen Mekhala an, die sogleich ein Auge auf ihn wirft. Doch Chanachol ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Lange hält er der Versuchung stand, geht dann aber letztlich doch eine Affäre mit Mekhala ein. Was er nicht ahnt: Mekhala ist seit frühester Kindheit mit einer Schlange unzertrennlich verbunden, von der sie seit jeher beschützt wird, und der gefällt diese Liaison überhaupt nicht...

Klingt etwas sonderbar? Ist es auch. Wir haben es hier mit einer Mischung aus Tierhorror und Melodram auf Seifenopernniveau zu tun. Der Hauptdarsteller wirkt etwas hölzern. Er gibt ein wunderschönes Paar zusammen mit der liebreizenden Protagonistin ab, seine femininen Gesichtszüge und seine bescheidenen schauspielerischen Fähigkeiten machen ihn aber irgendwie unsympathisch.
Mir ist bereits in der Vergangenheit bei thailändischen und auch indischen Filmen aufgefallen, dass diese Probleme haben, sich für ein Genre zu entscheiden und daher am Ende weder Fisch noch Fleisch sind. Die Handlung geht kaum über "GZSZ"-Niveau hinaus, wenn Chanachols Frau rausfindet, dass er sie betrügt oder der Sohn schmollt, weil Papa nicht mehr da ist. Dann kommen aber wieder so Dinger wie die versuchte Vergewaltigung eines Mädchens, die von der Schlange blutig unterbunden wird. Oder als Mekhalas Ex-Freund aufbricht um die Schlange zu töten, gebissen wird und im fahrenden Motorboot an einer Leine hängenbleibt. Kopf ab. Die Schlange ist größtenteils als CGI zu sehen, was aber halbwegs gelungen ist und daher wenig stört. Nur in Nahaufnahmen ist eine richtige Kobra zu sehen.

Warum sollte man sich den Film trotz dieses wilden Genre-Potpourris ansehen? Zum einen bietet er wunderschöne opulente Bilder. Der Dschungel, wo die Schlange beheimatet ist, wird in visuell beeindruckender Form eingefangen, ebenso die Bilder vom Fluss. Die Hauptdarstellerin ist ein absoluter Engel, so ein hübsches Ding sieht man selten. Ihre Vergangenheit wird in Form von optisch abweichenden Rückblenden erklärt, was mir auch super gefallen hat. Und dann hat der Film noch eine spirituelle Komponente, der sicher nicht jeder etwas abgewinnen kann, die mir aber ganz gut gefallen hat. Chanachol und Mekhala sind ein Liebespaar, für das es keine gemeinsame Zukunft gibt, ganz wie bei "Romeo und Julia". In diesem Zusammenhang sind auch die Unterwasseraufnahmen zu erwähnen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will, da ich der Handlung sonst voraus greifen würde. Dasselbe gilt für das Ende.

Ein Film, der Potenzial verschenkt, in seinen schlimmsten Momenten ob des triefenden Liebes-Schnulz-Plots sogar nervt, der mir aber doch irgendwie gefallen hat. Schwer in Worte zu fassen.


Wertung: 7/10

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Asiatische Filme / Re: Filmreview: Fudoh - The new Generation
« am: 14. August 2009, 15:04:19 »


http://www.ofdb.de/film/2802,Fudoh-The-New-Generation


Mit "Fudoh" hat Takashi Miike einen knallbunten Yakuzafilm abgeliefert, der wie ein Realfim-Anime anmutet. Es ist schon erstaunlich, was uns Miike hier alles bietet: da gibt es kleine Schuljungen als Attentäter, ein Mädchen, dass Pfeile mit ihrer Vagina verschießt, Hermaphroditensex, abgesäbelte Köpfe, Blutfontänen en masse und noch viel mehr.

Riki Fudoh ist der Protagonist, der als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein Vater seinen Bruder ermordete. Sein Bruder war ein Rebell, der die verkrusteten Sitten und Traditionen der Yakuza - Familien ad acta legen und mit der eigenen Organisation unabhängig werden wollte. Sein Vater, ein treuer Untergebener des tonangebenden Clans, hatte da natürlich etwas dagegen. 10 Jahre später beschäftigt sich Riki mit dem gleichen Vorhaben wie damals sein Bruder. Er hat all die Jahre mit Hass im Herzen verbracht und nur auf den geeigneten Zeitpunkt gewartet seinen Bruder zu rächen und dessen Pläne zu verwirklichen. Zusammen mit zwei Klassenkameradinnen, zwei kleinen Schuljungen und einem übergroßen, recht witzig dargestellten, Rumtreiber mischt er die Unterwelt auf...

"Fudoh" ist bunt, schrill, überdreht, unterhaltsam, menschenverachtend und gewalttätig. Die Gewalt tut aber nicht wirklich weh, ist sie doch eher comichafter Natur (siehe Manga) dargestellt und das Blut spritzt wie beim derzeit im Kino laufenden "Kill Bill", bei dem man Tarantinos Kenntnis des hier besprochenen Films annehmen kann. Die Yakuza -Traditionen werden hier ziemlich in den Dreck gezogen, indem man sie als altmodisch und starr entlarvt.
Mir hat "Fudoh" sehr gut gefallen. Er wird nie langweilig, da Miike sich offenbar in den Kopf gesetzt hat alle 5 Minuten eine kranke Szene einzufügen. Meinen Segen hat er jedenfalls.
Besonders cool fand ich den Hauptdarsteller, der den eiskalten, verbitterten und saucoolen Yakuza-Junior-Boss sehr überzeugend verkörpert. Gut fand ich auch, dass Ricki nicht in einem Gang seine Rache vollzieht, sondern selbst auch herbe Rückschläge einstecken muss. So wird auch seine Gang stark dezimiert, so dass man sich immer fragt wie er wohl als nächstes vorgehen wird.
Das Ende - nun ja... Es gibt schon einen Schluss, einen Ausgang, allerdings ist die letzte Szene eine typische Schrei-nach-Fortsetzungs-Szene. Was an sich ja auch nicht weiter schlimm ist.
Soweit ich weiß, wurde ein zweiter, sogar ein dritter Teil, mittlerweile realisiert. Allerdings nicht vom gleichen Regisseur und daher wohl nicht so toll gelungen. Schade, dass Miike sich nicht selbst an das Projekt herangewagt hat. Aber egal...

Fazit: Ein Film, der das Publikum spaltet. Alles eine Frage des Geschmacks. Wer auf kranke japanische Einfälle, Blutfontänen und kurzweilige Unterhaltung steht, der ist hier fraglos richtig. Wer mit derartiger Kost nichts anfangen kann, sollte auch von "Fudoh" die Finger lassen.


Wertung: 8/10

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Asiatische Filme / Re: Rampo Noir
« am: 14. August 2009, 15:01:32 »
 

http://www.ofdb.de/film/89861,Rampo-Noir


Vier Geschichten vom japanischen Edgar Allen Poe, Edogawa Rampo. Puh, wo fang ich an...schon lange nicht mehr so was Stranges gesehen.



Die erste Geschichte, MARS CANAL, ist relativ kurz. Der Film fängt tonlos an, mündet aber nach ein paar Minuten in einer immer lauter werdenden Tonspur in Form eines schmerzenden Piepsen und Rauschen, sehr unangenehm.
Wir sehen ein grünes Feld mit einem Wasserloch. Asano läuft darauf zu. Zwischenschnitt: zwei nackte, sehr dünne Menschen rangeln miteinander. Schnitt. Asano liegt im Bett. Schnitt. Asano liegt nackt und zusammengerollt am Wasserloch.

Ja...fragt mich nicht. Sehr strange und auch nicht so wirklich fesselnd.



Die zweite Geschichte ist deutlich unterhaltsamer. In MIRROR HELL bekommt man kameratechnisch einiges geboten. Sehr edle Optik und ausgefallene Bilder.
"Life is what is reflected in the mirror. It's neither real nor unreal."
Ein Teehaus mit jungen, hübschen Frauen bei der Zeremonie. Eine der Frauen kippt um und stirbt. Auftritt Asano als Akechi, der in dem Mordfall ermittelt. Man kommt schon bald dem Spiegelmacher Toru auf die Spur, der in Verdacht gerät den "Shadow Mirror" hergestellt zu haben. Der Legende nach saugt er jedem das Leben aus, der sich darin betrachtet. Die Leichen häufen sich und letztlich hat alles mit einer Buddha Statue, einem Bahnschrankensignal und Torus narzistischer Besessenheit zu tun...

Unterhaltsame Episode. Die Auflösung will ich an dieser Stelle nicht verraten, sie hängt jedoch mit Torus Selbstverliebtheit, was schließlich auch Auswirkungen auf sein Verhältnis zu Frauen zu hat. See for yourself...
Sick ist eine Szene anzusehen, in der Toru und Azusa im Hotel sind und er sie gefesselt hat und während des Liebesspiels mit Wachs beträufelt: Körper, Zunge...



Die dritte Episode ist wohl die sickeste von allen. CATERPILLAR handelt von einer jungen Frau, die ihren Mann in einem Bunker gefangen hält. Der Mann ist mehr ein Torso, die Glieder sind abgetrennt, das Gesicht verstümmelt und entstellt. Sie prügelt ihn, sie hat Sex mit ihm, alles recht unangenehm anzusehen. Speichel und Rasierklingen kommen zum Einsatz.
"I don't want to be the wife of a war god. I just want to be your woman." Im Prinzip will sie ihren Mann "beschützen" und verhindern, dass er in den Krieg zieht und sie verlässt. Sie redet sich ein, ihm diese furchtbaren Dinge aus Liebe angetan zu haben.

Ei, ei, ei...Meine Herren. Das ist mal heftiger Stoff. Die Kamera fängt hier gleißend helle Bilder ein, entfernt von den Protagonisten, sehr artifiziell und mit Blautönen versehen.
In der bunkerähnlichen Anlage ist außerdem noch ein junger Mann anwesend, der Assistent des Onkels der Frau, der auf eine "Insel" geflüchtet ist. Der junge Mann hütet eine Kunstsammlung ganz besonderer Art...


Schnitt. Asano ist in einer Wüstenlandschaft zu sehen, es wird noch von einer "Insel" die Rede sein. Eine junge Frau kommt und berichtet ihm davon, dass die Haupstadt zerstört sei. Asano blickt durch ein Fernglas und sieht den jungen Mann aus der vorigen Episode.



Schnitt. Wir finden uns in der letzten Episode wieder, CRAWLING BUGS. Asano spielt hier einen jungen Mann, der von seiner Umwelt isoliert ist und Berührungen nicht ertragen kann. Tragischerweise ist er in eine Theaterschauspielerin verliebt, der er nicht nahe kommen kann. Daher tötet er sie, um diesen Umstand zu ändern.

Die Story spielt auf mehreren Ebenen. Immer wieder wird durch Flashbacks aufgegriffen, wie der Mord von statten ging und wie sich alles bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt entwickelt hat. Regelmäßig werden kryptische Botschaften eingeblendet: ein blau-lilanes Weltraumszenario, eine Überstimme erzählt vom Ende der Welt, von Isolation und wie Bakterien alles auffressen.
Durch Bilder komplementiert wird das Thema Bakterien durch einen Ausschlag Asanos am Hals, der ihn immer wieder zu heftigem Kratzen zwingt. Als er bei seinem Arzt ist, meint dieser, sein Leiden könnte psychologisch bedingt sein, und nur indem er sich seinem Problem stellt, könnte er seine Paranoia besiegen.
Asano tötet die Frau letztlich nicht weil er es will, sondern um sie beschützen, weil er sie liebt und ihr nah sein will. Es gibt z.B. auch eine strange Szene zu sehen, in der die Frau von ihrem Mann Blutegel auf die Haut aufgelegt bekommt, was Asano beobachtet.
Eine andere Ebene, auf der sich das Geschehen abspielt ist ein extrem bunter Garten mit gemalter Pappkulisse. Asano in weißem Smoking zusammen mit der toten Frau. Sein größtes Problem (Bakterien!) soll schon bald darin bestehen, die Leiche von der Verwesung abzuhalten. An dieser Stelle ist die Episode recht schwarzhumorig.
Es gibt auch Gore zu sehen und jede Menge bunte, gestylte, zugleich jedoch auf inhaltlicher Ebene schwer zugängliche Bilder. Das Ende wird nicht verraten, aber wem die Pointe in GOZU gefallen hat, der wird hier wohl ein Grinsen kaum unterdrücken können.
Ähnlich wie CATERPILLAR also ein Film über Liebe, wenngleich von der Grundidee natürlich ähnlich krank.


Fazit: RAMPO NOIR ist kein THREE EXTREMES, dafür fehlt irgendwie die Spannung und der Unterhaltungswert. Vor allem in der Spiegel-Episode kommt dann aber tatsächlich die für Poe typische Gothic-Atmosphäre auf, wohingegen ich den anderen Episoden nicht die Handschrift des Meisters bescheinigen würde.

Alles in allem hat mir das Gebotene recht gut gefallen. Eine Bewertung fällt aber schwer. Ich vergebe 8/10.

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Gerts Asia-Reviews / Review: Space Travelers
« am: 14. August 2009, 14:57:23 »


http://www.ofdb.de/film/2651,Space-Travelers


Drei Männer, die sich schon seit ihrer Kindheit im Waisenheim kennen, beschließen eines Tages eine Bank zu überfallen, um auf einer tropischen Insel das süße Leben zu genießen. In der Bank, wo gerade eine Art Überraschungsparty stattfinden soll, nehmen Sie dann 6 Leute als Geiseln: den Sicherheitsmann, einen Elektriker, eine Bankangestellte, ein streitendes Ehepaar und einen gesuchten Terroristen (was sie aber nicht wissen), der sich mit einer Zeitbombe in der Bank verschanzt hat. Sie haben aber Pech, da der Direktor und ein Wächter es schaffen, sich im Safe einzuschließen, der sich vor dem nächsten Morgen nicht öffnen lässt. Schon bald stehen Unmengen von Polizei vor der Bank und unsere Freunde sind ratlos. Schließlich kommen sie auf die Idee die mittlerweile befreundeten Geiseln in ihren Plan einzubauen und in ihr Team aufzunehmen. So hoffen sie, die Polizei, mit der regelmäßig telefonisch verhandelt wird, zu verwirren. Einer der drei Bankräuber ist ein Riesenfan des Animes "Space Travelers" und gibt den Mitgliedern der angewachsenen Gruppe schon bald deren Seriennamen. Nun steht die Polizei also vor dem Problem die große Gruppe der "Space Travelers" aus dem Verkehr zu ziehen.

Viel mehr möchte ich zum Inhalt auch gar nicht sagen, denn würde ich das tun, würde ich das Ende vorwegnehmen. Ich möchte euch hingegen dazu bewegen, euch den Film selbst anzuschauen, denn er ist es definitiv wert.
Die Rolle des Führers spielt Takeshi Kaneshiro, der meiner Meinung nach ein unheimlich charismatischer Schauspieler sit. Auch Ken Watanabe ist mit von der Partie, als gesuchter Terrorist, der den Beinamen "Bomb Crusher" bekommt.
Auch bei diesem Film gilt wieder: er hat genügend komische Momente, ist letztlich jedoch ein richtig guter, tragischer Film und eben keine Komödie.
Ach ja, auch der Soundtrack ist spitzenklasse, das sollte keineswegs unerwähnt bleiben.

Die DVD von Universe bietet mal wieder eine tolle Qualität von Bild (LB) und Ton (DD 5.1 Surround), ist RC 3, CAT II und hat eine Laufzeit von 126 Minuten. Natürlich gibt es englische Subs, lediglich Extras gibt es (wie gewohnt) kaum.


Wertung: 8/10

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Musik / Re: Der TENACIOUS D - Thread --- Tits or Destiny?
« am: 14. August 2009, 14:52:55 »
Na, Tobester, hörste noch regelmäßig?
Neue Fans im Forum dazugekommen?

Hab die beiden Alben nun schon seit mehr als anderthalb Jahren auf dem Player und bin die Mucke immer noch nicht leid. Rockt einfach! Hoffe inständig auf ein neues Album - irgendwann.

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Asiatische Filme / Antw:Battle Royale
« am: 14. August 2009, 14:32:52 »
   

http://www.ofdb.de/film/9742,Battle-Royale---Nur-einer-kann-%C3%BCberleben


Japan ist am Ende. Die Arbeitslosenzahl nimmt astronomische Ausmaße an, die Jugendkriminalität steigt ständig. Aus diesem Grund hat die japanische Regierung den "Battle Royale - Akt" erlassen. Bei dieser "erzieherischen" Maßnahme werden Schüler einer Klasse gezwungen sich gegenseitig umzubringen, denn nur einer kann überleben. In diesem Jahr erwischt es die Klasse B von Lehrer Kitano (Takeshi Kitano), unter dessen Aufsicht. Manche bringen sich gleich um, ein neuer Schüler nimmt nur aus Spaß teil. Jeder bekommt eine Waffe zugeteilt; dies kann eine Axt, beispielsweise aber auch nur ein Topfdeckel sein. Auf der verlassenen Insel wird die Klasse von Kitano und einigen Soldaten mit Hilfe eines Computers überwacht und das grausame Geschehen nimmt seinen Lauf.

"Battle Royale" von Kultregisseur Kinji Fukasaku hat sich binnen kürzester Zeit zu einem der umstrittensten Filme überhaupt entwickelt. Verantwortlich dafür ist die Thematik der sich abschlachtenden Schüler, die der Zensur in dem einen oder anderen Land erwartungsgemäß sauer aufgestoßen ist. Natürlich kam der Film in Deutschland nur in einer stark geschnittenen Fassung raus; zum Vergleich: in Japan wurde er als FSK 15 beantragt (was zugegebenermaßen für japanische Verhältnisse auch recht streng ist).
"Battle Royale" ist offene Kritik an der japanischen Gesellschaft. So wird uns das Familienleben des Protagonisten Nanahara folgendermaßen präsentiert: Sein Vater brachte sich ein Jahr zuvor um und ließ seinen Sohn alleine zurück. Er fühlte sich als Versager, konnte keinen Job finden und hatte das Gefühl nicht für seinen Sohn sorgen zu können, ihm nichts beibringen zu können, und in der japanischen Gesellschaft nicht als "vollwertiger Mann" zu gelten. Die Zukunft des Landes wird schwarz gezeichnet: Die Arbeitslosenzahl liegt bei 15% und die Jugendlichen haben jegliches Interesse an Schule und Bildung verloren. Stattdessen driften sie in die Kriminalität ab. Lehrer Kitano wird mit dem Messer angegriffen, die Klasse schwänzt den Unterricht und Kitano prangert an, dass ein Lehrer heutzutage gleich gefeuert würde, käme er auf die Idee sich zur Wehr zu setzen.

Die Botschaft in "Battle Royale" ist also durchaus vorhanden. Leider wird der Verlauf des Films dem anspruchvollen Inhalt nicht gerecht.
Stattdessen entwickelt er sich zu einem Splatterspektakel, denn jeder Tod der insgesamt 42 Neuntklässler wird gezeigt. Nach einer Weile tritt der "Versus-Effekt" ein. Obwohl dieser genauso wie besprochener ein hervorragender Film ist, kann es dazu kommen, dass der Zuschauer ab einem gewissen Punkt des 2 h andauernden Epos das Interesse an der Blutorgie verliert. Doch dann kriegt "Battle Royale" noch rechtzeitig die Kurve und bietet ein überraschendes, gut gemachtes Ende. Leider ist dieses etwas zu lang ausgefallen, womit ich folgendes meine: das Ende des BR Aktes ist wirklich klasse gemacht, aber die Tatsache das die beiden Überlebenden von nun an ständig auf der Flucht sind, finde ich nicht so wirklich gelungen. Da wurde bereits die Möglichkeit einer Fortsetzung berücksichtigt, die ja auch kam.

Regisseur Fukasaku, der leider bei den Dreharbeiten zur Fortsetzung an Krebs verstarb (R.I.P.), verarbeitete mit der Realisierung des Films auch seine eigenen Erfahrungen. Als er im Alter der Schüler war, musste er in den Krieg ziehen. Man merkt an der Umsetzung, dass Fukasaku sein ganzes Herzblut in diesen Film gelegt hat.
Kitano spielt seine Rolle hervorragend, "er musste ja nur sich selbst spielen", wie er in einem Interview sagt, bzw. den typischen Charakter seiner bisherigen Rollen. Im Film wird er von seiner Familie, insbesondere seiner Tochter, verachtet. Dadurch lässt sich die etwas schwer durchschaubare Beziehung zwischen Kitano und Noriko, in dem sie (ist jetzt meine Interpretation) eine Art Vaterfigur sieht. Dies wird durch den Traum bzw. das Gespräch der beiden am Ende (in der längeren Version der Tin-Fassung) unterstrichen. Das Bild, das Kitano am Ende Kawada, Nanahara und Noriko präsentiert hat er übrigens selbst gemalt.
Die anderen Darsteller machen ihre Sache ebenfalls sehr gut, gerade angesichts der Tatsache, dass sie nur 15 Jahre oder jünger sind.

Fazit: "Battle Royale" ist ein Film mit unermesslichem Potenzial. Was man ihm zugute halten muss, ist dass er ungemein unterhält. Die Goreszenen sollten aber eigentlich eher das Tüpfelchen auf dem i eines guten Films sein. Er verspielt einen Punkt bei mir durch die Tatsache, dass er die ernste Thematik nicht genügend berücksichtigt und stattdessen eher auf Schlachtfestsequenzen setzt. Außerdem gibt es leichte Abstriche für das Ende (was andere aber vielleicht als sehr gelungen betrachten).
Bevor jetzt allerdings ein falscher Eindruck entsteht: Ich liebe diesen Film und kann ihn euch nur ans Herz legen. Natürlich fand ich die Goreszenen beeindruckend, doch ebenso hat mir die grundlegende Thematik und die Rückblenden- und Traumsequenzentechnik gefallen. Ein kurzes Wort zum Medium: Ich würde die Tin Doppel DVD von Tartan empfehlen, da dort sagenhafte Extras vertreten sind und zusätzliche Szenen eingefügt wurden. Allerdings gibt es auch leichte Abstriche hinzunehmen. Es wurde lediglich eine DVD 5 verwendet, die Farbintensität wirkt insgesamt etwas schwach ausgeprägt. Der Sound ist in Ordnung. OmU.
Wer Battle Royale verpasst, ist selbst schuld.


Filmwertung: 9/10

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Asiatische Filme / Re: Filmreview: Versus
« am: 14. August 2009, 14:29:31 »


http://www.ofdb.de/film/9836,Versus


Hier ist er also. "Versus". Der Film fürs neue Jahrtausend. Berühmt berüchtigt. Der Durchbruch für Ryuhei Kitamura. Und - er hat es verdient!
Auf der Erde gibt es 666 (six, six, six, the number of the beast) Tore, davon befindet sich das 444. in Japan, im "Wald der Wiederauferstehung". Zwei Gefängnisausbrecher treffen sich dort mit einer Yakuza Bande. Es gibt Streitigkeiten und einer der Gangster wird von unserem "Dark Hero" erschossen. Natürlich ist die Verwunderung groß, als der gerade Getötete sofort wieder aufsteht und den Jungs ans Leder will. Er soll nicht der Einzige bleiben. Die Gangster haben viele Leichen in diesem Wald entsorgt. Und hier bleibt niemand lange begraben...

Soviel zum Grundgerüst der "Story". Natürlich ist diese sehr dünn, ein Narr, der, der was anderes behauptet. Aber: meiner Meinung nach bringt dieses Quäntchen an Story ein Spielfilmelement in "Versus". Denn: es geht nicht nur um tumbe Zombies, denen es in ihren Gräbern zu langweilig geworden ist. Wir erfahren, dass es noch einen "Oberschurken" gibt, den Herren des Waldes. Dieser hat die Absicht mit dem Blut des unserem Helden anvertrauten Mädchens den Zugang zur spirituellen Welt zu öffnen. Durch eine Rückblende finden wir heraus, dass er vor mehreren hundert Jahren bereits die gleiche Absicht hatte, damals jedoch von unserem "Dark Hero" gestört wurde. Dessen Eingreifen verhinderte den Eintritt des Bösen in die spirituelle Welt.

Wie gesagt, der Inhalt ist zu vernachlässigen, die Form jedoch ist kaum zu schlagen. Dem Zuschauer wird eine Palette wahnwitziger Kung-Fu Kämpfe geboten, vor denen selbst "Matrix" erblasst. Unser Held, Tak Sakaguchi kümmert sich zuerst um die Gangster und Zombies, bald wird ihm jedoch klar, dass ihn ein finaler Kampf erwartet. Er erinnert sich nicht an die Vergangenheit und das Mädchen hat Schwierigkeiten, ihn von der Wahrheit zu überzeugen.
Gerade beim Kampf mit den Zombies kennen die Gore-Szenen keine Grenzen. Da werden Köpfe abgehackt, Körper durchlöchert, Kehlen aufgeschlitzt und vieles mehr. Der Bodycount steigt in astronomische Höhen, was den Unterhaltungswert und Spaßfaktor nur erhöht.
Die Schauspieler sind in Ordnung, heraus ragen die beiden Protagonisten, der Held (Tak Sakaguchi, sehr charismatisch) und der Schurke (Hideo Sakaki).
Besonders beeindruckend ist der Endkampf zwischen den Beiden. Da die Schwerter echt waren und Sakaguchi in seiner Sicht aufgrund der Maske stark eingeschränkt war, wurde es teilweise tatsächlich lebensgefährlich und diesen Realismus merkt man den Szenen auch an.
Viele halten den Film ja für zu lang. Nun, ich habe mich dermaßen gut unterhalten gefühlt, dass ich diese Meinung nicht teilen kann. Für den Humorfaktor sorgen zwei trottelige Cops, die auf der Suche nach den beiden Ausbrechern sind und sich nahtlos in die Zombieschlachterei einfügen. Ebenfalls recht witzig ist einer der Gangster, der ständig nur flieht und schreit wie ein Mädchen, jedoch von den Yakuza am längsten überlebt.

Kommen wir zur musikalischen Untermalung. Der Soundtrack besteht zum größten Teil aus Techno, mit dem ich persönlich normalerweise überhaupt nichts anfangen kann. Hier passt er jedoch wie die Faust aufs Auge. Und: Die Musik ist einfach genial. Wenn jemand eine Ahnung hat, wo man diese herbekommt, der möge mich kontaktieren und darf mit einem dicken Dankeschön rechnen.
Wie der Film ausgeht? Nun, so wie es sich gehört. Unser Held tritt seinem bösen Gegenspieler in den Arsch und kriegt das Mädchen. Das war aber immer noch nicht alles. Als Sahnehäubchen liefert uns Kitamura noch eine ausgefallene Zukunftssequenz, die Lust auf "Versus " macht.
99 Jahre später trifft man sich wieder, diesmal in einer Lagerhalle. Die beiden Protagonisten haben diesmal jedoch ihre Rollen getauscht. Der Kampf geht weiter...

Fazit: Ich fand ihn als Funfilm schlicht überragend. Noch nie hab ich mich von solch einem "inhaltslosen" (denn eine tiefere Botschaft hat "Versus" nicht unbedingt) Film dermaßen unterhalten gefühlt wie bei diesem. Der einzige Grund, der mich von der Vergabe der Höchstnote abhält, ist die Tatsacht, dass ein Film für mich auch eine etwas ausgewogenere Story für 10 Punkte braucht. Trotzdem: absolute Empfehlung und 9,5/10.
P.S.: Ich freu mich schon auf "Versus 2".

14362
Asiatische Filme / Re: Review: Sympathy for Lady Vengeance
« am: 14. August 2009, 14:26:57 »
 

http://www.ofdb.de/film/80266,Lady-Vengeance


Nach 13 Jahren wird Geum-ja aus ihrer Haftstrafe entlassen, die sie verbüßte, weil sie am Kidnapping und Mord eines kleinen Jungen beteiligt war. Initiiert wurde dieses Verbrechen von ihrem ehemaligen Lehrer, Mr. Baek. Beseelt von dem Gedanken, sich an diesem Mann, der für ihr verpfuschtes Leben verantwortlich ist, zu rächen, nimmt sie ihr Leben wieder auf. Im Gefängnis, wo sie durch ihre gute Führung auffiel, heckte sie bereits einen perfiden Racheplan aus, um endlich Seelenfrieden finden zu können.

Hier ist also der Abschluss der Rachetrilogie von dem genialen koreanischen Regisseur Park, der hier recht ruhig und zurückhaltend zu Werke geht - jedenfalls im Vergleich zu den Vorgängern. War "Sympathy for Mr. Vengeance" noch ein knallhartes, kompromissloses Stück Zelluloid, das nicht den geringsten Anlass zur Hoffnung gab und nichts als Ausweglosigkeit versprühte, durch das Leben des Protagonisten, für den alles, aber auch alles schief ging, und "Oldboy" noch ein recht opulenter, visuell beeindruckender Film, der nichtsdestotrotz deutlich mainstreamiger daherkam und gewisse Härten nicht vermissen ließ, so schließt Park die Trilogie mit diesem ruhigen, wenngleich nicht schlechten oder harmlosen Vertreter ab.
Gerade zum Ende hin, muss der Zuschauer doch das ein oder andere mal schlucken. So stellt sich heraus, dass Geum-ja nur unter Zwang die Schuld für das Verbrechen auf sich nahm und Mr. Baek ihre Tochter entführt hatte, um eben dieses Geständnis zu erpressen, das ihn völlig entlastete. Weiter zeigt sich, dass Baek, gespielt von Choi Min-Sik (dem Hauptdarsteller aus Oldboy) unzählige Kindermorde auf dem Kerbholz hat. Am Ende entführt Geum-ja Mr. Baek und versammelt die Eltern der ermordeten Kinder, um diese Taten zu sühnen. Mit Messern, Äxten und Plastikfolie bewaffnet machen sich die Eltern auf, um Mr. Baek zu bestrafen...
Gerade diese Szene ist recht heftig, wenngleich die Gewalt größtenteils im Off stattfindet.
Schon zuvor wird uns Geum-ja immer wieder in Rückblenden im Gefängnis gezeigt, wo sie sich vorbildlich verhalten und jede Menge Freunde gewonnen hatte. Eine Sadistin, die Insassinen regelmäßig zu sexuellen Handlungen zwang, fütterte sie monatelang mit Bleichmittel. Das wird ganz beiläufig erklärt.
Neben Choi Min-Sik sind auch der Bösewicht aus "Oldboy" und der Vater aus "Sympathy for Mr. Vengeance" kurz zu sehen.
Letzlich will Geum-ja nichts als Frieden und Gerechtigkeit. Schwer anzusehen eine Szene, in der sie die Eltern des ermordeten Jungen besucht, und sich, um ihrer Reue Ausdruck zu verleihen, einen Finger abtrennt.

Der Soundtrack ist nicht mehr ganz so überragend und eingängig wie noch beim Vorgänger, alles in allem aber dennoch sehr passend. Es geht diesmal ziemlich in die klassische Richtung.

Was bleibt noch zu sagen? Mir hat letztlich "Sympathy for Mr. Vengeance" am besten gefallen, ein absolutes Jahrhundert-Meisterwerk in meinen Augen, gefolgt von diesem nun sehr, sehr beeindruckenden Abschlussteil und dem mainstreamigen "Oldboy", mit dem Park einen großen Erfolg feiern konnte.

Fazit: Don't miss it. Wiederum eine absolute Granate. Visuell, kameratechnisch virtuos wie eine Akkumulation nicht abreißend wollender Orgasmen.

Wertung: 9/10

14363
Gerts Asia-Reviews / Review: Suzhou River
« am: 14. August 2009, 14:25:35 »


http://www.ofdb.de/film/5000,Suzhou-River


Ein Erzähler führt uns in die Geschichte um die Legende der Meerjungfrau Moudan erzählt, die nach einer verratenen Liebe von einer Brücke in den Suzhou River gesprungen ist und dort umgekommen sein soll. Mardar, der sie verraten hat, indem er bei einer Geiselnahme mitmachte, um ihrem Vater Lösegeld abzuknöpfen, wird festgenommen. Jahre später sucht er sie verzweifelt überall, bis er glaubt sie in der hübschen Tänzerin Meimei, die Moudan bis aufs Haar gleicht, wiedergefunden zu haben. Diese ist allerdings mit unserem Erzähler verbandelt, dem diese Entwicklung gar nicht gefällt. Sind die beiden Frauen nun identisch oder hält sich Moudan vielleicht ganz woanders auf? Hat ihre Liebe noch eine Chance?


Dies ist der grobe Inhalt, von dem ich nicht alles preisgeben möchte, da ich euch sonst eines einzigartigen Filmgenusses berauben würde. Nur soviel lässt sich sagen: der Ausgang wird mehr als herzzerreißend.
Das Besondere an dem Film ist, dass er komplett mit der Handkamera gedreht wurde und somit das ganze Geschehen sehr realistisch darstellt. Die Schauspieler machen ihre Sache hervorragend, man nimmt ihnen ihre Rolle jederzeit ab.
Stets im Blickpunkt der Kamera ist der Suzhou River. Er ist dreckig, stets werden uns dunkle Bilder Shanghais geboten. Dies ist kein Hochglanzprodukt, sondern es zeigt das Leben wie es wirklich ist.

Der Film endet mit dem gleichen Satz wie er begonnen hat: "Will you go look for me like Mardar? If you love me will you find me?" Den ganzen Film über informiert uns die Überstimme, der Erzähler, der in Meimei verliebt ist, über das Geschehen. Wir kriegen ihn über die komplette Laufzeit nicht zu Gesicht. Am Ende soll dieser Satz eine Bedeutung für ihn erhalten, die ihm gar nicht gefällt. Im Verlaufe des Films verflechten sich die beiden Geschichten natürlich miteinander, nämlich von dem Zeitpunkt an, an dem Mardar Meimei findet und sie für Moudan hält. Wenig später begegnet er auch unserem Erzähler, der die Theorie als völlig absurd zurückweist.

Ich wurde auf dieses kleine Meisterwerk durch einen Artikel in der Cineasia aufmerksam, in der es ebenso bezeichnet wurde. Dem kann ich nur zustimmen. Das ist einer der herzergreifendsten Filme, die ich je sehen durfte. Das er etwas besonderes ist lässt sich schon am Produktionsland erkennen. Beteiligt waren u.a die VR China, Deutschland, Japan und Frankreich. Obwohl dies für Dramen/Liebesfilme vielleicht weniger gilt, bleibt nur die Erkenntnis, dass man auch aus einem geringen Budget einen großartigen Film machen kann. Weiter so!

Die DVD kommt von Winson Entertainment und bietet ein zufriedenstellendes Bild (man sollte nicht vergessen, es ist ohnehin mit der Handkamera gedreht worden, was viele verwackelte Bilder zur Folge hat). Beim Ton lässt sich zwischen einer 2.0 und einer 5.1 Tonspur wählen, wobei letztere etwas unpassend klingt. Extras gibt es keine.

Bewertung: 10/10

14364
Asiatische Filme / Re: Survive Style 5+
« am: 14. August 2009, 14:17:12 »


http://www.ofdb.de/film/61957,Survive-Style


Dieses Meisterwerk bietet: einen britischen Auftragskiller, der unter die Hobbyphilosophen gegangen ist, und stets seinen japansichen Dolmetscher an seiner Seite hat; einen Familienvater, der sich nach einer Hypnosesession für einen Vogel hält; einen unzufriedenen Ehemann, der sich mit dem Geist seiner (von ihm) ermordeten Frau rumschlagen muss; eine erfolglose Werbetexterin, die sich den Durchbruch mit den skurillsten Ideen erhofft; und ein trotteliges Einbrechertrio, das von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. (das kann ich alles schreiben, ohne zu spoilern)
Was uns Gen Sekiguchi in Survive Style 5+ zeigt habe ich noch nie zuvor gesehen! Nicht mal annähernd. Ein LSD-Trip erster Klasse! Farben, wie man sie noch nie zuvor gesehen hat, Dekorationen wie aus einem surrealen Märchen. Sekiguchi war anscheinend zuvor Regisseur für Werbeclips, und das merkt man jede Sekunde. Was aber nicht heißen soll, dass der Film außer seiner Optik nichts zu bieten hat. Er brilliert mit unvergleichlich subtilem Humor und einem phantastisch ausgesuchten, zu jeder Zeit passendem Soundtrack. Der rockt das Haus, da versprech ich nicht zu viel!

Besonders beeindruckend agieren Tadanobu Asano als hilfloser Gattinnenmörder und Vinnie Jones als cholerischer Auftragskiller.
Die Episoden wechseln ständig hin und her, teilweise im 10-Sekunden Takt. Dennoch sind die Anteile aller Handlungsstränge relativ ausgewogen.
Im Verlauf des Films (und besonders zum Ende hin) sollen die Handlungsstränge aber auch noch ineinanderlaufen.

Ich weiß nicht was ich noch schreiben soll. Handlungstechnisch gibt es nicht mehr wiederzugeben. Allerdings geht es darum auch nicht. Wichtiger ist das "wie", die Umsetzung. Und die ganzen Details, die Feinheiten, die dieses Stück Zelluloid so einmalig machen.

Ich hatte das Glück dieses Meisterwerk im Rahmen des FFF in Stuttgart zu sehen, und bin wirklich stolz, dass ich die Ehre hatte, ihn auf der Leinwand zu erleben.

Am Ende bleibt eine unbedingte Empfehlung für jeden Filmfan, oder die, die es noch werden wollen.


Filmwertung: 10/10

14365
Asiatische Filme / Re: Sukiyaki Western Django
« am: 14. August 2009, 14:15:46 »


http://www.ofdb.de/film/133937,Sukiyaki-Western-Django


In einem kleinen Bergdorf kämpfen die roten Heikes und die weißen Genjis um die Vormachtstellung. Als ein Revolverheld in die Stadt kommt, versuchen beide Seiten ihn für sich zu gewinnen. Doch der Fremde will sich erstmal selbst ein Bild von der Situation machen..

Was wir in der Folge zu Gesicht bekommen ist ein Film, wie er eigentlich nur von Takashi Miike kommen kann. Hin- und hergerissen zwischen Humor (mal platt, mal zündend), Ernsthaftigkeit und Skurrilität ist man als Zuschauer. Man weiß nie so recht, was als nächstes auf einen zukommt und welche Richtung der Film einschlägt. Dabei kommt das typisch dreckige Italo-Western-Flair trotz aller Bemühungen - und dem um Kult bemühten Auftritt von Quentin Tarantion - nur selten auf. Zu skurril wirkt das ganze Geschehen, zu oft werden gelungene Passagen mit merkwürdig anmutendem Humor wieder zunichte gemacht. Dabei denke ich vor allen Dingen an den schizophrenen Sheriff, der zwar auf der Seite der Heikes steht, aber nicht aus freiem Willen, und in dessen Brust zwei Herzen schlagen. So führt er auch ständig die lächerlichsten Selbstgespräche in bester Gollum-Manier oder legt gar selbst Hand an, um sich von gewissen Aktionen abzuhalten, wie man es von Ash oder dem Hauptdarsteller aus "Idle Hands" kennt.
Hin und wieder muss man tatsächlich schmunzeln. Beispielsweise als der Anführer der Genjis, Yoshitsune (Masanobu Ando aus "Battle Royale"), einem Untergebenen zeigen will, wie man einen Schwerthieb aufhält, was leider in die Hose (oder besser gesagt: in den Kopf) geht. oder der Anführer auf der anderen Seite, Kiyomori. Dieser will nur noch Henry VI. genannt werden, da er Shakespeare für sich entdeckt hat und auch ständig aus dessen Büchern zitiert. Von nun an möchte er nur noch Henry genannt werden.

Das tragische Element stellt eine hübsche Frau in den Rängen der Genjis dar. Ihr Mann wurde einst hinterrücks vom feigen Kiyomori erschossen, seitdem sinnt sie auf Rache. Und schließt sich mit dem Revolverhelden zusammen. Zusammen mit der legendären Westernheldin Ruriko versuchen sie den beiden Bösewichten das Handwerk zu legen.
Und Miike wäre nicht Miike, wenn er nicht wieder - ähnlich wie in "Dead or Alive" - auf die Kacke hauen würde. Parallelen zum originalen Django gibt es dank des Friedhofs voller Kreuze und dem Maschinengewehr, was zum Einsatz kommt. Ebenso wie dank der hübschen Einblendung gegen Ende, will euch den Gag nicht versauen, war aber durchaus eine nette Idee untermalt durch eine japanische Version des "Django"-Themes. Ebenso cool.
Tarantino hat zwar keine sehr große Rolle, darf aber als Ausbilder der legendären Rinko (siehe seine Figur Pai Mei in "Kill Bill 2") als junger Mann und auch als Greis im futuristischen Rollstuhl einige lustige Zeilen aufsagen (da rockt auch die Eröffnungsszene, die so scheiße ist, dass das ganze Kino vor Lachen nicht mehr konnte).

Was soll man davon wieder halten? Wie so oft bei Miike weder Fisch noch Fleisch, keinem Genre eindeutig zuordenbar und stets hin- und herwechselnd zwischen gelungenen und völlig missratenen Szenen. Ich fand ihn in Ordnung, kaufen müsste ich ihn mir aber nicht.

Filmwertung: 7/10

14366
Asiatische Filme / Re: Suicide Circle
« am: 14. August 2009, 14:14:03 »


http://www.ofdb.de/film/27410,Suicide-Circle


Viele wissen nicht so Recht, was sie von "Suicide Circle" halten sollen. Der Film wird als unverständlich empfunden, man ist einerseits überwältigt von den Goreszenen und der niveauvollen Verpackung, andererseits hat man Schwierigkeiten Sinn und Auflösung des Films nachzuvollziehen. Bevor ich jetzt behaupte euch mit meiner Weisheit erleuchten zu können, bin ich lieber gleich ehrlich und reihe mich im Club der Ratlosen ein: auch mir hat sich der Sinn diese Machwerks nicht hundertprozentig erschlossen.

Die Polizei ist ratlos, ein Jugendlicher nach dem anderen verübt Suizid, auch in Massen. Man stößt auf eine geheimnisvolle Internetseite, die die Selbstmorde im Voraus ankündigt, bald wird auch jemand festgenommen. Doch das Sterben geht weiter. Hat etwa eine Girlie-Pop- Band etwas mit den geheimnisvollen Ereignissen zu tun?

Tja, keine Ahnung, schon möglich. Mir erschließt sich einfach kein tieferer Sinn, obwohl der Film einen eben solchen impliziert. Aber keine Angst: Selbst der Regisseur behauptete, dass der Film in der zweiten Hälfte nicht unbedingt Sinn machen soll, d.h. wir grübeln vielleicht umsonst.
He, aber immerhin hat es der Regisseur geschafft seine Zuschauer dazu zu animieren, noch mal über das Gesehene nachzudenken.
Die Darsteller sind allesamt überzeugend, allen voran Ryo Ishibashi, bekannt aus "Audition" und " American Yakuza". Wir bekommen einige sehr krasse Goreszenen geboten, auf die ich jetzt aus Spoilergründen jedoch nicht näher eingehen möchte. Sagen wir einfach das ganze Geschehen ähnelt hier und da durchaus dem genialen "Battle Royale" ohne jedoch auch nur ansatzweise dessen Klasse zu erreichen.

Fazit: Wer auf "merkwürdige" Filme mit ansprechendem Splattergehalt steht, wird an "Suicide Circle" durchaus seine Freude haben. Wer jedoch einen guten Plot mit hundertprozentiger Auflösung jedes Details sucht, sollte lieber die Finger davon lassen.
Meiner Meinung nach ist es für westliche Augen doppelt kompliziert sich ein Urteil über diesen Film zu erlauben. "Suicide Circle" gehört eher in die Rubrik "typisch japanische Filme", schließlich wird ja auch die japanische Gesellschaft kritisiert (jeder muss der Beste sein, Mittelmaß ist ein Grund sich umzubringen), was sich hierzulande durchaus schwierig nachvollziehen lässt.
Nichtsdestotrotz: Der Film hat seine positiven Seiten, er ist blutig, kurzweilig, gut gespielt und unterhaltsam.


Filmwertung: 6/10

14367
Asiatische Filme / Re: Samurai Fiction
« am: 14. August 2009, 14:12:15 »


http://www.ofdb.de/film/1867,Samurai-Fiction


Cooler Film. Die Inhaltsangabe könnte auf eine ernste Handlung hindeuten, ganz so ist es dann doch nicht. Heishiro ist im Prinzip eine richtige Witzfigur, im Kampf hat er nicht den Hauch einer Chance gegen den jederzeit cool und souverän wirkenden Kazamatsuri. Ebendieser wird verkörpert von Tomoyasu Hotei, der auch den genialen Soundtrack beisteuert. Völlig Samuraifilm-untypisch wird hier gerockt wie Sau! Gitarrenriffs en masse, und es funktioniert tatsächlich. Der Film ist s/w und bietete jede Menge skurriler Charaktere. Dabei erinnert er augrund seiner Stilistik mehr als einmal an Jarmuschs "Dead Man", hat aber inhaltlich nichts mit diesem gemeinsam.

Fazit: Der Film hat mir ausgesprochen gut gefallen, definitiv besser als Zatoichi. Der Schwarz-Weiß Look passt hervorragend und wird nur einige wenige Male von Farbeinblendungen unterbrochen. Die Schauspieler sind durch die Bank weg hervorragend, vor allen Dingen Heishiro, dessen Wutausbrüche mehr als einmal zum Schmunzeln anregen, und Kazamatsuri.
Der Soundtrack hat mich förmlich umgehauen, und falls dieser käuflich zu erwerben sein sollte, wird er sicherlich schon bald meine Sammlung zieren.
Filmwertung :arrow: 9/10

14368
Asiatische Filme / Re: Rush
« am: 14. August 2009, 14:11:21 »


http://www.ofdb.de/film/30433,Rush


In "Rush" dreht sich alles um das Portrait einer Gruppe koreanischer Jungendlicher, die alle mit ihrem Leben unzufrieden sind, unerfüllte Träume haben und sich in eine Ersatzrealität flüchten. Man stürzt sich in das Nachtleben, lässt sich vom Alkohol betäuben oder sucht Trost in der Rockmusik. Werden unsere Protagonisten es schaffen, ihrem Lebenstraum ein Stück näher zu kommen?

"We're starting every day fighting a fucking hangover".
So lautet der Satz im Film, der ihn wohl so gut wie kein anderer auf den Punkt bringt. Rush ist genau die Sorte von Film, die ich so liebe. Das ganze Geschehen kommt sehr realistisch daher, man kann sich in die Darsteller hineinversetzen.
Beginnt der Film noch mit verschiedenen Episoden über das Leben der Freunde, soll der Handlungsstrang doch bald ineinander laufen und das Leben unserer Protagonisten überschneidet sich. So hat die Schwester von Sang-Jin, dem hoffnungslosen Romantiker und Träumer eine Affäre mit Sun-Woo, dem nichts wichtiger als Geld und Macht ist. Er glaubt nicht an die wahre Liebe. Im Verlaufe des Films wird das überdeutlich, in einer Szene, in der er Macht über Familienglück stellt.

Ba-Ram hat gleich zwei Verehrer, neben Sang-Jin noch einen weiteren Protagonisten, der bereit wäre alles für sie zu tun. Sie selbst hat das Leben in der Realität aufgegeben, seit ein von ihr vergötterter Musiker ums Leben gekommen ist. Sie flüchtet sich in ihre Songtexte und Bühnenauftritte.

Sang-Jin, dessen größter Traum die richtige Frau und ein Auto, zusammen mit einem Haus am Strand sind, wird bald von der Armut gedrückt, nachdem er in seinem Job als Kellner entlassen wird. Die Perspektivlosigkeit treibt ihn bald in die Kriminalität, während seine Schwester anfängt bei einem Begleitservice zu arbeiten.

Alle Protagonisten haben ihre eigenen Probleme, jeder will nur ein Stück vom Glück. Dieser Film hat mich im gleichen Maße wie der großartige "Beat" beeindruckt, was sicherlich nicht leicht war. Die Personen sind echt, die Probleme sind echt.
Genauso abrupt wie wir in das Geschehen eintauchten, verlassen wir es auch wieder. Niemand weiß, wie es weitergeht, und wenn sie nicht gestorben sind kämpfen sie auch heute noch jeden Morgen gegen einen gottverdammten Kater an. Ein sympathischer, toller Film!

Ein Wort zum Soundtrack: dieser ist wirklich beeindrucken. Harte koreanische Rockmusik wechselt sich ab mit gefühlvollem Folk-Rock von Tracy Chapman und eingängigem Britpop.

Die DVD kommt von Modern aus Hongkong. Sie ist codefree und bietet ein qualitativ gutes Bild (LB 1,75:1). Der Ton ist ebenso nicht zu verachten, allerdings bin ich mir nicht sicher ob es eine 5.1 oder lediglich eine 2.1 Tonspur ist, da dies im Menü nicht ersichtlich ist. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl das auch Klänge aus den Rearspeakern gekommen wären, allerdings ist der Subwooferkanal definitiv belegt.
Als Extras gibt es einige Trailer, u.a. zum ebenfalls hervorragenden "Joint Security Area".

Bewertung: 10/10

14369


http://www.ofdb.de/film/10531,Naked-Killer---The-Final-Judgement


Laura, die Enkelin der reichen Lady Hong wurde von einem Mann mit Maske überfallen und brutal vergewaltigt. Seitdem liegt sie im Koma. Lady Hong stellt ein Team aus Frauen zusammen, die allesamt selbst einmal Opfer einer Vergewaltigung waren und setzt sie darauf an, den Täter ausfindig zu machen. Unter den fünf Frauen befinden sich eine Psychiaterin, eine Anwältin, eine Verkäuferin, eine Taekwondo-Kämpferin und eine weitere Frau. Ihnen stets zur Seite steht der charmante Bruder des Opfers, dem mehr als eine der Frauen verfällt. Aus Jägerinnen werden jedoch schon bald Gejagte, eine nach der anderen fällt dem Bösewicht zum Opfer...

Soviel mal zum Inhalt. Der fünfte Eintrag der RAPED BY AN ANGEL - Reihe hat mit den ersten vier nicht mehr viel zu tun. Vergewaltigungen gibt es kaum, und wenn doch, wird ganz schnell abgebrochen oder ins Off abgeblendet. Das gleiche gilt übrigens auch für die (wenigen) Sexszenen. Ich glaube man sieht im ganzen Film nur ein Mal eine Frau auch wirklich nackt (zumindest oberkörperfrei), und das ist bei einer Rückblende auf die Vergewaltigung Lauras. Erotische Szenen gibt es jedoch schon ein paar, z. B. lange Knutschszenen (inkl. Zunge) zwischen den sehr hübschen Protagonistinnen.
Insgesamt also wenig Sleaze, wir haben es eher mit einem Thriller zu tun. So kommt auch tatsächlich hin und wieder Spannung auf, aber nie so wirklich, da der Ausgang recht vorhersehbar ist. Ich sag nur, wenn lediglich eine männliche Hauptfigur eingeführt wird, braucht man sich nicht wundern, wenn diese am Ende Dreck am Stecken hat...So ist das Ende im Gegensatz zum recht konventionellen Hauptteil des Films auch wieder recht sick geraten, allerdings nur von der Grundidee her, nicht von der visuellen Umsetzung. Ein bisschen glaubt man sich nach dem Ausgang in einem (missratenen) Argento-Film zu befinden. Am ehesten würd ich diesen Teil noch mit dem recht guten dritten Teil der Reihe vergleichen, obwohl er diesem nicht das Wasser reichen kann.

Was gibts also positives unterm Strich? Hübsche Damen wurden ausgesucht, schauspielerisch wars "ok", der Verzicht auf Sleaze muss hoch angerechnet werden, geht aber auch auf Kosten des Unterhaltungswerts, und auf den typischen HK-Blödel-Humor wurde weitestgehend verzichtet. Ach ja, und die Fightszenen der Taekwondo-Kämpferin sind gar nicht mal so übel geworden.
Insgesamt ist dies sicherlich der schwächste Teil der Reihe und ein weiterer wurde auch nicht mehr gedreht. Eine Empfehlung kann ich wirklich nicht aussprechen. Schaut lieber was anderes an.


Filmwertung: 4/10

14370
@Wishi: Ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber der lohnt!

14371
Asiatische Filme / Re: Review: One Nite in Mongkok
« am: 14. August 2009, 14:05:20 »


http://www.ofdb.de/film/58462,One-Nite-in-Mongkok---Nacht-der-Entscheidung


Mit "One Nite in Mongkok" bespreche ich heute einen Film, der ebenso gut von Altmeister Johnnie To hätte stammen können, was Story, Design und Konzeption betrifft.
Frankie und Tiger, Söhne der beiden mächtigsten Triadenbosse in Mongkok, geraten beim Werben um die Gunst einer Frau in Streit, was nach einer Autoverfolgungsjagd im Tod von Tiger sein Ende nimmt. Dessen Vater engagiert nun einen Killer, um Frankies Vater, seinen Konkurrenten, auszuschalten. Dieser ist nebenbei noch auf der Suche nach seiner Geliebten, und hat schon bald die Polizei und einige obskure Gangstergestalten am Hals. Die Prostituierte Dan ist seine einzige Verbündete in jener Nacht...

Klasse gefilmt und in Szene gesetzt von Derek Yee, dem das Kunststück gelingt, sogar den ansonsten etwas enervierenden Schönling Daniel Wu ("Naked Weapon") als Schauspieler zu präsentieren. Wu gibt als stiller, introvertierter Killer, der auf der Suche nach sich selbst ist, sogar eine denkwürdige Vorstellung ab. An seiner Seite verkörpert Cecilia Cheung die Rolle der Prostituierten, die stets einen locker flockigen Spruch auf den Lippen hat, in ihrem Innersten aber traurig und verletzbar ist, sehr überzeugend.
Weiter positiv sind mir Lam Suet als trotteliger, geldgieriger Handyverkäufer, dem die Aufgabe zukommt einen Killer für den Triadenboss Tim zu finden, und Alex Fong als leitender Ermittler, von dessen persönlicher Tragödie die Zuschauer auch bald erfahren sollen, aufgefallen.

Die Idee, eine Nacht in dem Moloch Mongkok zu zeigen, geprägt von Bordellen, Menschenmassen und einer wenig einladenden Atmosphäre, mag vielleicht nicht sehr innovativ sein, funktioniert dank der Art und Weise, wie der Regisseur diesen Film aufbaut, und nicht zuletzt dank der gut aufgelegeten Darstellerriege, aber hervorragend.
Die Tatsache, dass diese ereignisreiche Nacht dann auch noch an Heilig Abend spielt, verleiht dem emotionalen Charakter des Film zusätzliche Würze, und geht Hand in Hand mit seinen zerbrechlichen Charakteren, allen voran Daniel Wu, Cecilia Cheung und Alex Fong. Lam Suets Figur, comichaft angelegt wie eh und jeh, dient da geradezu schon als Auflockerung.

Der Film zeigt, dass wir alle im Endeffekt nur Menschen sind, verletztlich und mit Fehlern. Als Cecilia Cheung Wu fragt, ob er gerade über sich selbst gesprochen habe, als er eine Rede über Gut und Böse, und dass die Wahl jedem selbst überlassen ist, hält, wird dem geneigten Zuschauer die zwischenmenschliche Tiefe bewusst, die in diesem Kleinod verborgen ist. Wu ist nicht im Einklang mit seinem Auftrag und wirkt zu Beginn sehr gleichgültig und emotional unterkühlt, wenngleich nicht herzlos.
Das Ende rührt wieder zu Tränen, und lässt den Zuschauer mit einem zwiespältigen, da nicht unbedingt hoffnungvollen Ausblick auf die Zukunft zurück.

Ein wenig fühlte ich mich bein Schauen des Films an L.A. Crash erinnert, besser andersrum, da dieser schon vor der amerikanischen Independentperle entstanden ist, und ich ihn auch schon vorher gesehen hatte. Aber eine gewisse inhaltliche und formale Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen.

Die Doppel-DVD von Universe kommt im hübschen Pappschuber daher und bietet eine hervorragende Qualität in Ton und Bild. Die Extras sind ebenfalls recht nett und geben Einblick um den Trubel, der in Hongkong um diesen Film entstanden ist.

Filmwertung: 8/10

14372
Asiatische Filme / Re: Memento Mori
« am: 14. August 2009, 14:03:47 »


http://www.ofdb.de/film/13836,Memento-Mori---Gedenke-des-Todes


Die Schülerin Hyo-Shin begeht an einer südkoreanischen Mädchenschule Selbstmord. Niemand kann sich diesen Akt erklären. Hyo-Shin hatte eine Liebesbeziehung zu ihrer Mitschülerin Shi-Eun. Zusammen führten sie eine Art Tagebuch, in dem sie ihre intimsten Gedanken aufschrieben.
Min-Ah findet das Tagebuch und taucht ein in die faszinierende Welt ihrer beiden Mitschülerinnen. Schon bald verändert sie sich, ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab und sie erlebt übernatürliche Phänomene (Stimmen, Halluzinationen, Alpträume,...). Sollte Hyo-Shin etwa von den Toten zurückgekehrt sein?


Hm, der Film ist äußerst interessant in seinem Aufbau. Ich habe schon lange keine so verschachtelte Struktur gesehen, in der die Erzählebenen derart durcheinanderlaufen. Es wird viel mit Rückblenden gearbeitet, so ist oftmals nicht klar, welcher Handlungsstrang in der Gegenwart abläuft. Der Film springt ständig hin und her und enthüllt erst Stück für Stück, was zwischen den beiden Mädchen (und einem Mann, der noch dazukommt) abgelaufen ist.
Bis kurz vor Ende dachte ich eigentlich, wow, perfekter Film, aber wie so oft bei asiatischen Filmen lässt einen das Ende bzw. die "Auflösung" völlig kopfschüttelnd zurück und sorgt für ein unbefriedigendes Gefühl.
Der Film ist, finde ich, schwer zu bewerten, aber 6,5/10 sind drin. Wären danach weniger Fragen offengeblieben, hätte ich ihm glatt die Höchstnote gegeben. Aber vielleicht muss ich ihn mir nur nochmal aufmerksamer anschauen.

Ach ja, vorsicht: Dies ist kein Grusler der Marke "Ringu", "Kairo", "The Eye" usw., sondern eher ein Drama mit übersinnlichen/unheimlichen Elementen.

Mit Sicherheit ein Film, den viele als langweilig abstempeln.
Trotzdem ist er es wert, mal reinzuschauen.


Filmwertung: 7/10

14373
Asiatische Filme / Re: Review: The Man who stole the Sun
« am: 14. August 2009, 14:01:30 »


http://www.ofdb.de/film/34427,The-Man-Who-Stole-the-Sun


Makoto Kido (Kenji Sawada) ist Chemielehrer an einer Highschool und irgendwie nicht so recht zufrieden, weder mit sich, noch mit der Verfassung Japans. Eines Tages bricht ein alter Fanatiker in den Schulalltag ein, kidnappt einen Bus und stellt wahnwitzige Forderungen. Der alte kann jedoch bereits nach kurzer Zeit von Inspektor Yamashita gefasst und aus dem Verkehr gezogen werden. Nichtsdestotrotz hinterlässt der Geiselnehmer einen tiefen Eindruck auf Kido und er beschließt eine ähnliche Show abzuziehen. Eines Nachts bricht er in die Militärbasis ein, ballert alles weg, was ihm in den Weg kommt und klaut die "Zutaten" für eine Atombombe. Diese baut er in seinem hauseigenen Labor zusammen und stellt Forderungen über das Telefon. Natürlich ist wieder Inspektor Yamashita mit dem Fall betraut. Kido weiß gar nicht so wirklich was er fordern soll, also holt er sich Rat bei einer sehr hübschen Radiomoderatorin, die das ganze (sehr zum Unmut der Polizei) zu einem Medienspektakel macht, Kido aber schon bald durchschaut.
Somit stellt Kido also bald Forderungen wie man möge doch die Rolling Stones einladen, Japan brauche endlich wieder mehr Rockmusik und Starpräsenz, ist der Zustand des Landes doch im Moment eine Schande. Irgendwann kommt auch Yamashita hinter die Identität des Chemielehrers und es kommt zu einem Showdown, der sich gewaschen hat...

Der Film ist (anscheinend) ein Kultklassiker und ich kann mich wirklich glücklich schätzen, ihn gesehen zu haben. Er ist schon etwas älter, von 1979. Insgesamt ist der Film recht langsam erzählt, wird aber trotz seiner epischen Laufzeit von 141 min. nie wirklich langweilig. Er birgt zwar eine gewisse Komik, alles in allem ist er aber nicht wirklich lustig, sondern wird mit zunehmender Laufzeit immer dramatischer. Dialoge finden kaum statt, vielmehr wird einfach nur das Geschehen gezeigt, man ist nicht mehr "Zuschauer" sondern "Beobachter". Gegen Ende wird der Film richtig actionreich, was man ihm bis dahin gar nicht zugetraut hätte (die Autoverfolgungsjagd erinnert mich irgendwie an "Blues Brothers"). Überhaupt kann man den Film zu keiner Zeit beurteilen, immer wieder passiert etwas Unvorhergesehenes. Natürlich ist "The Man who stole the Sun" reine Sozialkritik an Japan, ein Land "für das man sich schämen muss" und auf diese Weise funktioniert er auch ganz gut.

Die DVD von Mei Ah bietet ein durchschnittliches Bild, einen grottenschlechten Ton und ist codefree. Was solls, immerhin ist der Film auch schon ein wenig älter. Das Bild ist letterboxed und bietet englische Untertitel an.


Filmwertung: 9/10

14374


http://www.ofdb.de/film/14413,Li-Feng---Die-einarmige-Schwertk%C3%A4mpferin


Li Feng ist eine der besten Schwertkämpferinnen, die es gibt. "Die Töterin" ist bekannt dafür, nie einen Unschuldigen ermordet zu haben und genießt von allen Seiten den ihr gebührenden Respekt. Eines Tages kämpft sie gegen eine Bande von Halunken und wird von ihrem Anführer mit einem vergifteten Schwert verletzt. "Der schwarze Drache" rettet sie, indem er ihren Arm abtrennt. Von nun an ist sie nur noch von einem Gedanken beseelt: Rache an denen, die sie einst getäuscht haben...


Die Story ist eigentlich gar nicht mal so übel. Um Zwietracht zwischen den beiden Ausnahmekämpfern zu sähen, denkt sich der Anführer der Gaunerbande eine List aus. Er schickt einen falschen "Schwarzen Drachen", der Li Feng verführt, diese dann aber fallen lässt. Doch dies gelingt nur vorübergehend und bald stehen sich Li Feng und der falsche "Schwarze Drache" gegenüber.

Was kann man über den Film noch sagen? Die Schwertkampfszenen sind allesamt ordentlich choreographiert, hauen einen aber nicht vom Hocker. Für damalige Maßstäbe ist das aber absolut im Rahmen.
Die Schauspieler machen ihre Sache auch recht gut, wobei man gerade bei den Bösewichten rein optisch Schwierigkeiten hat, diese zu unterscheiden.
Was mir an der Machart des Films auffiel, waren die recht lustlos gesetzten Schnitte. Zum Teil kommt es einem so vor, als hangele sich das Werk von Schwertkampf zu Schwertkampf ohne handlungerklärende Zwischensequenzen. Wirklich störend wirkt sich das jedoch nicht aus.
Ein großes Plus in meinen Augen: die Protagonistin. Li Feng, gespielt von Cheung Ching Ching, agiert hervorragend und ist noch dazu recht nett anzuschauen.
Die Laufzeit beschränkt sich auf lediglich ca. 75 min., so dass Langeweile kaum aufkommt.
Auch ist das Ende meines Erachtens recht gut gelungen, wobei hier am deutlichsten auffällt, dass die DVD von Starmedia (gute Synchro übrigens) auf dem Master des alten Tapes basiert und geschnitten ist. Schade..


Filmwertung: 6/10

14375
Asiatische Filme / Re: Review: Last Life in the Universe
« am: 14. August 2009, 13:58:33 »


http://www.ofdb.de/film/38281,Leben-nach-dem-Tod-in-Bangkok


Kenji ist Japaner und lebt in Thailand. Sein Leben langweilt ihn, er ist sehr einsam. Alles was seinen tristen Alltag außergewöhnlich gestaltet sind seine innovativen Selbstmordversuche. Als er eines Tages von einer Brücke springen will, wird er von einer wunderschönen Frau davon abgehalten, wobei diese von einem Auto erfasst wird. Auf diese Weise lernt Kenji deren ebenso hübsche Schwester Noi kennen, in der er eine Seelenverwandte findet. Die nächsten Tage sind die beiden Außenseiter "gemeinsam einsam", doch bald muss Noi nach Japan reisen und auch Kenji bekommt Probleme, mit denen er nicht rechnet.

Dieser Film ist ein absoluter Hammer. Ich habe gelesen dass das der erste Film ist, den der Regisseur (u.a Ruang Talok - eine tödliche Zahl) nicht mit dem Kopf sondern mit dem Herzen abgedreht hat, was man in jeder Szene dieses wundervollen Meisterwerks spüren kann.
Der Anfang ist bereits ein Knüller. Kenji, sehr zurückhaltend und genial von Tadanobu Asano (u.a. "Ichi, the Killer", dessen Filmplakat auch am Anfang in den Straßen Bangkoks von der Kamera eingefangen wird) verkörpert, stellt sich vor wie er in seinem Wohnzimmer an einem Seil baumelt, den Suizid endlich vollbracht. "In three hours, this could be me", bemerkt er. Überhaupt: Obwohl Kenji nicht weiß warum er sterben will, verspürt er doch ständig den Wunsch danach. Jedesmal wird einer seiner Versuche jedoch vom Schicksal unterbunden, sei dies in Form einer Türklingel, des Telefons oder dem Erscheinen Noi's.

Der Großteil des Films besteht aus englischen Dialogen, da Kenji als Japaner kein Thai spricht, Noi als Thailänderin kein Japanisch. Der Akzent, der dabei auftritt, trägt zu der liebevollen Atmosphäre bei.
Obwohl dies ein tragischer Film ist (siehe u.a. auch "Suzhou River") gibt es dennoch auch genügend komische Momente. Z.B. antwortet Kenji auf die Frage Noi's warum er denn nicht endlich nach Hause gehen wolle: "My House stinks." "Why does it stink?" "Two dead people inside."
Dies ist tatsächlich so. Kenji's Bruder ist ein Yakuza, der kurzerhand von einem unliebsamen Geschäftspartner, genial gespielt von Riki Takeuchi ("Dead or Alive"), in dessen Wohnung erschossen wird. Aus Notwehr erschießt Kenji dann den Mörder seines Bruders.

Das Schicksal verbindet Kenji und Noi. Er hat seinen Bruder verloren, sie ihre Schwester. In einer herzzerreißenden Szene wälzt sich Noi auf ihrem Bett und schluchzt sie habe Angst davor den Rest ihres Lebens allein zu bleiben. Ihr Freund hat sie mit ihrer Schwester betrogen, woraus ein heftiger Streit resultierte, der im Tod der Schwester endete.
Obwohl sich die Verbindung der beiden permanent entwickelt kommt es nie wirklich zu der latent stets im Raum stehenden Beziehung. Zumindest nicht eindeutig für den Zuschauer ausmachbar.
Als Noi dann schließlich nach Japan gehen muss, ist die Trauer beider groß. Die Yakuza, mittlerweile über den Tod ihres Mannes in Kenntnis gesetzt, setzen derweil einen Killertrupp auf Kenji an.
Angeführt wird der Mob von Takashi Miike, der seine Sache wirklich absolut hervorragend macht. Einer seiner völlig verblödeten Gefolgsmänner bekommt sein geringes Geduldspotenzial auch stets am eigenen Leib zu spüren. Miike at his Best!!! Auf die verblüffe Feststellung einer Flughafenangestellten, dass er lediglich ein Gepäckstück einchecken würde, antwortet er ultracool: "Just flying over there to kill a guy. I'll be right back after that." Ja, so lieben wir ihn!!

Das Ende hat mir dann irgendwie nicht so wirklich zugesagt. Es wirkt irgendwie "unfertig", vielleicht war ich aber auch nur zu müde. Wie es ausgeht verrate ich euch hier an dieser Stelle natürlich nicht.

"Last Life in the Universe" bietet wunderschöne Bilder, herrlich eingefangen von Asien-Stamm-Kameramann Christopher Doyle (u.a. Wong-Kar-Wai Filme). Überhaupt ist der Stab multikulturell, viele Nationen waren an der Produktion beteiligt. Generell wird aber als Herstellungsland nur Thailand angegeben.

Die Thai-DVD bietet einen tollen Sound (DD 5.1) und ein ordentliches Bild (anamorphic widescreen). Die Untertitel sind grammatikalisch brauchbar und auch gut lesbar. Als Extras gibt es diverse Trailer und eine Featurette, in der Macher und Darsteller zu Wort kommen (teilweise sogar untertitelt). Die kurzen Filmszenen braucht dann aber kein Mensch mehr.


Filmwertung: 10/10

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