Alexandre Aja produziert "P2"

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Es ist die Nacht vor Weihnachten, und im ganzen Haus rührt sich nicht...nicht mal 'ne Maus...

Könnte man meinen, ist aber nicht so. Denn als sich ihre Kollegen verabschiedet haben, um Weihnachten zuhause im Kreis ihrer Lieben zu feiern, macht sich auch die viel beschäftigte Sekretärin Angela auf den Weg, um ihrer Schwester in Jersey die versprochenen Weihnachtsgeschenke für die lieben Kleinen mitzubringen. Aber leider endet ihr Weg abrupt auf Parkebene P-2 der Tiefgarage - kein Mensch mehr weit und breit in Sicht, das Auto springt nicht an, die Ausfahrtstore sind versperrt, kein Empfang fürs Handy... und das Bürohaus ist für drei Tage geschlossen!

Angela ist am Verzweifeln, doch da naht ein hilfreicher Weihnachtsengel in Gestalt des jungen Wachmanns Tom, der einen Schlüssel fürs Tor hat. Doch als Angela vollbepackt wie ein Weihnachtseselchen der Freiheit entgegenstrebt, klatscht ihr Tom einen Chloroform getränkten Lappen aufs Gesicht - und im ganzen Haus rührt sich nichts mehr, nicht mal ne Maus. Nur im Bürp des Wachmannes, da ist was los. Aber nicht etwa der Weihnachtsmann...dort hat Tom nämlich alles zu einem romantischen Weihnachtsdinner vorbereitet, für sich und seine geliebte Angela, die er allerdings vorsorglich angekettet hat.

Von wegen Friede und Liebe - für Angela beginnt ein Höllentrip, wie er schlimmer nicht sein kann... Tom ist ein Meister in der Demonstration seiner Macht und seiner Überlegenheit und wird zunehmend immer durchgeknallter - doch Angela gibt nicht so leicht auf und jagt von einer Falle in die nächste,  bis es im nächtlichen Parkhaus auf Ebene 2 zu einem dramatischen Showdown kommt.

P2 ist ein hervorragend gespielter, mit ein paar großartigen und harten Splatterszenen gewürzter Psychothriller, der vor allem der Hauptdarstellerin einiges abverlangt. Nichts ist übertrieben, und die Darstellung des Peinigers und seines Opfers ist sehr gelungen. Der Film hat nur einen einzigen Fehler - er bietet keine neuen Ideen. Solche Thriller, in denen Frauen übers Wochenende in einem Bürohochhaus eingesperrt und einem psychopathischen Jäger ausgeliefert sind, kennen wir aus den 80ern/90ern ("Lower Level - Todesangst im Hochhaus", etc.), wo sie sogar fürs Fernsehen gedreht wurden und bei uns letztlich im Free TV und auf Video vermarktet wurden. Somit ist die Geschichte wirklich altbekannt, aber etwas härter und dramatischer inszeniert als die Vorgänger. Dennoch kann man sich den Film mit Freundin ruhig im Kino geben, nur um ihr zu zeigen, wie gefährlich es sein kann, als Frau in der Tiefgarage zu parken. Gestreckt über rund anderthalb Stunden ist der Film nicht wirklich langweilig, aber auch - bis auf die Splatterszenen - ohne wirklich große Überraschungen. Aber für einen spannenden Kinoabend zu zwein taugt er allemal...

Der Lonewolf Pete