John Carter - Zwischen zwei Welten

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline nemesis

  • In der Vergangenheit lebender
  • Die Großen Alten
    • Videosaurier
      • Show all replies
    Grandezzo Giacchino?

    Einer der besten, lebenden Filmkomponisten überhaupt ;) Er hat u.a. den Score für die MI-Reihe gemacht, Lost, Star Trek und und und und und

    DAS hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar. Aber bei ein paar Passagen kam es mir dann doch irgendwie bekannt vor. Gewisse Themen wiederholen sich bei ihm zunehmend.

    Der Film an sich war... unterhaltsam. Anachronistische SciFi wie bei Final Fantasy, ein menschlicher Held, der den "Wilden" erst mal zeigen muss, wo der Frosch sein Toupet versteckt - das Klischee des Amerikaners, der die Welt rettet, selbst wenn es nicht die Eigene ist, ja, das kennen wir. Und der Vergleich mit Avatar drängt sich schon auf, auch wenn die Story hier älter ist - sie kam nur zur falschen Zeit. Und dann ging es teils auch direkt ab nach Star Wars Episode II, und das nicht zu knapp. Man erkennt förmlich die Speederjagd auf Coruscant wieder, die Arena auf Geonosis, und als Carter auf seinem Flitzer über die Pampa brettert, hat nur noch Musik von John Williams gefehlt... und das anschließende Abschlachten von Tusken Raiders. Ein, zwei mal hatte ich sogar ganz dezente Riddick- und Riverworld-Gefühle im Ansatz. Und eine Einstellung hätte keine deutlichere Anspielung auf den Beginn von Dune seien können. Ich weiß nicht, wie vorlagengetreu der Film ist, aber visuell hat er jedenfalls ausgiebig im Genre gewildert.

    Die Besetzung hatte ich auch nicht auf dem Schirm. Die Nebenrollen waren tatsächlich hochkarätig. Rom war gleich 3x vertreten, 300 an seiner Seite, und Strong ist zwar cool, seine Figur allerdings hinterlässt Fragezeichen. Ein Sequel wäre zwar nicht verkehrt gewesen, aber da hier recht leichtsinnig 250 Mio. reingebuttert wurden und allein in den Staaten nur rund ein Drittel wieder rein kam (nur durch die internationale Vermarktung wurde die Angelegenheit mit ach und krach halbwegs kostendeckend), war es das wohl...

    Unterm Strich ein auf seine Art altmodischer SciFi-Reisser, der durchaus kurzweilig und unterhaltsam ist, aber auch nichts Neues bietet... und mich Lust verspüren lässt, mal wieder die Michael Kane Trilogie von Michael Moorcock aus dem Keller zu holen, die ja eine Hommage an Edgar Rice Burroughs Mars-Romane ist.

    Und ja, der "Hund" rockt und reisst tatsächlich so einiges raus! :D
    « Letzte Änderung: 01. September 2012, 20:40:31 von nemesis »