Toller kammerspielartiger Survival Film, der allerdings nicht soviel Ähnlichkeit mit Cast Away hat bzw. sich anders anfühlt. Cast Away war zwar auch dramatisch, aber leichter,halt hollywoodmäßiger. Und vor allem wurde dort vielmehr gesprochen
Abgesehen von dem Vortragen seines Abschiedsbriefes zu Beginn von All is lost kann ich mich nur an ein Wort im ganzen Film erinnern und das war ein resignierendes und verzweifeltes " Fuck".
Robert Redfords Darstellung ist tatsächlich oscarwürdig, auch wenn er dieses Jahr keinen kriegen wird. Ist halt dieses Jahr verdammt starke Konbkurrenz gewesen. Eigentlich verzieht er im ganzen Film kaum ein Mal sein verknittertes, wettergegerbtes Gesicht ( in diesem Film sieht man zum ersten Mal wie alt der ewig junge Redford eigentlich schon ist) und gerade dieses reduziertes Mienenspiel ist faszinierend. Erinnert an Ryan Goslings Darstellung in "Drive", nur mit mehr Falten.
Was mich auch im Bann gezogen hat, war mit welcher stoischen Ruhe der stumme Skipper den Kampf gegen einen ganzen Ozean annimmt und jede neue dramatische Wendung unbeeindruckt angeht, um doch noch irgendwie zu überleben. Er jammert nicht nicht,er macht alles was möglich ist in seiner ausweglosen Situation. Und die wird immer hoffnungloser und frustierender.
Wenn zum Beispiel 2 oder 3 (?) Schiffe an ihm vorbeirauschen ohne ein einziges Mal seine Leuchtraketen zu registrieren
Die beängstigend realistische Darstellung eines einsamen Überlebenskampfes in einer extremen Umgebung hat mich eher an Gravity denken lassen als an Tom Hanks' Verschollen. Nur halt im Indieformat, aber dafür genauso sehenswert.
Und da ich eine kleine Schwäche für Happy Ends habe, hat das fast kathartische Ende den Wunsch, den Film nochmal zu schauen, erheblich gesteigert.