Review: I.K.U.

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    Reiko ist ein I.K.U.-Coder. Sie ist in der Lage sich in sieben verschiedene feminine Körper zu trensformieren, ganz nach den Vorlieben ihrer Sexualpartner. Ihre Aufgabe ist es, Orgasmusdaten zu sammeln und zu speichern. Diese Daten stehen auf I.K.U.-Chips allen Usern zur Verfügung und können ausgetauscht werden. Schließlich wird Reiko von einem Replikanten eines Konkurrenzunternehmens mit einem Virus infiziert.

    Hört sich strange an? Ist es auch! Obwohl es in diesem Film Hardcore-Elemente gibt ist er alles andere als ein richtiger Hardcore-Film. I.K.U. ist ein visueller Overkill (teilweise muss man dabei an Michael Ninn denken, der schon Projekte wie Latex oder Perfect realisierte) mit Farbfiltern, Kameraspielereien, abgefahrenen Settings und Computereffekten/Hintergründen.

    Hauptsächlich ist der Film in Szenen mit den verschiedenen Inkarnationen Reikos aufgeteilt. Jede dieser Szenen ist charakteristisch und grundverschieden was z.B. die Darstellung des Sex angeht. So geht es auch unterschiedlich zur Sache. In einigen Szenen wird Solarisation/Verpixelung quasi als Stilmittel eingesetzt (auch wenn in ihnen nur "Fake" betrieben wird), in anderen sieht man das ein oder andere Körperteil unverfremdet (wobei GV nie in aller Deutlichkeit gezeigt wird - im Gegensatz zu dem ein oder anderen BJ, aber die Szenen werden nie breit ausgewalzt). Unterlegt ist das ganze mit Rave-Musik der Gruppe "The Saboten", die sich gut in die Machart des Filmes einfügt.

    I.K.U. ist ein abgefahrener experimenteller Film, der sich auch nicht scheut schon am Anfang eine direkte Anspielung auf Blade Runner zu bringen. Ein Bilderrausch des Cybersex der sich allen verschiedenen sexuellen Spielarten widmet (sogar der nicht heterosexuellen), sehr ästhetisch (und auf DV gedreht), aber für jemanden der einen 08/15-Hardcore erwartet mit Sicherheit nichts. Wer sich allerdings nicht davor scheut sich ordentlich die Großhirnrinde durchzuspülen und einfach mal etwas vollkommen anderes zu sehen, der kann mal einen Blick riskieren.

    Die dt. DVD von rem ist ungekürzt mit einer 18er-Freigabe durchgekommen  und kommt in einem schicken Amaray, das in einem Pappschuber steckt. Das Bild ist etwa 1,60:1 (das Originalformat scheint allerdings einen Tick breiter zu sein, da gelegentlich von der Schrift etwas seitlich abgeschnitten wird). Der Ton ist im Original belassen worden, was auch sinnvoll ist, denn die eigentümliche Mischung aus Japanisch und Englisch hat einen ganz eigenen Reiz. Als Extras gibt es 4 Bonusszenen, ein kurzes Behind The Scenes, ein paar Texttafeln und Trailer.

    Fazit: Wer sich mal eine ordentliche Bildberieselung der anderen Art geben will ist hier richtig.

    P.S.: Iku ist übrigens Japanisch für (wörtlich übersetzt) "Ich gehe!", was analog zu unserem "Ich komme!" steht.