Clint Eastwood-Doppelvorstellung:
InvictusKlasse Mischung aus Politdrama und Sportfilm.
Sicherlich hätte man den Film noch unbequemer gestalten können, aber gerade die Tatsache, dass er neben dem Informativen auch gut unterhalten konnte, macht es irgendwie aus. Trotz 127 Minuten kommt nie Langeweile auf. Die Darsteller sind klasse und der herrlich "altmodische" (90er), langsame Schnitt, sowie der Look, überzeugen.
J. EdgarPuh, da hab ich etwas anderes erwartet. Eastwood zeigt anfangs viele kühle Büroräume in sehr dunklen Bildern. Das fand ich schon irgendwie seltsam. Auch der Aufbau und die Erzähltechnik konnte mich nicht wirklich überzeugen. Es geht um einzelne Punkte aus Hoovers Leben. So wirklich spannend erzählt ist der Film nicht, auch sonst hat mich der Streifen kaum packen können. DiCaprio spielt natürlich hervorragend, das kennt man schon, aber trotzdem plätscherte der Film irgendwie an mir vorbei. Gut, die Intentionen der Figur Hoover werden klar und auch seine Sozialisation im Elternhaus wird zumindest angekratzt. Seine Homosexualität kommt im Grunde viel zu kurz. Der Film deutet zwar die Liebe zu seinem wichtigsten Mitarbeiter Clyde Tolson an, aber das bleibt alles platonisch und oberflächlich. Ok, vielleicht wollte Eastwood diesen Punkt genauso umsetzen, wie damals auch im Privaten damit umgegangen wurde: Man bekommt halt nicht wirklich was mit. Also von der Ausstattung her, Technik, Schauspieler, alles top, besonders das Make-Up. Das Bild war mir oft zu dunkel, Stilmittel hin oder her. Ungewöhnlicher Film, angenehm zurückhaltend, was Theatralik und Kitsch angeht (wie eigentlich immer bei Eastwood), aber unterm Strich bleibt er leicht enttäuschend.