Amok - He Was A Quiet Man

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Offline der Dude

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    Der Vollständigkeit halber:

    Amok - He Was A Quiet Man :arrow: 7,5/10 (Potenzial nach oben)



    Regie:
    Frank A. Cappello

    Cast:
    Elisha Cuthburt
    Christian Slater
    William H. Macy

    Inhalt (überarbeitet):
    Bob Maconel (Christian Slater) ist ein im Alltagstrott gefangener Außenseiter. Er ist ein sehr ruhiger Mensch, ein Träumer und bleibt lieber für sich. Niemand ahnt, dass er uneins ist mit seiner Umwelt. Er fühlt sich völlig fremd in seiner Umgebung, vielleicht sogar unter der gesamten Menschheit. Er wird nicht ernstgenommen als Mitarbeiter oder gar als Mensch. Auch seine angebetete Venessa (so süß wie eh und je Elisha Cuthburt) nimmt ihn nicht wahr. Und so ergeht es ihm schon sein ganzes Leben. Bob entwickelt sich zu einer tickenden Zeitbombe. Eines Tages ist es ihm zu viel. Er beschliesst keinen Tag länger unter diesen Ausserirdischen mehr leben zu wollen. Und einige nimmt er mit, die ihm das Leben so schwer gemacht haben. Er hat die waffe, er hat die Gelegenheit, er hat sogar schon die Reihenfolge seiner Opfer festgelegt,...

    ...doch dann lässt er aussversehen eine Patrone beim Nachladen fallen... als plötzlich Schüsse losgehn, er hochblickt und sieht, wie einer seiner Kolegen mit einer Waffe gerade Amok läuft und wahllos auf seine Mitarbeiter schiesst. Als dieser Mitarbeiter auch Bob zu erschießen gedenkt, nietet er ihn mit der noch geladenen Waffe in der Hand um.
    Unter den Opfern ist auch Venessa, die schwerverletzt auf dem Boden liegt. Er versucht ihr zu helfen, doch er ahnt nicht, dass sie nie wieder ihre Extremitäten wird bewegen können.
    Aus dem beinah Amokläufer ist ein Held geworden.
    Er bekommt eine hohe Position in seiner Firma und die Leute scheinen ihn nun zu respektieren. Alles scheint sich gut für ihn zu entwickeln... scheint...

    Fazit:
    Ein klasse Film, das als Psycho-Drama anfängt und Atmospherisch in einer Art Erazorhead/Lost Highway/Amélie endet. Natürlich nicht so derb lynchesk wie diese erstgenannten, aber es hat auf jeden Fall den Touch eines Lynch. Ähnlich wie in Revolver, achtet man auf die Details und die Atmosphere, gibt es von Anfang an nur eine Möglichkeit, wie dieser Film enden konnte (lag auch mit meiner damaligen Vermutung richtig und bin froh drum). Er verpasste leider an einigen Stellen noch etwas intensiver und emotionaler zu sein, die der Geschichte noch etwas Gewicht verliehen hätte, aber es war groß genug, um manchmal wirklich ins Grübeln über das Leben selbst zu kommen. Es hatte wirklich einige Facetten und Ebenen gehabt, auf denen er eine Message Transportierte, die für mich wichtigste war allerdings, dass es wirklich nicht viel von einem bedarf, jemanden glücklich zu machen aber genauso schnell und einfach kann man dem nächsten auch das Leben zum negativen verändern. Die Gesellschaft ist es mittlerweile gewöhnt nur noch mit Überschall sich auf das Ableben zuzubewegen. Leute, die das Leben nicht auf der Überholspur an sich vorbeirasen lassen möchten, denen eben auch die Landstrasse genügt, um auch mal durchs Fenster etwas von dieser Welt mitzubekommen, werden missverstanden, isoliert und als Verwirrte abgestempelt. Dabei merkt die Masse eben nicht, dass sie eben genauso "behindert" ist, ja sich gar selber behindert. Der wird noch steigen, dass weiß ich. Sobald die Scheibe im Laden steht, greif ich zu und werde versuchen noch tiefere Schichten auszuloten.

    Nachtrag:
    Selbstverständlich sei auch die hervoragende Arbeit der Schauspieler zu erwähnen. William H. Macy brauch net viel zu tun, er ist einfach verdammt gut in allem was er macht. Elisha Cuthburt ist wie immer Zucker und bringt sehr viel Emotionen ins Spiel und Christian Slater ist über sich hinausgewachsen, denn den verzweifelten Looser verkörpert er mehr als glaubwürdig und hervorragend.
    « Letzte Änderung: 06. Februar 2009, 12:25:22 von der Dude »


    Offline der Dude

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      Es ist ein sehr einfacher, relativ ruhiger, optisch schöner aber zurückhaltender Film. Aber das liebe ich ja: "power through simplicity". Das ist ein Sozial-Drama und hier geht es nicht um einen Massaker, sondern um den Menschen, der dazu in der Lage wäre. Schaut ihn euch an, ist ein wirklich schöner Film, haltet jedoch eure Erwartungen im Zaum ;)


      Offline der Dude

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        Nein, tuts nicht ;) Nicht die Geschichte geht Richtung Lost Highway sondern die allgemeine Atmosphere.


        Offline der Dude

        • Die Großen Alten
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          Ach so ist das! Siehste, das kommt davon wenn man nicht richtig liest :D
          Nein, nein, war schon missverständlich, da hast recht. Ich passe das mal an.