Rituals - The Creeper
- oder Deliverance 2.... naja, nicht ganz. Der Film war damals schon zu VHS Zeiten eine Legende, weil er nie zu bekommen war und der aufgespießte Kopf später dann das Cover zierte. Heute gibt es den Film, dank X-Rated sogar synchonisiert - und das sogar richtig gut. Die Prämisse ist simpel: fünf Ärzte haben das Ritual einmal im Jahr Camping-Urlaub in der Wildniss zu machen. Doch schnell wird klar, das die sich untereinader nicht ganz grün sind und alle irgendwie Dreck am Stecken haben. Eines Nacht verschwinden dann die Stiefel vom Zeltplatz und der einzige Teilnehmer mit Ersatzschuhen geht zum nächstgelegenden Staudamm, um Hilfe zu holen. Den zurückgebliebenen ist jedoch nicht ganz Wohl, denn irgend ein Unbekannter schleicht durch die Nacht und verfolgt sie. Nach Wespen-Attacke und Flussüberquerungen (mit leichtem Saw-Einschlag) verkleinert sich so langsam die Gruppe...
Eigentlich ist das ein cooles Backwood-Drama mit Horror-Anteilen, die relativ gering bleiben. Eigentlich geht es um das Drama zwischen den Ärzten und so manche Existenzfragen, etwa wie hoch schätze ich ein Leben ein usw. Der einzig bekannte Name wird wohl Hal Holbrook sein, aber auch Produzent Lawrence Dane, der hier mitspielt, hat man schon mal gesehen. "Rituals", der auch als The Creeper vermarktet wird, ist ein spannendes Kammerspiel in freier Natur, der wohl recht kostengünstig war, aber an sich gut unterhält. Kein Horrorfilm im üblichen Sinn, aber dorch recht mitreissend. Die Auflösung fand ich leider etwas mau ... aber dann ist der Film auch aus.
Montclare - Erbe des Grauens / Next of Kin
- der australische Thriller ist echt eine kleine Überraschung und ein arg unterschätzter Thriller. Tony Williams inszeniert wphl mit voller Absicht, den Film wie einen Giallo - und gibt dem ganzen eine europäische Atmosphäre.
Kurzum - Linda erbt von ihrer Mutter das Seniorenheim Montclare. Sie fährt hin und versucht noch ein paar Dinge zu ordnen. Dann häufen sich unheimliche Vorfälle, düstere Gestalten schleichen ums Haus und ein grauenhaftes Geheimnis aus der Vergangenheit streckt seine Krallen nach Linda und den Heimbewohnern aus...
Der Film wirkt in allen Sequenzen sehr gialloesk, unterstützt von der geilen Musik, die Tangerine Dream Mitglied Klaus Schulze, beigesteuert hat. Der Legende nach haben die für den Film einfach die alten Stücke des Musikers, die sie testweise unter den Film geschnitten haben, behalten und den eigens komponierten Score abgelehnt. Kann ich verstehen, den die Musik reisst sofort mit. Ich fand das Ding hochspannend ... konnte mir nur leider wieder die Auflösung ausmalen. Als Giallo-Kenner und aufmerksamer Kinozuschauer kommt man leider schnell auf den Trichter - aber Musik, Kameraspielereien und einen Sack voll Geheimnisse macht "Montclare" zu einem gruseligen Vergnügen. Unbedingt antesten - ach ja ... der Film ist von 1982 und sieht dafür recht frisch aus. Fazit: keine Perle zum Entdecken.