Das ist auch ganz klar eine Frage des eigenen Gehalts. Ich glaube Gunther hat ohne zu übertreiben finanziell nicht die gleiche Ausgangslage wie einige von uns. Darum fällt es (logischerweise) ihm auch viel einfacher zu sagen, ich sorge halt vor und gut ist.
Ich pumpe auch ziemlich genau 200€ jeden Monat in Altersvorsorge und das tut schon arg weh.
Da habt ihr ein völlig falsches Bild.
Gregor weisst du wie dein Lebenstandard in 15 Jahren sein wird- so wie meiner - oder anders.
Ich habe in deinem Alter keine 200 Euro über gehabt um Vorsorge zu betreiben. heute bin ich selbständig und sorge mit einem hohen vierstelligen Eurobetrag vor und das tut genauso weh. Nicht weil ich es kann sondern weil ich es muss, sonst hab ich im Alter gar nix. Da unterscheide ich mich von euch nicht, im Gegenteil mein Risiko ist grösser.
Und Gunther, es ist doch keine Maßnahme zu sagen "dann muss man halt überlegen was man sich leistet" von wegen Urlaub und Co. - was ist es denn für ein Leben, wenn man nur noch arbeitet, dass man im Alter über dei Runden kommt!?
Hier gebe ich dir recht. Geniesse jeden Tag und lebe im Heute. Aber Angst vor der Zukunft muss man auch nicht haben, die ist noch gar nicht passiert.
Nur...
es gibt kein gottverbrieftes Recht auf Pauschalreisen,
auch keines auf Weihnachts oder Urlaubsgeld.
Dass ist nun mal so auch wenn es früher anders war. Aus, vorbei, vergangen.
In jedem liegen grenzenlose Möglichkeiten, man limitiert sich oft nur selbst. Mehr Geld zu verdienen ist möglich, aber es geht nicht ohne sich selbst zu verändern oder gar die eigene Einstellung zu verändern.
Marco bei uns in der Gruppe könntest du wahrscheinlich deutlich mehr Geld verdienen, aber dazu gehört dann auch eine enorme Veränderungsbereitschaft. Wohnortwechsel, Ausbildung, Unsicherheit, Risiko alles Faktoren die im ersten Moment dagegen sprechen, in meinem Sinne von eigener positiver Lebensgestaltung aber das Ganze aufwiegen würde.
Aber oft gibt es genug Dinge etwas nicht tun zu wollen. Persönliche Gründe, Umfeld, Zukunftsängste.....hach da fallen mir tausend Dinge ein.
Ich war früher ein rechter Underdog, eines von vier Kindern. Scheidungskind. Mir hat keiner was geschenkt.
Als ich damals dann in meinem gelernten Beruf in finanzielle Sorge geriet so wie manch einer von euch habe ich meinen so vermeintlich sicheren Beruf aufgegeben und in einem anderen Beruf bei null angefangen.
Ich habe geackert ohne Ende um heute da zu sein wo ich bin. Ohne Anstrengungen über das normal gültige Mass hinaus geht heute kaum noch was. 60 Stunden Woche und so wie im letzten Jahr noch keine Woche Urlaub sind mal ein Preis der zu zahlen ist. Das kommt vor ist aber nicht die Regel.
Der Profit ist eine gewisse finanzielle Sicherheit und die Gewissheit sein Leben selbst zu gestalten.
Viele wollen das gar nicht.
Geregelte Arbeitszeit, 37,5 Stunden, 6 Wochen Urlaub, regelmässige Tariferhöhung und eine Arbeitsplatzgarantie.
Wer dass wünscht oder anstrebt- und das sage ich ohne es zu bewerten- wird es zukünftig schwer haben noch dauerhaft zufrieden zu werden.
Die Welt verändert sich rasant, wir können sie nicht verändern. Aber wenn wir uns verändern und von vergangenen goldenen Zeiten Abschied nehmen, dann liegt darin für jeden eine gigantische Chance, denn die eigen Verhaltensveränderung wie auch die dazugehörige Entschlossenheit ist eine der schwersten Übungen überhaupt. Das kann nicht jeder, nur denjenigen denen es gelingt steht alles offen.
......ich kann den Frust über aktuelle Nachrichten sehr gut nachvollziehen. Dieses Schüren von Angst ist zum Kotzen. Ich mache mich davon frei. Auch mir kommt der Gedanke mit siebzig noch Arbeiten zu müssen etwas befremdlich vor. Kann passieren-oder auch nicht.
Nur falls ich mit siebzig noch arbeiten muss, möchte ich doch wenigsten abends noch meinen Rotwein trinken können, ordentlich ein Viagra einpfeifen und nen Stapel DVDs vor der Nase haben. Wenn das der Fall ist, ist der Lebensabend auch mit Arbeit so schlecht nicht.