So, ihr Lieben, da ich mal davon ausgehe, dass ich so ziemlich der Einzige bin der hier die Klassiker auswalzt, habe ich mal die Überschrift etwas geändert. Bei der gelegenheit habe ich die Beiträge noch ein wenig "aufgeräumt" und z.B. Bildformate ergänzt.
Und der mein aktuellster Classic-Zugang darf hier jetzt auch nicht fehlen:
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Darsteller: Noel Willman Jennifer Daniel
Regie: John Gilling
Infos zu diesem Titel
• Sprache: Deutsch, Englisch
• Untertitel: Deutsch
• Bildformat: 1,66:1
• HiFi Sound, Dolby, PAL
• Laufzeit: 87 Minuten
• DVD Erscheinungstermin: 28. Januar 2003
• Produktion: 1966
• Extras (Trailer, Hammer-Doku, Comic, Bildergalerie)
England um die Jahrhundertwende: Harry Spalding erbt von seinem verstorbenen Bruder ein Haus in einem kleinen Dorf in Cornwall. Vom Kneipenwirt Bailey erfährt er von einer unheimlichen Mordserie. Die Toten wurden mit merkwürdigen Bißmalen am Hals gefunden. Alles deutet auf eine große Schlange hin. Doch schon kurz darauf wird Spalding selbst angegriffen und gebissen. Zwar kann ihn seine Frau Valerie retten, doch er behält keinerlei Erinnerung an den Angriff zurück. Im Haus des Indienreisenden Franklyn kommt Valerie einem menschengroßem Schlangenmonster auf die Spur. Und gerät in eine tödliche Falle...
John Gilling drehte Mitte der 60er Jahre
The Reptile für die Hammer Studios. Als Schauplatz wählte man das für
The Plague of the Zombies gestaltete kleine Dorf in Cornwall. Gilling bearbeitete das von Anthony Hinds geschriebene Drehbuch, welches noch
Curse of the Reptile hieß.
The Reptile bekam von den Fachleuten recht positive Kritiken, die den Hammer Film durchaus würdigten.
Hammer setzt wieder auf atmosphärische Dichte und das Unheimliche. Der Zuschauer wird mit indischem Götzentum und Aberglaube konfrontiert. Der Film auf den ausgetretenen Pfaden des Genres, überraschende Wendungen sind es also sicherlich nicht, die
Das schwarze Reptil auszeichnen. Die Handlung ist klassisch komponiert und nimmt zielgerichtet ihren Verlauf. Was diesen Film auszeichnet und unvergeßlich macht ist seine sorgsam aufgebaute Atmosphäre. Selten wurden die Elemente der Gothic Novel derart stilvoll filmisch festgehalten wie in John Gillings Meisterwerk von 1966. Der Regisseur schöpft das Maximum aus den stets engen Hammer-Budgets, er legt seine Liebe zum Detail in der fast schon verschwenderisch anmutenden Ausstattung dar, die durch die farbintensiven Technicolorbilder eine besondere Betonung erfährt, so daß für "altmodisches" Gruseln gesorgt ist.
Einzig nennenswerte Schwäche ist das Skript, welches die psychologische Motivation der Figuren bisweilen etwas wirr und unlogisch erscheinen lässt. Aber Besetzung und Crew können überzeugen: es zeigt sich, daß es nicht unbedingt der Hammer-Epigonen Cushing/Lee bedarf um einen Gruselfilm zum Erlebnis zu machen. Die brilliante Ausstattung durch Bernard Robinson, der die in der Nähe von London gelegenen Braystudios ins viktorianische Cornwall umwandelte, verdient besondere Aufmerksamkeit.
Mit einem sehr englisch-altmodischem Charme erweist sich die DVD-Veröffentlichung von
Das schwarze Reptil als ein Horror-Highlight, das uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Im Besonderen ist dabei das Anolis-Label zu loben, das neben Originalton und Kinotrailer eine weitere Folge der Hammer-Dokumentation
The World Of Hammer als Bonus mit beisteuert. Die Menüs sind auch herrlich nostalgisch gestaltet, die Extras liebevoll zusammengestellt (es findet sich sogar ein alter
Reptile - Comic). Das Bild ist anamorph und dem Alter entsprechend ganz ordentlich (auch wenn es nicht an Kracher wie
Formicula herankommt), gerade durch die Farbgebung sehr stimmig und atmosphärisch. Ach ja, es gibt auch ein dünnes, aber informatives Booklet.
Einziges Manko: das amaray-case besitzt einen furchtbar dämlichen Einraster für die DVD, es ist eine Geduldsprobe sie reinzuklicken, und sie hängt da auch irgendwie ziemlich wackelig drin. Ich für meinen Teil habe das Case gleich ausgetauscht (bei Saturn hatten die mal auf der Theke kostenlose DVDs, "Der deutsche Filmpreis". Die DVD ist Rotz, aber die Cases sehr nützlich...
)
Fazit: Für gepflegte Gruselabende unabdingbar.