Story:
Richard Dane ist ein Mitdreißiger, mit einem normalen Leben, einer Frau und einem kleinen Sohn. Er lebt in einer Kleinstadt in Texas. Eines Nachts erschießt er in Notwehr einen Einbrecher - nur ist damit die Sache nicht erledigt! Dessen Vater kommt just aus dem Gefängnis, und er will Blut für Blut! Danes Sohn Jordan soll sterben - für seinen Sohn. Die Polizei kann und will ihm dabei anscheinend nicht wirklich helfen - aber wie Richard erkennen muss, aus einem bestimmten Grund, der die Geschichte bald in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lässt...
Fazit:
Mehr möchte ich zur Story nicht verraten. Ich habe das Buch in erster Linie gelesen, weil mir (wie schon so oft gesagt) Lansdales Bücher einfach alle super gefallen haben - und ich auch weiterhin alles von ihm lesen möchte, was ich in die Finger bekomme. Ich ging also an die Geschichte ran, im Glauben die Story spiele sich so ab - und es ist nur ein weiterer Hardboiled-Krimi ala AKT DER LIEBE. Schroffe, realistische Sprache - harte Jungs - Gewalt und nackte Haut.
Was ich bekam entwicklete sich aber innerhalb kürzester Zeit in etwas vollkommen anderes. Und zwar, weil es garnicht wirklich primär um das geht, was ich oben als Inhalt geschrieben habe! Das Buch ist in drei Teile unterteilt - diese hängen auch vollkommen zusammen - aber sind im Grunde jeweils eine Geschichte für sich, in der sich die Charaktäre einer immer größeren Wandlung unterziehen - bis zum sich gipfelnden Ende. Dabei handelt es sich um die drei Hauptakteure Richard Dane, den Vater des Einbrechers, sowie einen rüpelhaften Privatdetektiv - und einen Strudel der Gewalt und der menschlichen Abgründe, in die diese Personen gezogen werden. Um mehr zu verraten müsste ich jetzt spoilern - was ich nicht möchte. Nur soviel - wo die Geschichte hingeht, weiss man in der ersten Hälfte unter Garantie nicht!
Klar, ist dies ein kurzes Buch - was dem aber keinen Abbruch tut, dass es alles hat, was man für eine gute Geschichte braucht! Und hier zeigt Lansdale einmal mehr, dass man für eine gute Charakterdarstellung keine 700 Seiten und mehr benötigt - und dennoch auch der Rest stimmig und gut durchdacht ist. Wer die Bücher und die Schreibweise Lansdales kennt, der kann hier getrost zuschlagen - ich denke ein Gunther könnte seinen Spaß an der Geschichte finden - und alle anderen Pulp-Fans ebenso.
Man muss hier aber noch ganz klar sagen: Das ist kein immens spannendes Buch - man fiebert schon mit den Protagonisten mit, aber krachende Action oder dergleichen sucht man hier vergebens. Es handelt sich eher um einen harten, gar nicht so unrealen Thriller, der durchaus im Stil (sage ich jetzt mal so) von sowas wie No Country for old men ist - vom Erzählstil und vom Setting her.
Von mir eine klare Empfehlung - und Leute, macht es echt mal, auch wenns nervt: Lest mehr Lansdale