Flatliners
- im Gedächtnis an Joel Schumacher. Ich hab den Film lange Jahre nicht mehr gesehen. Wir waren Anfang der 90er sogar im Kino und wussten nicht, worauf wir uns einlassen. Auch heute funktioniert der Film genauso. Denn Julia hatte den noch nie gesehen - und er funktionierte.
Die Geschichte um fünf Medizinstudenten, die wissen wollen, was jenseits der Nulllinie liegt, ist perfekt gelungen. Eigentlich war es Nelsons Idee, quasi künstlich zu sterben, um dann nach einer Minute wieder reanimiert zu werden. Er wollte nur wissen, was jenseits liegt. Doch das Spiel hat einen kleinen Nebeneffekt, denn im Jenseits wird man mit seinen "Sünden" konfrontiert. Sind de Geister, Übernatürliche Kräfte oder nur Schuldgefühle, die nach den Lebenden greifen?
Nelson verschweigt die negativen Begleiterscheinungen und bald kommt es zum überbieten - wer ist bereit noch länger tot zu bleiben... (Fast) Jeder lässt sich in den Flatline-Zustand versetzen und muss sich mit seinen inneren Dämonen auseinander setzen...
Nun - sahen die Filme früher wirklich besser aus oder kommt mir das so vor. Die Kameraarbeit von Jan de Bont ist phantastisch. Nicht nur die extravaganten Kulissen werden perfekt in Szene gesetzt auch Kamerafahrten und Beleuchtung sind auf den punkt inszeniert. Zusätzlich haben wir es mit einer sensationellen Besetzung zu tun - Gesichter, die die 80er geprägt haben: Kiefer Sutherland, Kevin Bacon, Julia Roberts, William Baldwin und Oliver Platt verkörpern die Mediziner äußerst glaubwürdig - mit allen Fehlern und Eigenheiten. Deshalb nimmt man ihnen nicht nur ihre Motivation in jeder Sekunde ab, sondern jede ihrer Geschichten, mit denen sie zu kämpfen haben. Was Julia zudem noch gefallen hat, ist das Finale und das Ende des Film...
Fazit: Immer noch ein absolut packender Thriller, mit glänzenden Darstellern und einer mitreißenden Geschichte - in Hochglanzbilder verpackt, die es so heute nicht mehr gibt.
(Hat jemand das Remake gesehen - und kann was dazu sagen? Ich glaube nicht, dass die Story mit dem 2017er Cast so funktioniert.)
Tauchfahrt des Schreckens
- nach Caprona 1 und 2 - fehlt von Kevin Conners noch die "Tauchfahrt des Schreckens", ebenfalls mit Doug McClure in der Hauptrolle. Und siehe da - es ist zwar kein Amicus-Streifen, doch hat der Mann einfach das Beste genommen und einen flotten Fantasy-Streifen gedreht. Im 19. Jahrhundert geht Professor Aitken auf die Suche nach außergewöhnlichen Meeresbewohnern. Doug McClure hat eine Tauchkugel nach dem Kaffeetassenprinzip entwickelt. Wie eine umgestülpte Kaffeetasse ist die Tauchkugel unten offen - und erklärt warum da kein Wasser eindringen kann? Wir nehmen das mal so an und begleiten ihn mit Aitken Junior in die Tiefe, in der sie auf den ersten Dinosaurier und eine Goldstatue treffen. Das Gold nehmen sie mit rauf, was die Mannschafft zum Meutern bewegt, da die nicht teilen wollen. Sie kappen die Tauchkugel und lassen die Forscher absinken - doch ein Monsterkrake, der an der Oberfläche erscheint, zieht die Bösewichter und das Gold in die Tiefe. Alle erwachen - Meilen unter der Oberfläche in einer Gegend, die man Atlantis nennen könnte. Hier werden auf See verschwundene Menschen (bermudadreieck) als Sklaven von einem außerirdischen Volk gehalten. Diese Intelligenzen sind allerdings nicht technikaffin und können nicht zu ihrem Planeten, deshalb warten sie darauf, dass die Menschen sich soweit entwickeln, damit sie ihnen Raumschiffe bauen. Aitken Junior ist dafür wohl der richtige. Doch die Menschen wollen nicht zu Sklaven gemacht werden und planen die Flucht an die Meeresoberfläche...
Die Kinofassung (leicht gekürzt) ist temporeich, hat jede Menge (handgemachter) Monster und tolle Kulissen (vieles gebaut oder Mattepaintings). Die optischen Effekte sind einfach aber wirkungsvoll und lassen einen 87 Minuten in eine phantastische Welt eintauchen (haha ... Wortspiel). Dem Kind in meinem Inneren hat dieser naive aber bunte Streifen sehr gefallen. ich kannte den noch nicht und war echt gebannt von die tollen Monsterkreationen, die durch Modellandschaften tapsen oder einkopiert wurden. Meistens ist das sehr gut gelungen. Die erste Dino-Attacke auf die Tauchkugel und der Kraken, der das Schiff angreift, sind super Szenen, was mir wieder bewusst machte, wie clean und kalt CGIs heutzutage sind.
Fazit: Geiler Abenteuer-Monster-Streifen, leicht naiv, aber mit viel Charme. Schade, dass es solche Filme nicht mehr gibt.