BORN TO RAISE HELL - Steven Seagal mach die Rumanen platt

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Der neue Steven Seagal hält genau das, was das Cover verspricht - einen grimmig dreinblickenden alten Mann, der auf die ihm so eigene Art seine Wumme in Brusthöhe hält und drauf und dran ist, seine Gegner (die ihm natürlich nicht gewachsen sind) ins Norwana zu pusten und zu kloppen.
Aus Kostengründen ist der große Meister mal wieder in den Ostblock abgewandert und fand in Rumänien Darsteller, Crew und Locations, die man für ne warme Mahlzeit und ein Taschengeld kriegen konnte. Er schrieb sich denn auch gleich ne Liebesszene mit ner (k)nackigen blutjungen Gespielin ins Script (wieso die Mädels beim Verkehr immer nen Slip anhaben und wie Meister Seagal in voller Montur - nur die kugelsichere Weste fehlte noch - Sex haben kann, erschließt sich einem nicht - aber er ist eben der Meister und will es so...), schob die entspürechende Kohle übern Tisch, und schon surrten die Kameras.
Herausgekommen ist dabei leider eines der schlechtesten machwerke Seagals in den letzten Jahren. Die Story ist hinlänglich bekannt - Seagal ist der Leiter einer Interpol-Einheit, die in Bukarest den Drogenhandel unterbinden soll und dabei zwischen die Fronten zweier rivalisierender Gangsterbanden gerät. Seagal verliert seine beiden Partner und geht auf Rachefeldzug, wobei er notfalls auch einen Pakt mit dem teufel eingeht, um Beelzebub zu vernichten...
Aber die Umsetzung ist so grottig wie selten. Da wechseln sich furchtbare Slo-Mo-Einstellungen mit rasend schnellen Hauruck-Schnitten ab, dass es in den Augen schmerzt, und Seagal ist mal wieder der Elefant im osteuropäischen Porzellanladen, der ausschließlich auf Osteuropäer trifft, die genauso gut Englisch sprechen wie er und die ihm alle irgendwie die Kauleiste verbiegen wollen, aber nicht mal wissen, was ein Spin Kick ist oder wo bei einer Knarre hinten und vorne ist. Aus immer neuen Löchern, die man vorher nie sah, krabbeln plötzlich irgendwelche bösen Buben, um sich im nächsten Augenblick vom Meister die Kiefer zertrümmern und die Gliedmaßen zerbrechen zu lassen. Dazwischen ballert Seagal immer wieder mit ner Schrotflinte durch die Gegend und macht da keinen Unterschied, ob er Männlein oder Weiblein trifft. Und wenn Seagal mal ne Ruhepause braucht, sehen wir einen durchgeknallten drogendealenden Zigeuner, der bevorzugt die Frauen seiner Opfer vergewaltigt und dann abmurkst, und einen russischen Gangsterkönig, der mit dem Zigeuner mehr als ein Hünchen zu rupfen hat, und die ballern auch ständig irgendwo rum.
Das alles ging ja noch, wenn da nicht die äußerst beschissene Inszenierung wäre, die wirklich so schlecht ist, dass man am Liebsten abschalten möchte. Okay, Seagal hat ein paar nette Klopperszenen und der Showdown ist auch recht nett, aber das und ein paar Titten reicht doch nicht, um nen halbwegs vernünftigen Film draus zu machen.
Nee, großer Meister, das geht erheblich besser, und wenn das der letzte Film aus deiner Schmiede für dieses Jahr gewesen sein sollte, dann hast du dir damit keinen gefallen getan! Hoffen wir, dass es 2011 wieder handwerklich besseres von Steven Seagal zu sehen gibt.
Die Originalfassung gibts für um die 12 EUR bei Amazon UK, die deutsche DVD wird mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen.



Der Lonewolf Pete



So kann man das nicht sagen.
Es gibt viele Filme, wo das cover geil und der Film scheiße ist, oder der Film gut, aber das cover nix taugt.
Bei Steven Seagal ist das so wie bei Horrorautor Dean R. Kootz. Der schreibt im Jahr 12 Romane, und 10 davon sind scheiße, die beiden anderen aber obergeil. Und so ist es bei Seagal - sechs Filme im Jahr, im Schnitt vier davon Müll, aber der Rest durchaus unterhaltsam...;-)

Der Lonewolf Pete