Brügge sehen... und Sterben? - In Bruges

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Offline JasonXtreme

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    Story:
    Die beiden Killer Ray (Collin Farell) und Ken (Brendan Gleeson) sollen nach einem missglückten Auftrag in London erstmal im belgischen Brügge abtauchen. Kaum dort angekommen, möchte der schwule alternde Ken die schöne mittelalterliche Stadt besichtigen und unauffällig bleiben - wohingegen der junge Ray seinen Missmut über dieses "Kaff" ständig zum Ausdruck bringt, und seinem Freund damit auf die Nerven fällt. Er begrenzt sich auf Schlägereien mit Touristen und Einheimischen - bis er eine hübsche junge Belgierin kennenlernt. Die beiden sollen aber auch auf einen Anruf ihres Bosses Harry (Ralph Fiennes) warten - und der offenbart Ken bald den wahren Grund für ihren Aufenthalt...

    Fazit:
    Das hier ist das Langfilmdebüt des oskarprämierten Kurzfilmers Martin McDonagh - und eines vorweg: Ich verstehe jeden, der dem Film nichts abgewinnen kann! Denn er ist schon sehr eigen. Er ist keine vordergründige Krimikomödie, wie das Cover und die Beschreibung denken lassen - er ist wahrlich kein Actionfilm - er ist vielmehr ein kleiner, aber feiner und vor allem gut gespielter Film, der offensichtlich keiner richtigen Einordnung bedarf.

    Die Darstellung von Farell als junger miesepetriger und nörgelnder Killer, dem ein fatales Missgeschick passierte, ist für mich nahezu perfekt! Ich mag ihn normal nicht sonderlich, aber hier könnte ich mir keinen passenderen Darsteller vorstellen. Ebenso Brendan Gleeson spielt seine Rolle super! Die beiden passen auch perfekt zusammen. Lediglich Ralph Fiennes, der erst gegen Ende seinen Auftritt hat, überzeugt mich in der Rolle des leicht psychopathischen Obergangster nicht so wirklich. Dennoch trübt es für mich das Ganze nicht wirklich.

    Der Grund hierfür liegt darin, dass einfach jede Figur in der Geschichte ihren Platz hat - und die Geschichte letztendlich zu ihrem Schluß führt, den ich für absolut gelungen halte - auch wenn er doch nicht unbedingt abschließend ist. Das wird auch ein Manko für einige sein, die das Ende vielleicht für zu aufgesetzt halten.

    Viele werden dem Film bescheinigen er sei nicht Fisch nicht Fleisch. Aber obwohl ich normal kein Freund davon bin: Hier passen die s. g. tarantino-esken Dialoge, hier passt die ruhige Inszenierung und hier passt es ausnahmsweise, dass der Film komplett NULL Spannungsmomente aufweist, ja geradezu in logischer Weise dahinplätschert, um zum ebenfalls absehbaren Finale zu kommen. Ein paar Gewaltszenen, die nicht zimperlich sind, bekommt der geneigte Seher natürlich trotzdem zu sehen - und obwohl diese nicht wirklich reinpassen, wirken sie dennoch doch nie selbstzweckhaft.

    Dennoch hat der Film einfach auch schön skurile Figuren und Situationen! Allein die Szenen mit dem "Gnom" sind mehr als Gold wert - geradezu surreal - führen aber am Ende doch wieder alles zusammen.

    Ich weiß beileibe nicht, wie ich den Film anders beschreiben sollte - anfangs dachte ich er gefiele mir garnicht - aber es fügte sich eins zum Anderen, und ich komme schlussendlich doch bei 8/10 raus - und, dass ich ihn baldmöglichst nochmal sehen möchte.
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Offline JasonXtreme

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      Jep - dennoch tue ich mir schwer, den Film hier jemandem zu empfehlen - er ist schon eher etwas speziell. Stephan könnte er aber durchaus gefallen.
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      Offline JasonXtreme

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        Überrascht mich echt, dass den soviele so gut finden! Hätte ich nie gedacht, weil er ja doch nicht allgemeintaugliches Filmgut ist - wenn ich mal so sagen darf.
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