Knight Of Cups Ach, das war doch mal erfrischend.
In letzter Zeit habe ich, beim Kauf von mir unbekannten Filmen, so gut wie immer ein glückliches Händchen gehabt. Klar, nicht alles ist Gold, was gute Kritiken bekommt und ins Beuteschema passt, aber mindestens okay waren fast alle Anschaffungen der letzten Monate. Wurde mal Zeit für einen Ausfall, und mein lieber Herr Gesangsverein, eines muss ich dem Film lassen, er ist einfach sehr konsequent... konsequent und auf ganzer Linie gescheitert.
Ich mag so einige Arthouse Dinger, manche sogar sehr und ich habe auch eine Ahnung, was Terence Malick hier versucht.
Einerseits geht er nah an die Figuren und deren Inneres heran, durch die Denkstimmen aus dem Off. Auf der anderen Seite baut er durch die anstrengende Optik und die nicht vorhandene Narrative eine große Distanz zum Geschehen und zum Kosmos Hollywood auf. Der Zuschauer soll sich vorkommen, wie ein Alien, das auf eine unbekannte Welt blickt. Das Partyleben wirkt z.b. nie, als ob es Spaß macht, eher befremdlich. Der Ansatz ist vielleicht nett gemeint, aber so engstirnig und ausladend umgesetzt, dass der Konsum für mich spätestens in der zweiten Hälfte zur reinen Qual wurde. Für mich war eigentlich schon nach 30-40 Minuten alles gesagt, was wichtig ist.
Nicht mal die etlichen guten Darsteller haben Luft sich zu entfalten. Malicks Konzept unterdrückt alles andere und sorgt für selbstverliebtes, pseudo-anspruchsvolles Arthouse Kino mit andauerndem bedeutungsschwangerem Gesabbel aus dem Off. Dazu kommt ein Unterhaltungswert der gegen Null geht.
Nein, "Knight Of Cups" hat mir nichts gegeben, ich fand ihn sogar handwerklich und vom visuellen Stil her unausgereift und eher anstrengend als irgendwie beeindruckend. Der Einsatz von Musik wirkt phasenweise völlig willkürlich, der Macher setzt hier so gut wie nie Akzente, alles plätschert dahin, nichts packt und ergreift mich, Emotionen Fehlanzeige.
Da der Film bewusst ein love it or hate it provozieren will, spiele ich das Spiel gerne mit und geb es ihm mit der groben Kelle:
"Knight Of Cups" gehört für mich zu den enttäuschendsten, belanglosesten, langweiligsten und schlichtweg schlechtesten Machwerken der letzten 10 Jahre. Da kann auch ein Christian Bale nichts retten.