Ich war am Montag drin und habe eigentlich genau das erhalten, was ich mir auf Grund des Trailers versprochen habe:
Knallharter Rachefilm, der so richtig auf die Kacke haut!
Robert McCall scheint ein ganz normaler Baumarktangestellter zu sein. Bei allen Kollegen beliebt und immer freundlich zu den Kunden. Er selbst lebt nach einem strikten Plan, alles muss täglich zur selben Zeit passieren und für alle Aktionen wird die Zeit gestoppt.
Da er Nachts nicht schlafen kann, verbringt er die Nächte in einem 24/7-Diner, bringt den Tee, den er trinkt, aber selber mit und liest dazu ein Buch. Dabei trifft er immer wieder auf die Teenie-Hure Teri und es entwickelt sich daraus eine Freundschaft. Als Teri eines Nachts nicht im Diner auftaucht und Robert sie im Spital besucht, beschliesst er ihr zu helfen. Dabei legt er sich jedoch nicht nur mit Ihrem Zuhälter an sondern mit der ganzen Russenmafia…
Vergleiche mit Man on Fire kommen wie erwartet schnell auf. Sowohl die Rache-Story wie der Hauptdarsteller sorgen dafür. Denzel Washington räumt in bekannter Manier auf wie man es von Rache-Filme wie Death Sentence oder eben Man on Fire gewohnt ist. Er wird zum Mann fürs Grobe in Boston, hilft dabei nicht nur Teri gegen die Russenmafia sondern kämpft z.B. auch gegen korrupte Polizisten. Alles im Alleingang bis kurz vor Schluss, da erhält er Hilfe und man kann erahnen, was er in seinem früheren Leben für einen Job hatte. Erfahren wird man es aber nicht…
Chloë Grace-Moretz spielt die Teenie-Hure erstaunlich realitätsnah mit ihren 17 Jahren! Hat aber unerwarteterweise wenig Screentime. Ebenfalls superb besetzt ist der russische Attentäter: Marton Czokas spielt das kaltblütige Arschloch perfekt! Für mich ein Paradebeispiel eines Gegenspielers in einem Actionfilm!
Die Story hinkt allerdings das ein oder andere Mal bzw. werden Elemente eingeschoben, die mehr von Robert McCalls Vorgeschichte verraten sollen, aber eigentlich eher mehr Fragezeichen offen lassen. Dass er die ganzen Strapazen auf sich nimmt, nur im Sinne der Gerechtigkeit, ist schwer nachzuvollziehen. Es handelt sich hierbei "nur" um eine Bekannte und nicht um seine Familie oder seinen Schützling. Aber diese Gedanken für eigentlich schon zu weit, denn der Film ist trotz seiner 130 Minuten sehr unterhaltsam und nie langweilig. Am Schluss fühlte man sich zeitweise auch an Filme wie Taken 2 erinnert, so over the Top war das Ganze!
Für alle Rachefilm-Fans eine klare Empfehlung! Wer eine tiefe Story mit Charakterbildung erwartet, ist fehl am Platz!
P.S. und wenn jeder Baumarkt-Angestellte
so Werkzeuge einzusetzen weiss, wie Washington hier, habe ich ab jetzt mächtig Respekt vor denen!
