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« am: 22. Dezember 2005, 01:24:16 »
Suspiria
Endlich gesehen und leider etwas enttäuscht. Keine Frage, die technische Seite war wieder klasse, wie von Argento gewohnt. Auch Spannung gab es genug, die Atmo war ebenfalls bedingt durch die tollen Sets und Beleuchtungen und natürlich durch die psycho-Mucke der Goblins und einigen wirklich schrägen surrealen Momenten sehr bedrückend. Was ich recht schade finde, ist dass sich Suspiria inhaltlich sehr den späteren "Inferno" und auch "Phenomena" ähnelt, es wirkt ein wenig als ob die beiden letzteren einige Ideen aus Suspiria wieder aufgegriffen haben. Da ich leider die Reihenfolge nicht eingehalten habe und "Phenomena" zu erst gesehen habe, bleibt er vermutlich auf Ewig mein Favorit (Deep Red knapp dahinter) von Argento.
Naja, jedenfalls muss ich sogar zugeben, dass ich ein paar Mal durchaus an den falschen Stellen lachen musste, z.B. wenn Elena redet (das ist auf deutsch eher witzig als bedrohlich) oder über die Tatsache, dass die (meiner Meinung etwas übertriebenen) Splatter-Nahaufnahmen grundsätzlich vor einer schwarzen Wand aufgenommen sind (in einigen anderen Argentos auch), die nicht zum Hintergrund der Einstellung davor passt.
Ich will gar nicht weiter lästern, da mir der Film ansich ganz gut gefallen hat, aber ich merke immer häufiger, dass mir bei allem audiovisuellen Hochgenuss Argentos, die Story irgendwie doch wichtig ist und mir manchmal einfach ein bischen eine logischere und weniger B-Movie-artige Geschichte fehlt. Vielleicht bin ich einfach falsch an den Film herangegangen. Ich werde ihn mir aber sicher bald nochmal ansehen und ihm eine weitere Chance einzuräumen mich etwas mehr zu begeistern, als er es schon visuell getan hat.
Unterm Strich vergebe ich 7-7,5/10 und damit fand ich ihn leicht besser als Inferno, kann aber durchaus noch steigen.