Nancy, Kris, Quentin, Jesse und Dean wohnen in der Elm Street. Nachts träumen sie alle denselben Traum von einem Mann in einem zerfetzten, rot-grün gestreiften Pullover, einem zerbeulten Filzhut, unter dem sich ein entstelltes Gesicht verbirgt, und einem Arbeitshandschuh mit Messern statt der Finger. Einen nach dem anderen hetzt der durch das Gefängnis ihrer Träume, wo allein er die Regeln bestimmt. Ein Entrinnen gibt es nur, wenn man aufwacht. Doch als einer der Teenager auf brutale Weise umkommt, wird ihnen schnell klar, dass ihre Albträume Realität sind. Gemeinsam versuchen sie herauszubekommen, wie sie in dieses grausige Märchen hineingeraten sind und warum der fürchterliche Mann sie verfolgt. Eine seit vielen Jahren verdrängte Schuld wird jetzt beglichen, und um sich selbst zu retten, müssen sie sich in den abartigsten Albtraum überhaupt hineinversetzen.
Soweit noch mal eine kurze Inhaltsangabe für alle, die das Original aus dem Jahre 1984 nicht kennen sollten. Nun hat auch Freddy Krueger sein Remake bekommen, nach Jason Vorhees aus "Freitag der 13.", Leatherface aus dem Kettensägen-Massaker und Michael Myers aus "Halloween" ein weiterer Serienheld aus dem Horror Genre. Zugegeben, ich stehe mit Remakes allgemein auf dem Kriegsfuß. Bisher hat mir noch keine Neuauflage eines alten Films wirklich gefallen und in meinen Augen ist es einfach leicht verdientes Geld, eine alte Vorlage zu nehmen, etwas aufzupolieren und sie neu umsetzen. Gerade Horrorfilme sind oftmals ein Spiegel der Gesellschaft mit ihren Ängsten und Problemen, und dies lässt sich nicht so einfach in eine andere Zeit übernehmen. Die Entstehung und auch das entsprechende finanzielle Budget geben den meisten Filmen eine spezielle Atmosphäre, die sich unter den heutigen Umständen und Finanzvolumen der großen Film Studios aus Hollywood nicht reproduzieren lässt.
Aber zurück zu Freddy Krueger, der unter der Regie von Samuel Bayer erneut auf die Jugendlichen von der Elm Street losgelassen wird. Der Regisseur ist bisher hauptsächlich für Musikvideos (unter anderem "Smells Like Spirit" von Nirvana) und Werbespots in Erscheinung getreten. In seinem Kinodebüt liefert er eine durchschnittliche Leistung ab, es gibt keine spektakulären Kamerafahrten oder ähnliches. Ganz aufmerksam war man aber nicht, so sieht man in einer Szene doch sehr deutlich, wie ein Mikro von oben ins Bild ragt. Dramaturgisch hat man auch nicht viel falsch gemacht, denn man hat sich doch streng an das Original gehalten und teilweise Szenen direkt übernommen. Die ersten zwei bis drei Schockmomente lassen den Zuschauer noch kurz zusammenzucken, anschließend werden diese aber sehr vorhersehbar und jedes Mal, wenn die Musik sich langsam zuspitzt, hat man bereits eine Ahnung, dass gleich etwas passieren wird.
Für einen Film, der eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten hat, gibt es zwei bis drei derbe Szenen, die ich so nicht erwartet habe. Allerdings war es dass dann auch schon mit dem roten Lebenssaft. Um es nicht zu übertreiben, wurde in einer Szene sogar grünes Blut genommen. Das kann man aus Sicht des Verleihers natürlich verstehen, denn durch eine höhere Altersfreigabe wird die Zielgruppe kleiner.
Da Robert Englund, der 8 mal den Freddy Krueger spielte, dem Remake eine Absage erteilte, wurde man in dem Schauspieler Jackie Earle Haley fündig, bekannt aus dem Film "Watchmen". Dieser sollte dem Charakter neues Leben einhauchen, was ihm aber nur leidlich gelungen ist. Unter der Maske, die für mich wie eine billige asiatische Kopie einer Freddy Krueger Maske aussieht, hätte auch jeder andere Schauspieler stecken können, der Hauptdarsteller bleibt farblos und kann den Vergleich mit dem Original in keiner Weise standhalten. Lediglich bei den wenigen Minuten aus der Vergangenheit ohne Maskierung schafft es Haley, der Figur ein wenig mehr Tiefe zu verleihen. Die restlichen Darsteller spielen ihre Rollen ordentlich, keiner fällt hier positiv oder negativ auf.
Dieser Film reiht sich nahtlos in die Reihe der durchschnittlichen Remakes der Horror Filme ein, und als potentieller Zuschauer sollte man sich die Frage stellen, ob man das Geld nicht lieber für eine neue und unverbrauchte Idee an der Kinokasse ausgibt.