Review Men behind the Sun Quattrologie

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So, da unter Suche kein reiner MbtS Rview Thread ausgespuckt wurde mach ich den mal auf.

Men behind the Sun

Men behind the sun ist in Splatterkreisen als der extremste aller Filme bekannt. Und dies stimmt. Zwar ist nicht soviel Splatter vorhanden wie manch einer vermuten mag, trotzdem gibt es keinen schlimmeren Film.

Der Film dreht sich um das Camp 731, ein KZ der Japaner, das es wirklich gegeben hat(!) und all das was hier im Film passiert ist dort mehr oder weniger auch geschehen. Eine echte Handlung gibt es nicht, der Film ist eigentlich wie eine gestellte Dokumentation. Es geht um ein paar Jugendliche (!) , eigentlich noch kindliche Rekruten, die an den Alltag des Camps gewöhnt werden sollen. Dazu gehören grausamste Versuche und Folterungen.

Wie gesagt, durch den dokumentarischen Stil ist dieser Film noch mal doppelt so hart, wie er sonst wäre. Man kriegt vor Augen gehalten und das sehr realitätsnah, wie schlimm der Krieg, insbesondere der Methoden der Deutschen und der Japaner im 2. Weltkrieg mit ihren KZ's ist und war. Es gibt keinen Film, der einen so runterziehen kann wie Men behind the sun. Ich glaube zwar die Macher haben es nie so gewollt, aber sie haben einen der schlimmsten, aber , auf sehr eigenwillige Art auch tragischsten und vielleicht auch besten, Anti Kriegsfilme überhaupt geschaffen. Wer hiernach noch glaubt, Krieg sei notwendig und nicht so schlimm, der muss pervers sein. So deutlich wird der Schrecken der Gewalt (psychischer Schrecken z.B. wie in Vietnam, wird woanders besser klar) in keinem anderen Film. Die Sinnlosigkeit der Folterungen und Versuche wird hier mehr als deutlich.

Die Effekte sind natürlich der zweite Punkt, warum dieser Film so schrecklich ist. Blut fliesst gar nicht mal so viel, es gibt viel blutigere Ergüsse, aber so hart wie hier sind die Effekte nirgendwo. Zu diesen zählen eine Sezierszene an einem lebenden (!!!!!) kleinen Jungen, zerschlagen schockgefrorener Hände, eine Vergasung und vieles dieser Art. Somit darf zurecht behauptet werden dieser Film sei der härteste überhaupt.

Fazit : Herausragender Antikriegsfilm, der leider zu knallhart und realistisch ist und daher einen sehr runterzieht. Ich revidiere meine Meinung aus dem Kurzreview auch noch etwas und kann nun die Höchstnote geben. Explotation ist dieser Film niemals und wer das behauptet hat ihn nicht verstanden.

10 von 10


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Men behind the Sun 2

Auch hier muss ich nochmal ein ausführlicheres Review schreiben.

Men behind the sun 2 ist eigentlich weniger eine Fortsetzung als ein Remake. Eins ist klar : Wer einen sehr blutigen Antikriegsfilm mit leichten Explotationanleihen (schwankt arg in beide Richtungen dazu aber später mehr) sehen will liegt hier perfekt.

Die Handlung gleicht Teil 1 bis auf die Tatsache, dass hier keine kindlichen Rekruten sondern Erwachsene das Leid und die Unmenschlichkeit in Camp 731 erleben. Und nebenbei wurde eine kleine Liebesgeschichte eingebaut. Insgesammt wirkt es so als ob man den ersten Teil nochmal als etwas unterhaltsameren und etwas weniger realistischen (wegen dem fehlenden Dokustil) Film drehen wollte.

Mit den Anfangs erwähnten Explotation Anleihen meine ich die mehr im Zentrum stehenden Effekte und auch die verträglichere Liebeshandlung. Dadurch wird etwas Biss und Kritik heraus genommen. Trotzdem überzeugt dieser Film mit seiner Art noch als Antikriegsfilm. Nicht mehr so wie der erste Teil, aber immer noch genügend um Möchtegernantikriegsfilme wie James Ryan um Längen zu schlagen.

Die Effekte fallen wesentlich blutiger aus, sind aber im Prinzip oft ähnliche, nur mit einem Zusatz an Blut. Die Härte und Grausamkeit wirken immer noch recht kritisch und vor allem derbe, auch wenn das Ganze etwas plakativer ist.

Fazit : Sehr guter Antikriegsfilm, der allerdings etwas plakativer und damit etwas explotativer als der grandiose erste Teil wirkt. Trotzdem ist dieser Film kein Explotationer, sondern immer noch ein sehr derber, aber guter Antikriegsfilm.

9 von 10


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Men behind the Sun 3

Ich persönlich finde Men behind the sun 3 sehr gelungen. Er ist zwar vom Stil her anders als Teil 1 und 2 , aber ist trotzdem ein würdiger dritter Teil.
Effekte :
Alle Gorehounds werden dem Film kaum was abgewinnen können. Es gibt eher weniger Effekte als vorher und dann sind einige aus dem 2. Teil übernommen worden. Da dies aber nur in einigen Rückblenden passiert , ist das gerade noch so vertretbar. Zu den vorhandenen Effekten. Es sind immerhin zwei Massenerschiessungen vorhanden und auch sonst fliesst schon einiges an Blut , nur halt nicht in den Mengen und der Härte der ersten beiden Filme. Trotzdem hat der Film auch seine "Höhepunkte" . In einer Rückblende übernahmen die Japaner eine chinesische Stadt und unter tosendem Beifall erschiessen zwei Japaner mit MG's einen riesigen Pulk Chinesen. Einige werden dann noch lebendig begraben. Auch die Szenen am Anfang , in der das Lager 731 zerstört wird , wird die ganze Gewalt der Vorgänger noch weiter versinnlost. Wie nationalistisch die Japaner damals waren ist auch erschreckend.
Atmosphäre \ Spannung :
Der Film ist durchgehend recht spannend geworden. Langeweile und Längen sind kaum vorhanden. Auch die Atmosphäre des Krieges und der Not sind ganz passabel eingefangen worden. Auch die Handlung vom Rückzug ist ganz nett anzusehen. Ob der Film aber noch auf Tatsachen beruht kann ich nicht sagen.
Fazit : Gut gemachter 3. Teil der Saga , der nicht so hart wie seine Vorgänger ist , trotzdem noch überzeugen kann. Hoffentlich erscheint der "vierte Teil" ( Black sun - the Nanking Massacre) auch noch. (9 von 10)


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Black Sun - The Nanking Massacre
Mou Tun Fei hat sich auch in "Black Sun : The Nanking Massacre" mit dem 2. Weltkrieg aus japanischer Sicht auseinandergesetzt. Dies tut er hier ähnlich drastisch wie in seinem Men behind the Sun. Wer das alles als Explotation ansieht und nicht als seriösen Antikriegsfilm, der wird den Film sehr kritisch sehen.

2. Weltkrieg : Die Japaner haben die chinesische Hauptstadt Nanking eingenommen. Nun geht es daran die Chinesen davon zu überzeugen, die Japaner anzuerkennen. Dies wird allerdings durch pure Gewalt durchgesetzt, denn die Offiziere glauben, dass ein Teil der Chinesen sterben muss, um sie zu "bekehren". Massenerschiessungen und ähnliche Methoden stehen nun an der Tagesordnung.

Zuerst mal möchte ich hier ganz kurz einen Kritikpunkt ansprechen der fast verhindert hätte, dass ich dem Film die Höchstwertung gebe. Der Film ist anfangs sehr konfus. Dauernd passiert etwas, aber man kann, bis auf den Schauplatz, keien wirkliche Verbindung aufstellen. Dies hebt saich dann aber nach kurzer Zeit. Trotzdem war Men behing the Sun hier etwas "stimmiger".

Ähnlich wie Men behind the Sun zeigt dieser Film auch mit welchen Methoden die Japaner damals vorgingen. Und genau da setzt das besondere dieses Filmes, aber auch von Men behind the Sun, ein. Nicht irgendwelche vage nach irgendwelchen Ereignissen inszenierte Szenen, sondern nach Augenzeugenberichten von Opfern, detaillierten Unterlagen und sogar teilweise Original Bildmaterial (ob Foto oder Kamera) von den Ereignissen(sogar eingefügt worden teilweise). Bei den amerikanischen Filmen ist, selbst nach Augenzeugenberichten, immer irgendwo Subjektivität drin und eine Prise Patriotismus (auch teils in realistischen Maßen), aber vor allem : alles auf einen gewissen Unterhaltungswert getrimmt. Hier gibt es keine Pausenfüllerwitzchen, lockere Szenen oder Gnade. Hier wird gnaden- und schonungslos der Krieg gezeigt. Es wird eine grausige Intensität erreicht, die diesen Film, ähnlich wie der, in dieser Beziehung noch krassere, Men behind the Sun, zu einem Antikriegsfilm macht, den man nicht vergessen kann.

Und die Grausamkeit geht nicht nur aus Gewaltszenen hervor, die nicht ganz so hart sind wie in MbtS, aber immer noch unmenshclich und menschenverachtend, sondern auch die sehr authentischen Dialoge, welche einem wegen der Ideologie und Menschenverachtung den Magen umdrehen. Selbst die Figur Rabe, ein deutscher Nazi, der in Japan ist, findet das Verhalten der Japaner unmöglich. Und das soll was heissen. Der jap. Soldat erwidert bei der Kritik einfach : Bei euch sind es die Juden, bei uns die Chinesen (sinngemäß).

Fazit : Nicht ganz so hart und schonungslos wie Men behind the Sun, aber immer noch tausendmal authentischer und schockierender als westliche Antikriegsfilme. Verdammt gut und verdammt wichtiger Film, der mehr als simpler Explotationware ist, was viele wieder behaupten werden.

10 von 10

btw. Leider wir dideser Film wohl nie in Deutschland erscheinen, da die Jugendschützer wieder nix verstehen würden.


Tja, man merkt, dass meine Reviews mit der Zeit imme rlänger werden ;) Ergo, wenn eins mal zu kurz oder noch etwas unbeholfen wirkt => jeder fängt mal an :D
I mean, that's what life is : a series of down endings.

http://www.last.fm/user/DerMuedeJoe/
Meine Sammlung

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Zitat von: "Hellseeker"

PS: Wer jetzt meint, ich hätte diesen Film nicht verstanden, der soll doch meinen.


Das hat damit nix zu tun. Da der Film halt sehr extrem ist, kann er auch jemandem, der ihn verstanden hat, nicht gefallen ;)
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Zitat von: "Hellseeker"
Zudem fehlt mir noch eine Idendifikationsfigur, die man den Film hindurch begleitet bzw. man mit ihr mitleiden kann.


Das ist ja der Punkt, an dem ich verstehen dass der Film jemandem nicht gefallen.
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