So, dann auch mal endlich gesehen.
Im Endeffekt kann man sowohl Marcos wie auch Alexs Meinung verstehen oder auch gelten lassen. Lords Of Chaos ist ein Film von einem Fan/Beteiligten (Jonas Akerlund spielte für rund ein Jahr bei "Bathory" Schlagzeug) für Fans .
Wer mit Black Metal nicht viel am Hut hat, wer sich nicht in diese Zeit der "Tape Traders" hineinversetzen kann, wer sich eine Welt ohne Internet und Handys nicht vorstellen kann, oder allgemein es sich nicht vorstellen kann, wie gelangweilte/frustrierte Jugendliche sich über ein Ventil wie extreme Musik definieren, der wird es schwer haben mit Lords Of Chaos. Denn als reine Charakterstudie setzt Akerlund meiner Meinung nach einfach zu viel Szene Wissen voraus, als das Hans Wurst aus Doof sich den Film anschauen kann und sich im Nachgang für Black Metal interessiert oder aber die Handlungen (und seinen sie noch so abstrus) der Figuren nachvollziehen kann. Da kann man auch mal den Bogen zu dem Film "Spun" spannen, der ja eine ähnliche Herangehensweise hat (wie kaputt die Figuren sind und für das nächste Näschen so ziemlich alles tun).
Ich find den Film eigentlich ganz gut gelungen, die Figuren sind (nach dem Hörensagen bzw. Beschreibungen) gut getroffen und umgesetzt. Klar, dass die Nebenschauspieler blass bleiben ist wahrscheinlich gewollt, der Fokus soll auf Euronymus und Varg liegen. Dass man einem dummen Arschloch wie dem aktuellen Mayhem Bassisten (und auch Gründungsmitglied!) Jörn "Necrobutcher" Stubberud so gar keine Bühne gibt finde ich super! Und noch viel besser die Tatsache, dass der rechtsradikale Varg von einem jüdischen Schauspieler dargestellt wird. Ein schönes "Fuck You" an den Herrn Vikernes.
Die Geschichte wird recht stringent und zackig erzählt, wer sich mit der Materie auskennt weiß, dass "Dead" sich umbringen wird (inlusive der kranken Handlungen direkt danach von Euronymus) und dass Varg am Ende Euronymus umbringen wird.
Dass das alles sehr kühl rüberkommt.....ja, das wäre ein Kritikpunkt, allerdings läuft man dann auch Gefahr, das wirklich Geschehene vielleicht zu glorifizieren. Schwierige Nummer.
ich hab das bekommen was ich erwartet habe, von daher finde ich den Film durchaus gelungen.