Nach der desaströsen Cannes-Vorführung zog sich "Donnie Darko"-Regisseur Richard Kelly nochmals ins Studio zurück, um seinen zweiten Film "Southland Tales" nochmals komplett umzuschneiden. Ich kenne die Urfassung zwar nicht, aber die jetzige Fassung von "Southland Tales" ist schlichtweg ein Meisterwerk.
Auf eine genaue Inhaltsangabe verzichte ich bewusst, da der Plot einfach zu komplex und zu ungewöhnlich ist, um ihn auf ein paar wenige Sätze zu reduzieren. Die Geschichte bricht wohl jede konventionelle Erzählregel des Filmes und lässt den Zuschauer am Ende entweder vor Ärger oder vor Freude sprachlos zurück. "Southland Tales" ist ein sehr gewagter und ungewöhnlicher Film, der durch seine Geschichte den Zuschauer sehr in Anspruch nimmt. Der Film ist schwere Kost, die viele brisante und aktuelle Themen beinhaltet: Krieg, Drogen, Politik, Religion, Terrorismus, Gesellschaftsprobleme, Liebe, Gewalt und das Ende der Welt. Der Film streift fast alle gängigen Genres, die man kennt: Polit-Thriller, schwarze Komödie, Satire, Fantasy, Science-Fiction, Verschwörungs-Film, Utopie, Drama und vieles mehr. Zudem wimmelt es in Kellys Film von Zitaten und Hommagen an und von Klassikern, anderen grossen Regisseuren und wegweisenden Schriftstellern. Die ungewöhnliche und sehr gut aufgelegte Darstellerriege passt perfekt in die abstruse Weltuntergangs-Geschichte. Man darf Dwayne "The Rock" Johnson, Seann William Scott, Sarah Michelle Gellar, Mandy Moore, Miranda Richardson, Kevin Smith, Christopher Lambert, Justin Timberlake und Bai Ling in Bestform bewundern. Die gesamte Inszenierung kann man nur mit dem Wort perfekt bezeichnen. Der Soundtrack fantastisch, Kamera und Schnitt meisterhaft. Kurzum: "Southland Tales" ist ein Meisterwerk, das zwischen völligem Wahnsinn und purer Genialiät wandelt.
Wer auf überladete und selbstverliebte Egotrips von Ausnahme-Regisseuren steht, der wird "Southland Tales" lieben. Wer auf erzählerischen, puren Wahnsinn steht, der wird "Southland Tales" lieben.
So wie ich...
10/10