Das freut mich.
Stephen King - RevivalKing taucht mit Revival ins Leben einer gläubigen Familie ein. Der Erzähler ist der jüngste Spross der rückwirkend sein Leben erzählt.
Vom ersten schicksalhaften Zusammentreffen mit dem Reverend Jacobs bis zum verstörenden Finale Jahrzehnte später.
King schreibt höchst emotional und bindet den Leser ungemein an die diversen Schicksale seiner Protagonisten. Teils CoA,teils Familienchronik, teils Frankenstein und Lovecraft.
Wer blutigen Horror erwartet hat wird enttäuscht, das zeigen wohl auch die ersten Rezis auf Amazon, - vielleicht wird das Buch auch falsch vermarktet.
Wer jedoch eine meisterhafte Geschichte erwartet die creepy ist, mitreisst und nachdenklich macht sollte unbedingt reinlesen.
Ich habe an einem Tag verschlungen ca 400 Seiten.
Und durch... also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich lange lange Zeit zweifelte, ob das Buch bei mir gut oder schlecht werten wird! Es ist ja so, dass King hier wirklich zu 90 % vom Horror im eigentlichen Sinne abgewandt schreibt, und doch wieder nicht. Man weiß nicht wo er mit der Geschichte um Jamie hin möchte, weiß quasi nur aus dem Klappentext, dass dieser mit Charlie verbunden ist. Nach den Kindertagen am Anfang bleiben lange Seiten ohne ein weiteres Zusammentreffen, um erst dann diesen Faden wieder aufzugreifen, und auf das eigentliche Ziel der Geschichte hinzuarbeiten. Dabei begleitet man Jamie durch sein doch ziemlich normales Leben, bis auf kleinere "Zwischenereignisse" man hat an seinem Leben teil, begleitet ihn von seiner ersten Liebe, durch seine musikbewanderte Jugend, Drogen, Leben halt. Die Frage die sich stellt ist schlicht, ob die Geschichte nicht weit weniger Drumherum benötigt hätte.... hätte sie nicht, weil sie von King ist. Trotz der stellenweise lapidar erscheinenden Handlung hat alles seinen Sinn, und ergibt sich zu einem Ganzen. Ok es zeichnet sich gen Ende hin ab, was laufen wird, aber eben nicht genau, und man darf wirklich bis zum Grand Finale gespannt sein - gut hinbekommen!
Das alles kann ich so komplett unterschreiben. Ich wusste auch lange Zeit nicht, wie gut ich das Buch finden soll. Es zieht sich stellenweise sehr in die Länge und beschreibt fast detaillierter als in jedem CoA-Roman das Erwachsenwerden und das ganze Leben des Protagonisten. Trotz aller Längen bleibt aber eine große Spannung und Faszination, worauf das Ganze wohl hinauslaufen soll. Und am Ende wurde ich nicht enttäuscht. Doch, ein schönes Buch. Sehr schön ist vor allem Kings sehr ausgereifter und abgerundeter Schreibstil, der hier oft fast schon poetisch wirkt.
Andreas Neuenkirchen - Bescherung in KabukichoEine Kurzgeschichte, wobei die Bezeichnung auch noch übertrieben ist - das ist nur 15 Minuten lang. Das soll wohl nur eine Charaktereinführung sein für die Romanreihe mit den beiden Hauptfiguren. Kann man sich in dieser Form aber auch komplett sparen. Im Grunde ist die erste Hälfte ein Dialog, die zweite dann nur noch eine Verhaftungsszene. Das hatte ich irgendwann mal kostenlos auf den Kindle geladen, weil es mich wegen Japanbezugs interessiert hatte. Geld wäre es nicht wert.
Brian Keene - Dark HollowDas soll eigentlich der erste Teil der "Levi Stoltzfus"-Reihe sein, allerdings kommt in dem Buch kein Charakter mit dem Namen vor... Seltsam, dennoch werde ich mir auch die Fortsetzungen mal anschauen.
Es geht um den Schriftsteller Adam Senft, in dessen Stadt plötzlich seltsame Dinge passieren. Ein Satyr geht im Wald umher und verführt mit seinem Flötenspiel nach dem Rattenfängerprinzip die Frauen des Ortes.
War ganz unterhaltsam. Teils sehr Laymon-like, wenn es um die Beschreibung der Verführungen geht.