Carriers Inhalt:Ein Virus hat die Menschheit dezimiert. Jeder der sich ansteckt stirbt. Es gibt kein Heilmittel und ein Ende der Katastrophe ist nicht in Sicht. Die Handlung dreht sich um 4 Personen – Sunnyboy und Draufgänger Brian (
Chris Pine –
Captain Kirk aus dem neuen
Star Trek) seine Freundin Bobby (
Piper Perabo), Brians Bruder Danny (
Lou Taylor Pucci) und dessen Schulfreundin Kate (
Emily VanCamp) - die ausgerüstet mit Vorräten, Atemmasken, Desinfektionsmittel und Einweghandschuhen auf dem Weg zu einem abgelegenen Strandhotel sind, um der tödlichen Epidemie zu entrinnen und dort deren Ende auszusitzen. Die wichtigste Prämisse auf ihrem Roadtrip ist es, den Infizierten so gut es geht auszuweichen um sich nicht mit dem hochansteckenden und durch die Luft übertragbaren Erreger anzustecken. Mitten in der Einöde treffen sie auf Frank (
Christopher Meloni) und seine Tochter (
Kiernan Shipka). Die kleine Jodie ist zwar infiziert und damit ein tödliches Risiko, doch als die 4 Freunde auf ein neues Auto angewiesen sind, schließen sie sich mit den beiden Fremden zusammen um einen Arzt und das Antivirus zu finden…
Meinung:Tja das war er also, der Eröffnungsfilm des diesjährigen Fantasy Filmfest. Viel geschmäht in den letzten Tagen, viele schlechte bis durchschnittliche Kritiken bekommen. Ich möchte mich dem Credo nicht wirklich anschließen und fand ihn absolut ordentlich. Wer einen hochklassigen und brettharten Infizierten-Schocker a la
28 Days/Weeks Later erwartet liegt leider komplett falsch und genau das haben die Meisten Fans wohl erwartet. Ein Brecher sollte es sein. Ein Knaller zur Eröffnung – der Weltpremiere (in Berlin) – wurde erwartet. Falsch.
Carriers geht viel mehr in die Richtung
Right at your Door und
I Am legend und verzichtet fast gänzlich auf harte Effekte und selbst die Shocks sind rar gesät. Der Zuschauer merkt schnell auf was hier vielmehr abgezielt wird: Der Virus ist zwar tödlich aber der größte Feind der Protagonisten sind sie selbst. Es geht um das nackte Überleben und sehr schnell wird klar, jeder ist sich selbst am nächsten und möchte in erster Linie seinen eigenen Arsch retten. Was dem Zuschauer bleibt, wenn es schon keinen Splatter zu sehen gibt, nach Zombies und durchgedrehten Infizierten vergeblich Ausschau gehalten wird und auch Shocks nur vereinzelt aufblitzen, ist dennoch ein interessanter – ich nenne ihn mal "Virusfilm" - der vielmehr mit seinen stimmigen Optik und den Settings (vernagelte Häuser, tristen Landschaften und leergefegten Highways) sowie einer – zumindest für mich - lang anhaltenden Spannungskurve und den Abgründen der menschlichen Seele punkten kann. Störend empfand ich dennoch die teils etwas unlogische Vorgehensweise der Personen. Auch die Gefahr der Ansteckung wird in einigen Szenen viel zu sehr außer Acht gelassen aber im Endeffekt war das nichts was mich jetzt dazu veranlassen würde, den Film abzuwerten. Dafür, dass die spanischen Brüder
Alex und
Daivid Pastor mit
Carriers ihr Spielfilmdebüt abliefern, haben sie ihre Sache wirklich mehr als ordentlich gemacht. "Gurke" war vereinzelt zu lesen und einige Stimmen sprachen gar vom schlechtesten Eröffnungsfilm eines FFF ever. Das ist absoluter Blödsinn wie ich finde. Der erwartete "Eröffnungsbrecher" ist es sicher nicht geworden und die Story gibt nicht wirklich viel neues her, doch in Zeiten der Schweinegrippe kommt
Carriers gerade richtig und ist definitiv ein Film der Genrefans gut unterhalten wird. Die Darsteller sind allesamt solide wenn auch nicht sonderlich sympathisch – aber das sollen sie auch gar nicht sein. Mein Tipp: Erwartungen nicht zu hoch halten und ansehen. Von mir bekommt er das Prädikat "
ordentlich" (
6/10) und mit dem FFF-Bonus sogar "
gut" (
7/10) verliehen und kann absolut ohne Bedenken weiterempfohlen werden.
Carriers