Filmreview: Blue Velvet

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Offline nemesis

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    *zustimm*

    Blue Velvet ist einer meiner liebsten Lynchs. Was hier vor allem auffällt ist die durchdachte Farbkomposition, die vor allem plakativ die an die 50er Jahre erinnernde Kleinstadtidylle ins rechte Licht rückt. Gerade am Anfang, als die Kamera sich schließlich dem Erdreich nähert, immer tiefer ins Gras bis hin zu den wuselnden Insekten, eine Metapher für das Übel, welches unter der sauberen Oberfläche liegt, unentdeckt, doch stets da. Ein Motiv, das sich unter anderem auch in Twin Peaks wiederfindet. In kaum einem anderen Film liegen Kitsch und Hölle so nah beisammen.

    Angelo Badalamentis Score fügt sich wie immer perfekt in Lynchs Vision, reicht von bonbonsüß bis düster bedrohlich, und vor allem Dennis Hopper spielt einen der wohl bedrohlichsten Filmcharaktere aller Zeiten. Um nichts in der Welt würde ich jemanden wie Frank begegnen wollen. Und Hellseeker hat ganz Recht, Franks Gebrauch des "F" - Wortes ist selten exzessiv.

    Isabella Rossellini (eine der schönsten Frauen auf Gottes Erde) kam damals übrigens ziemlich ins Gerede wegen der Szene, in der sie Mc´s Kyle Lachlant...

    Erfreulicherweise wurde der Film von FSK 18 auf FSK 16 runtergestuft, wodurch man dieses Meisterwerk problemlos überall bekommt.