So, ich hab den Film zu Ende gesehen und er hat etwas verloren in der zweiten Hälfte.
Mir hat der Aufbau wirklich gut gefallen. In der Mitte gibt es einen Hänger und die letzten 25 Minuten sind meiner Meinung nach zwar flott inszeniert und mit einem klasse Song nach dem anderen unterlegt, aber irgendwie auch überladen und stellenweise schon absolut übertrieben plakativ. Wäre da nicht
das Twist am Ende. So erscheint der Bruch nach der Szene, in der die beiden gestellt werden nicht mehr ganz so störend, aber irgendwie bin ich mit dieser Lösung auch nicht 100%ig zufrieden. Es muss mal wieder das "das passiert nur in seinem Kopf"-Ende sein, welches sich hier zumindest auf die letzten 25 Minuten bezieht. Das soll die ganzen Fehler, die der Regisseur in der zweiten Hälfte des Filmes macht kaschieren. Plötzlich geht es um Action, plötzlich ist diese Action absolut over the top. Wieso die Szene hinter der rosa Tür nun so sexuell sein muss, hab ich auch nicht verstanden. Soll das ne Cronenberg- oder Clive Barker-Anspielung sein? Da soll dann vermutlich der philosophische Ansatz wieder aufgegriffen werden, aber irgendwie völlig unnötig und aufgesetzt. Wie die "Gang-Szene" vorher mit ner 16er-Freigabe durchgekommen ist, kann ich auch absolut nicht verstehen. Diese Szene ist so dermaßen selbstzweckhaft und auf cool getrimmt, beim Schauen hab ich absolut nicht verstanden, was das soll. Bei nem "Hirn-raus-Actioner" kommt das sicher sehr geil, aber hier wurde eine völlig andere Baustelle begonnen. Warum verlässt man das eine wirklich gute Stunde (die 20 Minuten danach passiert halt nicth mehr viel) lang aufgebaute Konzept um nur noch Schauwerte zu präsentieren?
Weil alles in seiner Fantasie passiert. Hmmm da haben es sich die Macher mit dem Ende ganz schön leicht gemacht.
Naja, wenns dann um ist, hat man gerade noch den wirklich grandiosen Soundtrack im Ohr und kann sich einigermaßen mit der Erklärung anfreunden.
Judd Law seh ich eh ganz gerne und der hat die Rolle wirklich ordentlich gemeistert.
Mir ging dann noch des öfteren "Blade Runner" als Einfluss im Kopf rum, aber genaugenommen ist die Grundidee schon einigermaßen eingenständig und hätte auch ohne den Anfänger-Fehler am Schluss funktioniert. Mit mehr Mut zur straighten Inszenierung oder eben noch drastischerem Überraschungseffekt, würd aus dem Debütant sicher noch was werden.
Bei mir steht der Film jetzt so bei 6,5/10
Kann natürlich noch steigen, da ich ja jetzt weiß, was mich erwartet.