Sodala, endlich habe ich es durch...
Inhalt:
Garp ist der Sohn einer Krankenschwester die sich durch die Errektion eines im sterben liegenden Bomberpiloten "besamen" lies.
So wächst er wohl behütet auf auf einem Schulgelände und erlebt allerhand Dinge die sein Leben prägen.
In seiner Jugend fährt er mit seiner Mutter nach Wien, wo er versucht seiner Leidenschaft - dem Schreiben - nachzugehen, und sein erstes Buch zu verfassen. Seine Mutter schafft dies, und erlangt mit einem Pseudo-Feministischen Roman weltruhm.
Zurück in den USA heiratet er die Tochter seines Ringer-Trainers Helen und bekommt mit ihr zwei Kinder.
Doch das Leben ansich ist nicht so einfach - und schon garnicht wenn man T. S. Garp heisst...
Mehr zu schreiben würde zuviel verraten. Es ist ein Buch was ich so beschreiben möchte: Seltsame Personen in einer seltsamen Geschichte um selstame Dinge - und doch scheint alles garnicht so seltsam wenn man sich die Zeit nimmt und mal über die ganzen Geschehnisse nachdenkt - wie ich es getan habe.
Es gibt in den ganzen Kuriosen Storys, welche Garp erlebt, sehr viel Wahrheit und vielleicht auch Erkenntnis für den ein oder Anderen. Garp ist umgeben von Lehrern, Nutten, Kindern, Kinderschändern, Familie, Frauen, Liebe, Not, Leid, Lust und eigentlich allem was wir in unserem Leben selbst erfahren - auf die ein oder andere Art.
Man erlebt quasi Garps Leben schon bevor er überhaupt auf der Welt ist - bis hin zum erfolgreichen Schriftsteller - und dabei erlebt der verschrobene Kerl so einiges. Ob er mit Babysitterinen fremdgeht, das Wiener Rotlichleben aufleben lässt oder Partnertausch mit einem Pärchen macht - natürlich nur um deren Beziehung zu retten. Ob er heldenhaft einen Kinderschänder stellt, oder einfach nur eine Geschichte schreibt. Bei Garp ist immer etwas los - oder eigentlich auch nichts. Denn Höhepunkte gibt es zwar, aber selbst diese sind ganz ruhig erzählt, so dass man oft erstmal nachdenken muss was da eigentlich gerade passiert ist.
Die Sprache der sich John Irving bedient ist sowohl vornehm gewählt als auch teils durchaus derb - ein Gegensatz der sich absolut anzieht. Auch die Geschichten die aus Garps Hand "Stammen" und die man im Buch selber lesen kann spiegeln einen anderen Stil wieder wie der welcher im Buch gewählt wurde - so dass man wirklich denkt man lese eine von Garps Storys.
Im Grunde haben wir hier zum Teil aber auch einen Teil der Biographie von Irving selbst. Er war ebenfalls Sohn einer Krankenschwester, wurde dann Ringer und kam erst nach ein paar Büchern groß raus. Er schrieb zudem auch GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG sowie HOTEL NEW HAMPSHIRE - welche auch Filmfans ein Begriff sein sollten. Letzterer ist ein gutes Beispiel was einen im Buch erwartet.
Ich persönlich kann es nur jedem ans Herz legen, der auch mal ruhige Literatur vertragen kann - es ist ein Erlebnis, trotz seiner Kuriosität und Skurilität.