Boah, ich bin immer noch gefesselt von diesem Film! Habe den ganzen Morgen über ihn nachgedacht. Aber beginnen wir da wo das meiste beginnt: Am Anfang...
Ich war gestern mit ein paar Freunden in Köln unterwegs und ich habe mir als Ziel vorgenommen dort die Donnie Darko Tin zu kaufen. Leichter gesagt als getan. Im Media Markt war die Tin ausverkauft, im Saturn Nr. 1 auch, im Karstadt auch, im Saturn Nr. 2 waren beide Versionen ausverkauft und nur im Pro Markt habe ich eine einzige Tin gesichtet, die ich mir auch sofort krallte. Nach einem für mich alkoholfreien Abend (weil wollte den Film "verstehen") kam ich um ca. 22 Uhr nach hause und schmiss natürlich sofort die DVD ein. Der Film fesselte mich zugleich.
Anfangs dachte ich noch es wäre eine Art Final Destination, später ein Jugenddrama mit Comedy, dann ein Psycho-Thriller und dann zum Finale hin schließlich ein Science-Fiction-Philosophie-Kunst-Overkill.
Vorsicht, bissige Spoiler!Nachdem ich den Film zu Ende gesehen hatte (und nach mehreren "Ahas") interpretierte ich den Film wie folgt: Donnie Darko hat eine besondere Gabe, die ihm indirekt die Zukunft voraussehen lässt, bzw. er wurde dazu auserwählt in die Zukunft zu blicken um diese zu verändern. Er soll dank Frank's Ratschlägen immer weiter in die Mysterien der vierten Dimension vordringen und schließlich seine Bestimmung erkennen: Sterben um anderen Menschen das Leben zu retten.
Nachdem ich mir dann das Buch auf der Bonus-DVD durchgelesen habe, wurden auch Existenzfragen wie "Warum hilft ihm ausgerechnet Frank?" oder "Warum gerade durch eine Turbine?" beantwortet. Auch auf die Frage "Warum musste er die ganzen Strapazen durchleben, er hätte doch einfach nicht auf Frank hören brauchen?" fand ich wenig später eine Antwort: Donnie hat Angst davor einsam zu sterben und durch den Blick in die Zukunft erfährt er, dass a) er nicht einsam ist (Gretchen), b) er stirbt damit andere Menschen leben (Gretchen, Mutter, Schwester und evtl. auch Frank) und schließlich c) weil er dann ganz genau weiß, dass er bei allem Recht hatte (Sinnlosigkeit der Fear/Love-Linie; Cunningham's Scheinheiligkeit). Somit stirbt er einen friedlichen Tod (erkennbar an seinem Grinsen kurz vor dem Crash).
Nun verfolge ich aber eine weitere Theorie, und zwar die Philosophische:
"Was wäre wenn?"Der Film zeigt klar und deutlich mehrere soziale Aspekte, z.B. das zweidimensionale Denken der Menschen und die Inakzeptanz von Individuen. Donnie stirbt, aber was wäre wenn er nicht gestorben wäre? Er hätte das Denken der Menschen in seinem Kaff verändert, er hätte die Fear/Love-Theorie in Grund und Boden gerammt, er hätte jemanden zu lieben gelernt, etc.
Hat er aber nicht, das System lässt es nicht zu, es würde Opfer bringen (Mutter, Schwester, Freundin, Frank). Außerdem kann Donnie seiner Freundin nicht das Leben schenken, sie stirbt so oder so. Entweder durch das Auto oder durch ihren Vater, weil der Zuschauer erfährt, dass er bereits die Mutter geholt hat und Gretchen außer Donnie keinen mehr hatte, zu dem sie hätte gehen können. Somit muss Donnie aus seinem "Was wäre wenn?"-Traum aufwachen und der Realität ins Auge sehen: Er muss sterben, die Realität ist unveränderbar.
Spoiler EndeDas waren meine Gedanken zum Film nach dem ersten Ansehen, Details ausgelassen. Mal gucken, vielleicht bin ich beim zweiten Mal noch klüger
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