Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2Also ich mach es kurz: Der Film hat für sich alleine gesehen ganz klar dramaturgische Schwächen, denn es fehlt der typische Mittelteil. Es gibt eine Einführung im Stil des eher ruhigen 7.1, dann kommt der relativ kurze Ausflug nach Gringotts und etwa nach gut 30 Minuten beginnt das Finale (der Reihe)!!!
90 Minuten lang wechseln sich bombastische Schlachtenszenen mit ruhigeren, ernsten Momenten und den letzten "Quest-Szenen" ab. Kritiker beklagen ganz sicher, dass dies viel zu lang ist. Aber das geile daran ist, dass dadurch alles noch bedeutend epischer und sogar glaubhafter wirkt, denn so eine Schlacht ist nunmal nicht nach 20 minuten vorbei. Zugegeben, um ein paar Dinge verstehen zu können, sollte man schon die Bücher kennen oder die Filme 1 und 2 in Erinnerung haben, denn wichtige Gegebenheiten über den Stein (das 3. Heiligtum) und das Schwert von Griffindor sind nicht unwichtig. Auch so manche Figur kommt hier recht kurz, das macht aber absolut gar nichts. Der Star des Filmes ist ganz klar die Atmosphere und hier wird mit düsteren Bildern, gänsehaut verursachender Musik und etlichen gut gemachten CGI-Effekten richtig auf die Kacke gehauen. Bei manchen Momenten in der Schlacht, dachte ich nur: Wow, das ist ja Diabolo III, wurd auch Zeit
Oft kranken dicke Blockbuster an den Zwischen-/Füllszenen, aber auch die sind hier sehr ordentlich. Der Ausflug in den "Kopf von Harry" nimmt nochmal gekonnt das Tempo aus dem Film um ein wenig inne zu halten noch noch einmal Dumbledor zu Wort kommen zu lassen. Und mein persönliches Highlight sind die Flashbacks aus Snapes Erinnerung, was für eine geile Montage! Selbst das angehängte Ende kommt sogar stimmungsvoller als im Buch und Überraschung, die 19 Jahre wurden nicht am Computer animiert, nein. Die Darsteller haben wohl alle Latex-Maske auf. Sehr löblich bei einer 250 Mio. Produktion.
Wie oben schon angedeutet, als eigenständiger Film kann "HP 7.2" nicht vollends begeistern, aber in Verbindung mit dem ersten Teil (7.1) des Großen "Endes" wird das sehr wahrscheinlich für mich der beste Film der Reihe sein. Ich freu mich schon jetzt auf den 4,5 Stunden Marathon im Heimkino.
- im Film sagt Dumbledore zu Snape "Er hat ihre Augen!".
hierbei könnte es sich alelrdings auch um ein Übersetzungsschwierigkeit handeln denn "ihre" könnte sowohl als gesietze Form von "deinen", also auch die Augen von Lilly gemeint sein. Hier müsste man den O-Ton mal prüfen ob er "your" oder "her" sagt.
- Dumbldore sagt sinngemäß etwas wie "du willst das wichtigste in deinem Leben aufgeben".
könnte auch sein dass Snape Potter nur als einzigen Rest von Lilly ansieht die er so abgöttisch geliebt hat. Sie lebt ja in ihm weiter.
Das sind alles kleine Dinge, die durchaus ein wenig zweideutig sind.
Wenn man allerdings die Vorgeschichte (auch in den Filmen) mit einbezieht kann man all diesen Andeutungen widersprechen. Snape war scharf auf Lilly, soviel steht fest. Und er hat Potter ansich immer gehasst, eben weil es der Sohn von James ist, seinem Konkurrenten. Aber tief drin hat er ihn doch immer beschützt, eben weil ihn ihm seine Mutter weiterlebt, Harry hat nämlich u.a. ihre Augen. Das einzige, was mich wirklich stuzig macht ist, der Spruch von Dumbeldor bei der "Vision".
Harry: "Warum hatte Snape auch eine Hirschkuh als Patronus?"
Dumbledor: "Das weisst du doch ganz genau"
Diese Anspielung macht absolut keinen Sinn, es sei denn das bezieht sich auf Snapes Geheimnis, eben dass Lilly seine große Liebe war. Das weiß Harry ja auch schon. Während der Flashbacks kommt auch der Satz "Das darf niemand wissen". Hmmm, warum Yates das in der Filmversion bewusst oder unbewusst andeutet, weiß ich nicht. Aber wenn James tatsächlich nicht Harrys Vater war, hätte man da deutlich mehr drauf eingehen müssen, vorallem weil Harry seine Eltern bis dahin über alles liebt.
Und Harry ist nicht der Typ, dem das am Arsch vorbei geht, der hätte auf jeden Fall genau Bescheid wissen wollen.
Abgesehen davon hat Harry auch im Film äußerlich recht viel Ähnlichkeit mit James Potter.