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« am: 30. Dezember 2005, 00:14:31 »
Hab vorhin Woody Allens neusten Film "Match Point" gesehen. Nach den überragenden Kritiken habe ich sonst was erwartet, nur nicht so eine Enttäuschung. Der Film bewegt sich zwischen Gesellschaftssatire, Intrigendrama und evtl. noch stellenweise schwarze Komödie. Die Darsteller machen Ihre Sache ganz gut, Scarlett Johansen hat rein optisch sogar Jessica Alba in Sachen "most fuckalbe babe in cinema" abgelöst und gute Ansätze sind durchaus vorhanden.
Es geht um einen Ex-Tennis-Profi, der es durch Kontakte in die Lononer Upperclass schafft und eine Frau mit wohlhabener Familie kennenlernt. Aber natürlich gibt es da noch die extrem heiße Verlobte seines Kumpels und Tennisschülers. Von nun an steht er zwischen 2 Frauen und das Drama nimmt seinen Lauf. Die Dialoge sind oft zu lang und die dünne Handlung beschränkt sich auf eine problematische Situation. Der Film geht 2 Stunden und zieht sich dabei stellenweise wie Kaugummi. Sämtliche Figuren sind unsympathisch und auch der relativ typische Allen-Humor (den er auch bei etwas ernsteren Filmen bringt) findet sich nur in ein paar zynischen Sprüchen wieder. Das Ende ist dann wieder etwas flotter und offenbart die dunkle Seite eines Menschen. Unterm Strich bleibt ein Experiment in Form eines Liebesdramas, bei dem allerdings Emotionen gänzlich fehlen, welches sich zur bitterbösen Satire wandelt. Wie gesagt, am Ende funktioniert das auch, aber über eine Stunde des Filmes war ein sehr ruhig erzähltes Drama, mit durchschnittlichem Unterhaltungswert. Vielleicht steckt hinter dem Film eine große Idee und eine noch größere Aussage, ansatzweise kommt die auch rüber, aber der Unterhaltungsfaktor ist phasenweise nicht besonders hoch.
Wirklich lohnen tut sich der Film nur um die Erkenntnis zu erlangen, dass ich persönlich wohl nur ein Fan Allens Komödien bin und natürlich um die extrems geile Scarlett zu bewundern, da will man sofort rauf, in der Hinsicht verstehe ich die Hauptperson. Sie sah nie so lecker aus wie hier.
5,5/10