Also ich hab gestern früh mit IM AUGE DES WINTERS angefangen - und weil ich keinen Bock hatte irgendwas anderes zu machen hab ich gleich bis 50 Seiten vorm Ende durchgelesen
Es ist so:
Dale Stewart kehrt mit 52 an den Ort des damaligen Grauens zurück - er hat kaum eine Erinnerung an die Geschehnisse und auch keinen Kontakt mehr zu den damaligen Freunden. Er ist von seiner Frau und seinen Töchtern getrennt und das macht ihm arg zu schaffen. Er ist zudem in psychiatrischer Behandlung wegen Depressionen und Angstzuständen. Auch eine Beziehung zu einer jungen Studentin ist gescheitert nachdem diese ihn für einen Jüngeren verlassen hat. Nun kehrt der Englischprofessor und Autor billiger Trapper-Romane nach Elm Haven zurück um ein Buch zu schreiben. In diesem harten Winter mietet er sich in die alte Farm seines toten Kinder-Freundes Douane ein. Doch alte Geister scheinen ihn heimzusuchen...
Soweit zur Story ohne zu spoilern.
Ich finde SON ist ein geniales Buch, was sich durchaus mit ES messen kann - was ja immer noch das Nonplusultra ist im Bereich Horror meets Coming-of-age. IADW ist ja die Fortsetzung dazu, oder auch nicht?
Ich für meinen Teil sage eher nein! Es ist zwar so, dass Dale sowie einige Personen aus Teil 1 mit in die Story einfliessen - aber die Geschichte ansich hätte auch vollkommen alleine dastehen können und würde so sogar besser funktionieren. Als Fan von SOMMER DER NACHT erwartet man einfach etwas vollkommen anderes - und nach 100 Seiten merkt man leider, dass man das nicht bekommt was man gesucht hat.
Die Story driftet VOLLKOMMEN in eine andere Richtung und lässt in meinen Augen auch viel ausser Acht. Zudem kommt, dass ich (weiss nicht ob das anderen auch so geht) ab der Hälfte rauslesen kann auf was die Auflösung des Ganzen abzielen soll/wird. Ich denke nicht, dass mir ein überraschendes Ende bevorsteht - und WENN, dann keines, was sich auf SON bezieht.
Das Buch hat schon eine super Stimmung und man kann sich den Winter in Elm Haven schon gut vorstellen - zumal man die Örtlichkeiten ja oftmals eben aus dem Vorgänger kennt. Die Story hinkt aber meiner Meinung nach (obwohl sie diesen Teil des Ganzen durchaus benötigt - klar) an den Rückblicken in die Beziehung zwischen Dale und der Studentin - da ist ETWAS zu viel aufgetragen.
Es beinhaltet alles in allem einfach zu wenig Horrorelemente - die sich zum Ende hin erst verstärken. Im Grunde würde ich sogar sagen haben wir hier überhaupt kein Horror-Buch vorliegen - und das finde ich in Anbetracht des genialen Erstlings super Schade!
Bislang bekommt das Buch eine 5/10 - einen Punkt KÖNNTE es noch rausholen - ich bin aber recht sicher, dass es das nicht tun wird auf dem Endspurt.