Little ChildrenDie DVD stand Jahre lang bei mir im Regal und ich hab ihn heute endlich gesehen.
Guter Film, auch wenn er am Ende alles ein bisschen zu einfach und zu plötzlich abschließt, finde ich.
Bei einer Laufzeit von über 2 Stunden hätte man die letzten Minuten vielleicht etwas ausführlicher gestalten können.
Die Länge hatte er etwas kur nach der ersten Hälfte, welche ich übrigens absolut super fand. Der Erzähler, diese permanente Ironie und das leichte Überzeichnen der Kleinstadt-Gesellschaft war super. Auch die langsame Liebesgeschichte war glaubhaft und mal ganz ehrlich die Winslet sieht auch nicht schlecht aus und war in dem Moment völlig verständlich interessanter, als die kalte Karrierefrau zu Hause, die sich nur noch für den Sohn und ihre Arbeit interessiert hat. Klar bedient sich der Regisseur bei Filmen, wie "American Psycho" und "Magnolia" oder besser noch "Short Cuts" von Altman und wirkt letztendlich nicht ganz so konsequent, wie er hätte sein können. Der Erzähler aus dem Off ist am Anfang echt lange dabei und plötzlich war er ohne Ankündigung bis zum Ende weg, danach hat er mir manchmal etwas gefehlt, das hätte man ruhig immer mal wieder kurz einstreuen können. Ich habe eure Beiträge jetzt noch nicht gelesen, habe aber in Erinnerung, dass eine Szene ein paar gestört hat. Wenn es die Szene im Auto war, muss ich auch sagen, dass ich die zunächst auch völlig deplaziert fand. Später aber macht es absolut Sinn. Man wollte einfach verhindern, dass durch die relativ "normale" Darstellung von der Person (sogar als Opfer) nachher noch Mitleid durch die Manipulations des Filmes beim Zuschauer entsteht. Das muss sich ganz alleine ohne filmische Tricks entwickelt und das hat funktioniert. Vielleicht kein Mitleid, aber zumindest ein Stück weit Verständnis .
Ronnie hat nun mal ein gestörtes Verhältnis zu Sexualität und kann nicht mit dem üblichen "lernen wir uns kennen"-Ablauf zufrieden gestellt werden, er ist nun mal pädophil und im Inneren nie erwachsen geworden. Woran natürlich seine Kindheit und seine Mutter (Vater?) mitschuld waren. Ok, dass er so offensiv direkt vor dem Date Hand anlegt und sich die Begleiterin vermutlich als junges Mädchen vorstellt, war vielleicht ein bisschen zu verwegen für einen Typen, wie Ronnie. Andererseits könnte das auch eine klare Ansage an die Frau gewesen sein, dass eben nichts laufen wird und er sich eben nicht so nett fühlt, wie sie ihn kurz vorher bezeichnet hat. Ihm wird ja auch im Alltag permanent vermittelt, dass ein "böser Junge" ist.
Die Darsteller fand ich ausnahmslos gut, selbst die Figur des Schönlings Brad funktioniert klasse. Inszenierung passt auch. Die Frage ist nun, ob man sich "Little Children" nochmal ansehen muss. Hmmm, weiß ich noch nicht, aber ich bin schon froh ihn grundsätzlich endlich mal eingelegt zu haben.
Was ich übrigens voll daneben finde (keine Ahnung, ob das im Film bewusst so gezeigt wurde, oder heute tatsächlich gang und gebe ist) ist, dass die Mädchen im Freibad, soweit ich das flüchtig mitbekommen habe, alle Bikini getragen haben, auch die ganz jungen. Da passt doch was nicht, das ist genauso krank, wie Schminken mit 8-9 Jahren. Ich schieb es mal auf die Dramaturgie der folgenden Szene, aber wenns bewusst so übertrieben wurde, würde ich das ziemlich platt finden.
Andere Langzeitstaubfänger im DVD-Regal sind "Der Pianist" und "München". Mal sehen, ob ich die in den nächsten Tage auch mal packen kann.
etwas ist schonmal ein wenig unrealistisch: mit der winslet ins bett steigen wenn man die connelly hat? so sympatisch ich auch die winslet finde, für connelly würd ich noch net mal mehr andere frauen anguggn, egal wieviele hosen sie anhat
Absolut! Connelly sieht da wieder umwerfend schön aus!
Dem kann ich übrigens nicht vollends zustimmen. Von der Figur ist die Conelly sicherlich auf Modell-Kurs (also ich meine die richtigen und die Hungerhaken), aber diese bewusste Ausdruckslosigkeit und Kälte, die von ihr ausgeht macht sie ziemlich unsexy. Dazu der steinernde Blick und die übertriebene Mutterschaft, ich weiß nicht, dass hat sicherlich auch mit der "Lebendigkeit" zu tun, von der im Film oft die Rede ist und da kommt die Winslet (deren Augenbrauen auch nicht wirklich dichter sind als, die von der Connely, ich hab drauf geachtet
), irgendwie sympathischer und durchaus hier auch attraktiver. Lächeln macht attraktiv, da ist schon was dran.