Puh, da bin ich ja froh, daß wenigstens Elena Marcos sich nicht zu Verallgemeinerung a la "Alle, die Kannibalenfilme mögen, haben ein Rad ab" hinreissen läßt. Ich bin zwar auch der Ansicht, daß ein Großteil der Kannibalenfilme Schrott sind, aber
1.) ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keine Wertung über Leute, die anderer Meinung sind
2.) sind eben nicht alle Kannibalenfilme Schrott, z.B. Cannibal Holocaust zählt zu einem der beeindruckendsten Filme, die ich kenne (trotz der überwiegend unausgereiften Inszenierung, den miesen Darsteller und der ein oder anderen doch ziemlich selbstzweckhafte Gewaltsszene) und auch Mondo Cannibale 2 find ich zumindest nicht schlecht, aber dennoch unterdurchschnittlich.
Was mich außerdem an der Diskussion wundert - und auch an der über GP - ist, daß scheinbar viele hier Leute die, die sich sowas ansehen, pervers finden, sich aber dennoch selbst erstaunlich gut damit auskennen. Ich weiß nicht, aber wenn ich einem Genre oder einer Serie nichts abgewinnen kann, dann halt ich mich fern davon...
Was BWP und CH betrifft, so bin ich nicht der Ansicht, daß BWP nur ein Aufguß von CH ist. Klar, die Grundidee ist schlicht und ergreifend geklaut, allerdings hat Deodato seinerseits das ganze nicht so konsequent durchgezogen wie BWP, so hat er bspw. Musik über die Doku-Szenen gelegt und den Film noch mit einer Rahmenhandlung versehen, so daß im Endeffekt IMO nicht ganz das BWP-Doku-Feeling aufkommt.
Noch ein Wort zu den Tierszenen: Was mich daran primär stört ist, daß diese Szenen in Kannibalenfilmen sehr selbstzweckhaft eingesetzt sind, also eigentlich recht überflüssig.
Daß aber täglich massenhaft Tiere getötet werden, die dann irgendwo in Supermarktregalen vergammeln, weil es in dieser Konsumgesellschaft ein Überangebot gibt, ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Sich dann so künstlich über die Szenen in den Filmen aufzuregen, ist dann wohl eher Doppelmoral, da muß ich Elena Marcos Recht geben.
Yog-Sothoth