Auf vielfachen Wunsch, was mich sehr freut, mal so eine kleine Stellungnahme meinerseits
Möhö, wozu braucht man dann nen Käfig
Mal an die Touristen gedacht ? White Shark Diving in Gaansbai wird eben in diesen Käfigen gemacht, weil sich dort die Touris runterschippern lassen
Bei aller Liebe und Respekt vor deinem Einsatz, Oli, Haie werden in der Tat angeblich VÖLLIG überbewertet in ihrer Gefahr - jedoch erscheint mir deine Aussage auch als etwas untertrieben. Das bleiben eben klassische predator und sei es nur wegen einem Unfall, in der Konsequenz macht das keinen Unterschied. Und diese Opfer gibt es nunmal, das braucht man auch versuchen wegzudiskutieren.
Haie sind natürlich geborene Jäger, das will ich auch gar nicht schönreden.
Man hört aber immer wieder, daß man sich zB. nirgends eine Wunde zuziehen darf, wenn man im Meer schwimmt, da davon die Haie angelockt werden. Es gibt mehrere Studien, die diese Panikmache von Grund auf wiederlegen. Man hat Haie gefangen und in einem abgesperrten Bereich beobachtet, wie sie auf Menschenblut reagieren. Sie haben sich alle abgedreht oder haben zum Teil gar nicht reagiert.
Ein erfahrener Taucher kann ohne weiteres mit Haien tauchen, sogar mit den Weißen. Wer sich auskennt weiß, wann ein Hai drohen will. Das bekannte "buckeln" ist ein Alarmzeichen aber es bedeutet noch nicht, daß der Hai auch sofort zuschnappt.
Ich hab ein Video zuhause, das zeigt eine Gruppe von ca. 10 Tauchern, die an einem Riff vor Südafrika im Kreis auf dem Grund sitzen. Jeder hat Futter dabei zum Anlocken. Nach einigen Minuten haben sich mehere Haie eingefunden, die zuerst sehr scheu die Lage betrachten. Nach und nach wagt sich einer vor und geht auf das Futter. Einige Taucher berichten da sogar von fast zärtlichen Annäherungen.
Ein anderes Video zeigt ein bekannten Taucherehepaar, die mit Kettenanzug in das Revier der Bullen- und Zitronenhaie vordringt und diese ebenfalls füttert. Erst nach vielen Minuten kam es zu einem kurzen Biss... aber auch nur, weil die Haie im Gewimmel nicht mehr groß unterscheiden können.
Aber erst noch eine kleine Übersicht über die potentiell angriffslustigsten Haie.
Der weiße HaiWird von den Medien immer und immer wieder als der Killer Nummer 1 abgestempelt. Für mich sind das die faszinierendsten Haie überhaupt.
Keiner hält sich hier an die Fakten, denn der Weiße Hai ist nicht die Nummer 1 was das betrifft.
Weisse Haie sind Augentiere, die sehr neugierig auf Umrisse reagieren und gerade Surfer, oder auch Schwimmer, sehen von unten wie ihre natürliche Beute (Seehunde) aus. Meist lassen sie nach dem ersten Biss vom Opfer ab. Daneben werden solche Unfälle jedoch nicht selten vom späteren Opfer provoziert, denn unachtsame Taucher führen bspw. erbeutete Fische mit und provozieren somit geradezu Unfälle. Die Gefahr von einem Weissen Hai attackiert zu werden, ist jedoch gering und stark übertrieben.
ZitronenhaiStark unterschätzt und zum Teil aggressiver und wendiger als ein Weißer.
Charakteristisch ist die gelbe Färbung.
BullenhaiAuf jeden Fall der gefährlichste unter den Haien
Breiter Kiefer und kräftige Schnauze
SandtigerhaiDas Alien der Meere
Mächtige Zahnreihen und sehr angriffslustig. Bis heute wurden jedoch kaum Angriffe vermeldet, die auf ihr Konto gehen.
Hier gibt es auch noch die Tigerhaie, die als die Allesfresser und Müllschlucker der Meere berühmt und berüchtigt sind. In ihren Mägen wurde schon alles mögliche gefunden, über Nummernschilder, bis hin zu Küchengeräten. Ihnen haben die Haie auch ihren "gefrässigen" Ruf zu verdanken.
Weißspitzen RiffhaieDie wohl am weitesten verbreitete Gattung
Als ungefährlich eingestuft und trotzdem werden hier mehr Angriffe auf Menschen verzeichnet als zB. von Bullenhaien.
Auch hier sind wir Menschen mal wieder schuld. Riffhaie treiben sich gerne in Küstennähe herum und werden von einigen Ahnungslosen angefüttert.
Es gab einige Jahre, da wurden in der Liste der internationalen Haiunfälle mehr Angriffe auf sein Konto verbucht, als auf das der weißen Haie.
Soweit erstmal zu den bekanntesten Arten.
Dann noch zu Verhaltensregeln, die sehr stark die Quote der Haiunfälle und somit deren Ansehen in der Öffentlichkeit beeinflussen.
Würde hier mehr in der Öffentlichkeitsarbeit getan werden, mehr informiert werden, wüßten wir auch wie wir uns als Menschen in einem uns fremden Lebensraum zu verhalten haben. Nehmen wir doch nur als Beispiel einen Zoo. Wir kommen als Besucher, sehen uns die Landtiere an und freuen uns wenn wir sie füttern dürfen. Daß manche Tiere nur bestimmtes Futter haben dürfen wird schnell mal zur Nebensache.
Jetzt fahren wir ans Meer. Auch hier wollen wir uns wieder wie Zoobesucher benehmen, nur eben ohne Zaun und Gitter. Wir vergessen aber komplett, daß das Meer über 70 % unseres Planeten bedeckt und für den Menschen ein absoluter Fremdraum ist. Hier wird achtlos Essen ins Meer gekippt, in der Hoffnung mal einen Hai zu sehen. Ab und an lässt sich dann auch einer blicken. Jetzt ist die Situation geschaffen, wie sie viele aus den Filmen lieben. Die Flosse steigt aus dem Wasser, Panik macht sich breit. Treibt dann noch ein Surfer auf dem Wasser und nehmen wir mal den Fall, daß der Hai ihn dann mit einer Robbe oder einem Beutetier verwechselt, ist der Hai wieder die blutrünstige Bestie. Die Unwissenden, die ihn angefüttert haben... von denen spricht niemand mehr.
Ich bin ja auch kein Taucher aber ich verspüre immer mehr die Lust einer zu werden
Es gibt Vorabregeln, die eigentlich auch für sich sprechen. Hier mal ein kleiner Auszug von Sharkproject:
• Sei dir darüber klar, dass es keine „aggressiven Killerhaie“ gibt, aber gefährliche Situationen, die meist von uns Menschen provoziert werden
• Haie dürfen weder berührt oder bedrängt, noch in ihrem natürlichen Verhalten gestört oder beeinträchtigt werden. Entsprechend ist ein Mindestabstand von zwei Körperlängen des Tieres (unter Bedachtnahme auf Riff, Höhlen, Meeresboden, Wasseroberfläche, Fluchtwege etc.) einzuhalten.
• Zeige keine Angst, aber sei vorsichtig. Haien gebührt Respekt – es sind Raubtiere!
• Umkreist dich ein neugieriger Hai, verfolge ihn mit den Augen und drehe dich mit. Es handelt sich um keinen Angriff, das Tier versucht sich mit Hilfe seines Seitenlinienorgans ein Bild von dem unbekannten Wesen zu machen.
• Wenn du dich einem Hai näherst, mache es nicht direkt von vorne oder hinten (anschleichen) – der Hai könnte sich bedroht fühlen oder überrascht werden und entsprechend reagieren (ca. 45°Winkel einhalten!)
• Steige in Anwesenheit eines Hais nicht direkt über ihn auf
• Vermeide ruckartige und zappelige Bewegungen, verhalte dich ruhig
• Verzichte v.a. bei Großhaien auf kontrastreiche Kleidung wie z.B. Weiße Aufkleber auf schwarzen Tauchanzügen. Das könnte Haie optisch anlocken, da verletzte Fische weißes Fleisch zeigen.
• Tauche nicht in Regionen wo Futterpartikel im Wasser sein könnten (Fischerei, Angler, an Piers etc.)
• Nähert sich ein großer Hai knapper als zwei Körperlängen, schwimme nicht weg, sondern begebe dich in eine vertikale Position. Vermeide Arm und Beinbewegungen.
Gerade die letzte Regel sollte viele Menschen wach rütteln. Schwimmt man waagerecht im Wasser, ähneln wir einigen Beutetieren der Haie. Sie kommen näher und stoßen einen auch mal an. Nimmt man die vertikale Position ein, weiß der Hai nicht mit umzugehen, kein Bild in seinem Beuteschema trifft auf diese Umrisse zu und er dreht schnell ab. Daß es sich hier um einen Menschen handelt, interessiert ihn nicht
Ich hab das natrülich auch nicht studiert oder die Schlauheit gepachtet aber das war mal so ein kleiner Auszug aus meinen Gedanken, meinen Hoffnungen und meinem Hass gegenüber den ganzen Fangflotten, die Haie immer noch jagen, ihnen die Flossen abschneiden und wieder ins Meer werfen. Daß die Haie danach grausam verenden interessiert und Menschen nicht weiter. Über 100 Millionen Haie sterben so jährlich und wir regen uns künstlich auf, wenn mal ein Mensch gebissen wird, der es aktiv darauf angelegt hat, alleine schon weil er in deren Lebensraum vordringt.
Die großen Flottenverbände scheinen auch immer wieder zu vergessen, daß Haie maßgeblich für das Ökosystem Meer verantwortlich sind. Verendet ein Fisch, sorgen Haie für die Entsorgung. Auch das ist für die Entstehung der Riffe verantwortlich. Gehen wir weiterhin so sorglos mit diesem Territorium um, wird auch bald in den Weltmeeren kein Fischer mehr sein Netz auswerfen können. Dann können wir uns alle die Hände schütteln und uns fragen ob wir mit den Haien alles richtig gemacht haben oder ob wir sie von Anfang an als das ansehen hätten müssen, was sie wirklich sind: Faszinierende und für den Fortbestand der Meere (und somit auch dem Sauerstoff, den wir atmen) dringend notwendige Tiere, die genauso in Ruhe und Frieden in ihrem Bereich leben wollen, wie wir in unserem !!
Wer mal einen Überblick haben will, welche Unfälle sich so ereignet haben, der kann sich die Seite der GSAF mal ansehen:
http://www.sharkattackfile.net/bibliography.htm